SOK-Methode beim Akkordeon

  • Ersteller !Ambrosius!
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Mich wundert es auch etwas, dass diese Diskussion hier die Gemüter so erhitzt.

Im Alter lernt man weniger schnell - der Link, den Ambrosius eingestellt hat, erläutert das und macht deutlich, dass als Kehrseite der Medaille detaillierter und nachhaltiger gelernt wird.
Allerdings lernt eh nicht jeder gleich schnell oder auf die gleiche Weise, egal ob jung oder alt. Das hängt ja unter anderem auch von Vorerfahrungen in Bezug auf das zu Erlernende ab.

So muß wohl jeder für sich und ggf. mit Hilfe eines Lehrers herausfinden, wie er das Akkordeonspielen am besten so lernen kann, dass er mit dem Ergebnis zufrieden ist. Man kann mit sehr viel Seele spielen und dennoch immer daneben hauen oder aus dem Takt sein, dann bleibt das unbefriedigend. Wenn umgekehrt das Spielen immer nur Anstrengung bleibt und nie Genuss, dann stimmt glaube ich auch etwas nicht. Und da finde ich dann auch wichtig, nicht zuviel anzustreben, damit man die Sachen, die man spielt, dann so spielen kann, dass man sie selber schön findet und genießt.

Ich brauche für mich keine SOK-Methode, da ich (noch?) realativ schnell lerne. Aber: Ich bin erst mittelalt, Akkordeon ist nicht mein erstes Instrument und ich habe als Kind durch ein bißchen Orgelspiel schon gelernt, beide Hände zu koordinieren, das ist dann einfach "drin".
Ich muß mich auch nicht zum Üben motivieren, da gehts mir wie do-it, es fällt mir oft schwer, das Instrument aus den Händen zu lassen, da sind dann eher die Knochen ein Problem... Und wenn ich (bisher selten) mal vor anderen Leuten spiele, gerate ich sofort in einen Flow, das kommt einfach von allein, wenn ich dabei versuchen würde, nachzudenken, dann wärs vorbei, würde ich raus geraten.

Aber es ist doch gut, dass es verschiedene Wege nach Rom gibt und jeder den benutzen kann, der zu ihm paßt. Und dass es Lernwege gibt, die es auch älteren Menschen noch möglich machen, zu ihrer Zufriedenheit ein Instrument zu erlernen.

Das Wort zum Sonntag ;)
 
Uwe, die Diskussion ist doch nicht unerwünscht!!! Aber ich darf doch auch meine Meinung dazu sagen, oder? Ein bisschen mehr Gelassenheit schadet niemandem! Übrigens: als Gerontologe kann ich Dir / Euch sagen, dass die Leistungsfähigkeit (z. B. was das Lernen betrifft) schon ab etwa 30 nachlässt. Das heißt aber nicht, dass man im höheren Alter (- ich gehöre ja auch schon dazu -) nix mehr lernen kann! Die Lerngeschwindigkeit ändert sich halt. Und dann gibt's Untersuchungen, nach denen "man" leichter und schneller lernt, wenn man Freude hat und Spaß daran - wohlbemerkt: altersunabhängig! Meine Hypothese: Je verkopfter und verkrampfter ich versuche zu lernen, desto schwerer geht's! Mit Leichtigkeit und Spaß geht's besser! Und noch was: ich sag' das, weil ich NICHT Profi bin! Da mag es nochmal völlig anders sein! Also: nichts für ungut!

Markus
 
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SOK-Methode!

Wusste nicht, dass die so genannt wird, aber was spricht denn dagegen? Aus meiner Sicht erst mal nix!

Jeder hat seinen eigenen Zugang zur Musik und hat auch seine eigene Art zu lernen. Und wie wir ziemlich übereinstimmend festgestellt haben, tut man sich im Alter schwerer, neues sich anzueignen. Spielt man schon einige Jahre, so hat man auch irgendwelches Stücke, die man abrufen kann, die man recht passabel beherrscht, so dass man vielleicht sogar in der glücklichen Lage ist, den musikalischen Ausdruck zu formen und damit zu "spielen".

