Singen "lernen"

  • Ersteller Nussknacker
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sing-it hats mal wieder schön auf den Punkt gebracht :)
Mir geht es ähnlich. Ich habe gelernt (Unterricht gehabt):
1. Sopranblockflöte
2. Altblockflöte
3. Gitarre
4. Querflöte
5. Klavier
und natürlich Gesang.

Mit der Sopran-, und Altblockflöte war ich einst einmal ziemlich gut. Aber wenn man das irgendwann nicht mehr macht verschiwindet leider das Können mit der Zeit und heute kann ich es kaum noch.
Gitarre und Querflöte kann ich ganz passabel würd ich sagen. Würde mich aber weder als "Gitarristin" noch als "Flötistin" bezeichnen. Gitarre kann ich immerhin so gut, daß ich viele Stücke für meine SchülerInnen spontan begleiten kann. Und mit der Flöte reicht es für ein bisschen Flötenliteratur aus Pop, Musical und Folk und ein bisschen Barock, sowie meine eigenen kleinen Instrumentals in der Band.
Auf dem Klavier konnte ich als ich noch Unterricht hatte schon einen leichten Chopin und das "Für Elise". Aber das Instrument ist mir immer fern geblieben. Ich wollte eigentlich wie mit der Gitarre mal spontan was begleiten können. Dahin bin ich leider nicht gekommen. Habe mich auch nicht ausgibig genug damit befasst, wenig geübt und mir fehlte einfach die Leidenschaft für das Klavier. Mit Gitarre ist alles so viel einfacher für mich und inzwischen kann ich am Klavier nur noch Akkorde chromatisch rauf und runter. Hilfreich war der Klavierunterricht aber dennoch, vor allem für musiktheoretische Zusammenhänge.

Die Frage bei allem ist, wieviel Leidenschaft du aufbringen kannst, ein Instrument zu lernen. Oder eben Gesang. Ich hatte schon SchülerInnen mit Null komma Null Talent und Naturstimme. Manche haben sehr passabel singen gelernt.
Es ist wie ich in meinem obigen post andeutete: Du kommst eher zu einem für dein Level befriedigendes Ergebnis, wenn du deine Grenzen kennst und akzeptierst. Entsprechend wählst du dein Repertoire und machst daraus DEIN Bestes.

Auf der Gitarre, wie gesagt kann ich zwar schon so manches. Aber ich kann nicht spielen, was der Gitarrist in meiner Band spielt :-( Das wollte ich gerne, weil wir ja jetzt nur noch zu zweit sind. Ich dachte, vielleicht kann ich die rhythmischen Sachen übernehmen und er bekommt Raum für nochmehr solistisches. Aber ich merkte schnell: Das klappt nicht. Ich kann es einfach nicht, diese diffizilen Griffe und Barres über ein ganzes Stück. Das schaffe ich nicht, es geht über meine Grenzen und Fähigkeiten. Deshalb hör ich aber doch nicht auf Gitarre zu spielen. Ich liebe die Gitarre :) Da muss ich doch kein Genie sein, um auch weiterhin Gitarrenunterricht zu nehmen und für meine SchülerInnen und mich selber Gitarre zu spielen.
 
sing-it hats mal wieder schön auf den Punkt gebracht :)

Dankeschön. Aber wahrscheinlich hätte man mein ganzes Gebrabbel auch in 2 Sätzen sagen können. Oder einem: jeder kann singen lernen - muß aber nicht :D
 
Danke für deine Ehrlichkeit. Zumindest kann ich mich daran jetzt eher orientieren als das "üb weiter, deine Stimme ist nicht schlecht".

Nach kurzer Überlegung habe ich daher für mich entschieden, Gesang ganz aufzugeben. Zum Glück gibt es Dinge in der Musik, die ich besser kann. Auch wenn es sehr schade ist, wenn ich mein eigenes Zeug nicht singen kann.

Was soll das denn jetzt?!

Wenn Du mit dieser Einstellung rangehst, ist es vielleicht wirklich besser, aufzuhören. Die Stimme ist kein Instrument, das man mal eben in fünf Minuten baut und dann sofort wie Andrea Bocelli oder so nutzen kann. Ich weiss, es heißt oft, singen sei keine Arbeit, singen könne ja jeder, da muss man doch nichts lernen und überhaupt geht das schnell :rolleyes: Und ich sage, das ist Blödsinn. Da braucht man genauso Zeit wie für Gitarre oder Flöte oder ... Nur, dass es anfangs nicht so leicht ist wie Gitarre zum Beispiel. Bei der hat man die Bünde, an denen man sich orientieren kann, man bekommt recht schnell ein wenigstens anhörbares Ergebnis (ob man es dann je zur Meisterschaft bringt, ist noch einmal eine andere Frage). Das ist beim Gesang mitunter schwieriger, wenn man nicht mit gutem Gehör von Haus aus gesegnet ist.

