Wäre mein Favorit, es müsste allerdings heißen "... was dem Leben Sinn ergibt".
Darin liegt, finde ich, eine inhaltliche Differenz.
Die "dass"-Konstruktion ist bei mir einem "damit" ähnlich oder kann so gedeutet werden - es zielt auf einen Zweck und ein Tun zugleich hin - man macht etwas mit einer Absicht. Das Tun ist das Lieder singen, etwas weiter gefaßt, das Lieder-Machen. Das Ziel ist der Sinn. Man macht/singt Lieder, damit das Leben Sinn hat/ergibt.
Es gibt aus meiner Sicht zwei unterschiedliche Auffassungen über Sinn.
In der einen, liegt der Sinn bereits in den Dingen und die Arbeit liegt darin, ihn hervorzuholen, zu erkennen, zu deuten.
In der anderen, haben die Dinge keinen Sinn "an sich" - es ist etwas, das der Mensch ihnen verleiht, etwas, das der Mensch, die Dinge anschauend, ihnen hinzufügt.
Ich neige der zweiten Auffassung zu.
"Die Dinge" als solche machen keinen Sinn, haben keinen Sinn. Weil Dinge keine Absichten haben. Absicht ist etwas, was aus meiner Sicht, nur bezogen auf den Menschen eine schlüssige Dimension ist. (Ich lasse hier mal die ganze Ebene eines Schöpfers aus, der natürlich, indem er die Welt und die Menschen und die Tiere und das Licht und alles sonst absichtsvoll schuf und mehr oder weniger beeinflusst(e), einen Sinn in seine Schöpfung gelegt hat und mehr oder weniger darauf achtet, dass sie Geltung haben soll. Gott, gerade der mit Absichten behaftete, ist für mich eine Konstruktion des Menschen, was sich unter anderem darin eindrucksvoll zeigt, dass die Menschen, seit es sie und Religionen gibt, sich mit Verweis auf ihn die Köpfe einschlagen, obwohl nahezu jede Religion das Gebot enthält, genau das nicht zu tun.)
In diesem Sinne liegt der Sinn nicht in den Dingen. Er ist etwas, das der Mensch den Dingen, Handlungen etc. hinzufügt. Die einen sehen diesen Sinn darin, die anderen einen anderen oder gar keinen. (Und genau so gehen sie mit Gott um - sie schlagen ihn auf ihre Seite oder auf eine andere und reklamieren ihn für die Zwecke, die sie gerade brauchen.)
In diesem Sinne meine ich mein "dass das Leben Sinn ergibt."
Ich meine, dass jemand, der Lieder schreibt, die Welt so beschreibt, dass sie für ihn/sie und die Zuhörer Sinn machen. Und zwar den Sinn, den er oder sie hineingelegt hat und ausdrücken möchte.
Das ist vielleicht jetzt ein Exkurs, der weit über diese eine Zeile hinausschießt, und ein Exkurs, den man vielleicht weder braucht, um einen Songtext oder diesen konkreten, zu schreiben, zu singen, noch zu verstehen. Aber es ist vielleicht ein Exkurs, der deutlich macht, wie viel in der Konstruktion von "etwas hat einen Sinn" (der Sinn liegt in den Dingen) oder "etwas ergibt einen Sinn" (der Sinn wird vom Menschen hinzugefügt) liegen kann.
Eine Brücke ergibt sich in der Bedeutung des Deutens der Dinge. Beide Auffassungen vereint, dass der Mensch deuten muss, um entweder den Sinn zu finden, der in den Dingen liegt, oder Sinn zu verleihen, da dieser nicht in den Dingen liegt bzw. liegen kann. Möchte man diese Ambivalenz behalten, ist aus meiner Sicht die "dass"-Konstruktion sehr geeignet - denn man kann sie lesen als "damit" etwas Sinn ergibt (der Mensch verleiht im Sinne eines absichtsvollen Tuns den Dingen einen Sinn) oder man kann sie lesen als Tatsache (der Mensch sieht in den Dingen einen Sinn, der bereits in ihnen ist).
Aus meiner Sicht ist die "was"-Konstruktion nicht mehr ambivalent - sie hebt mehr darauf ab,
dass der Songtextschreibende mit dem Lieder singen etwas macht, was für sein Leben persönlich einen Sinn ergibt. Er/Sie singt Lieder, weil er dadurch etwas macht, was für sein Leben Sinn ergibt: weil es ihn/sie fröhlich, ausgeglichen, zufrieden etc. macht. Was durchaus sein kann - worauf ich aber nicht abgezielt habe. Worauf aber vielleicht
@Michael Scratch abzielt.
Interessant finde ich, dass sich für mich Sprache in der Beschäftigung mit ihr, in verschiedene Deutungsvarianten aufblättert. Und man von da aus wiederum die (benutzte) Sprache befragen und eine Entscheidung treffen kann. Dabei kann eine Variante, die eine Ambivalenz zulässt, Vorteile haben - sofern eben nicht eine ganz bestimmte Bedeutung gemeint ist und genauso gemeint und verstanden werden soll.
Herzliche Grüße
x-Riff