Sexismus, Homophobie und Rassismus im Proberaum

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Vorher eine Sache:
Ich spreche nicht über alle Musiker dieses Planeten oder des Universums. Ich schreibe über mein Empfinden und meine Erfahrungen. Ich bin übrigens selbst ein Mann.


Künstler gelten ja allgemein als sehr offene Menschen. Kunst ist an sich frei und keinen gesellschaftlichen Zwängen unterworfen. Aber warum sind Künstler dann oft bürgerlicher und spießiger als Beamte in den 60ern?
Ich mache seit knapp 7 Jahren Musik, bevorzugt mit Leuten unter 30. Meistens mit Männern. Und da fangen für mich oft die Probleme an. Probleme die ich auch gerne ignoriert habe bei guten Musikern.
Ich degradiere nicht alle Musiker. Noch würde ich nie behaupten das alle Musiker so sind. Ich kenne auch mehr Positiv- als Negativbeispiele.
Aber mir platzt halt langsam der Kragen.

Sexismus
Alleinige Frauen sind in Bands oft sexistischen Anfeindungen ausgesetzt. Ich habe bei diversen Bands mit Sängerinnen immer wieder gemerkt das Frauen weniger wert waren. Bei technischen Fragen war ihre Meinung weniger wert usw., es war immer wieder der selbe Mist. Auch kommt irgendwann der Moment wo jemand mit der Frau schlafen möchte. Ein Männchen darf bei der Paarung ja niemals versagen. Wenn das nicht klappt kommt es zu bösem Blut.
Dazu gesellen sich generell sexistische Meinungen und Sprüche wenn die Männchen unter sich sind.
Das Beispiel Wolfdown ist schon extrem, aber es steht stellvertretend für den alltäglichen Sexismus in Bands der toleriert wird.

Homophobie
Schwul und Gay sind Schimpfwörter. "Dein Spiel klingt voll schwul", "Weniger gay beim nächsten Durchlauf, ok?" sind nur einige Beispiele. Dazu kommen große Augen wenn jemand vorspielt und vermutlich homosexuell ist, "Der war mir zu schwul" und unschönere Sätze kamen dann oft. Homosexuelle sind schlimmer als Frauen in der Band für viele.

Rassismus
In der Gegend haben wir mehrere Bunker, zwei-drei Bunker werden von einem Besitzer mit (mal nett formuliert) Vorliebe für den 2. Weltkrieg verwaltet. Es hängen Blechschilder im Raum die man als "Führer(bunker) Romantik" bezeichnen könnte. Schilder mit Sprüchen wie "Das Volk hört den Führer mit dem Volksempfänger", "XY einsatzbereit an allen Fronten" sind da die Deko im Eingangsbereich. Alles gesetzlich noch sauber, aber es spricht eine deutliche Sprache. Schockierend finde ich das viele Musiker damit kein Problem haben. Mieter der Räume spielen es runter oder sagen sie wären unpolitisch.
Und natürlich gibt es auch wie beim Sexismus und der Homophobie die üblichen Stammtischsprüche.



Warum ignoriert man solches Verhalten? Habt ihr solche Erfahrungen schon gesammelt und wenn ja, wie habt ihr das gehandhabt?
 
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Sexismus
Alleinige Frauen sind in Bands oft sexistischen Anfeindungen ausgesetzt. Ich habe bei diversen Bands mit Sängerinnen immer wieder gemerkt das Frauen weniger wert waren. Bei technischen Fragen war ihre Meinung weniger wert usw., es war immer wieder der selbe Mist. Auch kommt irgendwann der Moment wo jemand mit der Frau schlafen möchte. Ein Männchen darf bei der Paarung ja niemals versagen. Wenn das nicht klappt kommt es zu bösem Blut.
Dazu gesellen sich generell sexistische Meinungen und Sprüche wenn die Männchen unter sich sind.
Das Beispiel Wolfdown ist schon extrem, aber es steht stellvertretend für den alltäglichen Sexismus in Bands der toleriert wird
Wenn du so über "Männchen" sprichst, brauchst du dich über Sexismus echt nicht beschweren.
Die A*rsc**och- und Idiotenquote ist unter Musikern auch nicht kleiner als in anderen Lebensbereichen. Erfahrungsgemäß eher größer.


