Song-Bewegungsformel: Wie betrachtet man das Tongeschlecht?

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Harka
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Muss man bei Songbewegungsformeln die Tongeschlechter berücksichtigen?

Ich meine mit "Formel" diese Schemate wie bspw. I-IV-V für Blues.

Wenn ich ein Stück mit Am, C, F, G vor mir habe, ist dann A-Moll als Tonparallele zu C-Dur auch die I?
Oder wäre es die I, und C-Dur dann die III?
 
Eigenschaft
 
Die Tonart a-Moll ist die parallele Moll-Tonart von C-Dur, weil die C-Dur- und die a-Moll-Tonleiter die gleichen Töne beinhalten. Die Akkorde bauen auf den Tonleitern auf.

In der Tonart a-Moll ist der a-Moll-Akkord die I. Stufe, in der Tonart C-Dur ist der a-Moll-Akkord die VI. Stufe.
In der Tonart C-Dur ist der C-Dur Akkord die I. Stufe, in der Tonart a-Moll ist der C-Dur-Akkord die III. Stufe.
 
In der Darstellungsweise mit römischen Zahlen nach dem sog. Nashville-Number-System, wenn man zur Unterscheidung von Dur/Moll die Ober- u. Unterstriche verwendet/ nicht verwendet, sieht das dann so aus

Tonart C-Dur: C = I, Am = Vl

Tonart a-Moll: Am = I, C = III

Falsch dagegen war meine auch in Erwägung gezogene Annahme, dass man bei dem System von den gleichen Tonleitertönen ausgeht und daher die Parallelen quasi gleichsetzt und die Unterscheidung lediglich durch die Striche dargestellt wird.
Das hätte nämlich bedeutet, dass in C-Dur eine Akkordfolge "C-D - G - Am" so aussehen würde "I - V - l"...

Hab ichs richtig?

Vielen Dank schon mal.

Da hab ich mir so den Kopf zerbrochen über dieser Kopie hier und mir das falsche zurechtgelegt :/
 
Bei mir wäre D gar nicht in C-Dur :)
 
Ist korrigiert!
 
Ja. das D sollte bei mir auch gar nicht stehen, nur "C-G-Am".
darum auch (nur): I-V-I
 
Okay! Naja, vielleicht wenn Du a-Moll als Umkehrung von C-Dur betrachtest...???

Nein, im Ernst: Was soll es Dir bringen, die Moll-Parallele als erste Stufe zu sehen?

Ich glaube, ich verstehe die Frage noch nicht ganz. Die Stufen-Akkorde sind doch ein Modell, dass auf den Tönen der Tonleitern aufbaut. Und da ist das A der sechste Ton von C-Dur.

Wenn Dein Musik-Stück aus irgendeinem Grund die Tonart wechselt, dann kann natürlich ein anderer Akkord der erste Stufenakkord sein. Dann würde aber die Tonart C-Dur nicht mehr stimmen.

Mal eine Frage an die Jazz-Cracks (bin ja selbst nur ein dummer Gitarrist): Kann ein Wechsel von C-Dur zu a-Moll sinnvoll sein? (Ist ja das gleiche Tonmaterial)
 
Muss man bei Songbewegungsformeln die Tongeschlechter berücksichtigen?

Ich meine mit "Formel" diese Schemate wie bspw. I-IV-V für Blues.

Wenn ich ein Stück mit Am, C, F, G vor mir habe, ist dann A-Moll als Tonparallele zu C-Dur auch die I?
Oder wäre es die I, und C-Dur dann die III?

Hi,

bei Schlusswendungen wie z.B. IV V I oder II V I spricht man in der Regel von Kadenzen.
Kommen weitere Stufenbewegungen hinzu, spricht man von einer Akkord-Progression oder einer Akkord-Fortschreitung.

Deine Akkordfortschreitung Am, C, F, G, vorausgesetzt sie steht für sich alleine in genau dieser Reihenfolge der Akkorde und jeder Akkord ist von gleicher rhythmischer Dauer, würde ich eher dem tonalen Zentrum A als C zuordnen. Das ist hauptsächlich dem Gefühl des Harmonischen Rhythmus zuzuschreiben, der den Ablauf der Harmonien in Zusammenhang setzt mit den Schwerpunkten der Takte.

Hierbei wird nach folgendem Schema operiert:

/ Stabil / instabil / weniger stabil / instabil /

Die einzelnen Werte können halbtaktig, 1-taktig, 2-taktig, 4-taktig etc. verstanden werden.

In Deinem Beispiel fällt A- auf den 1.Takt eines Vier-Takters. Diesem Akkord fällt somit die Wertigkeit STABIL zu. Er ist aus seiner zeitlichen Position heraus dominant und wird somit eher als Tonika empfunden als das darauffolgende C.

