laut (deutschem) KSVG ist man versicherungs
pflichtig, sobald man eine künstlerische Tätigkeit zum Zwecke des Erwerbs ausübt und über die Bemessungsgrenze kommt (es sei denn, es ist nur ein Nebenjob und man ist anderweitig versichert). Natürlich jagen die einem nicht nach, um einem die Unterstützung aufzuzwingen - aber die Pflicht ist theoretisch vorhanden. Und man kann auch den Beitrag nicht selbst bestimmen, sondern ist verpflichtet, eine möglichst präzise Angabe des zu erwartenden Einkommens abzugeben. Wenn jemand 5000,- im Monat verdient, aber nur 390,- angibt - ist das ja kein Recht auf Selbstbestimmung, sondern Hinterziehung.
Soweit zum OT.
Nun zur Ausgangsbasis:
Wenn Du Musik machen willst, dann mach's. Wenn Du diesbezüglich etwas lernen willst, dann mach's. Solange die Motivation vorhanden ist, ist es nie zu spät! Allerdings würde auch ich Dir eher Privatlehrer empfehlen und kein Studium. Der Vorteil, den man mit zunehmendem Alter und entsprechender Weisheit (hüstel) hat, ist der, daß man sehr vieles selbst in die Hand nehmen kann. D.h. Dein Lehrer wird zum Coach, der Dir zeigt wie - beibringen tust Du's Dir aber selbst.
Ich persönlich habe mit 5 Jahren angefangen, das erste Instrument zu lernen und habe im Laufe der Zeit 4 Instrumente plus Gesang gelernt (insgesamt über 29 Jahre Unterricht angehäuft
) und es ist noch kein Ende in Sicht. Seit knapp 10 Jahren gebe ich Gesangsunterricht und ich lebe von der Musik. ABER: Obwohl ich recht früh angefangen habe, lerne ich heute wesentlich effizienter denn je, weil ich ein besserer Lerner geworden bin. Als Jugendlicher übt man oft, weil man halt muß oder man übt nicht richtig oder ineffizient. Heute habe ich zwar viel weniger Zeit, aber ich nutze sie richtig und das bringt einen sehr schnell voran. Auch insofern ist es nie zu spät. Ich würde lediglich empfehlen, erst zu lernen, wie man lernt! Das spart Dir Unmengen an Zeit und ermöglicht gewaltige Schritte vorwärts.
Ich stimme Herrn Basie uneingeschränkt zu und rate jedem, die Finger vom Profimusikerdasein zu lassen. Es ist, im Prinzip, der beste Beruf der Welt. Aber auch der undankbarste. Man muß es über alles (und ich meine ALLES) lieben, um damit glücklich zu sein. Man muß sich immer und in jeder Situation motivieren können und lange Durststrecken überstehen - und nebenbei wäre es hilfreich, gut zu sein
Das schreckt jeden ab, der nicht felsenfest überzeugt ist, nichts anderes machen zu wollen. Und die anderen lassen es sich eh nicht ausreden
Also such' Dir einen "normalen" Job und sei Musiker in jeder freien Minute. Jeder Euro, den Du dann mit Musik verdienst, ist dann quasi ein Bonus. Aber Du kannst Spaß haben und hast nie den Druck, "Die Wacht Am Rhein" singen zu müssen, um Deine nächste Portion Nudeln mit Pesto bezahlen zu können...
Fazit: machen!
p.s. Hups, da kam mir jemand zuvor....