Homophobie
Schwul und Gay sind Schimpfwörter. "Dein Spiel klingt voll schwul", "Weniger gay beim nächsten Durchlauf, ok?" sind nur einige Beispiele. Dazu kommen große Augen wenn jemand vorspielt und vermutlich homosexuell ist, "Der war mir zu schwul" und unschönere Sätze kamen dann oft. Homosexuelle sind schlimmer als Frauen in der Band für viele.
Der erste Teil ist sehr subjektiv. "Schwul" ist im Alltagssprech nicht immer deckungsgleich mit "homosexuell". Ich persönlich finde das nicht schlimm. Sollte sich ein homosexueller Kollege dabei unangenehm berührt fühlen (was übrigens eher selten vorzukommen scheint), wäre es natürlich im Interesse Aller, darauf einzugehen. Generell scheinst du in komischen Bands gewesen zu sein, was das miteinander angeht.

Zum zweiten Teil: Wenn jemand große Augen macht, sobald er einen Homosexuellen sieht, hat das vielleicht auch andere Gründe als pure Ablehnung ;) Jemanden aufgrund seiner Sexualität nicht "einzustellen" wäre für mich ein Grund, die Band zu verlassen. Nicht zwangsläufig im Bösen, aber wenn die Prioritäten so unterschiedlich liegen, würde ich mich einfach nicht mehr wohl fühlen und hätte keine Lust, so viel Zeit und Aufwand in eine halbherzige Sache zu stecken.

Rassismus
In der Gegend haben wir mehrere Bunker, zwei-drei Bunker werden von einem Besitzer mit (mal nett formuliert) Vorliebe für den 2. Weltkrieg verwaltet. Es hängen Blechschilder im Raum die man als "Führer(bunker) Romantik" bezeichnen könnte. Schilder mit Sprüchen wie "Das Volk hört den Führer mit dem Volksempfänger", "XY einsatzbereit an allen Fronten" sind da die Deko im Eingangsbereich. Alles gesetzlich noch sauber, aber es spricht eine deutliche Sprache. Schockierend finde ich das viele Musiker damit kein Problem haben. Mieter der Räume spielen es runter oder sagen sie wären unpolitisch.
Und natürlich gibt es auch wie beim Sexismus und der Homophobie die üblichen Stammtischsprüche.
Auch da kommt es mMn auf den Einzelfall an. Wenn jemand authentische Bunker/Objekte/Devotionalien/wasauchimmer sammelt oder hegt, macht ihn das nicht zum Nazi. Auch viele Alternative fühlen sich in so´nem morbiden Umfeld nicht unwohl. Aber wie gesagt: Das kann man nur beurteilen, wenn man selbst dort ist.

Bei rechten Stammtischsprüchen bekomm ich Brechreiz. Wäre für mich ein absolutes No-Go. Jeder darf das, kein Problem, aber ich darf auch entscheiden, mir das nicht anhören zu müssen.

Ich würde generell gar nicht großartig zwischen Band und "normalen" zwischenmenschlichen Kontakten unterscheiden. Leute, die ich mag, müssen sich öfter mal blöde Sprüche anhören. Und ich erwarte natürlich auch entsprechende Retour - gehört für mich bei Freundschaften und Beziehungen dazu, dass man sich auch mal durch´n Kakao zieht. Ist da so´n zartes Pflänzchen dabei, das alles persönlich nimmt und überall Angriffe wittert, kann man sich sicherlich auch verstehen, aber´ne engere Freundschaft/Bandkonstellation wäre schon schwieriger. Den Gedanken, mit jemandem für Wochen in´nem Kleinbus zusammenzuhocken, bei dem ich nicht offen sein kann und der mir nicht offen begegnen kann/will, finde ich außerordentlich beklemmend.

