Setup einer Strat - Frage zur Bridge

Okay, bei der Classic Player sind es ja Vintage-Mechaniken nach Vorbild der alten Klusons, da gibt es natürlich nichts nachzuziehen.

Sieht so aus, als wäre Dir der Klassiker passiert: Irgendwo dagegen gestoßen, und die oberste Wirbelachse steht halt am meisten raus und verbiegt sich ein wenig. Du kannst natürlich versuchen, die vorsichtig wieder hinzubiegen. Ich würde eine Spitzzange nehmen und die dick mit Klebeband umwickeln, damit sie die Achse nicht verkratzen. Die Achse etwas mit dem Lötkolben erwärmen (also nicht zum Glühen bringen, das ist keine Schmiedearbeit) macht das Metall weniger spröde, es soll ja nicht abbrechen.

Grundsätzlich ist das aber nichts, was zwingend behandlungsbedürftig ist. Diese Tuner stecken schon was weg. Das findet man auch öfter bei Vintage-Gitarren, die im Originalzustand belassen wurden, und die Tuner laufen trotzdem noch. Solange Du keine funktionale Beeinträchtigung bemerkst, ist es tatsächlich nur ein kosmetischer Fehler und kann auch nichts schlimmeres bewirken. Ich würde sie nur auswechseln, wenn Du wirklich einen stark wechselnden Drehwiderstand bemerkst. Dann könnte auch das Gehäuse (das gleichzeitig das Getriebe lagert) oder die Welle im Bereich des Getriebes verbogen sein. Ist aber sehr selten.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...ich weiß, es ist zuu spät jetzt, aber
Bildschirmfoto 2018-09-14 um 10.56.49.png
der Reiter für die H ist nicht parallel zur Basisplatte, das führt schon mal zu Irritationen und einer ungleichmäßigen Auflage des Reiters auf der Basisplatte, die sich auch in irgendwelchen schrägen Resonanzen niederschlagen können. Die Reiter sind nicht wirklich für solche Lagen gemacht, die Saite sollte relativ mittig auf dem Reiter RUHEN :D und nicht in undifferenzierter Rutschlage die Saitenposition beeinflussen können.
 
Antwort: Ohne eine minimal Krümmung des Halses würden die Saiten immer scheppern. ...

Ja? Wenn die Saitenreiter höher sind als die Bundstäbchen am Hals, also über den Bundstäbchen liegen, müsste an jeden gegriffenen Bund der Winkel der Saite in Richtung Bridge nach oben zeigen und damit "verfehlt" die Saite automatisch den nächsten Bund. So könnte IMO auch ein völlig gerade Hals schepperfrei sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja? Wenn die Saitenreiter höher sind als die Bundstäbchen am Hals, also über den Bundstäbchen liegen, müsste an jeden gegriffenen Bund der Winkel der Saite in Richtung Bridge nach oben zeigen und damit "verfehlt" die Saite automatisch den nächsten Bund. So könnte IMO auch ein völlig gerade Hals schepperfrei sein.

Nein! Wie hoch willst Du denn die Reiter machen?? Bei einem absolut geraden Hals scheppert es bei normalem Anschlag immer, mindestens bis zum 8.9. und 10ten Bund. Ab dort wird der Winkel ggf. "steil" genug. Das kannst Du mir unbesehen glauben, nach ca. über 1000 Einstellungen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Na ja bei Gitarristen mit sehr zartem Anschlag darf der Hals auch sehr gerade sein, aber sonst hat murle1 natürlich Recht. Saiten schwingen nun mal recht weit und dabei ziemlich chaotisch, aber im Durchschnitt beschreiben die maximalen Ausschläge einer Saite eben eher einen Kreisbogenausschnitt als eine Gerade.
 
@bagotrix : Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dann spare ich mir neue Mechaniken auch, ich habe es eh nicht bemerkt, bis ich darauf aufmerksam gemacht wurde, die Funktion ist überhaupt nicht beeinträchtigt. Ich denke das mit dem Biegen lasse ich aber erstmal bleiben :D
 
Na ja bei Gitarristen mit sehr zartem Anschlag darf der Hals auch sehr gerade sein, aber sonst hat murle1 natürlich Recht. Saiten schwingen nun mal recht weit und dabei ziemlich chaotisch, aber im Durchschnitt beschreiben die maximalen Ausschläge einer Saite eben eher einen Kreisbogenausschnitt als eine Gerade.

Um bei einem fast geraden Hals ohne Störungen spielen zu können, muss der aber absolut sauber bundiert und abgerichtet sein, was bei Fließbandproduktionen seltener der Fall ist. Und eine Saitenlage von etwas über 1,7/1,3mm am 12. Bund haben. Das habe ich erst einmal erlebt - bei einer "Günstig" Gitarre!! JEDE Gitarre die ich zum Service bekomme, wird erst ausführlich mit dem Fretrocker kontrolliert, über die komplette Bundbreite. Selbst bei ausgesuchten Custom Shop Gitarren oder teuren Signatur Instrumenten waren immer Ausreißer in der Bundhöhe vorhanden.
 
Jetzt muss ich interessehalber doch nochmal nachfragen:

Bild 2: Halsbiegung prüfen, 1. und 16. Bund drücken, am 8. Bund sollte nicht mehr als 0,5mm Luft unter der Saite sein.
Wieso eigentlich 1. und 16. und nicht 1. und letzter?
 
Wieso eigentlich 1. und 16. und nicht 1. und letzter?

Weil ab der Hals wegen der Dicke des Holzes / Halses sich nicht mehr biegen lässt !?!?

