Solos - muss es immer das Original sein?

  • Ersteller JaNeKlar
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c) mal Lukathers Live Solo von Hold the line s.o. angehört ??

Lukather scheint das so wie du (und auch ich) zu sehen. Rosanna zum beispiel spielt er immer 1:1, denn das ist quasi ein "komponiertes Solo" bzw, integraler Song-Bestandteil. Bei Hold the Line geht so einiges....

grüße B.B
 
Hi,

wenn der Anspruch so hoch ist, dass man nur Songs spielt dessen Solo man perfekt nachspielen kann, dann hätte ich bis heute nicht auftreten dürfen :evil:

Vermutlich ist das auch nur die eingeschränkte Sicht der Gitarren-MuPo. Viel wichtiger als ein kleiner Soloteil der Gitarre sollte doch eigentlich der gesamte Song sein. Wie oft schafft es denn der Sänger einen Top 40 Song eins-zu-eins rüberzubringen?

Ich denke die Kunst beim covern ist den "Spirit" des Songs inklusive des Solos einzufangen und rüberzubringen.

Gruß

PS: Das Solo von Rosanna finde ich übrigens ein schlechtes Beispiel, da es m. M. eigentlich nix mit dem Song zu tun hat und eher als "Anhängsel" dem Luke die Gelegenheit zum frickeln gibt. Interessiert doch außer ein paar Gitarristen niemand im Publikum ;)
 
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PS: Das Solo von Rosanna finde ich übrigens ein schlechtes Beispiel, da es m. M. eigentlich nix mit dem Song zu tun hat und eher als "Anhängsel" dem Luke die Gelegenheit zum frickeln gibt.

Das was du meinst, ist das 2. Solo in dem Song. Das 1. ist weder Anhängsel noch gefrickelt.
 
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Jedenfalls steigert es m. M. nicht unbedingt den Wiederekennungswert des Songs.
 
Ein bekanntes Solo sollte wohl schon wieder erkannt werden. Aber wenn man es in einer für sich besseren Lage spielt bleibt es doch immer noch hörakustisch das Original oder nicht?
 
Moin,

sollte es nicht an besten so sein, dass es dem, der das Solo spielt, Spaß macht und dem Publikum gleichzeitig auch gefällt, unabhängig der Genauigkeit der Interpretation?

Persönlich sehe ich das wie folgt. Wenn ich einen Cover höre und der Gitarrist das Solo genau nachspielt, denke ich "Wow, cool, genau auf den Punkt!". Wenn der Gitarrist eine eigene gut klingende Interpretation macht, denke ich "Wow, cool, gut/interessant interpretiert". Die meisten im Publikum sehen dass sicherlich genauso. Spaß macht's so oder so.

Grundsätzlich ist es sicherlich nicht verkehrt, wenn ein gewisser Wiedererkennungswert vorhanden ist (heißt das Solo ist irgendwie strukturiert und an den Grundablauf angelehnt, im Gegensatz zu z.B. mit 1000 Noten pro Sekunde willkürlich geshredded.). ...Aber auch da gibt es Ausnahmen.

Gruß
P.
 
@nasi_goreng @Dr Dulle

Ja ich meinte das 1. in Rosanna. Das Outro-Solo würde ich weniger kritisch sehen, aber das erste Solo in Rosanna ist für mich auf einer Liga mit Hotel California in Hinblick darauf wie esentiell es ein Songbestandteil ist.

Dürfen tut man immer, wie man will. Wenn wir in der Band in einem Set mit eigenem Material ein Cover einstreuen, dann entscheide ich das selbst, wie ich es handhaben möchte.
Im Cover-Bereich sehe ich mich als Dienstleister. Mein Spaß steht da zunächst mal hinten an (sons würde ich nie im Leben dieses behämmerte "An Tagen wie diesen " spielen...)

Ich weiß nicht ob es die Leute erwarten, aber sie dürften als zahlende Kunden durchaus legitm den Anspruch stellen. Ich wäge mich in dem Fall auf der sicheren Seite wenn ich das Solo parat habe.

grüße B.B
 
Und selbst das wandelt Luke immer leicht nach Lust und Laune, z.B. die Slides im schnellen aufsteigenden Pentatonikteil. Gut, das liegt jetzt für Nicht-Gitarristen eher im Mikrokosmos und wird vom breiten Publikum nicht als Abweichung wahrgenommen.

sollte es nicht an besten so sein, dass es dem, der das Solo spielt, Spaß macht und dem Publikum gleichzeitig auch gefällt, unabhängig der Genauigkeit der Interpretation?
Jepp. Mir sellbst macht es eben Spaß, mich sehr nah am Original zu halten. Fände ich das originale Solo so doof, dass ich es ersetzen wollte, würde ich den Song eher nicht covern.
Als Zuhörer liegt es bei mir durchaus etwas anders. Bei Soli, die in der originalen Form nicht komplett durchkomponiert essentieller Teil eines Songs sind, ist es mir durchaus lieber, jemand spielt sein eigenes Ding passend und songdienlich, als sich am Rande seiner Fähigkeiten oder darüber hinaus einen abzubrechen und es zu vergurken. Das Outro von Rosanna ist in der Tat ein schönes Beispiel: Hier die ersten Takte etwas am Original halten und dann laufen lassen.
Mein absolutes Negativbeispiel ist das Mr.Crowly Cover von Yngwie auf dem Ozzy Tribute Sampler. Da wünschte ich mir die Soli in etwa wie von Randy komponiert als essentieller Bestandteil, aber Yngwie fiedelt komplett losgelöst drauflos, seine Art von Tribute eben...
 