Warum ignoriert man solches Verhalten? Habt ihr solche Erfahrungen schon gesammelt und wenn ja, wie habt ihr das gehandhabt?
Naja, wer ist "man"? Jeder muss in seinem konkreten Fall selbst entscheiden, wie er worauf reagiert. Wenn ein(e) Frau/Homosexueller/Linker sich dazu entscheidet, in einem Umfeld zu verbleiben, dass er/sie als sexistisch/homophob/rassistisch empfindet, ist das meiner Ansicht nach nicht sonderlich klug, aber eben nicht meine Entscheidung. Kommt sicherlich auch immer drauf an, was man in einer Band/in der Musik generell sucht. Ich persönlich würde, bevor ich mich 1-2 mal die Woche zu´ner Probe quäle, auf die ich keine Lust habe, weil die Leute shice sind, was mir mittelfristig den Spaß an der Musik nehmen würde, lieber 1-2 Jahre auf´ne Band verzichten, Klavier- oder Gesangsstunden nehmen oder´nen Mixingkurs oder sonst was machen, um selbst Zeug schreiben und aufnehmen zu können. Bringt mir mehr und stellt mich perspektivisch besser auf. Sucht aber jemand´ne Band, weil er diese Stunden im Proberaum und die Interaktion mit anderen braucht, ist das eher der falsche Weg. Menschen sind halt unterschiedlich. Da´ne allgemeingültige Regel finden zu wollen, ist utopisch.
 
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Also Verunglimpfung, sexistische und politische Anfeindungen sowie Ablehnung wegen sexueller Präverenz oder wegen Glaubensfragen geht garnicht!!!

In so einer Band würde ich nicht spielen wollen - habe aber so etwas erst einmal erlebt. Da ging es um eine sexuelle Verbindung zwischen zwei Bandmitgliedern. Jeder Stress und Streit wurde in die Probe getragen und als sie sich trennten ging garnichts mehr.

Deshalb gibt es für mich eine (fast) eiserene Regel. Mit einem Bandmitglied des jeweiligen anderen Geschlechts wird keine Beziehung eingegangen - jedenfalls nicht solange beide in einer Band spielen. Den Stress muss ich mir nicht noch einmal geben. Allerdings steckt der Teufel im Detail - sprich in der Liebe. Aber GottseiDank wurde ich von so einer Situation bisher verschont - und ich spiele seit Jahren in Bands mit gemischten Besetzungen (also Frauen und Männer).

Ansonsten würde ich mit Bandmitgliedern, die in irgendeiner der genannten Richtungen Auffällig werden ein Gespräch suchen und zur Not die Konsequenz ziehen.

Gruß
 
Ich vermute mal, dass in Deinem näheren Umkreis was vorgefallen ist. Du schreibst zwar, dass Du nicht verallgemeinern willst, es klingt aber trotzdem fast so.

Meine Erfahrung ist, dass unter Musikern (zumindest im Rock/Pop-bereich, wo ich mich bewege) ein relativ lockerer Umgang gepflegt wird. Trotzdem behandeln wir uns alle mit gegenseitigem Respekt. Ich hab nichts gegen Homosexuelle, und wüsste auch nicht, warum ich als hetero nicht mit einem/einer zusammen Musik machen sollte.

