Soulige Akkordfolge

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kla4
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Hallo erstmal! bin neu hier und freu mich, dass es so ein tolles board gibt!

nun zu meiner frage
ich würde gerne wissen wie diese "typische" akkordfolge im bereich soul aufgebaut ist,
spezifisch auf dieses lied bezogen
http://www.youtube.com/watch?v=8qUnW22ehio
vlt. hat einer ja auch noch ähnlich beispiele

wäre super wenn mir einer weiterhelfen könnte und mir sagen kann um welche akkorde es sich dabei handelt (maj,7,dur,moll..) und in welchem zusammenhang diese stehn (II,V,I, oder ähnlich)
hoffe ihr versteht was ich meine ;)

Danke schon mal im vorraus

Kla4
 
Eigenschaft
 
Solche Fragen wären im Harmonielehre-Teil besser aufgehoben...

Die Akkordfolge steht in a-moll:

Code:
| Fmaj7   | E7alt   | Am7     | Gm7    C7sus   |

| bVImaj7 | V7alt   | I-7     |(II-7 V7sus)/bVI|

E7alt Am7 = V-I-Verbindung in Moll

Gm7 C7sus = sekundäre II-V-Verbindung nach Fmaj7

Beim 3. und 4. Durchlauf wird statt Fmaj7 ein Bm7b5 (II-7b5) gespielt. Beide Akkorde haben in Moll Subdominantfunktion (SDM).

Gruß
 
ma zu dem lied, das is nich wirklich von BIG! die ham nur damals alles aus soulliedern gesamplt.

ich liebe diese akkordfolgen auch, is ähnlich wie beim jazz, komm meistens auch sus-akkorde vor
 
vielen dank für die hilfe, werd wohl mein klavierlehrer fragen müssen, wie ich das ganze denn jetzt am besten spiel

stimmt, jetzt wo dus sagst, hat sehr viel ähnlichkeit mit just the two of us
 
Habt ihr zufällig mehr von solchen Progressionen auf Lager? *Herz bubbert*
 
Im Prinzip lassen sich ähnliche Akkordfolgen relativ leicht bilden. Die obige Akkordfolge enthält zwei relativ stabile Funktionen, die dominantisch vorbereitet werden.

Unsere Akkordfolge könnte z.B. so aussehen:
Tonika - Kadenz -> Subdominante - Kadenz -> Tonika ...

Mit Kadenz ist hier ein Akkord oder ein paar Akkorde gemeint, die zur darauffolgenden Funktion leiten. Am einfachsten geht das mit einer Dominante (Sekundärdominante) zur entsprechenden Funktion. Beispiel in C-Dur:

| Cmaj7 C7 | Fmaj7 G7 | Cmaj7 ...​

Diese Akkordfolge läßt sich in alle möglichen Varianten modifizieren (reharmonisieren). Jeden Akkord kann man verändern:
  • Akkorde können gefärbt werden (Töne hinzufügen, austauschen, chromatisch verändern)
  • Akkorde können austauschen werden (z.B. V7 gegen subV7)
  • Akkorde können hinzugefügt werden (häufig eine relative II Stufe)
Das alles kann noch miteinander kombiniert werden.

Ich habe diese Akkordfolge mehrmals durchgespielt und dabei jedesmal den 2. Akkord (C7) leicht verändert. Es gibt aber noch viel mehr Variationen...

(ca. 1MB)

Das gleiche kann man noch mit den anderen Akkorden machen.
Man kann auch die Akkordefolge verdoppeln und beide Male anders reharmonisieren.

Gruß
 

Anhänge

  • C7.pdf
    60,8 KB · Aufrufe: 493
Also ein ganz großes Danke an dich! Das ist wirklich interessant!

Ich hab mal eine Frage. Angenommen ich hab eine "Melodieidee" und möchte die passenden Akkorde dazu finden. Wie mache ich das am besten? Also so bei einfachen Stücken kann ich das einigermaßen, auch mit Stimmführung etc.
Aber nehmen wir mal an, ich spiele erst Cmaj7 und dann C7. Dann wechselt ja die Septime des Vierklanges von groß auf klein. Und wenn ich jetzt diese Idee fortsetzen möchte, wie geht ich da am besten vor?
Also die Idee ist, dass die große Septime zu einer kleinen wird, gefolgt von einer großen Sexten und einer kleinen.

B -> Bb -> A -> Ab

Die ersten beiden Töne kann ich ja durch Cmaj7 und C7 erfassen. Aber was mach ich mit den anderen beiden Tönen? Ich würde gerne mit den passenden Akkorden diese Abwärtsbewegung darstellen.

