In dem Maße, wie es scheinbar leichter geworden ist, tolle Musik zu produzieren, ist es auch komplexer geworden.
Denn auch wenn es sich demokratisiert hat in dem Sinne, dass eine Studioproduktion erschwinglicher geworden ist, so wird es trotzdem noch die ganze Bandbreite geben, dass eine low budget Produktion erfolgreich ist oder eine erfolgreiche Produktion trotzdem noch ne Million kostet bzw locker kosten kann (angebliche Produktionskosten des Daft Punk Albums mit u. a. dem Hit "get lucky")
Beides gab es schon immer, teure Produktionen wie auch low budget (hier fällt mir der Musiker Beck ein, in dessen Zusammenhang ich zum ersten mal den Begriff "low budget" gelesen habe.)
Ich erkenne aber bei manchen Semiprofis oder Hobbymusikern eine Tendenz, den Begriff "Sounddesigner" despektierlich zu verwenden, nach dem Motto: Man muss heute kein Instrument mehr richtig können, sondern nur guten Sound designen, dann ist man erfolgreich.
Das ist meist ein Trugschluss.
In heutigen erfolgreichen Produktionen höre ich sowohl gutes Songwriting als auch einen traumwandlerisch sicheren Umgang mit Sounddesign, der von kokettiert low budget bis hin zu perfekter Orchestrierung reicht und allen Abstufungen dazwischen.
Daher sehe ich auch kein Entweder / oder bei der Frage Sound Designer / Musiker.
Ein Freund von mir, der im Bereich New Jazz / Neo Soul erfolgreich mitmischt, braucht für einen Track von der ersten Idee bis zur Fertigstellung ca. 100 Stunden.
Das kann ein anderer schneller bewerkstelligen und wieder ein anderer investiert 200 Std.
Über Qualität und Erfolg / Verdienst sagt das aber noch nicht viel aus.