Schätze ich mal so vom Gefühl her.

Bei Paulas ist so ab dem 16 Bund der Hals ein geleimt, also ein großer Block aus Holz, der sich nicht in dem Bereich 16 - Ende (21 oder 24 ) biegen lassen wird.

Das Durchbiegen wird also " nur " in dem Bereich 1 - 16 Bund so richtig funktionieren.


LG
Michael
 
Nein! Wie hoch willst Du denn die Reiter machen??
.. der Einwand von @TE335 ist trotzdem sachlich richtig, da du ja "... die Saiten immer scheppern ...", nicht etwa "bei angenehmer Saitenlage" oder so etwas schreibst.

Das kannst Du mir unbesehen glauben, nach ca. über 1000 Einstellungen...
... da hilft auch keine Kompetenzkeule :D Besehen komme ich zu dem Ergebnis, dass ein Ausbleiben von Scheppern auch bei nichtgekrümmtem Hals machbar ist.
 
Weil ab der Hals wegen der Dicke des Holzes / Halses sich nicht mehr biegen lässt !?!?
Der Hals wird da nicht plötzlich dicker.
Bei Paulas ist so ab dem 16 Bund der Hals ein geleimt, also ein großer Block aus Holz, der sich nicht in dem Bereich 16 - Ende (21 oder 24 ) biegen lassen wird.
Das Durchbiegen wird also " nur " in dem Bereich 1 - 16 Bund so richtig funktionieren.
Das wäre jetzt auch meine Vermutung gewesen: Der Hals ist "ab irgendwo da oben" mit dem Korpus verbunden (egal ob geleimt oder geschraubt), drum krümmt sich da nix mehr.
Ich wollte trotzdem mal nachgefragt haben, ob man das gerade "Endstück" bei der Einstellung der Gesamtkrümmung des Halses nicht auch berücksichtigen sollte.

.. der Einwand von @TE335 ist trotzdem sachlich richtig, da du ja "... die Saiten immer scheppern ...", nicht etwa "bei angenehmer Saitenlage" oder so etwas schreibst.
... da hilft auch keine Kompetenzkeule :D Besehen komme ich zu dem Ergebnis, dass ein Ausbleiben von Scheppern auch bei nichtgekrümmtem Hals machbar ist.
Das ist doch jetzt Kindergarten - natürlich reden wir hier von bespielbaren Gitarren, mit denen man Musik machen kann.
 
Der Hals wird da nicht plötzlich dicker.

Sorry, falsch ausgedrückt.

Ab da beginnt die runde Rückseite ( Halsprofiel ) und in der anderen Richtung die flache Auflagefläche in der Halstasche.

Da im Bereich Tasche ist schon mehr Holz, das sich bestimmt nicht so schnell ( als Masse gesehen ) biegen lässt wie das dünnere Halsprofiel.


LG
Michael
 
Das ist doch jetzt Kindergarten
(mal ab davon, dass jedes Forum etwas von Kindergarten hat) das ganze ist ja auch noch abhängig vom Halswinkel, und "spielbar" lässt doch ein sehr weites Feld an Variationen zu, es gibt was die Höhe von Saiten angeht kein objektives Optimum (und es wundert mich immer wieder, dass "optimale Maße" irgendwo auftauchen in 10tel mm-Angaben) wenn ich von slide zu Greifhand wechsele oder einen starken Anschlag oder auch nur viel dynamischen Spielraum über die Schlaghand mag, sieht das doch alles anders aus als bei tapping-Seiltänzern ... jedenfalls funktioniert rein geometrisch und praktisch alles mindestens von nach Vorne gebogener Banane bis Linealgerade, wenn die anderen beteiligten Variablen passend eingestellt werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Jetzt muss ich interessehalber doch nochmal nachfragen:


Wieso eigentlich 1. und 16. und nicht 1. und letzter?

Einige Antworten sind schon fast richtig. Bei vielen Hälsen ist durch die größere Masse an Holz am Halsfuß eine andere Trocknung geschehen, und der Hals biegt sich dort nach unten. Besonders bei Ak. Gitarren ist das über der Decke oft deutlich zu sehen. Manchmal ist das sogar gewollt. Auch ich schleife dort das Grifbrett etwas tiefer, damit bei einer etwas zu großer Halsdurchbiegung die Saiten dort nicht auf die Bündeschlagen. Beim Spielen merkt man es nicht. Wenn ich also die Halsbiegung per Auge prüfen will, vermeide ich am letzten Bund zu drücken, weil es dort etwas "tiefer" sein könnte...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
.. der Einwand von @TE335 ist trotzdem sachlich richtig, da du ja "... die Saiten immer scheppern ...", nicht etwa "bei angenehmer Saitenlage" oder so etwas schreibst.


... da hilft auch keine Kompetenzkeule :D Besehen komme ich zu dem Ergebnis, dass ein Ausbleiben von Scheppern auch bei nichtgekrümmtem Hals machbar ist.

Was hat das bitte mit Kompetenz zu tun?? Es ist einfach die Tatsache das ich es bis auf einen, sogar günstigen Hals, bei einer normalen Saitenlage und normaler Spieltechnik nicht hin bekommen habe. Man kann die Physik nicht überlisten. Bei einem ganz geraden Hals wird es immer am nächsten Bund eines gedrückten Geräusche geben, bis zum 10., 12. Bund. Je nach dem wie hoch die Reiter sind. Und ich meine eine Saitenlage von 1,6/1,3 über dem 12. Bund. Und nicht höher für Slide o.ä.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben