Seriöser bezahlbarer Hammond Service

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wheelie
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Kennt jemand das Problem? Ab einem gewissen Ton (bei mir Nr. 49) sind alle aufsteigend folgenden Töne gleichmäßig zu leise (A100/B3/C3; elektromagnetischer Generator; am Soldering-Strip des Generators oszilloscopiert). Da sich das Problem analog über beide Manuale und sinngemäß durch alle Fußlagen zieht, tippe ich auf ein Generatorproblem. Es fehlen keine Einzeltöne und es ist wohl auch kein Problem der Tastenkontakte einer bestimmten Taste. Zudem war der Fehler ohne Bewegung der Orgel zweimal verschwunden trat beim nächsten Einschalten nach einiger Zeit jedoch wieder auf und hält sich momentan. Die Töne sind jedoch alle noch da, nur wesentlich zu leise, so dass sich bei jeder Registrierung ein viel zu basslastiger Klang ergibt.

Ich kann mir zwar ein Stück weit selbst helfen (z.B. Vibrato-Vorstufe erfolgreich repariert), aber hier weiß ich nicht so recht wo ich ansetzen soll, zumal ich den Kabelverhau ungern mechanisch bewegen/belasten möchte um (weitere?) Kabelbrüche zu vermeiden.

Falls ich nun einen seriösen, kompetenten und bezahlbaren Fachmann ranlassen muss und einen Transport der Orgel vermeiden möchte (also: Hausbesuch!): Wer hat gute Erfahrungen mit einem entsprechenden Kundendienst, der sowas im Land der 3 Himmelsrichtungen (Süd-Ost-Westfalen) also in NRW bzw. vielleicht Nordhessen macht?
 
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Hi,

ich teile im übrigen Deine Einschätzung, dass das Problem im/am Generator liegt. Kannst Du noch ein paar Angaben zu Deiner Orgel machen, wie z. B. was für ein Typ genau ? Evtl. auch welches Baujahr und sind in Deinem Generator bereits die roten Kondensatoren (Redcaps) drin oder noch die älteren bonbonfarbenen Papierkondensatoren?
Zumindest die Papierkondensatoren haben über die Jahre hinweg ihren ursprünglichen Wert verloren, oftmals liegen die um 100% daneben. Daraus resultiert, dass die Filter in denen die Kondensatoren eingesetzt sind, mehr das eigentliche Nutzsignal bedämpfen als andere Frequenzen, die man eigentlich wegfiltern wollte.
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten die Lautstärke eines Tones zu verändern. Neben dem Kondensatortausch, kann man die Amplitude jedes einzelnen Tones am Ferritkern des Tonabnehmers verändern. Dabei ist allerdings allergrösste Vorsicht geboten, denn man darf den Ferritkern dabei nicht verdrehen sondern nur achsial verschieben und man darf auch nicht den Ferritkern zu nahe ans Tonrad bringen, sonst streift dieses am Ferritkern. Auf die Art kann man mal einzelne Töne neu intonieren, nur wenn es wirklich an den alten Kondensatoren liegt, dann sollte man diese alle tauschen und danach den Generator neu intonieren. Ich habe das gerade machen lassen und der Unterschied zwischen vorher und nachher ist gewaltig.
Technisch versierte können den Kondensatortausch selber machen, wobei es dabei etlich Tricks gibt und auch die Intonation des Generators viel Erfahrung erfordert.
Ein bekannter von mir hat an seiner A100 zuhause einen Kondensatortausch vornehmen lassen. Die Arbeit wurde von einem erfahrenen Hammondspezialist gemacht. Ich versuch mal den Namen in Erfahrung zu bringen.

Gruss Helmut
 
Zu dem von Helmut Gesagten, was größtenteils richtig ist, möchte ich noch ergänzen:

Was Helmut als ,,Ferritkerne" bezeichnet, sind keine Ferritkerne, sondern Stabmagnete.
Ein Ferritkern ist, wie der Name sagt, aus Ferrit (gepreßtem Eisenoxid oder anderen Eisenverbindungen) und in der Regel unmagnetisch. Das nur als kleine sachliche Korrektur.

Und an die Magnete sollte man zu allerletzt herangehen. Oft genügt es, einfach erst mal durch die Bank alle Kondensatoren (.1 und .22 bzw.) zu erneuern. Dabei spielt es fast keine Rolle, was für Kondensatoren man nimmt (keine keramischen). Dann wird sich im wesentlichen die alte Kalibrierungskurve wieder einstellen. Wenn man will, kann man dann noch einzelne ,,Ausreißer" abgleichen, oft ist das aber nicht nötig. Wenn man allerdings einmal dabei ist und den Generator ohnehin draußen hat und alles gut zugänglich ist, kalibriert man dann doch nach gewünschter Kurve.