Wenn man erst recht neu in dem Metier ist, dann hat man erst mal nix, auf das man zurückgreifen kann und alles was man spielt, hakt "irgendwie und irgendwo" immer, so dass sich kein rechter Spielfluss einstellen will. Da kommt auch nicht unbedingt Spaß am Spielen auf - schon gleich gar nicht, wenn man das jemand anderem vorspielen will, oder mit jemand anderem zusammenspielen möchte.
Und in der Situation kann ich absolut verstehen, dass mann da wenigstens ein paar wenige Stücke haben möchte, die man so passabel (vor-)spielen kann, dass man für sich selber zufrieden ist.

... Und mit diesen "paar" Stücken als sichere Bank sozusagen, lässt es sich dann relativ frei auf weitere Projekte zugehen und das ganze weite Feld auszuprobieren.

Das mache ich im Prinzip genauso. Ich habe ein paar Stücke, die möchte ich einfach "draufhaben" - die werden dann auch besonders eingeübt, so dass ich mit diesen dann wirklich "spielen" kann. Das kann mann nun nach der SOK-Methode einüben nennen, oder auch anders, aber im Prinzip läuft es aufs gleiche hinaus. Und darüber hinaus habe ich ein weites Feld an Stücken, die ich auch spiele, ausprobiere, oder übe. manche leg ich dann mal wieder weg, andere interessieren mich dann stärker, oder wieder andere bringen mich noch auf ganz andere Ideen, die ich spielen kann...

Aber letzlich läuft es immer auf s gleiche hinaus, dass man ein gewisses Minimum an "Repertoire" haben möchte, auf das man als sichere Bank zurückgreifen kann, grade wenn es mit den anderen Übungsstücken mal nicht so läuft, oder wenn der Kopf einfach mal grad künstlerische Sendepause einlegt.

Und was spricht denn dagegen, dass man seine neuesten Schöpfungen bewusst und methodisch angeht, um die sich anzueignen?

Gruß, maxito
 
Und in der Situation kann ich absolut verstehen, dass mann da wenigstens ein paar wenige Stücke haben möchte, die man so passabel (vor-)spielen kann, dass man für sich selber zufrieden ist.

... Und mit diesen "paar" Stücken als sichere Bank sozusagen, lässt es sich dann relativ frei auf weitere Projekte zugehen und das ganze weite Feld auszuprobieren.
Gruß, maxito

Hallo maxito, das ist genau die Methode.

---------- Post hinzugefügt um 17:50:00 ---------- Letzter Beitrag war um 17:21:29 ----------

Ich liebe es, wenn die Töne durch den gesamten Körper dringen (na das liest sich ja vielleicht....aber so ist es einfach), wenn meine Finger einen Lauf / eine Passage plötzlich wie von alleine spielen und sich mein Kopf mit dem Klang beschäftigen kann und nicht mehr die Finger steuert...
do-it

Lieber Do-it. Ich habe also am Wochenende mein Instrument zwischendurch einfach zum Klingen gebracht, einfach singenlassen um mich wohlzufühlen. Bei meinem manchmal übersteigerten Arbeitsethos muss ich mir dann klarmachen, dass das ja auch üben ist, einen schönen Klang zu erzeugen. Ich denke, dass es wie ich schon geschrieben habe, die Kombination ist, die für mich richtig ist: Einige Stücke als ständig aufführungsreifes Repertoire zu üben, dabe immer wieder unterbrochen von einfach spielerischem Umgang mit dem Instrument: Töne Klimpern, Klänge, Experimentieren.
 

