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PVaults
Gesperrter Benutzer
Die Analyse läuft bei mir immer über das Ohr. Selbst wenn das Radio läuft und ich ein Lied höre, erwische ich mich manchmal, daß ich es analysiere. Ist vielleicht eine Musikerkrankheit
Die Krankheit ist bei Harmonie-Analytikern besonders ausgeprägt, würde ich mal sagen.
Manchmal höre ich einfache aber interessante Wendungen und frage mich, warum ich da nicht selber drauf gekommen bin. Es kommt mitunter auch vor, daß ich total den Faden verliere und nicht mehr weiß, was los ist. Man hört bzw. erkennt ja letztendlich nur das, was man kennt.
Wendungen hängen meist mit dem Satz zusammen. Akkordverbindungen erkennt man nach einiger Zeit sämtliche, wenn man sich damit beschäftigt. Alle Variationen mit allen Instrumenten kann man nie kennen, so sind das bei einem 5-stimmigen Satz ca. 60.000 Stimmführungsvariationen - hat mal ein mathematisch begabter Musiker ausgerechnet...
Ich kenne genau das Problem, weil ich es sehr oft beobachtet habe. Und hier kommt der Vorteil der Funktionslehre zum tragen, weil du unabhängig von irgendeiner Skala die Funktion erkennen kannst. Somit brauchst du nicht alle Töne eines dir unbekannten Akkordes erkennen, sondern kannst - wenn´s eilt - einen Ersatzakkord mit ähnlicher Wirkung wählen...
Eine ungünstige Wahl der Begriffe kann beim Lernen, Erkennen und Verstehen sehr hinderlich sein. Solange ich lydisch ausschließlich mit der Subdominante in Verbindung gebracht habe, hatte ich die Probleme. Lydisch kommt eben nicht nur als IV in Dur vor. Eine bIImaj7, bIIImaj7 u.s.w. in Dur ist ebenfalls Lydisch.
Ja, da sprichst du mir aus dem Herzen, man sollte halbwegs eine gemeinsame Sprache sprechen.
Für die von dir genannten Beispiele gibt es noch andere Erklärungen, die über Funktionen erklärt werden können, drum gab ich dir die Literaturhinweise. Trotzdem klingt dieses "bIImaj7-lydisch" ganz anders als das klassische "lydisch" - du wirst es selbst feststellen, was ich meine, wenn du mehr gelesen / studiert hast. Skalen ohne musikalische Zusammenhänge gibt es wohl eigentlich nicht, umgekehrt gilt das gleiche...
Momentan tauscht du jetzt die Skala, später solltest du über einer Funktion die Akkorde (und somit die Skalen) tauschen können - oder s o g a r die Funktionen mit Substitutakkorden tauschen können. Dann wird´s richtig lustig...
Es macht aber nur Sinn, wenn man sich selbst mal internsiv die Strukturen anschaut.
So solltest du mal analysieren , warum - jetzt sage ich dir fast ein Geheimnis und gebe schon die Lösung vor - der Quintenzirkel und die Chromatik ein und dasselbe sind...
Wenn es einfach nur erklärt wird, versteht es keiner - meine Erfahrungen, daher versuche ich es erst gar nicht mehr. Pöhlert hat eine Menge Schaubilder, die sich einem erst nach sehr genauer Betrachtung bzw. jede Menge eigener Arbeit erschließen.
Melde dich bitte, wenn du dich etwas eingearbeitet hast, ich hätte gerne eine Rückmeldung !
George Russell solltest du auch dann mal noch lesen, das ist wiederum eine neue Sicht, außerdem ist er der Klassiker für Jazzer. Auch wenn er manches schlichtweg falsch sieht bzw. deutet, aber das kann jeder selbst herausfinden.
Meine Frage hierzu wäre, warum Russells Prinzip der (erweiterte) Funktionslehre eigentlich superähnlich ist... (wie gemein...)
Und dann hätten wir noch die Frage, wie man die Harmonik des Blues nun erklären kann, ohne sich zu verrenken... (ich weiß, du wirst mich schlagen...)
Da bin ich mal gespannt... ))))))))
Diese modalen Improvisationen auf der CD haben mich dazu gebracht in diese Klänge einzutauchen. Dort habe ich diese Klänge sozusagen isoliert kennengelernt. Diese Klänge habe ich dann versucht, auf mein Klavier selber zu erzeugen. Er war wie eine neue Welt, obwohl es nichts wirklich neues war.
Eigentlich geht es ja nur darum, einen Punkt von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Die musikalischen Ergebnisse sind oft gleich, aber oft auch sehr unterschiedlich. Der eine betritt das Haus durch die Türe, der andere benutzt halt etwas umständlicher den Kamin...
Aber letztendlich darf ich nicht verallgemeinern, da wir nicht alle gleich hören...
Gruß
Na Gott sei Dank, sonst würden wir ja alle das Gleiche bzw. Dasselbe spielen.
Und jede neue Methode erweitert das Verständnis für die Musik und öffnet die Ohren...
Hast du hier mal was gepostet, damit ich´s mir anhören kann? Würde mich interessieren...