Alright... here we go!
Es war ein 28 Song starkes Feuerwerk des guten Rock N' Roll!
Aber fangen wir vorne an!
Um 18:45 Uhr sind wir (meine Freundin und ich) angekommen und reihten uns erstmal 800m vor'm Eingang in die Schlange ein. *Puuuh*
Es ging allerdings permanent im Gehschritt vorwärts. Ich hielt Ausschau nach einem Slash T-Shirt, aber das hat sich keiner getraut ;o).
Erstmal auf dem Areal kam direkt mal Jahrmarktstimmung auf! Bierbuden, Süßigkeitenbuden, Pommesbuden, Crêpebuden, Merchandising und und und.
Es duftete nach Zuckerwatte, Bier und Currywurst.
Erstmal eine Bratwurst im Brötchen als Stärkung für die nächsten Stunden, dann ging es in den Innenraum.
Der Tausender, ein abgesperrter Bereich für die schnellsten Fans direkt vor der Bühne, war schon voll (naja zumindest kam man nicht mehr rein), und so mogelten wir uns direkt vor den Wellenbrecher.
Für alle die nicht wissen was das ist, das ist eine Absperrung zwischen dem Tausender und dem Rest des Innenraums. Der Platz war perfekt für meine Kleine!
Pünktlich um 20:00 Uhr kamen "Rival Sons" auf die Bühne. Sie waren entspannend langweilig!
Das Beste an der Band, zumindest live mit der Soundabmischung einer Vorband, war die Stimme des Sängers.
Die hat mich live echt geflashed. Für Lacher und dennoch Applaus, sorgte der Drummer immer wieder, weil er permanent den Stick den er in die Luft warf, nie gefangen hat. ;oD
Nach ca. 40 Minuten war das Spektakel dann auch beendet.
Und dann ging's los... die klassische Warterei auf Axl!
Axl ließ sich eineinhalb Stunden Zeit. Zwischendurch versuchten sich die Fans bei Laune zu halten, indem sie/wir immer wieder witzelten und mutmaßten ob es jetzt noch Roadies auf der Bühne sind oder schon Teile der Band ;o).
Ab und an gab es schon Pfiffe weil keiner wusste wie lange es noch dauern würde, in der Pampa von Mönchengladbach, wenn es in Rio schon drei Stunden gedauert hat.
Um 22:10 Uhr setzte "MASSIVE ATTACK - Splitting The Atom" über die Boxen ein und läutete die Show an. Die Band betrat die Bühne, der Drummer Frank Ferrar klassischerweise zuerst (was für ein schwarzer Bulle).
Dann vermischte sich "Splitting The Atom" mit dem Anfang von "Chinese Democracy" und das Atom verstummte schließlich.
DJ Ashba stand auf einem Sockel über dem Drummer, welcher sowieso schon auf einer ca. 2m hohen Bühnenerhöhung an seinem Drumkit saß, und ließ das Anfangsriff von "Chinese Democracy" aus der PA schreien.
Axl stürmte die Bühne und schrie los... GEILER Auftakt!
Ungewohntes Bild, acht "GUNS N' ROSES" Members auf der Bühne zu sehen.
Zweiter Song war "Welcome To The Jungle" und die Ansage war der Hammer!
"You know where you are? You're in the Jungle, Baby! You're gonna diiiiiieeeeee!!!" Hach... als wäre Axl 25! Gänsehaut!
Jedoch ließ die Stimme von Axl schnell und deutlich nach. Die hohen Töne sind nicht mehr den ganzen Abend über seine besten Freunde.
Seine Mickey Mouse Stimme drang schon recht häufig durch. Nicht permanent, aber dann und wann schon mal.
Was allerdings nicht wirklich störend war, ich fand mich damit schnell ab.
Es folgten "It's So Easy", "Mr. Brownstone", "Sorry", "Rocket Queen" & "Estranged"
bevor Richard Fortus der Rhythmusgitarrist seinen Soloauftritt hatte. Chicken Pickin' vom allerfeinsten.
Nicht mein Ding, aber er kann es definitiv. Und das unterhaltsam.
Seine Solo Performance ging direkt in "Live And Let Die" über, gefolgt von "This I Love", "Better" & "Shackler's Revenge".
Auf den drei Leinwänden, an der hinteren Wand der Bühne, wurden zu jedem Song Animationen oder echt theatralische Bilder gezeigt.
Manchmal war es auch nur ein Video einer Ballerina die aber die Textzeilen unterstreichen sollte.
Mittlerweile war es dunkel geworden und Axl stellte die Band vor. Zuletzt wurde Tommy Stinson, der Bassist genannt, welcher dann sein Solo hatte.
Allerdings kein rauf und runter genudel auf dem Bass, sondern er sang einen Song namens "Motivation".
Dann rollte man das Klavier auf die Bühne. Aber es war nicht Axl der zuerst an die Tasten sollte! Nein! Es war Dizzy Reed, der wie immer das Keyboard und die Percussion's bediente.