Wir witzeln und frotzeln im Proberaum über alles mögliche, auch über Sex, Rassismus, Homos und noch ganz andere Dinge, ohne dass wir damit jemanden verletzen wollen, oder das wirklich ernst meinen oder davon selbst überzeugt sind, und das kommt auch bei allen so rüber. Ansonsten würden wir uns sicherlich gegenseitig bremsen.
Auch ist der Ton untereinander manchmal härter und direkter als sonst so üblich, was auf manche Aussenstehende schon abschreckend wirken könnte. 'Was spielst Du da für Scheiße?' 'Fick Dich!' sind Floskeln, die bei unseren Proben normal sind, von niemandem übel genommen werden, würden auch gar nicht zu dem von dir o.g. Satz:
warum sind Künstler dann oft bürgerlicher und spießiger als Beamte in den 60ern?
passen :D

Auf meinem Macbook laufen als Screensaver hübsche nackte Mädels, das fand unsere vorige Sängerin schon ästhetisch, und unsere neue steht auch drauf. Wenn das nicht so wäre, hätte ich längst einen anderen Screensaver drauf. In wie vielen Proberäumen hängen Poster von hübschen Mädels? Sind die Musiker dort gleich als sexistisch zu bezeichnen? In wie vielen Werkstätten, KFZ oder andere Handwerker hängen solche Poster, werden ja sogar dafür entworfen? Würdest Du denen auch Sexismus vorwerfen? Was ist dagegen einzuwenden, solange es niemanden stört?

Ignorieren, wenn man mit solchem Verhalten konfrontiert wird und den Eindruck hat, dass es wirklich ernst gemeint ist? - Nein, natürlich nicht. Ist für mich ein No-Go, ob unter Musikern oder sonst wo.
 
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Da ich selber auch kein Waisenknabe bin, hüte ich mich vor übertriebener PC.

sollte jemand in meinem Umfeld tatsächlich Grenzen überschreiten, die ich nicht in Ordnung finde, tue ich das kund. Was ich nicht machen würde, in einem Forum jammern.
 
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In wie vielen Proberäumen hängen Poster von hübschen Mädels? Sind die Musiker dort gleich als sexistisch zu bezeichnen? In wie vielen Werkstätten, KFZ oder andere Handwerker hängen solche Poster, werden ja sogar dafür entworfen? Würdest Du denen auch Sexismus vorwerfen? Was ist dagegen einzuwenden, solange es niemanden stört?

Im Prinzip JA!
Zwar ist Sexismus in erster Linie die Bezeichnung für alle Formen der Unterdrückung und der Benachteiligungen aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit.
Aber es ist auch die Zur-Schau-Stellung als Objekt - in Fall der Nacktbilder (ich rede mit Absicht nicht von Act-Bildern) wird die Frau als willfähiges Objekt des Mannes gezeigt.
Aber es stimmt auch, das diese Art der Bilder ganz offiziell unter dem Deckmantel des Kunst hergestellt werden - ob es das besser macht?

Ich kenne das allerdings auch andersherum - ich habe mal (als studentischer Aushilfjob) in einer Firma gearbeitet, bei der die ganze Abteilung nur aus Frauen bestand und ich als einziger Mann. Die Sprüche die dort kamen waren schon heftig - da wird man als Mann noch rot. :eek:

Gruß
 
ich brauche popcorn!!!

und ein verzeichnis von Püschologen. :)
 
Was solche Poster angeht, die gibt's natürlich auch von Männern. Nur seltener, oder man sieht sie nur seltener, weil a. Frauen sie nicht aufhängen, oder b. es sich dann doch eher um Homosexuelle handelt, die sich vielleicht nich outen möchten.
Und werfen wir der Werbung Sexismus vor, nur weil auch dort nach dem Motto "Sex Sells" häufig leicht bekleidete Frauen vorkommen? Zumindest sieht man dort auch gerne leicht bekleidete gut aussehende Männer, natürlich mit SixPack und viel Muskeln, wo natürlich Frauen ganz besonders drauf stehen. Nehmen wir Männer ihnen das übel?
 
Ich finde auch, dass man so was nicht allgemein beantworten kann.
Jeder legt für sich selbst im privaten fest, was für ihn erträglich ist und wo die Grenze anfängt.

