milamber
Helpful & Friendly User
vermutlich taucht die Frage nach dem Anfang ziemlich oft auf. Vielleicht wäre es also keine schlechte Idee wenn ein paar Leute beschreiben wie ihre Songs entstehen.
Ich mache mal den Anfang.
Bei mir gibt es drei "Hauptwege", ich möchte aber nur auf den wichtigsten eingehen.
Werkzeuge:
Akustikklampfe/Klavier und Mund
Ich nehme also eine Gitarre in die Hand, spiele irgendwelche Akkorde vor mich hin und singe sinnlose Phrasen, die melodisch klingen.
Zu diesem Zeitpunkt ist der Text unwichtig. Es geht nur um eine Melodie und damit verbundenes Gefühl. Schaltet also das Gehirn aus und singt zufällige Wörter, die Euch gerade in den Sinn kommen! Grönemeyer nennt das auch "Bananentext" *keine Ahnung warum .
Ich halte es auf jeden Fall für viel besser als auf Lalala oder dududu zu singen, weil bei dieser Vorgehensweise Verbindungen zwischen Melodie und Wörtern entstehen, die den Song ausmachen können. Wenn ich also 'nen Wahnsinns Ton über "stay" singe, wird diese womöglich nicht über "laaaa" oder "blub" funktionieren. Art der Vokale und Melodie gehen also Hand in Hand.
Nach und nach entwickelt sich die eine oder andere (vielleicht schon sinnvolle) Phrase mit einer schlüssigen Melodie. Diese ist meistens die Wurzel des Songs und enthält entweder die Botschaft oder den Titel.
Ziel:
- Titel (ganz wichtig! fast alle meine Ideen haben einen Titel. Dieser drückt meistens aus, was ich beim Erschaffen gefühlt habe)
- Gefühl (was empfinde ich bei dem Song? Wut, Trauer, Freude? Spiegelt sich auch im Titel wider, s.o.)
- großer Teil der Melodie und Harmonie (das Grundgerüst, bzw. die Leitlinie. Muss nicht perfekt sein, sollte aber den Song repräsentieren)
- ein paar Phrasen als Ausgangspunkt (ein paar starke Sätze, die ich mit dem Song verbinde)
- Stichwörter, die zum Thema passen (weitere Wörter, die zum Thema passen, aber auch ihre Gegensätze! Diese sind ganz wichtig. Wenn ich also "Himmel, Wolken, See, Höhenflug" aufschreibe, dann nehme ich "Erde, Dreck, Bruchlandung" dazu.)
diese Idee halte ich erstmal fest. Manchmal lasse ich sie ruhen, manchmal schreibe ich so lange weiter bis ich zufrieden bin (was selten der Fall ist ). Arrangement ist mir zu dem Zeitpunkt übrigens egal. Wenn ein Lied gut ist, dann kann man es auch mit einer Akustikklampfe am Lagerfeuer spielen, egal ob es letztendlich ein Heavy Stück wird oder eine Ballade.
Ein cooles Riff kann auch später hinzukommen, sobald die Harmonie und Melodie da ist.
ein paar wichtige Anmerkungen zum Text:
- Reime halte ich für weniger wichtig. Passt eine Aussage gut zur Melodie und geht flüssig über die Lippen, dann ist mir der Reim Sch egal.
- Singt immer so, wie ihr etwas sprechen würdet. Nehmen wir folgendes Beispiel: "and down the waterfall ". Was macht Robbie hier falsch? Er betont "fall", was nicht richtig ist. Kein Mensch würde beim normalen Sprechen "fall" betonen sondern "water". Es fühlt sich unnatürlich an, auch wenn dieses Beispiel zeigt, dass man damit trotzdem Hits schreiben kann. Trotzdem, achtet lieber darauf beim Singen genauso zu betonen, wie ihr es auch beim Sprechen des Satzes machen würdet. Auch Pausen sollen da hin, wo ein Komma ist und wo es sich natürlich anfühlt.
Sprecht also den Text immer wieder mal um zu schauen ob er sich natürlich anfühlt.
- weniger wichtige Wörter auch entsprechend aus dem Rampenlicht nehmen. Einer der größten Fehler ist Präpositionen zu betonen. Diese sind meistens nicht der Kern der Aussage und sollten auch kürzer und weniger betont gesungen werden. Es sei denn, sie tragen im Ausnahmefall gerade die Bedeutung.
- Dynamik! Wenn ich in vier Zeilen 8 Wörter betone, hat keines davon am Ende eine Bedeutung. Hebt Euch also den höchsten und lautesten Ton für den Kern auf. Betont behutsam und nicht wahllos nur weil es gut klingt.
- Vokale behutsam aussuchen. Ich bin kein besonders guter Sänger, ich habe erst vor kurzem damit angefangen es zu lernen. Ich habe also Schwachstellen, manchmal rutscht mir z.Bsp. ein A nach hinten, oder bestimmte Wörter kann ich in einer bestimmten Tonlage nicht mehr so gut artikulieren. Schaut also ein wenig darauf, dass die Vokale zu Eurer Stimme und zu der Melodie passen. Manchmal reicht nur eine kleine Änderung um eine Phrase viel besser zu machen.
- Off beat oder on beat bzw. Stabil oder instabil *auf 1. zu singen macht einen stabileren Eindruck. Ich bin mir etwas sicher. Wenn ich auf 4. oder 2. singe, klingt es ein wenig instabil, unentschlossen und fragend. Wenn man diese Regel im Hinterkopf behält, kann man in einem Song eine Abwechslung zwischen "Frage" und "Antwort" aufbauen.