Aber größte Vorsicht! Die Magnetfeststellschrauben brechen leicht. Oft sitzen die Magnete auch fest.

--
Don

Nachtrag: Wheelie: Ich kann mir keine Konstellation vorstellen, derzufolge der Fehler, den Du beschreibst, mal weg war und dann wieder da war, wenn Du jeweils an der TG-Lötleiste oszillografiert hast (außer, Du hast den Meßbereich verwechselt :)

Der Effekt der alternden, driftenden Kondensatoren ist ein Langzeiteffekt.
 
Wenn Du den TG ausbaust und mir schickst, kann ich den TG für Dich mit neuen Kondensatoren versehen und kalibrieren. Ob ich seriös bin, kannst Du ja dann feststellen. Ich habe so etwas schon mehrfach an eigenen Orgeln gemacht. Du kannst mir eine PN schicken.

Viele Grüße

Don
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Newcomer im Forum bin ich sehr positiv überrascht über Eure Reaktionszeiten und Antworten! Also erstmal: Ganz herzlichen Dank dafür und die guten Tipps!

Kraft weiterführender eigener Überlegungen habe ich aktuell folgenden Erkenntnisstand. Vielleicht bringt das noch jemand weiter auf (m)einer Spur.

Laut Schaltplan (B3/C3 schematic) werden die vom Generator erzeugten Wechselspannungen direkt am Generator in 3 Gruppen unterschiedlich elektrisch abgeschlossen. Die Töne 1 bis 43 (richtiger wäre wahrscheinlich: 13 - 43) werden mit jeweils einem Widerstand gegen Masse belastet, die Töne 44 bis 48 jeweils mit einem Übertrager gegen Masse und die Töne 49 - 91 (sic!) mit einer LC-Kombination (Kondensator in Reihe zur Primärwicklung eines Übertragers) gegen Masse. Da ich nun das Problem habe, dass alle Töne von 49 - 91 zwar noch (auch!) hörbar erzeugt werden, aber alle gleichmäßig viel zu leise sind (meßbar: mit Oszilloskop bei funktionieren Tönen durchgängig etwa 10 mV am Generator, bei nicht funktionieren Tönen höchstens ein Zehntel davon), ist die für mich wahrscheinlichste Ursache eine mangelhafte Masseverbindung für die gesamte Gruppe der Töne 49 - 91. Aber: Gibt es eine gemeinsame Masse dieser Gruppe? Wo finde ich die? Ergo: Weitermachen!

Nähere Angaben zur Orgel: Vor einer Woche von privat gekauft. Verkäufer wirkt überzeugend seriös und hatte sie nur etwa ein halbes Jahr. Er hatte sie seinem Vorbesitzer für 5.000 abgeschwatzt, hat aber aktuell einen finanziellen Engpass aufgrund eines Studioneubaus. Bei ihm funktionierte die Orgel noch einwandfrei bis auf das Scanner-Vibrato (ohne Funktion), was er auch selbst einräumte. Wir haben uns dann auf der Basis einer zu erwartenden komplexen Scanner-Reparatur auf 4.000 Euro geeinigt. Orgel: "A-162, Ser.No.: E247983, Hammond Organ Europe-Antwerp-Belgium (angeblich eine der letzten noch in Europa zusammengebauten)" inkl. "Leslie Model 251, Serial FB 10626, Made under License from CMI Denmark". Da ich Redcaps sehe gehe ich von einem Baujahr 1964/1965 aus, was ja dann auch nicht im Widerspruch zu "einer der letzten aus Antwerpen" steht.

Obwohl ich die Orgel nach dem Kauf wie ein rohes Ei mit tatkräftiger Unterstützung (nur etwa 15 km) selbst transportiert habe (inkl. einiger Treppen außer- und innerhalb des Hauses zum Aufstellungsort) hatte ich dann nach dem Einschalten folgende Probleme: Generatorproblem (s.o.), dadurch auch insgesamt viel zu leise, kein Overdrive mehr und das Leslie drehte zunächst gar nicht. Der Scanner war natürlich immer noch kaputt. Leider wusste ich zum Transportzeitpunkt noch nicht, dass der Generator schwingend aufgehängt ist und zwecks Transport fixiert werden sollte, was denn auch nicht geschah. Shit happens!

