[Snare] Projekt: Bau einer Snare aus Edelstahl

  • Ersteller Marc_Guitar
  • Erstellt am
um die sache mal zu entmystihfizieren:

man kann aus 2mm stahlbelch durchaus einen kessel bauen.
dazu braucht man eine walzenbiegemaschine, eine schweißmöglichkeit, eine möglichkeit um eine gratung anzubringen und viel, viel, viel erfahrung.
gesetzt den fall alles ist vorhanden stößt man auf einige geringfügige probleme:

das fängt beim biegen an. ich hab mal versucht ein stahlblech (k.a. was das war, wird eingesetzt für sitzschienen im auto, also mächtig zugfest) von 1,7mm in einer handbetriebenen walzenbiege rund zubekommen. eine stunde später und etwa zwei liter schweiß weniger hatte ich ein einigermaßen rundes blech mit jeweils immer noch geraden enden. die müßten also bei der längenberechnung einbezogen werden und hängen von der verwendeten maschine ab. der ebene rest müßte abgeschnitten werden - natürlich rechwinklig.
wie?

wohl dem der ordentlich schweißen kann. ich kanns nicht. ich hab bei verschiedenen betrieben nachgehakt, die hätten mir das geschweißt aber nie eine garanie für rundlauf und durchmesser gegeben. bei edelstahl wirds noch komplizierter: das kann nicht jeder dorfschmied schweißen.

die gratung hätte ich per feile gemacht, einfach rund. ob 1,7 oder 2mm: eine fase lohnt da nicht. per drehbank geht das auch aber ein dreibackenfutter mit innenspannbacken macht ein recht komisches gebilde aus einer dünnblechigen trommel, bleibt eine innenspannhülse. die gibts nicht als normteil für diesen durchmesser und deren anfertigung übersteigt den preis eines hochwertigen schlagzeugs. immerhin könnte man damit eine gratung drandrehen, die sich sehen läßt.

also: versuchts ruhig, ärgert euch aber nicht wenn das ding unrund oder sonstwie ist. versuch macht kluch. ich hatte schon ganz andere ideen, die dann aber an der machbarkeit mit erreichbaren mitteln ( die teilweise nicht übel waren) oder an den kosten externer bearbeiter gestorben sind.

btw: das was sonor damals mit den ferrokesseln gemacht hat ist trotzdem tiefziehen.
 
mh, tiefziehn ist für mich wenn man ne ronde in die maschine legt das knöpfchen drückt und der stempel runtergeht=) das sah mir nicht wie tiefziehn aus.
 
ALso die Geschichte mit dem Schweißen hat leider nicht so gut geklappt. Trotzdem, dass ich die Schweißnaht sorgfältig geschliffen habe, bekam ich den Kessel nicht vollständig rund.

Durch glückliche Umstände bin ich allerdings heute an einen knappen Meter VA Rohr in exakt der richtigen Größe gekommen.Hier ist die Rundung natürlich perfekt. Das letzte Problem was sich mir nun noch stellt, ist eine passende Bandsäge zu finden, in der solche großen Rundmaterialien eingespannt werden können. Aber da werde ich mich morgen drum kümmern.

Ich habe allerdings noch eine Frage zur Gratung:

Wird die Gratung über die gesamte Wandungsstärke des Kessels gedreht, so das eine relativ scharfe Kante entsteht oder soll ich die 45° nur über den Großteil der Kesselwand drehen, so dass die Auflagefläche für das Fell stumpfer ist? (etwas blöd formuliert, sorry, aber bin etwas müde vom Tag ;-) )

Hänge zur Verdeutlichung mal eine Skizze mit einem Querschnitt an.
 

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Bei meiner Mapex Stahlsnare ist erst eine leichtes Rund von 2mm, dann geht es erst in die Gratung. Trotzdem ist es eine spitze Gratung. Ich denke mal, dass eine richtige Spitze, wie in Skizze 1) nur Schäden am Fell bei großer Spannung verursacht.
 
mh, tiefziehn ist für mich wenn man ne ronde in die maschine legt das knöpfchen drückt und der stempel runtergeht=) das sah mir nicht wie tiefziehn aus.

