Moin
Wenn der Threat auch nicht ganz neu ist, da ich mir erst vor einer Woche die App
Songbook+ für mein (neues)
iPad angeschafft bzw. runtergeladen und zur Vollversion aufgewertet habe (kostet ca. 20 € pro Jahr) , möchte ich das hier mal aufleben lassen, weil ich einige Problem(chen) zu bekämpfen hatte und lösen konnte, die vielleicht bei anderen auch auftauchen werden.
Zudem möchte ich die App hier auch gleichzeitig bewerten.
Mein Keyboard:
YAMAHA PSR SX700
Nachdem ich mich hier und anderswo recht mühselig halbwegs schlau gelesen hatte, welches Zubehör und/oder Software nötig ist, um Songbook+ zusammen mit meinem Key in Einklang zu bringen, habe ich es jetzt geschafft, alles so einzurichten, dass ich mit der App Songbook+auf dem iPad das Key und dessen Registrationen (Reg.) ansteuern kann.
Das heißt, ich habe mir auf Songbook+ eine Setlist / Playlist eingerichtet für den nächsten Gig und jeden Song davon mit der entsprechenden Registration (Speicherplatz) im Key verlinkt. Das Ganze geschieht über MIDI-Befehle, die von der App dann ans Key geschickt werden.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich alles andere als ein MIDI-Experte bin!
Entgegen anderslautenden Hinweisen im Internet funzt (funktioniert) das mit dem YAMAHA PSR SX700 sehr gut, auch wenn dieses Key über keine implementierte Bluetooth-Funktion verfügt, wie z.B. das Tyros.
Man muss sich dazu nur den Bluetooth-MIDI-Stick von Yamaha kaufen ("
MD BT01 Bluetooth Midi Adapter" für ca. 44 €).
WICHTIG (weil Fehlerquelle):
Die Reihenfolge beim Einschalten der Geräte (steht so auch in der Bedienungsanleitung zum Adapter):
1. alle Geräte aus
2.
Bluetooth Midi Adapter hinten ins Key an die MIDI ein- und aus-Buchsen einstecken, dabei auf die Markierungen am Adapter (Pfeil rein und Pfeil raus) achten!
3. Key einschalten --> rotes Lämpchen am Adapter beginnt zu blinken
4. App am iPad öffnen (muss vorher zwingend geschlossen worden sein, auch nicht im Hintergrund geöffnet!), Bluetooth muss am iPad aktiviert sein
5. Über das Menü in der App für die Bluetooth-Verbindung den
MD BT01 Bluetooth Midi Adapter aussuchen und Verbindung herstellen, das rote Lämpchen am Adapter muss jetzt konstant leuchten
Die Anweisungen für die Einstellungen im MIDI-Bereich des Keys werden in der Bedienungsanleitung zur App sehr einfach geschildert, darum gehe ich hier darauf nicht separat ein. Wer die App installiert hat, gelangt darüber auch im Menü an die Bedienungsanleitung.
Nachdem man diese Verbindung zwischen iPad, App und Key erfolgreich hergestellt hat, muss man der App natürlich erklären, wo im Key (-speicher) die aufzurufenden Registrationen mit welchem Namen zu finden sind. Hilfreich ist dabei, jedem Song sowohl im Key eine dreistellige Nummer (001 bis 999) zuzuordnen und die Nummer beim Abspeichern in der Reg. vor den Song zu schreiben (z.B. "005 Verdammt lang her BAP"). In der Playlist der App wird der Song dann unter dem Code "005" erfasst. (Ob das ganze Verknüpfungs-Prozedere auch ohne diese "Codierung" funzt, habe ich noch nicht ausprobiert, aber allgemein wird dazu geraten).
Nun ruft man den Song bzw. die Reg. im Key auf, ruft dann in der App denselben Song in der Playlist auf, wählt im App-Menü "Song verknüpfen" auf und bestätigt, dann erscheint in der App für 2 bis drei Sekunden ein Kästchen mit dem Namen der verknüpften Reg. im Key, also dem dortigen Speicher-Pfad-Namen (z.B. "USER/005 Verdammt lang her BAP" oder ähnlich).
Die Verknüpfung ist nun erfolgreich abgespeichert.
Ich kann jetzt vom iPad aus in der Playlist von Songbook+ einen Song auswählen und automatisch wird am Key die dazugehörige Registration ausgewählt und aufgerufen.
Das einzige, was ich jetzt noch tun muss, damit ich am Key loslegen kann, ist den bislang noch blau leuchtenden Knopf der Reg., mit der ich starten möchte, zu drücken, damit er orange leuchtet.
Ich arbeite noch daran, dass beim Aufrufen auch gleich die gewünschte Reg-Nummer (1-8) angewählt und eingeschaltet wird, mal sehen... .
Fall hier jemand die Lösung kennt, ich wäre sehr dankbar!
Ich kann dann lospielen.
Zusammen mit dem Aufruf zeigt die App dann z.B. die zum Song hinterlegte pdf-Datei (oder beliebige andere hinterlegte Textdateien) an, die bei mir immer Text und Chords enthalten. Sofern nicht schon beim Erstellen der pdf farbliche Unterschiede eingebaut wurden (z.B. verschiedene farbliche Unterlegungen von Vers, Chorus, Bridge usw.), kann dies jetzt hier über die "Bearbeiten"-Funktion bzw. "Notiz einfügen"-Funktion erfolgen.
Songbook+ bietet die Möglichkeit, in diesen Text-Dokumenten zu arbeiten, indem man z.B. Notizen, farbliche Markierungen, MIDI-Steuerbefehle und und und einfügt.
Man kann dazu txt-Dateien verarbeiten, pdf-Dokumente hinzufügen, oder sogar Fotos mit dem iPad von Notenblättern oder Liedtexten machen. Die App wandelt das Foto dann in Songbook+-Dokumente um, die man dann wieder beliebig bearbeiten und zusammen mit dem jeweiligen Song in der Playlist abspeichern kann.
Es würde hier den Eintrag sprengen, alle Möglichkeit zu erwähnen. Es sind a kaum Grenzen gesetzt.
Wird das iPad hochkant gehalten bzw. angebracht, können pdf-Dokumente ganzseitig vollständig angezeigt werden. Hat man das iPad beim Auftritt z.B. am Mikro-Ständer fixiert (Tablet-Halterungen gibt es ab ca. 20 € aufwärts), sollte die Anzeigegröße je nach Bildschirmgröße und Distanz zum Spieler eigentlich ausreichen, um alles zu erkennen.
Man kann das iPad aber auch waagerecht positionieren und im App-Menü dann
automatisches Scrollen einstellen, dann wird der Text bzw. das Dokument noch größer und breiter dargestellt (für die nicht mehr ganz so jungen Augen) und läuft mit einer voreinstellbaren Geschwindigkeit langsam nach oben weg.
Ein lästiges Umblättern entfällt somit. Die Geschwindigkeit kann jederzeit über den Menübalken verringert, beschleunigt, pausiert oder ganz gestoppt werden.
Insgesamt kann ich bislang also die App wirklich empfehlen, auch für den LIVE Betrieb auf der Bühne. Sowohl für den Amateur, wie auch für den Profi.
Es empfiehlt sich nur, beim Gig eine extra Stromversorgung fürs iPad einzuplanen oder eine Power-Bank mitzuführen.
Für Rückfragen und / oder andere Hinweise bin ich natürlich offen, zumal ich die App wie gesagt ja erst seit einer Woche nutze.
