set nach noten stimmen?!? ? !!??

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Bald gehts ab ins studio und jetzt sagt dieser aufnahmefuzzi ich soll mein set nach noten stimmen! wie bitte soll ich das denn machen? und auf welche noten bitteschön? irgendwie regt mich der typ jetzt schon auf... was macht das ĂŒberhaupt fĂŒrn sinn?
 
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Ja das macht schon Sinn, wobei du das vielleicht falsch verstanden hast, oder er es falsch ausgedrĂŒckt hat.
1. Erzeugt eine Trommel vom Schlagzeug kein Ton, sondern nur ein GerÀusch.
2. ist es aber sinnvoll die Toms nach Intervallen zu stimmen. Quarten oder Quinten, damit das Set insgesamt nach was klingt.
3. Hilft dir da die DrumTuningBible weiter: http://sdd-dlt.de/dtbible.htm
 
Der hat wahrscheinlich zu viel Terry Bozzio gehört/geschaut oder wie auch immer;)
 
GehŽ zu dem Vogel und sagŽ Ihm, Du hÀttest Dein set zur Mitternacht bei Neumond in AS-Moll may7 gestimmt...!
Wie schon gesagt, entweder hat der Mann keine Ahnung, oder Du hast Ihn falsch verstanden. Ein Schlagzeug kann man generell gar nicht stimmen im Sinne einer OrffŽschen Stimmung, auch wenn wir diesen Ausdruck mangels sinnfÀlliger Alternative immer nutzen. Daher verbietet sich der Ausdruck "Note" von vorne herein. TonabstÀnde sind dagegen sehr wohl stimmbar, wobei das kein leichtes Unterfangen ist!
 
ach was weiß ich... der kerl is halt auch kein drummer. ich lass es einfach so und sag ihm es wĂ€r 'nach noten' gestimmt. wenn ers merkt, respekt. wenn nicht macht er sich wichtig und das isses was ich vermute.
 
Er meint wohl eher sowas http://www.youtube.com/watch?v=RPpRkhc2yd0. Das Stimmen nach Intervallen. Das ist natĂŒrlich schon sinnvoll um einen harmonischen Gesamtsound zu bekommen.
Jeder "nackte" Kessel erzeugt beim Abklopfen einen bestimmten Ton, den sog. Kesselton. In diesem Frequenzbereich klingt er am besten und entwickelt den besten Sustain. Diesen Bereich sollte man beim Stimmen treffen um den optimalen Sound rauszuholen.
Wie schon gesagt wurde lassen sich Trommeln (jedenfalls die mit zwei Fellen nicht auf Ton stimmen). Dies geht nur mit Pauken bzw. sog. Concert Toms.
Bei Drumsets ist eher der Tonintervall interessant. Und der richtet sich nach der verwendeten TomgrĂ¶ĂŸe.
 
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Hallo,

nachdem hier die Rede auf den Kesseleigenton gekommen ist, will ich auch mal was dazu beitragen.

Es gibt leider nicht DEN Kesseleigenton, sondern mehrere.

Die Einflussparameter sind (Gesamt-)Masse und Festigkeit (Steifheit) des Kessels.
So gibt es drei Eigentöne:
1. ohne alles
2. mit Hardware, ohne Felle
3. mit Hardware und Fellen

1. ist irgendwo in der Mitte. 2. ist wesentlich tiefer, weil Masse hinzukommt aber keine Steifheit.

Es stellt sich die Frage der Relevanz der veirschiedenen Eigentöne.

Nummer 3. ist eigentlich der, um den es geht, denn ohne Felle wird eine Trommel selten betrieben.
Ein Fell versteift aber den Kessel und daher steigt der Ton mit Fellen deutlich ĂŒber Nr 1. Er ist noch nicht mal genau bestimmbar, da er von Fellspannung und Dehnbarkeit des verendeten Fells abhĂ€ngt.

Man kann sich das an einer Konservendose ganz gut veranschaulichen. Am geöffneten Ende ist sie sehr leicht zu verformen, am geschlossenen ist sie sehr viel stabiler.

Ich kann hier unmöglich alles aufschreiben, was es dazu zu sagen gÀbe, aber du könntest mal auf den link in der Signatur klicken.