...das liegt jetzt für Nicht-Gitarristen eher im Mikrokosmos und wird vom breiten Publikum nicht als Abweichung wahrgenommen.
Das ist für mich der springende Punkt: spiele ich für Publikum, für mich, für meinen Musiklehrer aus der 7. Klasse, oder für andere Gitarristen?
 
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Solos - muss es immer das Original sein?
Ein Solo hat für mich einen Erkennungswert, wie eine Strophe, ein Refrain usw.

Leichte Abweichungen seien gestattet, aber bitte einigermaßen am Original anlehnen.

Ich stimme Dir teilweise zu:
Es gibt Soli, die kann ich mitsingen. Und die finde ich sollte man auch möglichst nah nachspielen.

Aus der Luft gegriffene Beispiele:
- Knocking on Heaven's Door (GnR Version)
- The Kids Aren't Alright (Offspring)
- Summer of 69 (Das hat am Ende so ein 3 Noten (+Bending) Solo. Ich habe live auch versucht da was "komplizierteres" zu spielen. Aber ich bin schnell wieder zurück zum Original)

Die sind so ikonisch, wenn ich da live ne Coverband anhöre will ich auch dieses Solo. Der Ansatz "... dann höre ich mir das Original auf CD an". Jain. Ich bin weniger daran interessiert jemanden Slashs Knocking on Heavens Door nachahmen zu wollen, sondern eher die eigene Interpretation des Gitarristen. Denn live habe ich dieses Solo sage ich mal zu 99% (notentechnisch) nachgespielt. Aber intoniert, gebendet und gehalten habe ich die Töne schätzungsweise ganz anders. So wurde es doch irgendwie "mein" Solo für diese 8 Takte. Das ist aber nur meine Meinung.

Es gibt aber auch Soli die sind mir sowas von egal. zB You Shook Me All Night Long. Da habe ich den Anfang gelernt, glaube ich waren die ersten 4 Takte, dann war es für mich nur noch (tolles) Pentatonik-Runterzocken in G-Moll/Blues-Skala. Das hört kein Schwein. Zumindest rede ich mir das ein... :D
 
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Es gibt Soli, die kann ich mitsingen. Und die finde ich sollte man auch möglichst nah nachspielen.

Meine "spontane" Erwartung wäre das auch. Ein Klassiker wäre z.B. "Comfortably Numb". Ich habe aber auch schon eigene Auslegungen der beiden Soli gehört, die mir tatsächlich genauso gut wie die originale gefallen haben. Da war ich gar nicht enttäuscht, dass es nicht die "originale" waren.

Wichtig ist es, dass es beim Publikum ankommt.

Im Cover-Bereich sehe ich mich als Dienstleister.

Das ist i.d.R. beim zahlenden (oder sogar auch nicht zahlenden) Publikum eigentlich immer der Fall, unabhängig davon ob Cover oder nicht.
 
Ihr redet mir teils viel zu sehr vom Publikum ....

Es geht um DICH/EUCH, um die EIGENE Einstellung, ob man ein Solo weitgehendst nachspielt oder improvisiert. Das hat nix damit zu tun ob ich dann zu Hause was aufnehme, im Proberaum spiele oder vor Publikum.

Und weiterhin ist es 99% des Publikums xxxxxsegal wie ihr das Solo spielt, also gehts um EUCH selbst und eure Einstellung zu der Sache ;)

Außerdem nehmt euch als Gitarristen nicht zu wichtig, denn:
Die Leute kommen um der Live Band zuzuschauen, um mitzusingen und für die meisten ist der Sänger die Nummer 1 - Wir Gitarristen, Bassisten, Schlagzeuger, Keyboarder usw. sind nur BEIWERK ;)

:mampf:
 
Du hast vergessen das die Frauen, wenn die Band denn schmissig genug spielt, tanzen wollen.

Ansonsten bin ich, bis auf wenige Ausnahmen (Hotel California), immer auf der Seite etwas zu interpretieren
statt sklavisch am Original zu kleben. Ehrlich gesagt kamen auch noch keine Beschwerden ..... :D
 
Oh Ja, die Frauen hab ich vergessen

Die Sänger konnten aussehen wie sie wollten, die hatten immer die ersten Frauen ;) Danach kam der Rest der Truppe :D
 
Meine "spontane" Erwartung wäre das auch. Ein Klassiker wäre z.B. "Comfortably Numb". Ich habe aber auch schon eigene Auslegungen der beiden Soli gehört, die mir tatsächlich genauso gut wie die originale gefallen haben. Da war ich gar nicht enttäuscht, dass es nicht die "originale" waren.

