Spezielle Gospeltechnik?

Sagte ich nicht "korrigier' mich"? Ich hab' von Opern jetzt nicht so die Ahnung ;) Aber eigentlich ist es ja auch egal.
 
Es wird auf jeden Fall mal Zeit ,daß Othello endlich auch wirklich "schwarz" besetzt wird .Diese Schuhcreme-Schmincke bei den weißen Sängern ist heutzutage nur noch lächerlich.
 
IcePrincess schrieb:
Sagte ich nicht "korrigier' mich"?

Hab ich doch, Schatz:):)

Das "Gehen wir nicht zuweit" bezog sich eher auf den Begriff "können/nicht können"... das wollte ich mit dem "klingt nur anders" etwas neutralisieren.
 
..na bitte, dann habt ihr mir ja hier schon einige gegenbeweise aufgezählt. konnte mich in dem moment eben wirklich an niemanden erinnern;_>

aber wieder zum gospel: geht es wirklich in sämtlichen texten um den glauben an gott ? jemand schrieb, dass nur daher das feeling für den gesang möglich wäre. könnte mir gar nicht vorstellen, jedes lied immerwieder um das gleiche thema herumzusingen :(
 
Franzie schrieb:
aber wieder zum gospel: geht es wirklich in sämtlichen texten um den glauben an gott ? jemand schrieb, dass nur daher das feeling für den gesang möglich wäre. könnte mir gar nicht vorstellen, jedes lied immerwieder um das gleiche thema herumzusingen :(

Das Thema "Gott" lässt sich ja x-beliebig varriieren. Je nach Temperament gehört da ja auch Glaube, Liebe, Schmerz, Hoffnung, Leid zu ... und vieles mehr ...

Viele Gospels haben im Grunde die gleichen Texte wie Liebesliedeer, nur dass nicht Freddie, Michelle, Suzanne oder sonstwer angehimmelt wird, sondern dass der immer Gott oder Jiiiieeezuz heißt.

In einer Folge von "Ally MacBeal" z.B. sang ein Gospelchor "Run for your Live" von den Beatles. Ein Song mit dem ungwefähren Inhalt: Renn lieber um Dein Leben. Denn wenn ich Dich mit einem Anderen erwische, ist das Dein Ende...

Also, es geht auch ohne Gott....aber Du musst ihn in Dir spüren...oder so...
 
Die Schwarzen verwenden eine unglaublich poetische Sprache, um ihren Glauben auszudrücken. Da singt man über Flüsse (welche in der Realität oft genug der Mississippi oder ähnliche waren), über Täler, Berge - die dollsten Landschaften. ... in denen sich damals oft genug Fluchtpläne versteckten.

Man singt - wie Antipasti gesagt hat - über Gefühle, Freude, Schmerz, Leid, Hoffnung, man erzählt Geschichten aus der Bibel...

Findest Du die Bibel langweilig? Ich nicht. Oft ist sie etwas langatmig, aber genaugenommen der dickste Abenteuerroman der Welt. Und diesen Abenteuerroman singst Du. Gospel machen Spaß. Also mir zumindest.

Und nein, ich würde mich nicht als Christen im üblichen Sinn beschreiben. Für Katholiken wäre ich ganz klar ein Ketzer, da ich noch am ehesten Arianer bin. ...aber auch das nicht wirklich, weil ich persönlich mit der ganzen Figur "Jesus" so ein Problem habe. Trotzdem singe ich Gospel.
Konfession ist nicht von Bedeutung, nur dass Dir die Musik etwas sagt. ...was auch immer.

Edit: PS: Billy Joel "River of Dreams" - ein Song, den wir im Gospelchor singen, weil er genau das beinhaltet, was für uns einen Gospel ausmacht. Die Sprache stimmt, die Message stimmt und der Song ist einfach klasse!
 
Franzie schrieb:
.l: geht es wirklich in sämtlichen texten um den glauben an gott ? jemand schrieb, dass nur daher das feeling für den gesang möglich wäre. :(

Das würde ich einfach anders formulieren. Eine bestimmte Haltung seinen eigenen Emotionen gegenüber hilft evtl den Stock aus dem Arsch zu kriegen und alles Unterdrückte rauszulassen. Und ein gewisser Glaube (auch im Sinne von Demut oder Leidensfähigkeit), sei es an Gott oder irgendwas anderes, kann dieses "Öffnen" enorm leichter machen.
 