Zum eigentlichen Thema:
ich stimme Sets mit drei und mehr Toms normalerweise in großen und kleinen Terzen. Dann bekomme ich Quinten, wenn ich zwei gleichzeitig schlage und eins dazwischen freilasse. Quinten klingen schön fett und groß.
Habe ich nur zwei Toms, z.:b. 10 und 14, gehe ich meist direkt auf eine Quinte.
Dabei auchte ich nur auf die Intervalle und nicht darauf, dass die Trommeln selbst auf konkrete Noten gestimmt sind. Live ergibt das ohnehin keinen Sinn, weil nicht alle Nummern in der selben Tonart stehen. Im Studio kann man sich ggf. den Luxus gönnen, die Toms beispielsweise jeweils auf den Dreiklang der Grundtonart zu stimmen.
 
Finde ich das irgendwo erklÀrt, weshalb man Toms mit Resofellen nicht auf einen bestimmten Ton stimmen kann, die ohne jedoch schon? Ich kann mir da grad keine ErklÀrung geben. WÀre klasse, wenn da jemand einen Link o.À. hÀtte, wo das vielleicht von der physikalischen / akustischen Seite her erlÀutert wird.
 
Supermandre schrieb:
Wie schon gesagt wurde lassen sich Trommeln (jedenfalls die mit zwei Fellen nicht auf Ton stimmen). Dies geht nur mit Pauken bzw. sog. Concert Toms.
Finde ich das irgendwo erklÀrt, weshalb man Toms mit Resofellen nicht auf einen bestimmten Ton stimmen kann, die ohne jedoch schon? Ich kann mir da grad keine ErklÀrung geben. WÀre klasse, wenn da jemand einen Link o.À. hÀtte, wo das vielleicht von der physikalischen / akustischen Seite her erlÀutert wird.



Man kann jede Trommel auf einen bestimmten Ton stimmen. Ob ein oder zwei Felle ist egal. Das zweite macht es höchstens etwas schwieriger, weil man beide Felle auf den selben Ton stimmen muss, damit es halbwegs sauber klingt.

Trommeln haben, wenn sie sauber gestimmt sind, einen Grundton und Obertöne. Was man ĂŒblicherweise einstellt sind Grundtonintervalle zwischen den Trommeln. Man kann Lernen, die zu hören. Die Obertonreihe ist leider, im Gegensatz zu Saiteninstrumenten, nicht harmonisch. Das bedeutet, die Frequenzen der Obertöne sind keine ganzzahligen Vielfachen des Grundtons.

Schwingungen am Instrument (am Beispiel Gitarre)

Jedes akustische Instrument erzeugt Töne durch einen Schwinger (Oszillator) und einen Resonanzkörper (Resonator). Beispielsweise sind bei einer Gitarre die Saiten die Oszillatoren und der Korpus der Resonanzkörper, der durch die schwingenden Saiten seinerseits zu Schwingungen angeregt wird. Im einfachen Fall einer Saite sind diese Schwingungen harmonisch. Das bedeutet, dass die Obertöne der Saite ganzzahlige Vielfache der Grundschwingung (=Grundton) sind. Die Gleichung fĂŒr die Frequenz der n-ten Schwingung lautet fn=c/L*n , wobei c eine Konstante ist, die von Dichte und Festigkeit der Saite abhĂ€ngt, L ist die LĂ€nge und n ist eine ganze Zahl grĂ¶ĂŸer oder gleich 1. Bei n=1 ergibt sich der Grundton.

Die schwingende Membran (Ausriß)

In der Physik und der Technik ist eine Membran eine dĂŒnne Haut. Das beschreibt ein handelsĂŒbliches Trommelfell schon recht gut.
Die Membran erzeugt ebenso wie die Saite einer Gitarre einen Grundton und Obertöne, nur sind diese nicht harmonisch. Anders gesagt: sie lassen sich nicht mit der fĂŒr die Gitarrensaite gĂŒltigen Formel berechnen.
Die Formel zur Berechnung der Obertonfrequenzen ist wesentlich komplizierter, und ihre Herleitung passt eher in eine Physikvorlesung als in diesen Kurs. Daher soll hier nur ein kleiner Ausriß aus den möglichen Schwingungsmoden einer Membran mit den zugehörigen Multiplikatoren des Grundtons angegeben werden.

