Service-Manuals für Echolette ME II und ME III?

  • Ersteller MartinJ
  • Erstellt am
Fussschalter arbeitet nicht zuverlässig
Da bitte aufpassen, weil AFAIR die Netzspannung direkt geschaltet wird. Wenn dem so ist, die Schalter mal auf Funkenspuren prüfen bzw. gleich gegen geeignete (230V!) Typen tauschen - die verschweißen schonmal gerne. Schuld sind dann oft gealterte oder von vornherein nicht ganz passend dimensionierte Enstörkondensatoren (quer über dem Schalter).
Mein Generaltipp an der Stelle lautet immer: wenn mit den Fußschaltern was ist, gleich die Gelegenheit nutzen und auf Schaltlogik umrüsten, die auf dem Schalter nur eine DC-Signalspannung führt und die Netzspannung IM Leslie per (solid-State-)Relais schaltet. An der Stelle sollte auch "unverbastelt" bzw. "Orginalzustand erhalten" hinter "sicher und VDE-konform" zurückstehen. Dass das nur Leute machen, die auch befähigt und befugt sind, an Netzspannung zu "basteln" versteht sich von selbst - zum Glück habe ich da bei den hier im Thread schreibenden Personen das Gefühl, dass sie ihr Können richtig einschätzen...
 
Da bitte aufpassen, weil AFAIR die Netzspannung direkt geschaltet wird. Wenn dem so ist, die Schalter mal auf Funkenspuren prüfen bzw. gleich gegen geeignete (230V!) Typen tauschen - die verschweißen schonmal gerne. Schuld sind dann oft gealterte oder von vornherein nicht ganz passend dimensionierte Enstörkondensatoren (quer über dem Schalter).

Hallo Jens,

da hast du grundsätzlich Recht und die Warnung vor Netzspannung kann man nicht oft genug bringen. Strom macht klein, schwarz und hässlich. :evil:

Ich bin der Meinung, daß beim ME III tatsächlich noch 230V AC über den Fußschalter geführt wurden. Da ist dann Vorsicht geboten und Laien sollten nachdenken, was sie tun. Ist ja auch nicht böse gemeint, sondern man sollte sich der Gefahr für Personen, auch wenn man es "NUR SELBST" ist und Basteleien auch schnell mal zum Schmoren und Brennen führen können.

Der Kondensator, oft in Verbindung mit einem Widerstand (auch Snubber genannt), sollte man auch überprüfen, wenn es mal zum Knallen und Knacken beim Schalten kommt. Das RC-Glied soll Funken über den Schaltkontakten löschen und Störungen vermeiden.

Beim ME IV besteht am Fußschalter keine Gefahr, denn es wird der GND einer Kleinspannung geschaltet. Die Signale gehen direkt auf die Emitter von Transistoren und diese schalten dann erst Relais, die dann die 230V schalten. Die 230V sind sogar sekundärseitig vom Netztrafo abgegriffen und besitzen somit kein Bezug zum Erdpotential. Sollte man beim Messen bei einer Fehlersuche beachten.

Man erkennt auch bei dem verwendeten Klinkenstecker am Fußschalter, daß nur Kleinspannung geschaltet wird. Für 230V wäre er auch nicht zulässig.

Ein Nachteil der Kleinspannung ist jedoch, daß der Selbstreinigungseffekt der Schaltkontakte verschwindet. Die Spannungen und Ströme sind zu klein und Oxidschichten auf den Kontakten werden beim Schalten nicht weggebrannt. Da findet bei 230V AC zwar kein Feuerwerk statt, aber der Effekt ist tatsächlich vorhanden und man rechnet auch mit ihm. Die Oxidschichten können nach Jahren zum Ausfall oder schlechtem Kontakt führen.

Ich werde mal prüfen, ob es das ist oder ein Wackelkontakt an der Leitungseinführung. Das machte mir eher den Anschein vom Verhalten her.

Jens, keine Sorge, ich bin Elektroniker und ausgebildete Elektrofachkraft. Aber dein Warnhinweis sollte grundsätzlich von allen Lesern hier beachtet werden!!!