@Antipasti..du hast eine wunderbare ausdrucksweise- :p

also kann man im allgemeinen dabei bleiben: starke emotionen gegen steifheit & für viel ausdruckskraft. so wie überall und das geht auch ohne gott (..mit dem ich selbst nich viel am hut habe). bestimmt findet jeder in einem text etwas, das er inbrünstig vertreten kann; aber ich glaube, das tollste für die gospelsänger ist wohl das miteinander in so einem chor.. sicher treibt man sich da gegenseitig so an, dass man sich gar nicht zurückhalten könnte, selbst wenn man wollte (denk ich mir).
 
[BTW: ein paar der wenigen weißen Sänger, die mich "getäuscht" haben (was nicht leicht ist, da ich mein halbes Leben ausschließlich schwarze Musik gehört habe): Rick Astley, Michael Mcdonald, Robbi Nevil...Mädchen: Joss Stone[/quote]


ich kann dir nur zustimmen!
mich nervt aber immer dieser vergleich.
ich selbst singe auch in dem genre und kriege immer zu hören, du klingst schwarz, bist aber weiss, wie kommt das.....bla
bla bla,
ich finde es kommt auf das feeling an.
joss stone ist dabei für mich richtig gross ,und die steht noch am anfang!

.
ps ,der sänger von simply red heisst mick hucknell :)

bye

niila
 
mich nervt aber immer dieser vergleich.
ich selbst singe auch in dem genre und kriege immer zu hören, du klingst schwarz, bist aber weiss, wie kommt das.....bla

.. was erst bewiesen werden müsste (vielleicht doch n Demo :))


ich finde es kommt auf das feeling an.

Richtig - und das scheint irgendwie auch unterschiedlich zu sein. Nicht nur stimmlich - auch musikalisch klingt weisser Funk einfach immer anders. Ob besser oder schlechter ist Geschmacksache... ... zumindest bekommt er inzwischen einen eigene Identität und versucht gar nicht mehr, künstlich schwarz zu klingen.

ps ,der sänger von simply red heisst mick hucknell :)
.. und das ist der Allerschlimmste von allen...:) ... aber der ist ja auch rot und nicht weiss:)... huups: war das jetzt Rot-diskriminierend ? Bitte um Vergebung. Gibt auch tolle Rote. Zum Beispiel Milva :)
 
Hallo Zusammen :)

Ist zwar schon ein älteres Thema, aber meinen Senf kann ich ja noch dazugeben ;)

Während meines Studiums in Holland habe ich eine Dozentin gehabt, die früher einmal in einem klassischen afroamerikanischen Gospelchor gesungen hat. Erstmal: Gospelchor ist nicht immer Gospelchor und besonders nicht im afroamerikanischen Bereich. Als ich dann anfing Spirituals und Hymns im Unterricht zu singen und dran zu arbeiten, fragte ich sie, was denn so spezifisch am Timbre eines afroamerik. Gospelsängers wäre? Denn, ich würde mir irgendwie nicht wirklich 'echt' vorkommen und das Gefühl haben, als würde ich 'nachmachen'. Sie sagte mir, dass es da nur einen 'Unterschied' gibt und das ist ganz einfach die Erfahrung, Geschichte und 'Leid'. Denn Gospelmusic, ist genau wie der Blues, eine Lebenseinstellung. Direkt vom Bauch ins Herz über die Stimmbänder. Je mehr man 'mit dem Körper' singt, desto mehr ist man mit dem Stück verwurzelt und darauf kommt es an. Eine totale Hingabe zu diesem Stück - aus dem Bauch eben. Ich kann meine Stimme heller gestalten, in dem ich mehr körperlich vom Kopf aus singe (nicht Kopfstimme!), ich kann aber auch mehr brustig und voller, dunkler singen, in dem ich mehr aus dem Bauch, bzw. den unteren Bereich meines Körpers, mitnehme (ist dann aber nicht Bruststimmenziehen!). So kreiere ich bestimmte Klangfarben. Je mehr ich 'im Körper' bin und mein Instrument beherrsche, und somit auch die Hemmungen und manchmal sogar 'Grenzen' aufhebe, desto verbundener bin ich mit meiner Seele (--> Soul!). Allerdings fällt es vielen Menschen noch in unseren Breitengraden schwer, aus sich herauszugehen und das Körpergefühl (von Innen heraus) ist einfach manchmal erschreckend nicht vorhanden (leider beobachte ich das sehr oft in meinen Unterrichten).