Die Frequenzberechnung der schwingenden Kreismembran beruht auf der sog. Besselfunktion. TatsÀchlich handelt es sich um eine Menge von Funktionen Jm, deren Verlauf von der Ordnung m der Schwingung abhÀngt.

Die Ordnung m beschreibt die Anzahl der Diagonalen, die fĂŒr die jeweilige Schwingung bewegungslos sind.

n ist die Ordnungszahl der jeweiligen Nullstelle der Besselfunktion Jm und beschreibt die Zahl der konzentrischen Linien, die bewegungslos sind.

m und n sind aus der Menge der natĂŒrlichen Zahlen, wobei m bei 0 beginnt und n bei 1. Das liegt daran, dass die Grundschwingung wegen des befestigten Randes, der im Fall des Trommelfells auf der Gratung aufliegt, eine bewegungslose konzentrische Linie hat => m=0, n=1.

Die FlÀchen zwischen diesen diagonalen und konzentrischen "Teilungen" sind unterschiedlich geformt, schwingen aber alle mit der selben Frequenz.

So leitet sich aus der Ordnung der Funktion und der Nullstelle das her.

Hinzu kommt die Division durch 2(pi)r, weil das Ergebnis der Besslfunktion im Bogenmaß, also als sog. Kreisfrequenz angegeben ist.

Der Term unter der Wurzel ist das VerhĂ€ltnis von Spannung (S) und Massendichte (ph), die fĂŒr die letzendliche Frequenz ebenso bedeutsam sind wie der Durchmesser.

Ich hab hier nochmal ein Bild eines Teils der Herleitung aus einer Vorlesung zur Physik der Musikinstrumente von Prof. Lohse der Uni in Berlin, die hoffentlich hilft. Die Buchstaben sid z.T. andere, aber die meisten gehören nicht zum Zeichensatz der Schrift von Forumsposts.



Dieses Bild wird durch draufklicken grĂ¶ĂŸer!!!

Hinweis fĂŒr Physikbegeisterte:

TatsÀchlich handelt es sich bei dem Wert des Multiplikationsfaktor=2,405*F(m,n) um die n-te Nullstelle der Besselfunktion Jm.
 
Nils, das ist ohne Zweifel fĂŒr Physiker und Mathematiker nachvollziehbar, ich wage jedoch anzuzweifeln, daß auch nur 5% der boarduser diesen AusfĂŒhrungen folgen können. Ich bin selbst Ingenieur und habe eine Diplomarbeit zum Thema Saitenschwingung inkl. mathematischer Herleitung geschrieben - und hatte grĂ¶ĂŸte Probleme, die Differentialgleichungen auch nur annĂ€hernd zu verstehen! Hier steige auch ich bereits aus!
Belassen wir es also fĂŒrs erste dabei, daß wir feststellen, eine herkömmliche Trommel mit Schlag- und Resobefellung lĂ€ĂŸt sich nicht auf einen Ton gemĂ€ĂŸ der OrffÂŽschen Lehre stimmen.
 
Nils, das ist ohne Zweifel fĂŒr Physiker und Mathematiker nachvollziehbar, ich wage jedoch anzuzweifeln, daß auch nur 5% der boarduser diesen AusfĂŒhrungen folgen können. Ich bin selbst Ingenieur und habe eine Diplomarbeit zum Thema Saitenschwingung inkl. mathematischer Herleitung geschrieben - und hatte grĂ¶ĂŸte Probleme, die Differentialgleichungen auch nur annĂ€hernd zu verstehen! Hier steige auch ich bereits aus!
Belassen wir es also fĂŒrs erste dabei, daß wir feststellen, eine herkömmliche Trommel mit Schlag- und Resobefellung lĂ€ĂŸt sich nicht auf einen Ton gemĂ€ĂŸ der OrffÂŽschen Lehre stimmen.
Da muss ich dir Recht geben.
Berechnen lÀsst sich ja (fast) alles. :D Ob das dann auch umsetzbar ist (mit relativ vertretbaren Aufwand) ist halt oft ein anderes Paar Schuhe.
In der Regel kann man ja alles mathematisch herleiten, das Prinzip dahinter ist aber dann oft nur fĂŒr einen kleinen Kreis von Experten wirklich nachvollziehbar.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass ein gewöhnlicher "Wald- und Wiesenmusiker" die nötigen Messinstrumente zu hause hat um dies irgendwie auch nur annÀhernd zu bewerkstelligen.