Tolles Beispiel! Genau bei dem Lied wäre ich mit mir selbst uneins.

Ich würde wahrscheinlich den Anfang lernen und dann verschiedene "herausstechende" Elemente des Originals verwenden. Zum Beispiel das hier bei 6.10min:



Dazwischen würde ich versuchen eher das Feel und den ungefähren Sound des Solos zu treffen als die genauen Noten und Bendings von DG.

Wie gesagt: Super Beispiel meiner Meinung nach.

Das gleiche wäre und war Hotel California ffür mich:

Ich habe den Anfang des Solos 1:1 gespielt und bin nach einigen Takten in meine eigene Version reingegangen. Das "erste" Solo war dann auf dem Hals-PU, dann kam der Wechsel (hier im Video unten bei ca. 5.13min ) wo ich dann dieses Lick genau reproduziert habe und versucht habe den nächsten Teil des Solos selbst zu interpretieren. Dann kommt natürlich der berühmte harmonisierte Solo-Teil, den ich widerum 1:1 gespielt habe (mit Harmonizer), da er einfach unglaublich wiedererkennbar und ikonisch ist.

Auch da es 2 Gitarristen sind, die einen unterschiedlichen Stil haben (und Sound) finde ich es interesant erst das Feeling des einen, dann das Feeling des anderen zu interpretieren.

Aaaaaber, das Lied habe ich zum letzten Mal in Bandbesetzung Anfang 2011/12 gespielt. Wahrscheinlich wäre ich heute auch eher bei "Ich lerne noch mehr vom Originalen".



Viel Theorie und Geschreibe von mir für etwas, was man eigentlich nur hören kann... :D Aber ich finde solche Diskussionen immer hochinteressant. Andere Ansätze und Herangehensweisen haben mich schon immer interessiert.
 
Wenn jemand ein Solo nicht zu, nun sagen wir mal 90%+ nachspielt, dann kann es nur folgende Gründe dafür geben:

- ...
- Zu bequem, da ein Solo zu lernen einfach verdammt viel Arbeit ist
- zu vermessen, zu denken dass ein eigenes besser wäre als das original

Also wenn wir noch mal beim Beispiel "Hotel California" bleiben, mit dem Anspruch ein Solo zu komponieren was genauso gut ist wie das Original wäre das, zumindest für mich, viieeel mehr Arbeit als die einzelnen Teile Note für Note einzustudieren.

Mmn hängt der Wiedererkennungswert v.a. davon ab wie "durchkomponiert" ein Solo ist. Das andere Extrem wären Musikstile wie Jäzz und Blues, hier ist ein Solo nahezu immer improvisiert. Nichtsdestotrotz sind die Grenzen fliessend, Richie Blackmore, der von Klassik und Blues beeinflussst ist hat auf vielen Alben zahlreiche ikonische Soli geschaffen (Child in Time, SOTW, Highwaystar...), im Livekontext ging dann der Blues mit ihm durch und er hat seine Soli teilweise sehr stark variert.
 
Ich danke schon mal für eure Antworten. Wie sieht es denn damit aus Läufe, wie z. B. Beom Beat it Mörder-Stretch mit z. B. anderen Tönen zu spielen? Ist das Legitim oder gar verpönt?

Das kann von der anwesenden Musikerpolizei jederzeit durch Auspeitschen mittels der Drusma (ein Altertümliches Folterinstrument, bestehend aus einem Telehals mit daran frei schwingenen 11er Gitarrensaiten) geahndet werden.

Was willst du denn als Antwort haben? Du wirst bestimmt Leute finden, die bei jeder Abweichung die Nase rümpfen. 99,9 Prozent des Publikums wird es aber nicht auffallen.

Die Frage ist daher allein: Was willst Du? Wenn Du deine Technik verbessern willst, dann kann es ja durchaus Sinn ergeben, dich auch durch anspruchsvolle Stellen durchzuarbeiten. Umgekehrt ist es auch legititim, hier und da Abkürzungen und Erleichterungen mitzunehmen.

Du musst genausowenig ein Solo im Original nachspielen wie Du überhaupt Gitarre spielen musst. Du tust das doch zuallererst für dich.

Als Gitarrist kann man sich doch zwischen den Polen "ich kann 5 Akkorde und damit 127182 Songs spielen" und "ich kann Eruption hinterm Kopf und mit 2 gebrochenen Fingern an der Greifhand nachspielen" frei aufhalten. Mehr Technik draufzuhaben ist nie ein Nachteil, schöne Musik geht aber auch durchaus ohne Edeltechnik.
 
Ein sehr interessantes Video zum Thema, was mir einen neuen Blickwinkel eröffnet hat:


Da geht's nicht nur um Gilmour sondern ist von allgemeiner Natur.
 
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Da geht's nicht nur um Gilmour sondern ist von allgemeiner Natur.

Lass mich raten: Das Geheimnis von Gilmours Tone ist viel weniger das gewählte Equipment, als sein Phrasing?
 
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Geraten oder Video gesehen? :D
 

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