Lieben Gruß,

Xandra
 
..habe bei unseren aufnahmen auch gehört, dass ich viel mehr aus mir raus hätte gehen müssen, um ein gewisses gefühl rüberzubringen- aber ich denke, bei mir lag diese zurückhaltung nicht an den breitengraden sonder am äußerst empfindlichen mikrofon, dass ich noch nicht gewöhnt war;_>

also würd ich das nicht auf die herkunft verallgemeinern, sondern auf die art wie und womit man aufgewachsen ist, welche werte und begabungen man mit auf den weg bekommen hat. hmm obwohl ich auch schon festegestellt habe, das in den meisten anderen ländern viel mehr gesungen wird, auf dem feld, in der kneipe, überall ohne hemmungen; eben weil man damit schon groß geworden ist. dabei würde man hier sofort mit entsetzen angeschaut und als nicht ganz richtig abgestempelt werden- ist schon schade:-<


.
 
Hallo Franzie :)

Ich meine mit den Breitengraden auch nicht unsere Art aufzuwachsen im individuellen Sinn. Es ist schon was Anderes, wenn man mit einer ganz anderen Musikkultur aufwächst. Viele Soulsänger, bzw. heute ja RnB-Sänger (obwohl mir immernoch schleierhaft ist warum das Rhythm'n Blues sein soll :confused: ) haben ganz klein im Gospelchor begonnen und mit dieser Ausbildung ist ein sehr wichtiger Grundstein für ein typisches souliges Timbre gesetzt. Hinzu kommt, dass nicht jede 'schwarze Stimme' auch 'schwarz' klingt und nicht jeder Afroamerikaner hat Rhytmus im Blut ;)

Unsere Kultur ist leider etwas bieder...ich erinnere da an die Volksmusik und die klassische Musikkultur - die ich hier nicht abwerten will, aber wir sind nunmal sogar in der Kirche nicht ganz frei von unseren Hemmungen, wenn gesungen wird. Das ist in Amerika und anderen Ländern (vor allem Afrika, wo die Wurzel dieser amerikanischen Musikkultur ist) eben ganz anders.

Man mag über die Staaten hin und wieder fluchen, vor allem über die Regierung und ihre Geschichte, aber dadurch konnte sich eine komplette neue Musikkultur und den Umgang damit entwickeln. Unterschätze das mal nicht. Gerade als Blues, Gospel und Jazz die Wurzel ausbreiteten und neue Triebe bildeten, wurde in Europa alles, was von Amerika kam, vor allem in Deutschland und durch deutsche Besatzungen unterdrückt. Hier konnte sich nicht diese kulturelle Musikperle so entfalten wie in anderen Ländern. Nur unter dem Deckmantel und jetzt kommt es endlich Stück für Stück hervor und wir sehen und hören plötzlich Sänger und Sängerinnen, die sich die Seele aus dem Leib singen und berühren.

Ich sage ja nicht, dass das 'hier' nicht möglich ist, sondern, dass es eben ein wenig länger dauert(e) - das ist alles.

Ach ja, und das mit dem Mikro, sorry, aber diese 'Ausrede' zählt nicht ;)

Liebe Grüße,

Sandra :)
 
..oh keine ausrede, ich singe im proberaum völlig anders: viel kraftvoller, denn da kann ich richtig aus mir rausgehen. doch das aufnahmemikro hatte ich vorher noch nie ausprobiert und musste darüber sofort einsingen, während ich plötzlich jedes atemgeräusch hören konnte- das war ich absolut nicht gewöhnt; na aber das problem kennen hier so einige & hat nicht wirklich was mit diesem thema zu tun;_>

topic: hab ich was unterschätzt :confused: eigentlich nicht.. wir sind ja beide der meinung, es hängt von der persönlichen geschichte und erziehung eines sängers ab, auch wenn er in einem anderen land wohnt.
 

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