Set-Up bzw. Halseinstellung meiner Dreadnought

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Hallo allerseits,

ich empfinde die Saitenlage meiner Seagull Dreadnought als etwas hoch in den "oberen Lagen, etwa Bund 5 - 12.

Meiner Meinung müsste die Halskrümmung korrigiert werden.
Gibt es da Unterschiede zum Setup einer E-Gitarre, oder kann ich hier genauso verfahren?
Gibt es eventuell Dinge auf die ich im besonderen Acht geben muss?

Danke und Grüße,
Swen
 
Eigenschaft
 
Der Halsspannstab wird bei der Akustikgitarre nicht zum korrigieren der Saitenlage verwendet.
Sollte der Hals gerade sein gibt es andere Möglichkeiten die Saitenlage zu korrigieren wie zum Beispiel das Abfeilen der Stegeinlage auf der Unterseite bzw. ein neuer Sattel.

Wenn du von "etwas hoch" sprichst, in welchem mm Bereich bewegen wir uns? Auf einer Akustikgitarre wird es nämlich ziemlich schwer werden die Bespielbarkeit einer E-Gitarre zu erreichen.

Beim Abfeilen der Stegeinlage wäre noch zu beachten, dass man es auf einer möglichst planen Oberfläche macht um eine gerade Unterseite zu bekommen. Sollte man zu viel wegnehmen gäbe es da auch noch die Möglichkeit einen Shim einzusetzen um die Stegeinlage wieder ein bisschen zu erhöhen.
 
Hallo,

mir ist schon klar, dass eine Westerngitarre nicht mit einer elektrischen Gitarre vergleichbar ist, aber es ging mir nur um das Prozedere der Einstellung.

Wie gesagt, die Saitenlage in den ersten Bünden ist okay, dann ist sie sehr hoch, sodass Akkordgreifen mitunter schwer fällt. Daher die Annahme, dass die Halskrümmung justiert werden sollte.

Grüße,
Swen
 
Wie schon gesagt, die hohe Saitenlage kann genauso auch an der Stegeinlage liegen. Zuerst solltest du (wie im Link) die Halskrümmung kontrollieren. Erst danach kann man eigentlich sagen obs an der Halskrümmung oder der Stegeinlage liegt.
Einfach mal drauf los schrauben würd ich dir eher nicht empfehlen, man kann so zwar die Symptome "korrigieren" die Ursache bleibt jedoch und es kann zu anderweitigen Problemen wie scharren etc. kommen.

mac1501 hat ja schon den Link zur Lakewood Homepage gepostet, der ist es wirklich wert gelesen zu werden und bietet auch eine gute Anleitung zum Beheben der Probleme.
 
Daher die Annahme, dass die Halskrümmung justiert werden sollte.

Nein, bei zu hoher Saitenlage und am Sattel i. O., dann die Stegeinlage senken. Am Hals der akustischen wird nur das schwingen (Amplitude) zumeist der tiefen E-Saiten ausgeglichen, damit es nicht scheppert.

Edit: Es sei denn, die Saitenlage wird ab ca. den 12 Bund wieder niedriger, also dein Hals an der Gitarre sieht aus wie eine Banane. Dann liegt es alleine am Hals.
 
aber es ging mir nur um das Prozedere der Einstellung.

Haben die beiden doch gesagt:
Die Saitenlage lässt sich nicht am Halsspannstab einstellen. Der ist bei Westerngitarren nur für die Torsion, also die Drehung in sich selbst zuständig.
E-Gitarre: 2 Stäbe, die entgegengesetzt drehen, daher geht der Hals hoch oder runter
Western: 1 Stab, der links oder rechts dreht, Hals dreht sich in sich.
Hier würdest du dran drehen, wenn dir etwa deine Diskant-Saiten zu hoch wären, die Bass-Saiten aber okay.

Deshalb die Saitenlage an der Stegeinlage einstellen indem man diese soweit runterfeilt wie sie muss.
Wenn du Angst hast was kaputt zu machen, kauf dir nen Rohling und feil den zurecht.
 
Hallo,
mir ist schon klar, dass eine Westerngitarre nicht mit einer elektrischen Gitarre vergleichbar ist, aber es ging mir nur um das Prozedere der Einstellung.