In der darauffolgenden Zeit drehte sich die Leslie Bass-Tromel wieder (warum?). Dann habe ich festgestellt dass wohl aufgrund eines "Überkopf"-Transport des Leslies das Hochton-Horn auf seiner Achse Richtung Leslie Oberseite gerutscht war und dadurch mechanisch fixiert war. Das war schnell behoben, jedoch dreht sich nun aktuell die Basstrommel nicht mehr (warum?). Aber da kümmere ich mich später drum, zunächst muss die Orgel richtig laufen.

Dann fand ich bei einer ersten blinden Fehlersuche zufällig einen abgerissen Draht an einer elektronischen Baugruppe (Frage dazu weiter unten) oberhalb des Generators unmittelbar an der Orgel-Rückwand. Nachdem der Draht wieder angelötet war lief die Orgel ohne das Generatorproblem völlig normal, höchstens noch etwas leiser! Aha, Fehler gefunden! :) Denkste. Beim nächsten Einschalten nach ein paar Stunden (ohne Bewegung der Orgel) war der Fehler wieder da (aber der Draht natürlich noch dran). Weitergesucht. Dann beim vorsichtigen Bewegen einiger Röhren (hauptsächlich Preamp) die üblichen Krach-/Kratzgeräusche korrodierter Kontakte. Insbesondere die Vorstufenröhrenkontakte waren bei näherer Besichtigung mit (vermutlich Kontaktspray-Rückständen) verbacken. Nach vorsichtiger Reinigung und mechanischer Bewegung einiger Röhren in ihren Fassungen lief die Orgel wieder ohne das Generatorproblem völlig normal und auch wieder laut wie beim Probespiel! Aha, Fehler gefunden! :) Denkste. Beim nächsten Einschalten nach ein paar Stunden (ohne Bewegung der Orgel) war der Fehler wieder da - bis heute. :-(

Der Scanner läuft inzwischen wieder. Es war gottseidank nur eine defekte Vorstufenröhre im Preamp und kein eigentliches mechanisches Scanner-Problem.

So jetzt kennt Ihr (fast) meine (Orgel-)Lebensgeschichte! :)

Nach allem was ich vorstehend geschildert habe vermute ich im Moment nicht die Notwendigkeit eines Kondensatortausches (auch aufgrund eines bisher fehlenden Langzeiteffektes und der abrupten Zustandsänderungen) und eine Neuintonation des Generators scheint momentan nicht die wirkliche Lösung des Problems zu sein. Dennoch herzlichen Dank für Eure Hinweise, Tipps und Angebote!

Neue Fragen:
- Hat jetzt nach meiner umfassenden Darstellung jemand neue Tipps zur Lösung des
Problems für mich?
- Kennt jemand den Orgeltyp und/oder das Baujahr? Im Web finde ich nur einige Typen
A100 bis A143. Ich denke A-162 ist eine Gehäuse-Variante (Furnier?). Der äußere und
innere optische Gesamtzustand der Orgel ist aus meiner Sicht gut, der Preis vielleicht
kein Schnäppchen aber zumindest o.k.
- Was ist das für eine elektronische Baugruppe, die quer längs oberhalb des Generators
und am Generator mechanisch abgestützt verläuft. Hier sind nur Halbleiter (BC 107 und
Operationsverstärker uA 741) und Passives am Werk. Ich tippe auf eine ab Werk oder
nachträglich fachmännisch eingebaute Pedal Sustain-Einheit. Zumindest gibt es links vom
Untermanual einen entsprechend bezeichneten 4-fach Drehschalter.
- Hat noch jemand eine Idee, warum sich der Bass-Rotor des Leslies nicht mehr dreht?
Das Hochton-Horn läuft wie vorgesehen. Die Lautsprecher laufen eh' beide. Wo gäbe es
Motor-Ersatz, falls der Motor der Bass-Trommel hinüber ist?

So, insgesamt 'ne Menge "stuff". Aber vielleichts hilft's ja auch jemand anderem weiter.
 
hab Dir wegen des erwähnten Technikers eine PM geschickt, schau in Dein Postfach.