Lieber Do-it. Ich habe also am Wochenende mein Instrument zwischendurch einfach zum Klingen gebracht, einfach singenlassen um mich wohlzufühlen. Bei meinem manchmal übersteigerten Arbeitsethos muss ich mir dann klarmachen, dass das ja auch üben ist, einen schönen Klang zu erzeugen. Ich denke, dass es wie ich schon geschrieben habe, die Kombination ist, die für mich richtig ist: Einige Stücke als ständig aufführungsreifes Repertoire zu üben, dabe immer wieder unterbrochen von einfach spielerischem Umgang mit dem Instrument: Töne Klimpern, Klänge, Experimentieren.


Hi Ambrosius
Nicht mehr und nicht weniger wollte ich damit sagen.
Hin- und wieder einfach mal das Kind in sich rauslassen mit welcher Lernmethode auch immer man das Ganze ansonsten angeht ;)

Hab Spaß und vielen Dank für den interessanten SOK-Hinweis

do-it
 
Meine Meinung:

egal ob es um das Erlernen eines Instrumentes geht, egal ob man ein neues Stück einstudiert oder ob man sein vorhandenes Repertoire ausfeilt und verfeinert; egal ob mit der SOK- oder irgendeiner anderen Methode...... es darf nicht zur Arbeit werden; es muß immer Spass machen!!!! Uwe hat das in seiner Ausführung von der ersten Unterrichtsstunde sehr gut beschrieben, er geht mit seinen Schülern spielerisch an das Thema "Akkordeon" ran.....


Ansonsten schließ ich mich Dagmar, Willi und Markus an; am besten den Kopf ausschalten und mit dem Herzen spielen!!!!
 
es darf nicht zur Arbeit werden; es muß immer Spass machen!!!! Uwe hat das in seiner Ausführung von der ersten Unterrichtsstunde sehr gut beschrieben, er geht mit seinen Schülern spielerisch an das Thema "Akkordeon" ran.....
Ganz ohne "Arbeit" wird man aber nicht weit kommen. Mit Sicherheit besteht auch Uwes Unterricht nicht Woche für Woche aus reiner Bespaßung (sorry, wenn das etwas überspitzt klingt):
https://www.musiker-board.de/akkord...nose-coaching-fuer-akkordeon.html#post5803600
 
..... es darf nicht zur Arbeit werden; es muß immer Spass machen!!!! !

Öhhhhh..... Schliesst das Wort "Arbeit" gleich den Spass aus?

Also mir macht auch Arbeit Spass.

Wenn ich an unseren Orchesterstücken übe, dann ist das Arbeit. Ich gehe da methodisch und diszipliniert ran. Da werden Fingersätze erarbeitet etc.... also mir macht das Spass, vor allem wenn man später den Erfolg hört.
Natürlich besteht meine Übungsstunde nicht nur aus Orchesterspielen, später kommt dann immer noch dran, was ich gerne spiele oder schon lange nicht mehr gespielt habe.... etc.
 
Vielleicht hab ich mich unklar ausgedrückt, waldgyst, ich meinte damit nicht, daß es ohne Üben und probieren gehen kann. Aber eben dieses Üben muss auch Spass machen, nicht zur Qual werden... so wie es bei Ambrosius wohl der Fall zu sein scheint.

Wenn ich ein neues Stück einstudiere, dann desshalb, weil ich es nicht mehr aus dem Kopf bekomme, ich es ständig summe und es nun endlich auf dem Akkordoen spielen will. DAS ist meine Motivation, damit macht auch das Üben Freude, vor allem, wenn man dann auch seine Fortschritt bemerkt. Daß es nicht gleich perfekt sein kann, spielt dabei keine Rolle, schliesslich sind die meisten von uns keine Profi´s...

Und mit dieser vorhandenen Motivation stelle ich dann bei mir auch fest, dass es immer schneller geht, bis deutliche Fortschritte hörbar sind...

Nachtrag: Danke, Pfefferminzchen, Du warst schneller als ich..... aber genau DAS wollte ich ausdrücken!!!
 

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