Normalerweise ist es so, dass der Trussrod gegen die Saitenzugkräfte den Hals stabilisiert und eine leichte Halskrümmung erforderlich ist weil ansonsten die Gefahr besteht, dass Saiten an den Bundstäbchen schnarren --> dies hängt natürlich auch von der Spielweise ab (zarter Anschlag wird eher mit einem geringer gekrümmten Hals unproblematisch auskommen und umgekehrt).
Als Richtwert würde ich etwa 0,3 - 0,8 mm Zwischenraum am 6. Bundstäbchen, während die Saite am 1. und 12. Bund gedrückt wird, sehen.
Bei den meisten Westerngitarren wird der Trusrod durch Rechtsdrehen (im Uhrzeigersinn) gespannt und andersherum gelockert. Spannen bedeutet, dass die Halskrümmung geringer wird und lockern bedeutet, dass die Halskrümmung stärker wird --> dies aber nur wenn Saiten aufgespannt sind und am Hals ziehen, da viele Halsspannstäbe nur einfach wirken.

Dies ist in Deinem Fall ein wenig anders --> Seagull verbaut einen "double action trussrod", der in beiden Richtungen wirkt --> d.h. wie vorhin beschrieben kannst Du durch Rechtsdrehen die Halskrümmung verringern und durch Linksdrehen vergrößern unabhängig davon wie stark die Saiten am Hals ziehen -- also vom Einstellungsvorgang eigentlich kein Unterschied. Andererseits braucht man die Saitenspannung ja um den Hals darauf einzustellen.

Ich denke der Vorteil dieser doppelwirkenden trussrods ist, dass das Risiko eines sogenannten "Backbows" wenn die Saiten über einen längeren Zeitraum entspannt werden und die relative Luftfeuchtigkeit dabei ungünstig ist eher geringer ist als bei einfachwirkenden Halsstäben.

Hier noch ein Link: Seagullguitars.com - double action trussrod

@Disgracer:
Der ist bei Westerngitarren nur für die Torsion, also die Drehung in sich selbst zuständig. ....
Western: 1 Stab, der links oder rechts dreht, Hals dreht sich in sich.

Ich denke, dass dies nicht so ist und dass der Zweck von Halsstäben bei E-Gitarren und Westerngitarren identisch ist --> und zwar den Zugkräften der Saiten entgegenzuwirken und auch eine Einstellmöglichkeit bieten (leichte Krümmung) bei Veränderung des Halses unter unterschiedlichen Bedingungen (Saitenstärke, rel. Luftfeuchtigkeit).
Natürlich wirken Halsstäbe auch stabilisierend gegen Torsion - dies aber auch bei E-Gitarren und das ist meiner Ansicht nach nicht der primäre Grund von Halsstäben.
Doppelwirkende und zwei Halsstäbe sind vermutlich aufgrund der geringeren Saitenzugkräfte und einer in diesem Fall stabilisierende Wirkung in beide Richtungen und kontrolliertes Einstellen vermehrt bei E-Gitarren anzutreffen. Kann aber auch bei Westerngitarren vorkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
E-Gitarre: 2 Stäbe, die entgegengesetzt drehen, daher geht der Hals hoch oder runter
Western: 1 Stab, der links oder rechts dreht, Hals dreht sich in sich.

Das wäre aber auch das erste Mal, dass ich davon hören würde. Da würde ich Richelle Recht geben. Weder bei meiner Ovation noch bei der Yamaha meiner Schwester hat sich da der Hals in sich gedreht.
 
Auch ich gehöre zu den Unwissenden ;) die die Saitenlage ihrer Western mit dem Halsstab korrigieren. Solange die Krümmung erhalten bleibt und der Saitenabstand bei gedrückten 1. u. letzten Bund in der Mitte bei Richelles 0.3-0.8 mmm bleibt ist das auch ok so.

Selbstverständlich ist das Feilen bzw. Erhöhen der Stegeinlage der Königsweg, wenn es um größere Änderungen geht, bei meiner Martin z.B. geht das aber nicht, weil das Profil der Stegeinlage bündig mit dem Steg abschliesst, bei einer Erhöhiung oder Erniedrigung wäre dort eine unschöne "Treppe". Hier müsste man also eine völlig neue Stegeinlage anfertigen (lassen).

Natürlich gibt es E-Gitarren mit Double-Action Trussrods oder auch mit zweien, die meisten E-Gitarren haben aber nach meiner Kenntnis einen ganz normalen Halsstab drin, der den Hals beim Anziehen "begradigt" (dem Saitenzug entgegen) und beim Nachlassen dem Saitenzug folgt.
Zumindest ist es bei meinen Gibsons, Fenders und anderen Modellen so.
 
Mag sein, dass ich mich irre.
(ich meine aber, dass mir das mal irgendwer mit viel Ahnung erzählt hätte..)