///+edit
Ich möchte aber keine vollkommen andere Akkorde benutzen, sondern am liebsten weiterhin etwas in C. Ich weiß nicht ganz, wie ich mich da ausdrücken soll..
 
Spontan hätte ich an so etwas gedacht:

Cmaj7 C7 F Fm6 Cmaj7​

Beim letzten Cmaj7 wären wir in der Melodie beim G.

Wenn du nur mit verschiedenen Klangfarben eines C-Akkordes rumspielen willst, ergeben sich die Akkorde von selbst, wenn du einfach die Töne hinzufügst:

Cmaj7 C7 C6 C+ C​

Hier gibt es auch keinen besonderen Auflösungsdrang.


Wenn alles C-Akkorde bleiben sollen, kann man auch viel mit den Dominant-Septakkorden experimentieren. Fast jeder Ton kann in einem Dominant-Septakkord verwendet werden, als Akkordton, Tension oder Alteration. Einzige Ausnahme ist das "maj7".

Damit die Akkordfolge einen Spannunganstieg bekommt, würde ich so etwas verwenden:

Cmaj7 C7sus4 C13 C7(b9/b13) => Fmaj9​

C-Akkorde.png
Anhang anzeigen C-Akkorde.MID

Diese Akkordfolge drängt schon nach einer Auflösung, durch das kontinuierliche erhöhen der Spannung... (Der Sus-Akkord enthält noch keinen Tritonus, der nächste Akkord ist diatonisch erweitert, der letzte Akkord enthält nur alterierte Erweiterungen.)

Gruß
 
Danke danke! Genau so hab ich es mir innerlich vorgestellt! ;)
 
Solche Fragen wären im Harmonielehre-Teil besser aufgehoben...

Die Akkordfolge steht in a-moll:

Code:
| Fmaj7   | E7alt   | Am7     | Gm7    C7sus   |

| bVImaj7 | V7alt   | I-7     |(II-7 V7sus)/bVI|

E7alt Am7 = V-I-Verbindung in Moll

Gm7 C7sus = sekundäre II-V-Verbindung nach Fmaj7

Beim 3. und 4. Durchlauf wird statt Fmaj7 ein Bm7b5 (II-7b5) gespielt. Beide Akkorde haben in Moll Subdominantfunktion (SDM).

Gruß

Das icst eine schöne Akkordfolge, mich würde jetz wundern, wie man die Greifen wüde?
(also vom Griffbild?)

o-x-o-3-3
1-2-1-3-6
2-3-o-3-3
3-2-2-3-5
x-x-o-5-3
x-3-x-x-x

..bei dem C7sus ist dein sus4?
 
Das kommt wohl darauf an, wieviele Töne du spielen willst...

Kannst dir mal die vierstimmigen Voicings anschauen. Ob's brauchbar ist weiß ich nicht. Das sind die Töne, die ich im einfachsten Fall am Piano spielen würde.
 

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  • Soul.png
    Soul.png
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@MABA,
danke für den TAB, wüsstest du evtl. im Netz irgenwo ein Akkord Chart, wo eben statt immer nur schwarzen Pünktchen die Akkorde mit den Stufen(Intervalen), dh. R-3-5-7 ect. dargestellt werden, dass man die Akkorde besser versteht und lernt wie sie aufgebaut sind?
 
Das Entziffern oder Beziffern von Akkorden ist an sich relativ logisch aufgebaut.

Jedes Akkordsymbol setzt sich zusammen aus einem Symbol für den Grunddreiklang und optional zusätzliche Ziffern für Intervalle, die hinzugefügt oder verändert werden sollen. Deswegen spiegelt ein Akkordsymbol ziemlich genau einen Klang wider.

Ich hatte irgendwann einmal begonnen, die typischen Regeln zusammenzufassen. Mir sind Regeln eingängiger als eine einfache Auflistung aller Akkordtypen. Hier der Text: akkordsymbole.pdf

Wenn etwas unklar oder falsch ist, kannst du dich ja melden...


In der Praxis gibt es aber noch ein weiteres Problem. Oft zeigt ein Akkordsymbol nur den vierstimmigen Grundklang. Vor allem im Jazz werden Akkordsymbole aber fast nie so gespielt. Hier muß der Spieler selber wissen, welche Akkorderweiterungen er noch hinzugefügen kann. Das ergibt sich aus der Funktion eines Akkordes.

Auch wird in einem Akkordsymbol fast nie erwähnt, welche Töne nicht gespielt werden dürfen (avoid noten) oder welche weggelassen werden können (oft die Quinte). Wenn man hier flexibel werden will, kommt man nicht umhin, sich mit der Akkord-Skalen-Theorie zu befassen.

Gruß
 
Super Zusammenfassung! Echt spitze und Daumen hoch. :D
 

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