Die Band ist - je nachdem - eine Verlängerung des Privaten ins Öffentliche hinein, wenn es beispielsweise um Auftritte geht. Für andere ist die Band auf der Schnittstelle zwischen privat und Unternehmen, für wieder andere ist es der Beruf.
Wo man da die Grenze zieht, was man meint, was man sich antun muss (sex sells), wenn man das nicht will, ist eben auch die eigene Entscheidung und auch in der Band selbst hat man ja ein Mitspracherecht. Das ist ja in der Regel kein Konzern, der über einen bestimmt.

Bei mir selbst liegt eine Band und auch Leute, mit denen ich Musik mache und machen will, sehr nahe an Freundschaft. Manchmal bin ich überrascht worden, was in manchen Zuständen den Leuten über die Lippen kam und ob das dann die Ausnahme oder die Regel ist und wie die Konsequenzen da im Einzelnen aussehen, ist halt unterschiedlich - auch bei mir.

Musiker sind für mich ein Ausschnitt der Gesellschaft - da ist erst mal alles drin. Für mich ist das aber auch keine Sondersituation - genauso wie ich mir in der Gesellschaft überlege, mit wem ich was und wie verbindlich und intensiv mache, so mache ich das in einer Band genau so. Dass man glaubt, dass eine Band oder Musiker per se etwas anderes ist, liegt eher an der eigenen Blase, die man um sich herum geschaffen hat. So eine Blase haben eigentlich alle, kommt eher darauf an, wie sehr einen die Welt außerhalb der Blase interessiert.

x-Riff
 
Und werfen wir der Werbung Sexismus vor, nur weil auch dort nach dem Motto "Sex Sells" häufig leicht bekleidete Frauen vorkommen?

"Wir", bzw. ich nicht, aber definitiv ist das ein Thema, es gibt entsprechende Vorwürfe und der Deutsche Werberat wird immer wieder mal in solchen Fällen aktiv (einfach mal googlen).

Zur Ausgangsfrage selbst:Ich selbst habe in meinem Musikerumfeld sowas nicht erlebt.

Sexismus? Nagut, in jungen Jahren und ungebunden, mit hohem Testosteronanteil in der Peergroup denken viele Männer bzw. Jungs vielleicht öfter mal mit der Körpermitte. Entsprechend sind die Sprüche. Das ist aber nicht musikerspezifisch. Und vielleicht auch nicht wirklich "Herabwürdigung" des anderen Geschlechts. Eher einfach nur Geschlechtstrieb und auch ein Stück Selbstdarstellung in der Peergroup.

Homophobie? Nie beobachtet in meinem persönlichen Umfeld. Mein persönlicher Eindruck deckt sich daher nicht mit dem des TO, auch was die genannten Sprüche betrifft. Das gilt auch für Rassismus. Allerdings hatte ich auch nie einen Proberaum in einem Weltkriegsbunker.

Insgesamt sehe ich es so, wie schon ein einem Beitrag weiter oben beschrieben: Die Musikerszene ist wenigstens annähernd ein Abbild, nein eher ein Auszug der Gesellschaft, erst recht, wenn es auch um Hobbymusiker geht. Es gibt halt auch rechtsradikale Musiker. Bei denen wird Homophobie und Rassismus wohl häufiger zu beaobachten sein. Aber nicht, weil sie Musiker sind, sondern weil sie rechtsradikal sind.
 
Hi,
ich weiß nicht mit welchen Nasen es Du zu tun hast, aber mir ist während meiner mehr als 30järigen Bandzeit noch nie Sexismus, Homophobie oder Rassismus untergekommen.
Höchstens "umgedrehter" Rassismus: "Du wirst den Blues niemals wie ein Schwarzer spielen können" :D
 
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Ich hab´da ja leider noch zehn Jahre mehr Erfahrung, kann das aber fast bestätigen inklusive des umgekehrten Rassismus, dem man besonders als Bassist ausgesetzt ist.

