In der "guitar" war mal eine auf Saitenstärke, -länge und -spannung, also auf 's Nötigste, reduzierte Faustregel für die Tonhöhe einer Saite zu lesen. Bleiben zwei dieser Parameter konstant, so klingt
- eine dicke Saite tiefer als eine Dünne
- eine längere Saite tiefer als eine Kürzere und
- eine wenig gespannte Saite tiefer als eine stark Gespannte.
Nehmen wir nun bspw. eine Strat und eine SG, ziehen auf beide Gitarren die gleichen Saitenstärken auf und bringen diese auf eine identische Saitenspannung, so würde die SG höher klingen als die Strat. Würden wir sie auf die gleiche Stimmung bringen, so hätte die SG eine etwas geringere Saitenspannung. Meinen subjektiven Erfahrungen und der landläufigen Meinung nach ist, soweit ich das überblicke, dem auch so. Will man, im Zuge des Runterstimmens, eine ähnliche Saitenspannung wahren muss entweder die Saitenlänge oder die -stärke erhöht werden. Da sich dies mit der Saitenlänge meist als aufwändiger erweist als dickere Saiten aufzuziehen wird in diesem Falle letzteres praktiziert, Mensurunabhängig. Da kürzere Mensuren "spannungsmäßig" aber ohnehin benachteiligt sind müssen hier noch etwas "drastischere Maßnahmen" ergriffen werden. So würde ich es einem Laien (Mir) erklären. Lässt sich auch ganz nett mit dem guten, alten 30cm Plastik-Lineal und einer Tischkante nachempfinden.
Als prominentes Beispiel will ich noch Mikko Viljami Lindström a.k.a. Linde/ Lilly Lazer/ Daniel Lioneye von H.I.M. an den Dreadlocks herbeiziehen. Zu frühen Zeiten hat er auf seine SG einen 7-Saiter Satz, natürlich ohne die hohe E-Saite, aufgezogen.