Somit wären die Akkorde alle auf A als tonales Zentrum zu beziehen,.

A- ist dann I Stufe und Molltonika.
C ist bIII Stufe und hat Tonikastellvertreterfunktion
F ist bVI Stufe und hat Subdominantmollfunktion
G steht auf der bVII Stufe und hat ebenfalls Subdominantmollfunktion

CIAO
CUDO
 
Das klingt ziemlich erhellend, CUDO. Vermutlich habe ich ein bisschen geahnt und aus dem Bauch heraus das gemeint, was Du zu A und C als Tonika und Tonikastellvertreterfunktion sagst.
Jedenfalls (vll. zur Erklärung "meines Problems", cosmodog) bin ich an davon ausgegangen, dass mein Stück C-Dur ist und dann F und G die IV. und V. Stufe.
Mich hat aber irgendwie gestört, dass A-Moll dann "nichts weiter" als dei VI. Stufe sein soll. Die VI. halte ich, vll. auch unbegründet?, nicht für so wichtig. Das A-Moll schien mir aber durch aus wichtig in dem STück.

Von daher hatte ich mir selbst zusammengereimt: A-Moll ist ja die Parallele zu C-Dur - also kann man wohl die jeweilige Paralleltonart als Stufe I einsetzen, wenn man will.
Allerdings - da ich ja bereits von C-Dur ausging, hätte ich jetzt nicht A als I bzw. Tonika angesehen, sondern eben C. Und weil im A-Mollakkord ja C nicht an vorderster Stelle steht, hat mich das irgendwie bestätigt.

Was ist denn eine SubdominatMOLLfunktion?
Steht da die Subdominate im Moll, obwohls sie es sonst eigentlich nicht tut? Oder umgekehrt?

Sind eigentlich bei der Molltonleiter Dominate und Subdominante auch im selben Intervall/Stufe wie bei Dur?
 
Mich hat aber irgendwie gestört, dass A-Moll dann "nichts weiter" als dei VI. Stufe sein soll. Die VI. halte ich, vll. auch unbegründet?, nicht für so wichtig. Das A-Moll schien mir aber durch aus wichtig in dem STück.

Was ich vergaß, auch die aufsteigende Bassbewegung F -> G -> | A- führt natürlich auch dazu A als tonales Zentrum zu betrachen. Aber wohlgemerkt, die 4 Akkorde stehen in für sich alleine da und sind von gleicher Dauer.
Du kennst bestimmt den Standard "All The Things You Are"? Dieses Stück fängt auch auf der VI Stufe an, folgt aber einem anderen Lauf. Die Akkordfolge ist dort
|| VI | II-7 | V7/I | I |
| IV=bIIma7| II-7 V7/I | I | I ||


Hier hat die VI Stufe ganz klar keine Tonikafunktion, sondern ist Tonikastellvertreter.
Also auch wenn der Akkord auf einen relativ stabilen Takt fällt, können andere Umstände dazu führen dass er nicht als Tonika gehört wird. Der Gesamtzusammenhang ist entscheidend.

Von daher hatte ich mir selbst zusammengereimt: A-Moll ist ja die Parallele zu C-Dur - also kann man wohl die jeweilige Paralleltonart als Stufe I einsetzen, wenn man will.
Wenn man will würde ich nicht sagen. Man muß die Akkorde eben dementsprechend platzieren damit sie so oder so gehört werden.


Was ist denn eine SubdominatMOLLfunktion?
Steht da die Subdominate im Moll, obwohls sie es sonst eigentlich nicht tut? Oder umgekehrt?

In Moll-Tonart steht auf der IV Stufe ein Mollakkord. Es ist die Mollsubdominante. Diese und ihrer Verwandte, bIIma7, II-7b5, IV-7, bVIma7 und bVII7, haben Subdominantmollfunktion.
All diese Akkorde sind untereinander austauschbar, da sie die gleiche Funktion haben.
Einfach mal ausprobieren.

Wenn ein Stück in Dur-Tonart steht, kommen ebenfalls Subdomiantmollakkorde zum Einsatz. Sie stammen dann aus dem gleichnamigen Moll.
Beispiel hierzu:
Du spielst in C Dur. Das gleichnamige Moll heißt C Moll. Die Subdominantmollakkorde befinden sich, wie schon gesagt, auf den Stufen bIIma7, II-7b5, IV-7, bVIma7 und bVII7 und heißen somit in C Dur: Dbma7, D-7b5, F-7, Abma7 und Bb7.
Diese 5 Akkorde aus dem gleichnamigen Moll können in einer passenden Kadenz in C Dur eingesetzt werden.

Sind eigentlich bei der Molltonleiter Dominate und Subdominante auch im selben Intervall/Stufe wie bei Dur?
Ja.


CIAO
CUDO
 
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