Das Ganze erinnert mich irgendwie an die Berechnung von Frequenzweichen im Lautsprecherbau. Da ist es auch so. Wenn man das bis ins letzte Detail berechnen will, blicken nur noch Mathematiker bzw. Elektroingenieure durch.
Und dann ist auch nicht gesagt, dass die optimal berechnete Weiche auch optimal klingt ;)
 
Danke fĂŒrs fette requesten! Sind bestimmt fĂŒr viele Leute hilfreich die beitrĂ€ge aber, ich bin definitiv ein ' wald und wiesenmusiker' wenn ihrs so ausdrĂŒcken wollt... und je mehr ich hier lese, (ist nicht persönlich gemeint) desto weniger lust hab ich schlagzeug zu spielen, geschweige denn ins studio zu gehen...

Hey, da fÀllt mir ein, hat nicht mal n experte hier lust bei mir vorbeizukommen und mir das ding zu stimmen? das wÀr doch mal was das wÀr cool von euch! Ich lass auch n kasten bier o.À. springen, meinetwegen muss das auch nicht umsonst sein! Das Set steht im Raum Warsten, nicht weit vom Möhnesee! bei interesse melden!
 
OK, aber egal ob man das versteht oder nicht, und auch egal, was Orff meint, die Stimmbarkeit einer Trommel auf einen bestimmten Ton hÀngt nicht von der Anzahl der Felle ab. Stimmt man beide/alle auf den selben Ton, hat man nur einen Grundton. Stimmt man sie nicht gleich, hat man zwei.

Ich glaube auch nicht, dass man die Mathematik der schwingenden Membran genau verstehen muss, um zu begreifen, warum die Obertonreihe nicht harmonisch ist. Der Unterschied zwischen einer in zwei Dimensionen (=> Richtungen) ausgedehnten Membran und einer eindimensionalen Saite ist offensichtlich. Die bunten Bilder zeigen, wie auf der Membran die einzelnen Obertöne lokalisiert sind.

Hier gibts ein kleines Java-Applet, das dies wunderschön zeigt. Spielt mal ein bischen damit rum, das macht einiges klarer: http://www.falstad.com/circosc/

Nils
 
Servus!!

Kann man den ein StimmgerĂ€t verwenden, das fĂŒr Akkustikgitarren gedacht ist, um dieses als kleine Hilfe fĂŒr die Stimmung von Schlag und Resonazfell und fĂŒr die Trommeln unter sich (Die Terz-Geschichte) zu benutzen?

Gruss Tobi
 
Eher nicht, weil 1. da nicht unbedingt ein klarer Ton rauskommt, so dass ein StimmgerÀt das nicht unbedingt verarbeiten kann und 2. du vermutlich nicht genau die Töne haben wirst, wie eine Gitarre sie braucht. Dann schon eher mit einem Klavier oder Àhnliches dir einen Ton geben lassen und grob danach stimmen.
 
OK, aber egal ob man das versteht oder nicht, und auch egal, was Orff meint, die Stimmbarkeit einer Trommel auf einen bestimmten Ton hÀngt nicht von der Anzahl der Felle ab. Stimmt man beide/alle auf den selben Ton, hat man nur einen Grundton. Stimmt man sie nicht gleich, hat man zwei.

Ich glaube auch nicht, dass man die Mathematik der schwingenden Membran genau verstehen muss, um zu begreifen, warum die Obertonreihe nicht harmonisch ist. Der Unterschied zwischen einer in zwei Dimensionen (=> Richtungen) ausgedehnten Membran und einer eindimensionalen Saite ist offensichtlich. Die bunten Bilder zeigen, wie auf der Membran die einzelnen Obertöne lokalisiert sind.

Hier gibts ein kleines Java-Applet, das dies wunderschön zeigt. Spielt mal ein bischen damit rum, das macht einiges klarer: http://www.falstad.com/circosc/

Nils
Da blick ich jetzt noch nicht ganz durch. find ich aber interessant. Hast du vielleicht ein bisschen Material zu?
 

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