Hallo Deti,
vielen Dank. Nun gibt es ja wieder zwei Echolettes mehr auf der Welt, die wieder funktionieren und nicht auf den Schrott gegangen sind. Ich finde sowas immer schade, ist aber auch eine "blöde" Macke von mir. ich bin mit solchen Geräten groß geworden und versuche sie zu erhalten.
Was die diskreten Bauteile angeht, gebe ich dir vollkommen Recht. In der Kiste werkelt wirklich solide, gute, alte Technik und meiner ist sehr sauber aufgebaut. Die Dimensionierung der Bauteile ist noch auf Haltbarkeit ausgelegt und nicht wie heute. Ich sag nur geplante Obsoleszenz.
Allein der Trafo wiegt soviel wie ein Zementsack.
Die Bauform der Widerstände habe ich schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen.
Aber man muß auch sagen, das ME IV ist ein Mix aus allen möglichen Techniken, die man damals so hatte. War vielleicht ein Wandel in der Zeit damals. Weiß eigentlich einer, von wann bis wann die gebaut wurden? Habe nirgendwo einen Hinweis auf ein Datum finden können.
Die Platinen sind noch klassisch aufgebaut und damit reparabel. Ich traute meinen Augen kaum, denn ich fand dort tatsächlich AUCH noch die silbernen, zylinderförmigen Transistoren vom Typ AC..., also gutes altes Germanium, staun! Wenn die mal hops gehen, dann ist schon langsam Glück gefragt, um Neue zu bekommen.
Deti, schau mal weiter oben im Gerät nach. Ich habs selbst auch noch nicht gemacht. Hinter dem Chassis, wo die Potis und Buchsen sitzen, muß sich noch eine Platine befinden. Darauf wirst du auch schon die ersten schwarzen Käfer finden. Dort sollten enige OP-AMPs vom Typ LM741 zu finden sein. Die waren ja damals der Klassiker schlecht hin. Weiterhin muß dort auch ein Käfer vom Typ SAB Trallala zu finden sein. Ist ein Eimerkettenspeicher um das Signal analog zu verzögern. Der soll bei Defekt nur noch schwierig und teuer zu kriegen sein. Und dann wird es sogar schon "digital"
. In der Kiste sind auch ein paar CMOS-ICs verbaut, mit denen man recht tricky den Leslie-Effekt für den Basslautsprecher nachgeahmt hat, denn dieser hat keine Korgtrommel mehr, wie in den Vorgängern und damit Platz und Gewicht gespart. Hier im Board gibt es auch einen Threat, wo sich schonmal jemand mit der Schaltung auseinandergesetzt hat. Wenn ich mal viel Zeit finde, dann muß ich mir das auch mal ansehen und versuchen zu verstehen, was man da gemacht hat.
Mein Gott, bald hab ich hier ein Review für die Kiste geschrieben, wollt ich gar nicht.
Das mit dem Brumm werd ich bei Gelegenheit einmal angehen. Er ist wirklich recht leise und man muss einfach mal sehen, ob die Schaltung sich den Brumm von außen einfängt oder obs Restwelligkeit im Netzteil, bedingt durch Kondensatoren ist. Ich könnt nichtmal sicher sagen, obs mit 50 oder 100Hz brummt. Aber ich gebe dir Recht, was das Brummen angeht. Ich habe Mitte der 80er ein ME III geschenkt bekommen und da erinner ich mich auch an den Brumm. Allerdings hatte man dem guten Teil wirklich übel mitgespielt. Das sah damals schon aus, als wenns gerade vom Sperrmüll kommt. Total rampuniert und irgendein Idiot hat das Ding damm mal mit Unterbodenschutz gestrichen. Hat sich aber nicht so gut mit dem Tolex vertragen und ergab eine klebrige, abfärbende Mischung, ekelig hoch zehn. Motoren und Lager zum Teil defekt und den AMP hats irgendwann auch mal gehimmelt. ich hab den immer noch im Keller stehen und wenn sich mal viel Zeit findet, ist der Plan der Restaurierung immer noch da. Schauen wir mal.
LG Hackes