LG Hackes
 
Der Kondensator, oft in Verbindung mit einem Widerstand (auch Snubber genannt),
So wäre es richtig - bei diesen "Italo-Leslies", wozu ich die Echolettes auch mal zähle, ist aber je nach Baujahr und genauer Herkunft häufiger mal nur der Entstör-C da und kein R. Da ist dann das Löschen des Funkens Glückssache. Ich vermute, dass schon der C bei einigen dieser Geräte ursprünglich gar nicht da war und eingebaut wurde, um nationale Funkenstör-Richtlinien zu erfüllen (ohne soweit zu denken, dass dann auch ein R reingehört). Das mag auf die Echolettes im Originalzustand nicht zutreffen - aber komplett unverbastelte Geräte sind bekanntermaßen selten...

Man erkennt auch bei dem verwendeten Klinkenstecker am Fußschalter, daß nur Kleinspannung geschaltet wird. Für 230V wäre er auch nicht zulässig.
Stimmt zwar, aber auch da würde ich mich nicht drauf verlassen, dass das Vorhandensein einer nicht für 230V zulässigen Verbindung das Vorhandensein von 230V an ebenjener ausschließt :evil: Dafür habe ich schon zuviele krude Bastellösungen (und auch Werksaustattungen!) gesehen. Mein eigenes Leslie hatte für die Fußschalterverbindung mal von irgendwem aus der Vorbesitzer-Reihe einen Großtuchel bekommen (was AFAIR strenggenommen sogar mal zulässig gewesen wäre - aber auf Bühnen trotzdem unschön, weil eben auch manche Mikros diese Stecker hatten).
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Die Spannungen und Ströme sind zu klein und Oxidschichten auf den Kontakten werden beim Schalten nicht weggebrannt.
Nun, wenn man da gescheite Schalter einbaut, sollte das kein Problem sein. Die typischen "Marshall"-Footswitches halten ohne Schwierigkeit eine mittlere Ewigkeit. Kontaktprobleme bei Fußschaltern mit Kleinspannung hatte ich in >25 Jahren noch nie. Festgeschweißte bzw. selbst mit Snubber unsauber schaltende Motorschalter (direkt 230V) jedoch schon einige. Dito mechanische Lastrelais.
 
Stimmt in der Tat. Man findet schon erstaunliche Bastellösungen, keine Frage. :evil:

Von Werk aus gegen damals auch schon gültige VDEs zu verstoßen fände ich mutig. Aber gibts sicher auch. Echolette hat im Plan tatsächlich Snubber vorgesehen, nätürlich an den Relais. Wie weiter oben erwähnt, hatte ich das Glück ein Leslie zu erwerben, daß fast sein ganzes Leben nur in der Wohnung war und noch mehr als top aussieht. Fast wie aus dem Laden und absolut unverbastelt.
 
Glückspilz ;)
 
Nun, wenn man da gescheite Schalter einbaut, sollte das kein Problem sein. Die typischen "Marshall"-Footswitches halten ohne Schwierigkeit eine mittlere Ewigkeit. Kontaktprobleme bei Fußschaltern mit Kleinspannung hatte ich in >25 Jahren noch nie.

Danke für den Hinweis. Das mit den Marshall Schaltern werde ich mal im Hinterkopf halten!!

Klar, bei hochwertigen Schaltern mit entsprechender Kontaktbeschichtung gibts solche Probleme nicht. Man kriegt die Probleme, wenn man Schalter mit Kleinspannung verwendet, die ursprünglich für 230AC gedacht sind. Der Hersteller geht tatsächlich von diesem Effekt aus. Hat uns auch mal ein Hersteller bei einer Produktvorführung gesagt.

Wenn du solche Effekte mal erleben möchtest, schau mal in einige Beh...er Mischpulte. Da gab es mal eine Zeit lang Probleme mit genau dieser Sache bei den Schaltern für den Submix.
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Ooooh ja. Habs als defekt gekauft und vorher lange überlegt, weil ich ja die Katze im Sack kaufe. Aber daß der Zustand sooo gut war, war selbst auf den Bildern nicht zu erkennen.
 
Vielen Dank.

Der Schalter ist sehr interessant. Den könnte ich für ein anderes Projekt super gebrauchen und zu dem Preis kann man nichts selber anfertigen.
 

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