Im Zweifelsfall einfach machen und gucken was passiert ;-)
 
@Disgracer: diese Ansicht, dass man die Saitenlage einer Akustikgitarre nicht mit dem Halsstab einstellen "darf", habe ich auch schon öfter hier gelesen ... meinen Akustiks hat es bisher nicht geschadet :D
 
Moin Männers,

ich habe mir das mal angeschaut.
Es scheint als sei die Halskrümmung iO und müsse der Steg ein gute Stück runtergefeilt werden.

Ich werde mich da später mal dransetzen und berichten.

Danke für die Hilfe bis hierhin! :)

Grüße,
Swen
 
müsse der Steg ein gute Stück runtergefeilt werden.

Nix feilen!!!! :eek:

Man nehme ein Stück feineres Schmirgelpapier, klebe dieses am besten mittels doppelseitigen Klebeband auf eine glatte und ebene Unterlage (z. B. Tisch). Dann die Stegeinlage aus der Gitarre entnehmen und die UNTERSEITE der Einlage abschmirgeln indem du diese gerade haltend übers Schmirgelpapier führst. Zwischendurch mal prüfen, ob sie nicht schon zu tief ist. Das geht manchmal ratzfatz.
 
... und wenn die Stegeinlage runtergeschliffen ist, dann stimmt der Winkel der Saiten nicht mehr, und es kommt weniger Druck auf den Steg und die ganze Gitarre klingt womöglich ganz anders, und die Ansprache ist vielleicht auch flöten!
Wenn Du (beim Solospiel) selten über den 12. Bund hinausgehst, würde ich alles so lassen wie es ist, und einfach mehr trainierien, um mehr Kraft in die Finger zu bekommen.
Wenn Du unbedingt Geschwindigkeitsrekorde auf der Akustik brechen willst, kann man schon feilen, wenn Du aber Dynamik und Ton erhalten willst, mach´s nicht. Und im Übrigen würde ich dann erstmal mit dem Stahlstab versuchen, die Halskrümmung für Deine Spielweise und die verwendeten Saitenstärken zu optimieren. Gerader Hals bringt mehr Ton, weil höhere Kompression durch den Saitenzug, aber auch mehr Scheppern, während Banane (Krümmung) das Scheppern unterbindet, aber die Bespielbarkeit verschlechtert.
´ne Akustik ist schon etwas anderes als eine E-Gitarre, und auch die Spielweisen unterscheiden sich in manchen Dingen.
Aber - das ist nur meine Meinung!
 
Mahlzeit,

Mac, danke um die Besorgnis, aber Handwerk liegt mir.
Habe den Steg eingespannt und mit einem Schleifblock mit 240er-Papier geschliffen.
Also alles in Ordnung, das man das mit einer (Schlüssel-)Feile nicht macht, war mir bewusst. :)

Ich weiss nicht warum man mir unterstellt, ich würde die Akustische mit der Elektrischen Vergleichen und die "Spielbarkeit" anstreben, oder sie gar zum flitzefinger-solieren nutzen!?
Mir ist sehr wohl bewusst dass es sich um völlig andere Instrumentengattungen handelt und diese im Handling ebenso unterschiedlich sind wie ihre äußere Form.

Im übrigen ist der Winkel der Saite über den Steg so spitz, dass Abschleifen da gar nichts aus macht. Es ist immernoch genügend "Anpressdruck" vorhanden.

Grüße,
Swen
 
Und dann gibt's Leute (wie mich), die akustische und elektrische Gitarre sehr ähnlich spielen. Wenn ich akustisch was spiele, werde ich des öfteren gefragt "Du spielst aber auch E-Gitarre, oder?" und wenn ich E-Gitarre spiele, werde ich gefragt "Du kommst doch aber eher von der akustischen, oder?" :gruebel:
Well, well - ich lebe noch. (Ein Lied meiner Band - ich akustische Gitarre - enthält ein Solo bis zum 20. Bund. Und zwei Lieder bis zum 17. Bund. Und ja, ich stehe auf Cutaways und niedrige Saitenlagen. ^<^°) :gruebel:
 
Jaja, ihr habt ja schon Recht.
Leute kommen im Internet häufig auf die abstrusesten Ideen, das stimmt leider...

Nee, ich bin so der Western-Schramm-Schramm-Johnny-Cash-Typ ;)
Pickings üb ich noch, da bin ich zu grobmotorisch für :D

Hab den Steg jetzt ein Stück runtergeschliffen. Ist besser, aber noch nicht perfekt, naja der nächste Saitenwechsel kommt bestimmt ;)

Hätte im übrigen nicht gedacht, dass die Seagull nen Knochensteg hat. Das Zeug stinkt widerwärtig beim Schleifen.:redface:

Grüße,
Swen
 

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