Meiner Meinung nach liegt der Knackpunkt hier:
Shana schrieb:
Es kommt nicht auf perfekte und großartigste Technik an, sondern vor allem darauf, daß du mit DEINEM Instrument spielst und nicht so tust als hättest du ein anderes :)

Es hilft dabei, das eigene Instrument "Stimme" zu mögen, aber das wird nie der Fall sein, wenn man von Haus aus mit der Einstellung rangeht "Meine Stimme ist Sch... und wird es immer bleiben". Wer suchet wird finden - so oder so. Und wer nach Gründen sucht, nicht singen zu müssen, wird auch diese finden.
 
Na ja... es kommt darauf an, was man erreichen will, würde ich sagen. Ein Profisänger wird aus Nussknacker nicht werden, das weiß er aber auch. Man darf ja nicht vergessen: es kommen viele Leute zum Gesangsunterricht, die können schon singen, und die tun es auch schon öffentlich und kriegen manchmal sogar Geld dafür. Wieso darf man denn nicht sagen, daß man frustriert über sich selbst ist ??

Mir ging es so mit dem Gitarrenunterricht, ich hab´s dann irgendwann hingeschmissen, weil ich leider nicht genug Talent, nicht genug Fleiß, nicht genügend Fingerfertigkeit, nicht genug wasweißich hatte. Heute schrammel ich glücklich meine 15, 20 Akkorde (mit denen man eh schon viele Songs begleiten kann) und gut ist. An meinen "Gitarrenkünsten" hat sich seit Jahrzehnten nichts mehr verbessert, aber mir reicht das, was ich kann, für den Hausgebrauch völlig aus. Ich wollte immer singen und von anderen, die ihr Instrument beherrschen, begleitet werden. Das habe ich erreicht, das andere ist Nebensache.

Von daher kann ich den Frust schon verstehen. Ich kann mir auch irgendwie vorstellen, was du dir wünscht bzw. wie du gerne klingen würdest, Nussknacker.... wahrscheinlich wird es ein hartes Stück Arbeit, dahinzukommen.
Ich nenne mal ein umgekehrtes Beispiel: ein Gitarrist. Er spielt super, ist in vielen Genres zu Hause, gut ausgebildet, hat ein Gehör wie ein Luchs etc. etc. Er würde eigentlich auch gerne singen, zumindest Backvocals oder mal ein Duett mit mir. Aber er kann es nicht. Intonation ist nun wahrlich nicht das Problem bei ihm - Gitarristen summen ja oft ihre Soli und Impros mit und bei ihm stimmt jeder Ton - trotzdem fehlt irgendwie das Feeling für Gesang, für die Interpretation eines Songs. Und der Stimmklang ist auch nicht schön. Gut, den könnte man durch Stimmbildung beeinflussen. Und mit viel Fleiß und Engagement seinerseits könnte er eines Tages vielleicht singen.
Aber Gesang ist eben nicht seins, so wie Shanas Instrument nicht das Klavier ist ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss da unbedingt zustimmen!

Ausser Gesang habe ich selbst Blockflöte, Violine, Gitarre und Klavier gelernt. Geholfen haben mir alle irgendwie, aber die richtige "Liebesbeziehung" hatte ich immer nur zu Gesang und Violine - und selbst letztere habe ich irgendwann hintenan gestellt, weil ich einfach das Gefühl hatte, mich nicht gleichwertig auf beides konzentrieren zu können (geht aber nicht allen so). Klavier war immer ein notwendiges Übel - für mich ist das halt ein "Arbeitsinstrument": Gut, dass ich ein bisschen begleiten kann, aber an sich laesst es mich total kalt - hätte ich also nie angefangen, wenn ich nicht vorgehabt hätte, Musik zu studieren. Bringt mich das zur Verzweiflung? Nee. Man muss nicht ALLES können, es hängt doch ganz vom Ziel ab. Klar, wenn ich Konzertpianistin werden will, muss ich schon gewisse Voraussetzungen mitbringen, aber das ist ja nicht der Fall...

Langer Rede kurzer Sinn: Ich sage eigentlich jedem Schüler, und das meine ich ganz ehrlich, dass JEDER lernen kann, zu singen. Das heisst wohlgemerkt nicht, dass jeder auch das Zeug hat, professioneller Sänger zu werden, denn da gehört mehr zu als nur die Stimme. Klar, es gibt klinische Amusia, die ist allerdings sehr selten, und ich wuerde NIE davon ausgehen, dass jemand, der erst mal keinen Ton trifft, wirklich darunter leidet.

Kann man ganz einfach feststellen: Jemand, der Unterschiede hoert, ist nicht amusisch! Amusia liegt auch nicht nur deshalb vor, weil er/sie nicht sagen kann, "welcher Ton höher oder tiefer ist". Das ist ein erlerntes Konzept (manch einer versteht einfach nicht, was "höher" oder "tiefer" in dem Zusammenhang heisst - das heisst aber nicht, dass er/sie keinen Unterschied hört!) und hat mit Amusia überhaupt nichts zu tun! Wenn jemand den Unterschied erkennt, wenn ich ihm z.B. "Happy Birthday" und "Alle meine Entchen" vorsumme (nicht -singe, denn dann kann man sich an Wörtern orientieren), ist er/sie NICHT tone-deaf! Deswegen finde ich es auch ganz furchtbar, wenn Gesangslehrer Schuelern sagen: "Du bist tone-deaf, das wird nichts!" Manchmal ist es nämlich leider der Lehrer, der keine Strategie (oder Geduld) hat, das Problem zu lösen. Hatte ich ehrlicherweise vor meinem Gesangspädagogikstudium, als ich "nur" unterrichtende Sängerin war, auch nicht wirklich.

Wenn der Lehrer das Problem wirklich nicht lösen kann, ist es besser, den Schüler weiterzuschicken, damit er eine Chance hat, jemanden zu finden, der das kann, aber bitte nicht mit so Floskeln wie: "Das wird nie was" (die Frage wäre: Ja, was ist denn "DAS"?) oder "Lass' es lieber!" - finde ich persönlich ätzend und kann den Schüler, der wirklich singen WILL, aufs Leben versauen - die glauben das nämlich, und das sängerische Selbstbewusstsein ist hin!

Was anderes ist es natürlich, wenn der Schueler keine Geduld hat und meint, seine/ihre Probleme müssten sich innerhalb weniger Monate in Luft auslösen. Da muessen schon BEIDE, Schüler und Lehrer, an einem Strang ziehen. Es dauert halt, bis sich Dinge wirklich verlässlich verbessern - wie lange, ist sehr individuell und haengt von vielen Faktoren ab.

Ein halbes Jahr ist wirklich nicht viel, aber bei guter Anleitung stellen sich da schon Verbesserungen ein. Nur hat man da als Schüler selbst oft auch Scheuklappen und hört grundsätzlich nur das, was einem nicht gefaellt. Geht mir ja heute noch so - ich höre bei mir selbst auch erst mal nur die "Fehler", und je öfter ich es mir anhöre, desto mehr Fehler finde ich. Ist auch Persönlichkeitssache: Ich kann mir das "Fehlersuchen" nicht abtrainieren, aber mittlerweile spornt es mich dann eher an, während es mich früher nur demotiviert hat. Und die eigene Wahrnehmung ist sowieso nie realistisch - das merkt man dann spätestens, wenn andere einem sagen: "Was denn? Ich hör' nix!" ;)

Wenn Du also wirklich singen WILLST, gib nicht auf und habe Geduld. Ja, manch einer lernt alles, was er lernen will, in ein paar Monaten, aber für manche kann es halt auch Jahre dauern (sorry, ist halt so). Wenn es Dir wirklich wichtig ist, sollte Dich das aber nicht abschrecken. Wenn es das tut, ist es halt einfach nicht so wichtig, ist dann auch okay. Singen und Gesangsunterricht ist nicht jedermanns Sache, ist auch keine Schande.
 
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Nur hat man da als Schüler selbst oft auch Scheuklappen und hört grundsätzlich nur das, was einem nicht gefaellt. Geht mir ja heute noch so - ich höre bei mir selbst auch erst mal nur die "Fehler", und je öfter ich es mir anhöre, desto mehr Fehler finde ich.

Haha - das geht mir genauso, bis zum heutigen Tag. Kaum habe ich eine Aufnahme von mir, schon mache ich mich auf die Fehlersuche. Und ich finde immer welche ;)
 
Hui, soviele Antworten :)

Erstmal @moniaqua: diese Aussage war nicht auf dich bezogen, wirklich nicht. Aber ich hab auch schon gehört (nicht hier), dass ich eigentlich eine schöne Stimme habe und einfach nur weiter üben soll. Ich fand das irgendwie unrealistisch, weil schön ist meine Stimme wohl nicht, selbst wenn ich singen könnte. Was ich erwiesenermaßen kein bisschen kann.