Am Keyboard wurde er von Chris Pitman unterstützt, der seine Keyboard's, im Gegensatz zu Dizzy, auf der rechten oberen Seite aufgebaut hatte.
Dizzy stand den ganzen Abend auf der linken oberen Seite.
Jetzt saß Dizzy aber in der Mitte der Bühne am schwarzen Piano und gab als Solo "THE WHO - Baba O'Riley" zum Besten. Klasse! Dizzy war kaum zu erkennen, kürzere Haare und einen stylischen Vollbart ;o).
Danach blieb er sitzen und läutete "Street Of Dreams" ein. Während das Piano rausgerollt wurde, stimmte DJ Ashba "You Could Be Mine" an.
Die Masse kochte und tobte.
Danach durfte DJ Ashba solo ran und zeigen was er so auf der Leadgitarre kann. Er stellte sich in die Mitte an den Rand der Bühne auf einen Monitor und spielte sein Solo "Ballad Of Death".
Dann kurze Pause. Ein paar Sekunden bevor mein süßes Kind "Sweet Child O' Mine" alle Fans zum jubeln und schreien brachte.
Jetzt wollte Axl auch mal zeigen was seine Finger so können. Das Piano kam wieder rein. Jetzt wurde instrumental gejammed.
Und zwar kein geringerer Song als "Another Brick In The Wall Pt. 2". Geile Inszenierung.
Axl's Solo bestand aus "ELTON JOHN - Goodbye Yellow Brick Road" & "ELTON JOHN - Someone Saved My Life Tonight".
Genug des Solierens Axl... wir wissen doch alle was jetzt kommt!
"November Rain"! Magischer Moment als in der Mitte des Liedes der Regen begann in Strömen herab zu schießen.
Ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut als ausgerechnet jetzt die Wolken begannen ihre Pforten zu öffnen.
Wer für sowas empfänglich ist, der weiß das solche Momente nicht oft im Leben vorkommen.
Bumblefoot, der Leadgitarrist für's Eingemachte. Ich fand es gut gemacht, wie die drei Gitarristen sich die Soli teilten aber es war ganz klar das Ron "Bumblefoot" Thal die wirklich kniffligen Sachen übernahm. Ausnahmslos!
Jetzt wurde es richtig, richtig geil. Bumblefoot stellte sich an den Rand der Bühne in den unglaublich heftigen Regen der in Bächen vom Bühnendach schoss. Hammer Bild!
Sein Solo endete in dem Song "Glad To Be Here", welches er selbst singt. Auf jeden Fall kann er Gitarre spielen. Ab und an driftet er zwar in's Shredding ala Yngwie Malmsteen ab, aber es nimmt nie Oberhand.
Jetzt wollte man den Himmel dazu bringen, aufzuhören zu weinen mit "Don't Cry" & "Civil War". Nur blöd wenn man danach direkt wieder anklopft. "Knockin' On Heaven's Door" endete in einem eigenständigen "Instrumental Jam". DJ Ashba und Bumblefoot rannten permanent im Regen herum und spielt ihre Instrumente, während mir und ihnen der Regen vom Gesicht tropfte.
"Nightrain" machte es dann perfekt.
Axl sagte oft ein paar sehr nette Worte, wie sehr er sich freut wieder mal in Deutschland zu spielen. Wie oft er es doch versucht hätte in den letzten 6 Jahren, aber die Manager oder sonst wer, immer wieder Gründe fanden, warum es nicht passieren sollte.
Er wirkte echt sympathisch.
Anständig verabschiedete man sich. Doch wenn die Bühne dunkel bleibt und sich niemand verneigte weiß der Eingefleischte das da doch noch was fehlt.
Yapp! "Paradise City" war das große Rock N' Roll Feuerwerksfinale. Axl schmiss sein Mikro und seinen Hut in's Publikum. Echt geile Geste und wenn die Fänger schlau sind, verticken sie es nicht auf eBay. Wir Fans verließen das Stadion zu "FRANK SINATRA - My Way"!
GUNS N' ROSES sind für mich spätestens gestern Nacht gestorben!
Axl hat eine neue Band auf die Beine gestellt die es mächtig krachen lassen und sich super ergänzen.
Aber die neuen Song's von der "Chinece Democracy" tun es mir einfach nicht an und die alten Song's werden nur super gecovered.
Es fehlen Slash, Duff, Steven, Izzy, Gilby & Matt. Es ist einfach so. Axl allein ist nicht GUNS N' ROSES. Das sind alle anderen auch nicht, sie geben es aber auch nicht vor.
Jeder der die Möglichkeit hat, sollte sich eine Show von denen mal anschauen. Ich war sehr skeptisch, aber irgendwie ist Axl dennoch eine Legende.
Auch wenn er gestern den Fans gegenüber sehr sympathisch rüber gekommen ist, ist er eine kaputte Seele die sich nach was weiß ich sehnt.
Vielleicht liege ich falsch, aber den Ordnern Anweisungen zu geben, kleine Fans mit Slash Shirts nicht rein zu lassen schmeckt mir persönlich einfach zu bitter.
Wie auch immer... letzte Nacht war Rock N' Roll!