Ihr habt alle Recht.
...
Tiefziehen von Metall
Anwendung und Verfahrenstechniken beim Tiefziehen von Metall
Unter Tiefziehen von Metall versteht man die nahtlose Umformung von Metall. Das Tiefziehen von Metall ist eines der wichtigsten Umformungstechniken, die sowohl in der Einzel- als auch in der Massenfertigung angewandt wird.

Das Tiefziehen bewirkt eine Reduzierung des Durchmessers des Metalls. Je schlanker das Metallstück werden soll, desto mehr Tiefziehzüge sind notwendig. Das Ergebnis des Tiefziehens ist davon abhängig, welche Eigenschaften das Material hat, welches Schmiermittel verwendet wurde und wie viel Druck auf das Metall ausgeübt wurde.

Beim Tiefziehen von Metallen unterscheidet man vier Verfahrenstechniken.

Beim konventionellen Tiefziehen mit zwei Zylindern wird ein Rundling oder eine Platte über einen Stempel durch eine Matrize gezogen.

Beim Stülpziehen wird die konventionelle Technik um einen weiteren Zylinder ersetzt.

Das hydromechanische Tiefziehen beinhaltet ein Hydrobad, ein Gemisch aus Wasser und Öl.

Der Rundling wird nun über den Stempel in das Hydrobad gedrückt und verformt sich dadurch. Das durch Öl und Wasser entstandene Kissen ersetzt dabei die Funktion der Matrize. Durch die unter Druck stehende Emulsion erfolgt die Umformung glatt und gleichmäßig. Der Einsatz des hydromechanischen Tiefziehens ist bei ausgefallenen Formen von Vorteil und sorgt bei manchen Umformungen dafür, dass unter Umständen ein Arbeitsschritt und damit Geld und Zeit eingespart werden kann.

Beim Hydroformen schließlich wird die Platte durch eine Flüssigkeit gegen eine Gegenform gedrückt. Der Vorteil beim Hydroformen liegt darin, dass auch kompliziertere Formen, zum Beispiel der Übergang von einer eckigen in eine runde Form durchführbar sind. Durch den hohen Druck der Flüssigkeit kann man feinere Ã"nderungen in der Umformung durchführen.

Die verschiedenen Techniken beim Tiefziehen von Metall machen es möglich, diese Umformungstechnik in vielen Bereichen der metallverarbeitenden Industrie, unter anderem dem Automobil- und Flugzeugbau einzusetzen.
...
Bei Sonor ist es dann wohl das konventionelle Tiefziehen.
 
Das mit dem Hydroformen hab ich schonmal gesehen...das is unglaublich :eek:

Da wird mit (irgendwie Hydrauliköl- Wasser- Mischung oder so) ner Flüssigkeit das Teil in eine Form gepresst!! Man stelle sich, auch wenns nur wenige Millimeter dicker Stahl ist, den Druck vor, der da herrschen muss :redface:

Wow...

@Haensi: Es hilft: Google und tiefziehen.de ;)
 
mh, ich tiefzieh ist das speziealgebiet meines profs für fertigungstechnik. zum beispiel werden die nockenwellen heute nicht mehr gedreht sonder die nocken werden auf ein rohr gesetzt welches innen dann mit flüssigkeit an den stellen wo die nocken sitzten unter druck gesetzt werden so das sich das rohr dauerhaft verformt. ihr könnt ja mal einfach n stahlblech nehmen und schaun was ihr für ne kraft braucht=) und dann stellt euch mal die kraft vor die man braucht um ein 2,5 mm starkes rohr dauerhaft auf wenigen cm² zu verformen.
und das was n normaler kompressor für airbrush oder druckluftwerkzeuge liefert ist nichts dagegen
war zwar offtopic ist aber denk ich doch mal interessant:D
gruß drum
 
hmmm
wenn du einen 2mm dicken stahlkessen verwenden möchtest braucht du nicht zwingend notwendig eine gratung
alte ludwigs(frag mich jetzt bitte nicht welche genau) hatten eine brödelung auhc nicht, es wurde einfach die kante geschlifen und fertig, der vorteil ist das die luft komplett ungehindert durch den kessel "schwimmen" kann und das der sound offener ist(ganz im Bonham style;))
 
Hast du das Rohr gesägt bekommen? Bin gespannt, wie es mit deinen nächsten Fertigungschritten geklappt hat!
 

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