Snare Rascheln / Snare Buzz durch Tuning vermeiden: welche Frequenzen führen zur "sympathetic resonance"?

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Venyo
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Es gibt ja mehrere Ansätze, wie man einem raschelnden Snare-Teppich bei kommt. Immer wieder kommt auch der Tipp, dass das Problem auch "wegstimmen" kann, allerdings ohne konkretere Hinweise.

Weiß jemand, wie die Physik hinter dem Thema ist? Also meine Hoffnung wäre:
  1. ich stelle die Frequenz A vom Snare-Reso fest
  2. es gibt eine Tabelle: von X Hz bis Y Hz darf man die Toms nicht gestimmt haben, sonst gibts starkes Snare-Rascheln bei Frequenz A
  3. ich tune meine Toms so, dass es kein starkes Rascheln mehr gibt (etwas wär ok für mich, aber bei meiner 10er Tom ists gerade sehr stark)
Gibt es beim Tom-Tuning mehrere Parameter, auf die man achten muss oder einfach die Frequenz vom Fundamental Tone?

Wenn ich es richtig verstehe, bin ich gerade beim Snare beim fundamental tone 185Hz (F#3), beim Reso bei 240Hz (B3-46c) und bei meiner 10er Tom ist der fundamental Tone 147Hz (D3); Reso ist 287Hz (D4-40c). Evtl. hab ich aber auch beim Snare Reso falsch gemessen.
 
Da wird nicht viel bei herumkommen, FALLS Du den Snareteppich anlegst: Integriere es musikalisch als Bonus. Ansonsten den Teppich mit dem Hebel lösen.

Beobachtung: Drum-Raum bei einem lokalen Instrumentenverkäufer. Was immer man am Set spielte, ALLE herumstehenden Trommeln reagierten.

Physik/Nachrichtentechnik:
  • jeder Anschlag mit Stick oder Bassfuss ist ein Stoßimpuls
  • idealisiert ein Dirac Stoß, Breite 0s, Amplitude unendlich, Flächenintegral = 1
  • jedes schwingfähige System reagiert darauf mit eigenen Schwingungen auf den sog. Eigenfrequenzen
  • daher rappelte es auch überall im o.g. Zimmer
  • kannst Du auch so erleben: mit Schmackes auf den gedeckten Tisch hauen …
Folgerung: Du müsstest jegliche Eigenschwingung verhindern. Also zB die Snare mit Beton ausgießen. Klingt aber nur begrenzt gut … :D

ich tune meine Toms so, dass es kein starkes Rascheln mehr gibt (etwas wär ok für mich, aber bei meiner 10er Tom ists gerade sehr stark)
Das enthält folgenden Denkfehler:
  • die Eigenfrequenzen (mehr als eine) stellen sich erst nach einiger Zeit ein
  • vorher bleibt ein Stoß ein Stoß
  • d.h. im Anschlagsmoment „spricht“ die Tom mit der Snare, und die Snare „schnattert“ etwas später mit ihren Resonanzen zurück …
 
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Beobachtung: Drum-Raum bei einem lokalen Instrumentenverkäufer. Was immer man am Set spielte, ALLE herumstehenden Trommeln reagierten.
Irgendwie lögisch, weil die Membranen ja Schallempfänger sind und immer leicht mitresonieren, was auch das Schlagzeug als Ganzes ausmacht. Bie den meisten Instrumenten ist das das ja - siehe die parallele Diskussion beim Flügel und den Saitenanregungen. Bei Schlagzeug kommt halt noch hinzu, dass die auch über den Boden gekoppelt sind, besonders bei einem Drumpodest, was aber auch wieder irgendwie ein charakteristischer Teil des Instruments ist.

  • jeder Anschlag mit Stick oder Bassfuss ist ein Stoßimpuls
Genau genommen ist es eine Mischung aus Stoß und Schubbewegung, was speziell bei harten Membranen relevant ist, weil die Oberfläche partielle weil die Oberfläche partiell hochfrequent rückschwingt, während der Stock noch weiter kommt, der zudem selber auch noch leicht schwingt. Besonders die Klöppel bei Pauken sind da interessant.


  • idealisiert ein Dirac Stoß, Breite 0s, Amplitude unendlich, Flächenintegral = 1
Nicht zu ganz: Man formt anhand der Stockspitzenrundung eine Welle in die Membran, die sich dann auch anfänglich so ausbreitet und deren Wellenlänge geometrisch definiert ist - also frequenzmäßig überhaupt nichts mit den Trommelresonanzen zu tun hat. Dieser Impuls ist genau so form- und definierbar, wenn man so einen Schlag simuliert. Der läuft sich halt rasch tot und geht energetisch in die Resonanzen über. Von einem DIRAC würde ich hier nicht mehr sprechen, weil die Oberwellen eines solchen Schlages sehr stark bandbegrenzt sind. Rechnet man einen DIRAC bekommt man einen sehr stark abgewandelten Anfangsklang. Kann ich mit meinem Synthie gut nachstellen.