Ich mache mal den Anfang.
Bei mir gibt es drei "Hauptwege", ich möchte aber nur auf den wichtigsten eingehen.
Werkzeuge:
Akustikklampfe/Klavier und Mund
Ich nehme also eine Gitarre in die Hand, spiele irgendwelche Akkorde vor mich hin und singe sinnlose Phrasen, die melodisch klingen.
Zu diesem Zeitpunkt ist der Text unwichtig. Es geht nur um eine Melodie und damit verbundenes Gefühl. Schaltet also das Gehirn aus und singt zufällige Wörter, die Euch gerade in den Sinn kommen! Grönemeyer nennt das auch "Bananentext" *keine Ahnung warum .
Ich halte es auf jeden Fall für viel besser als auf Lalala oder dududu zu singen, weil bei dieser Vorgehensweise Verbindungen zwischen Melodie und Wörtern entstehen, die den Song ausmachen können. Wenn ich also 'nen Wahnsinns Ton über "stay" singe, wird diese womöglich nicht über "laaaa" oder "blub" funktionieren. Art der Vokale und Melodie gehen also Hand in Hand.
Nach und nach entwickelt sich die eine oder andere (vielleicht schon sinnvolle) Phrase mit einer schlüssigen Melodie. Diese ist meistens die Wurzel des Songs und enthält entweder die Botschaft oder den Titel.
Ziel:
- Titel (ganz wichtig! fast alle meine Ideen haben einen Titel. Dieser drückt meistens aus, was ich beim Erschaffen gefühlt habe)
- Gefühl (was empfinde ich bei dem Song? Wut, Trauer, Freude? Spiegelt sich auch im Titel wider, s.o.)
- großer Teil der Melodie und Harmonie (das Grundgerüst, bzw. die Leitlinie. Muss nicht perfekt sein, sollte aber den Song repräsentieren)
- ein paar Phrasen als Ausgangspunkt (ein paar starke Sätze, die ich mit dem Song verbinde)
- Stichwörter, die zum Thema passen (weitere Wörter, die zum Thema passen, aber auch ihre Gegensätze! Diese sind ganz wichtig. Wenn ich also "Himmel, Wolken, See, Höhenflug" aufschreibe, dann nehme ich "Erde, Dreck, Bruchlandung" dazu.)
diese Idee halte ich erstmal fest. Manchmal lasse ich sie ruhen, manchmal schreibe ich so lange weiter bis ich zufrieden bin (was selten der Fall ist ). Arrangement ist mir zu dem Zeitpunkt übrigens egal. Wenn ein Lied gut ist, dann kann man es auch mit einer Akustikklampfe am Lagerfeuer spielen, egal ob es letztendlich ein Heavy Stück wird oder eine Ballade.
Ein cooles Riff kann auch später hinzukommen, sobald die Harmonie und Melodie da ist.
ein paar wichtige Anmerkungen zum Text:
- Reime halte ich für weniger wichtig. Passt eine Aussage gut zur Melodie und geht flüssig über die Lippen, dann ist mir der Reim Sch egal.
- Singt immer so, wie ihr etwas sprechen würdet. Nehmen wir folgendes Beispiel: "and down the waterfall ". Was macht Robbie hier falsch? Er betont "fall", was nicht richtig ist. Kein Mensch würde beim normalen Sprechen "fall" betonen sondern "water". Es fühlt sich unnatürlich an, auch wenn dieses Beispiel zeigt, dass man damit trotzdem Hits schreiben kann. Trotzdem, achtet lieber darauf beim Singen genauso zu betonen, wie ihr es auch beim Sprechen des Satzes machen würdet. Auch Pausen sollen da hin, wo ein Komma ist und wo es sich natürlich anfühlt.
Sprecht also den Text immer wieder mal um zu schauen ob er sich natürlich anfühlt.
- weniger wichtige Wörter auch entsprechend aus dem Rampenlicht nehmen. Einer der größten Fehler ist Präpositionen zu betonen. Diese sind meistens nicht der Kern der Aussage und sollten auch kürzer und weniger betont gesungen werden. Es sei denn, sie tragen im Ausnahmefall gerade die Bedeutung.
- Dynamik! Wenn ich in vier Zeilen 8 Wörter betone, hat keines davon am Ende eine Bedeutung. Hebt Euch also den höchsten und lautesten Ton für den Kern auf. Betont behutsam und nicht wahllos nur weil es gut klingt.
- Vokale behutsam aussuchen. Ich bin kein besonders guter Sänger, ich habe erst vor kurzem damit angefangen es zu lernen. Ich habe also Schwachstellen, manchmal rutscht mir z.Bsp. ein A nach hinten, oder bestimmte Wörter kann ich in einer bestimmten Tonlage nicht mehr so gut artikulieren. Schaut also ein wenig darauf, dass die Vokale zu Eurer Stimme und zu der Melodie passen. Manchmal reicht nur eine kleine Änderung um eine Phrase viel besser zu machen.
- Off beat oder on beat bzw. Stabil oder instabil *auf 1. zu singen macht einen stabileren Eindruck. Ich bin mir etwas sicher. Wenn ich auf 4. oder 2. singe, klingt es ein wenig instabil, unentschlossen und fragend. Wenn man diese Regel im Hinterkopf behält, kann man in einem Song eine Abwechslung zwischen "Frage" und "Antwort" aufbauen.
- Eigenschaft