Ich habe aber auch etwas wie einen positiven Sexismus erlebt - die sexualisierung von allem möglichen, immer auf eine humoristische Weise. Das hat mir rückblickend viel Spaß gemacht und selbst mein Pseudonym hier beruht auf dieser Tradition mit Worten zu spielen, dabei aber immer irgendwas pubertär-sexistisches einzupflegen, obwohl man längst darüber hinaus ist.

Ich habe übrigens wirklich einen sehr großen...

...Bassverstärker.
 
Mhh, da musst du ja schon ziemlich krasse Erfahrungen gemacht haben, oder? Zumindest im Bandumfeld habe ich deine Punkte selber noch nicht erlebt.
Sexismus ist bei uns kein Problem, fast jeder von uns hat eine starke Freundin, welche ihrem Partner bei etwaigen Anwandlungen ordentlich was husten würde :D Aber auch so gibt es bei uns eigentlich keine dummen Sprüche oder anzügliches Verhalten.

Homphobie war auch noch nie ein Thema, zumindest nicht im engeren Sinne. Eine Freundin der Band ist Transsexuell, inkl. angleichender OP vor ein paar Jahren, kommen wir super mit klar. Einmal wurde ein Bisexueller Drummer rausgeworfen, aber hauptsächlich weil er schlecht gespielt hat. Interessanterweise kamen gerade von ihm eine Menge anzügliche Bemerkungen und doppeldeutige Angebote in unsere Richtung. Als Krönung ist er mir auch schon mal an den Arsch gegangen, als ich mit dem Motorrad und Lederhose zur Probe erschienen bin. Obwohl er wusste, dass kein Interesse besteht. Sowas finde ich dann schon etwas heftig.

Rassismus... Wir haben Kontakte nach Südamerika, nach Japan, nach Russland, nach Algerien, wir kommen eigentlich mit allen Menschen gut aus, solange sie sich ordentlich verhalten. Und da verkacken auch urdeutsche gerne mal ;) Und wie schon geschrieben wurde, eine Faszination für den zweiten Weltkrieg hat nicht unbedingt was mit rechtem Gedankengut zu tun. Ich habe ne Menge Literatur zum Thema WWII, alles mögliche über Technik, Fahrzeuge, Waffen und so weiter. Aber eine Wiederholung der Geschehnisse möchte ich trotzdem nicht.
 
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Ich bin gerade wirklich erschüttert und verstehe diesen Beitrag nicht...

Worauf will TE hinaus?

Zu deinem Punkt - Sexismus: ich hoffe du intervinierst an Ort und Stelle und nimmst die Frauen in Schutz.

Zu deinem Punkt - Homophobie: ich hoffe du sprichtst dies immer sofort an wenn jemand sich so diskriminierend äußert.

Zu deinem Pukt - Rassismus: ich hoffe du und deine Bands meiden diesen Ort.

Wie verhältst du dich also in diesen Situationen? Wie häufig kommen diese Situationen vor?
Warum änderst du nicht dein Umfeld?
 
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Vorher eine Sache:
Ich spreche nicht über alle Musiker dieses Planeten oder des Universums. Ich schreibe über mein Empfinden und meine Erfahrungen. Ich bin übrigens selbst ein Mann.


Rassismus
In der Gegend haben wir mehrere Bunker, zwei-drei Bunker werden von einem Besitzer mit (mal nett formuliert) Vorliebe für den 2. Weltkrieg verwaltet. Es hängen Blechschilder im Raum die man als "Führer(bunker) Romantik" bezeichnen könnte. Schilder mit Sprüchen wie "Das Volk hört den Führer mit dem Volksempfänger", "XY einsatzbereit an allen Fronten" sind da die Deko im Eingangsbereich. Alles gesetzlich noch sauber, aber es spricht eine deutliche Sprache. Schockierend finde ich das viele Musiker damit kein Problem haben. Mieter der Räume spielen es runter oder sagen sie wären unpolitisch.
Und natürlich gibt es auch wie beim Sexismus und der Homophobie die üblichen Stammtischsprüche.