  • jedes schwingfähige System reagiert darauf mit eigenen Schwingungen auf den sog. Eigenfrequenzen
Ich habe bei einer Snare (ohne Teppich) 9 Resonanzfrequenzen ausgemacht, von denen jeweils 4 identisch wären, wenn der Ring oben und unten technisch exakt gleich gespannt und geformt wären. Interessant ist, dass eine Snare und speziell die TOMs nur dann echt und unsteril klingen, wenn das nicht der Fall ist und sich kleine Modulationen ergeben. Jenachdem wie stark die verstimmt sind und wo man draufhaut, schwingen die als Oval mal in Phase aber auch um 90° gedreht.

  • daher rappelte es auch überall im o.g. Zimmer
So ist es. Mein Hauptproblem ist der Heizkörper. Den muss ich mit einer Akustikmatte dämmen, damit er nicht mitbrüllt. Man hört den richtig singen, wenn man in die Hände klatscht. Schlagzeug kann ich bei mir gar nicht aufnehmen. Da muss man echt Platz haben und einiges tun, wenn man da ran will.


wie man einem raschelnden Snare-Teppich bei kommt.

Mit der Behandlung des Snare-Teppich wird es allen durch Resonanzverstimmung schwierig - auf irgendeiner Frequenz wird das System dominant schwingen. Du kannst du zusehen, dass du Frequenzen erwischst, die sich nicht zu eindeutig so addieren, dass große Amplituden zustandekommen.

Was genau möchtest du erreichen?
 
Dein Teppich schnarrt bei den Toms mit und dich stört das ?

Versuch mal mit der Teppich Spannung der Snare zu experimentieren.
 
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Dass die Snare mitraschelt ist völlig normal. Dass das dann stört ist eine der Folgen davon, dass man sich beim Schlagzeugsound überwiegend von Studio-Produktionen beeinflussen lässt. Dabei klingen die Geräte in Natura häufig ganz anders, als man denkt.

Das Rascheln geht im Gesamtkontext im Regelfalls unter, vorausgesetzt, dass der Snareteppich nicht komplett lose und zentral anliegt.

Hilfreich waren für mich persönlich einige Aha-Momente, die mir gezeigt haben, wie ich das selbe "Problem" in den Griff bekomme:

Resonanzfell der Snare:
Hier habe ich irgendwann mal den Versuch gestartet, das Fell so fest wie nur möglich anzuknallen. Hierdurch schwingt das Fell deutlich weniger bei entsprechenden Frequenzen. Gleichzeitig reagiert der Teppiche auf Snareschläge meines Erachtens crisper. Zudem habe ich hier inzwischen ein Lieblingsfell, das Aquarian Hi-Performance Resonant. Dieses liegt halt gefühlt kurz vorm reißen an. Zudem sind die Auflageflächen für Snareteppiche verstärkt, was nach meinem Empfinden die Schwingfreudigkeit des Resonanzfells nochmals reduziert.

Auch wenn ich das Resofell so feste dranknalle achte ich dennoch darauf, dass das Fell möglichst in sich gestimmt ist. Wenn an jeder Stimmschraube ein anderer potentieller Ton anliegt reagiert das Fell auf mehr Frequenzen. je gleichmäßiger das Fell gestimmt, desto weniger Triggerfrequenzen kommen in Frage.

Snareteppich
Hier ist wichtig, dass ein gut verarbeiteter und hochwertiger Teppich vorhanden ist. Der Muss nicht zwingend aus Bronze oder Kupfer sein, Stahl geht natürlich auch. Wichtig ist, dass die Verlötung ordentlich ist und die Spiralen alle gleich lang sind. Ich selber verwende den Puresound E1416 Equalizer Wires. Dieses Modell hat nur 16 Spiralen, die Mitte ist dabei ausgespart, hat also keine Spiralen. Ob dieser wirklich weniger Rascheln erzeugt sei einmal dahin gestellt, ich habe aber das Gefühl, dass es so ist, also benutze ich ihn. Das Teil sollte möglichst zentral liegen. So ist der Snaresound am saubersten, meiner Erfahrung nach jedenfalls.

Snarebed
Ich gehe davon aus, dass du ein gutes Instrument besitzt, denke also, dass in deine Snare ein Snarebed eingearbeitet ist. Das ist eine Minimale Delle auf Seiten des Abhebers und des Buttends der Snare. Die Vertiefung sorgt dafür, dass die Schnüre/Plastikstreifen den Snareteppich so stärker aufs Resonanzfell pressen können. Sollte das nicht vorhanden sein, kann man das selbst einarbeiten - sollte sich nur ein entsprechendes DIY Video anschauen.

Last but not Least:
Vernünftig gestimmtes Schlagfell. Auch hier gilt, dass das Fell so gleichmäßig wie möglich gestimmt ist. Auch die Vibration des Schlagfells kann das Rascheln auslösen. Eine gute Stimmung ist aber ohnehin das A und O eines guten Sounds.

Bei all dem darf man aber nicht erwarten, dass gar kein Rascheln mehr vorhanden ist. Das Bleeding ist für den Schlagzeugsound dergestalt Charakteristisch, dass auch E-Schlagzeuge und auch Schlagzeugsoftware das Rascheln nachbilden. Es gehört einfach zum Gesamtsound dazu.
 
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