Ansonsten war es wirklich nie mein Ziel, perfekt zu werden oder sehr gut, Profi usw. Das Dilemma was ich habe ist, dass ich gerne überhaupt etwas Brauchbares zustande bringen möchte (von daher ja, ein großer Wunsch ist da, singen zu können- wobei der Gesang halt nur ein Teil meiner Lieder ist). Für meine Art von Musik wäre eine saubere tolle Stimme wohl auch nicht wirklich nötig (Goth/Doommetal), mein Ziel ist es ja nicht wie James Hetfield zu klingen. Ich will ja keine Kopie von irgendjemand sein, aber wie ich schon vorhin geschrieben habe, um einen eigenen Stil bzw. emotional was rüberzubringen brauch ich Tools- diese habe ich nicht. Auf der Gitarre kann ich ja auch nicht emotional spielen wenn ich keine Saite richtig anschlagen kann.

Aber wer meine Aufnahme gehört hat weiß (und einige haben es ja schon geschrieben), was für eine Baustelle mein Organ ist. Und ja, ich bin sehr selbstkritisch, vielleicht sogar fast schon Richtung destruktiv. Allerdings bin ich auch nicht vom Erfolg was das angeht verwöhnt und ich kann es Null Prozent einschätzen, wie das überhaupt funktionieren soll.

Ach ja, Töne kann ich definitiv unterscheiden und treffe sie auch wenn sie mir auf dem Piano vorgespielt werden, von daher ist mein Gehör nicht das Problem.
 
Na, dann aber jetzt mal Butter bei die Fische. Willst Du's jetzt doch noch lernen oder nicht? Erst ja, dann nö - und jetzt? Was ist denn der aktuelle Stand? Ich hab ehrlich gesagt keine große Lust, mir Tipps für jemanden auszudenken, der eigentlich schon entschieden hat, daß er's gar nicht versuchen will....
Überleg's Dir halt und gib Bescheid.
 
Erstmal @moniaqua: diese Aussage war nicht auf dich bezogen, wirklich nicht.

Keine Angst, das habe ich nicht auf mich bezogen :)

Ich fühlte mich allerdings, wie anscheinend sing-it.de auch, durchaus etwas veräppelt durch das Hin und Her, daher auch mein vielleicht durchschimmernder Unwille.

Zu meinem Unvertändnis: es ist einfach so; ein halbes Jahr ist schnell einmal rum ohne dass man selber groß etwas wahrnimmt an Verbesserung. Wenn man einen richtigen Knoten im Hirn hat kann das auch um einiges länger gehen.

Was ich erwiesenermaßen kein bisschen kann.

Wer sagt das? Es kommt vielleicht viel Arbeit auf Dich zu, aber wenn Du mit der Einstellung laufen gelernt hättest, würdest Du vermutlich heute noch krabbeln ;)

Du selber musst wissen, wie wichtig Dir singen ist. Wenn es nichts ist, es schimpft keiner, wenn Du es nicht tust. Wenn Du es gern magst, musst Du halt lernen und üben. Was nur nicht gut ankommt, ist, um Tips zu fragen und dann zu sagen, "ich kann es eh nicht" ;)
 
Ich finde das völlig okay, wenn jemand nach nem halben Jahr Ausprobieren das Interesse verliert und fühle mich auch kein bißchen veräppelt. Offenkundig hatte ja die Freundin da auch einen gewissen Einfluss auf die Idee, GU zu nehmen.

Wie sing-it.de schon schrub: man kann singen lernen - man muss aber nicht. Ich finde es sogar begrüßenswert, wenn jemand die Grenzen seiner Motivationn realistisch erkennt und akzeptiert, statt wie viele andere, die "auf Teufel komm raus" unbedingt singen lernen müssen - egal wie wenig Talent vorhanden ist.


Allerdings könnte damit das Thema auch beendet werden.
 
Ich schließe mich voll und ganz antipasti an.
 
Ich finde das völlig okay, wenn jemand nach nem halben Jahr Ausprobieren das Interesse verliert

Da sind wir uns schon einig. Dadurch fühle ich mich auch nicht veräppelt.

Allerdings könnte damit das Thema auch beendet werden.

Ecco. Das ist der Punkt. Wenn ich eh aufhören will, brauche ich auch nicht mehr fragen, oder?
 
Ja, das Hadern ist jetzt vorbei.

Dank dieses Threads weiß ich ja jetzt zumindest wo ich vom Können/Talent her liege, von daher fällt mir das halt auf viel einfacher das Ganze komplett sein zu lassen.

Von daher: vielen Dank für die Tipps und Posts :)
 

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