Warum ignoriert man solches Verhalten? Habt ihr solche Erfahrungen schon gesammelt und wenn ja, wie habt ihr das gehandhabt?


Kann schon mal vorkommen, dass unser Sänger in den Proberaum kommt und mit HH grüßt, aber nicht, weil er n Nazi ist, sondern weil unser Humor vantaschwarz ist. Der kommt eben oft nicht gut an, wie Flüchtlinge in einem Boot.
 
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Sexismus unter Musikerkollegen geht schon mal gar nicht.
Wenn es "schwul" klingt, geläufiger Ausdruck für viel Schmalz im Spiel.
Wenn einer schwul ist und es stört den Kollegen, aussteigen und eine Band mit Heteros suchen.
Proberäume sind knapp, da kann politische Korrektheit schon einmal in Vergessenheit geraten..
Wer Musiker und Musik bestimmter Ethnik ablehnt, hat seine Bestimmung als Musiker verfehlt.

Karusseldreher ist doch auch ein schönes Hobby.:igitt:
 
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Also wir haben mal ein Angebot zur Mit-Nutzung eines Proberaums abgelehnt, weil aus der anderen Band jemand politisch sehr rechts war. Da standen wir lieber weiter auf der Straße.

Wenn du das Beispiel Wolfdown bringst, ist das sicher nicht stellvertretend für den Sexismus der Musik-Szene an sich, sondern höchstens stellvertretend für die wachsende Dummheit (auf allen von dir genannten Ebenen) und Intoleranz in der HC-Szene.
 
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und mit HH grüßt, aber nicht, weil er n Nazi ist, sondern weil unser Humor vantaschwarz ist.

Könntest Du bitte mal erläutern was "vantaschwarzer" Humor ist.

Ich kenne den Begriff nicht und überhaupt geht mir da gerade mein Humor aus.
 
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"vantaschwarzer" Humor ist.
Vantablack ist ein Material welches Licht fast komplett absorbiert, also so schwarz aussieht wie nichts zuvor. Selbst ein Laserpointer verschwindet einfach, wenn darauf geleuchtet wird.

Es gibt schwarzen Humor und es gibt dämliches Verhalten. Ich bin mir gerade nicht ganz sicher wo das von audiogerät genannte hineinfällt. Wobei ich gerade in der Metalszene ne Menge Leute kenne, die, zurecht, total genervt von dem gerne genutzten Vergleich Metaller = Nazis sind, dass sie anfangen mit Sprüchen wie: "Dann gehen wir zum Konzert und hitlern mal wieder schön ab". Kein Ausdruck von faschistischem Gedankengut, sondern schwarzhumorige Verarbeitung eines stereotypischen Bildes von außen.
 
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Vantablack ist ein Material welches Licht fast komplett absorbiert, also so schwarz aussieht wie nichts zuvor. Selbst ein Laserpointer verschwindet einfach, wenn darauf geleuchtet wird.

Es gibt schwarzen Humor und es gibt dämliches Verhalten. Ich bin mir gerade nicht ganz sicher wo das von audiogerät genannte hineinfällt. Wobei ich gerade in der Metalszene ne Menge Leute kenne, die, zurecht, total genervt von dem gerne genutzten Vergleich Metaller = Nazis sind, dass sie anfangen mit Sprüchen wie: "Dann gehen wir zum Konzert und hitlern mal wieder schön ab". Kein Ausdruck von faschistischem Gedankengut, sondern schwarzhumorige Verarbeitung eines stereotypischen Bildes von außen.


Exakt, besser hätt' ich's nicht ausdrücken können! Ähnlich ist es bei uns.
 

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