Wenn du jemanden von der Seite fotografierst, ist nur ein Bein zu sehen. Von Motoradfahrern oder Reitern ist auch nur ein Bein sichtbar. In einer Menschenmenge kann man ohne Vorwissen über die Welt nicht gut erkennen, welches Bein zu wem gehört. Noch komplizierter sind die Hände, die auf Fotos eigentlich immer nur teilweise erkennbar sind und durch ihre Beweglichkeit enorm viele Formen annehmen können. Die AIs haben auch kein 3D-Modell der Welt und wissen daher nicht, dass teilweise verdeckte Linien im Hintergrund zusammen gehören (z. B. das Meer im Walrossbild). Daher kommen einige der typischen Fehler.
Gesichter sind dagegen meist von vorne fotografiert, daher wirken sie mittlerweile fast fotorealistisch. AIs sind auch sehr gut, was den Bildaufbau angeht: Das Motiv ist immer im Mittelpunkt, Goldener Schnitt etc. ist kein Problem. Das liegt wieder daran, dass Fotos fast immer so gemacht werden.
Wenn ein Grafiker mit einer AI arbeitet, muss er so lange fischen, bis ein brauchbares Bild geliefert wurde, und kann dann mit seinen Tools kleine Fehler selbst retuschieren. Die AI, die ich verwende, läuft unter Kunst, da erwarte ich nicht Fotorealismus, sondern akzeptiere die Fehler im Austausch für den größeren Unterhaltungsfaktor. Zu realistische Bilder sind zu langweilig und banal, um als Kunst durchzugehen. Beispiel:
When I'm Sixty-Four
Das könnte auch Oma Schmitt von um die Ecke sein, warum soll ich mir das anschauen.