Gruss Helmut
 
- Kennt jemand den Orgeltyp und/oder das Baujahr? Im Web finde ich nur einige Typen
A100 bis A143. Ich denke A-162 ist eine Gehäuse-Variante (Furnier?). Der äußere und
innere optische Gesamtzustand der Orgel ist aus meiner Sicht gut, der Preis vielleicht
kein Schnäppchen aber zumindest o.k.
Ich denke auch, daß es sich um eine Gehäusevariante handelt.
Bei Hammond gibt die zweite Ziffer normalerweise den Stil und die dritte Ziffer das Aussehen/Holzart an.

Folgende Aufstellung gilt leider nicht für die A-100 und M-100 Serie. Darüber, welche Bedeutung die Zahlen bei der A-100 und M-100 haben, habe ich leider keine Unterlagen.

Für anderen Modelle gilt:

1. Ziffer (style)
1 = Traditional
2 = Contemporary
3= French Provincial
4 = Early American
5 = Tudor (Church)
6 = Commercial (including Institutional)
7 = Horseshoe
8 = Italian Procincial
9 = Mediterranean
0 = Miscellaneous

2. Ziffer (finish)
1 = Mahagonay
2 = Walnut
3 = Cherry
4 = Pecan
5 = Oak
6 = Maple
7 = Wood Combinations
0 = Miscellaneous




 
An Deinem Vorverstärker AO-28 gibt es einen Regler "Tone". Dreh doch mal ein bißchen dran rum. Vielleicht ist da ein Wackler drauf. Ansonsten kann ich nur sagen, daß bei meinem Tongenerator auch die wirresten mV-ERgebnisse rauskommen, allerdings immer gruppenweise in etwa gleichen Stärken... aber was am Schluß aus den Boxen rauskommt, klingt schweinemäßig gut.

Die Töne 49-91 werden durch jeweils eine Filterschaltung bedämpft. Ich habe noch die alten Wachspoppeln drin und hatte mal einen kurzgeschlossen - mit dem Ergebnis, daß das Signal noch leiser war. Ob überhaupt ein Kondensatortausch nötig wird, erkennt man daran, wenn man nur den 8-Fuß zieht und mal die Töne von ganz unten bis ganz oben durchgeht. Die ersten 3 Oktaven sind ohne Filterschaltung und erst danach geht es los. Merkt man einen Unterschied, kann man handeln.

Grundsätzlich ist es aber so gewollt, daß die Orgel, je höher die Frequenzen werden, leiser wird. Will man generell mehr Höhen, so kann man auch den oben genannten Tone-Regler kurzschließen. Helmut kann da mehr dazu sagen.

Grüße

Ippenstein
 
Wheelie, das ist ein bißchen viel auf einmal. Laß mal jetzt Leslie und die Sonderschaltungen in der Orgel beiseite.

Konzentrieren wir uns auf den TG.

Die TG-Filter sind an einem Ende an der TG-Basisplatte geerdet. Da gibt es aber keine Gruppierung. Alles eine Masse.
Außerdem ist der TG hinten rechts (wenn man von hinten in die Orgel hineinblickt) geerdet.
Da geht ein dicker Erdungsdraht zum Preset Panel.

Diese Erdverbindungen müssen in Ordnung sein. Auch muß die Messingbasisplatte gut festgeschraubt sein auf dem Generator.

Dann nimm mal eine Meßkurve auf: TG Pegel Vpp (Peak-Peak) in Form einer Excel Tabelle
Schreib Dir die Frequenzen in Spalte A und die mV-Werte in Spalte B. Nachher sortierst Du das ganze und kannst das ganze als Balkendiagramm darstellen.

Was noch sein kann und mir gerade einfällt:

Es könnte irgendwas die Töne kurzschließen. (Verteilerleiste unter den Manualen?) da führt ein abgeschirmtes Kabel vorbei (was zum upper B-Preset geht)

Und deine Sonderschaltung, was macht die? Die würde ich mal abklemmen, so daß die Orgel wieder im Originalzustand ist.
Ein Zehntel von 10 mV (also 1mv) finde ich sehr krass.

Ich habe letztens eine Orgel vermessen, die mehr oder weniger durch die Bank 5mv ab Frequenz 49 aufwies. Das läßt sich aber noch mit gealterten Kondensatoren erklären und auf keinen Fall kann dieser Effekt mal da sein und mal wieder nicht.

Also, da scheinen sich bei Dir zwei Effekte zu überlagern.

--
Don
 
Und wenn Du das Diagramm gemacht hast, vergleich es mal mit meinen 3 Diagrammen:

http://www.vintagekeys.de/forum/viewtopic.php?f=10&t=114&start=10

Laß Dich nicht davon stören, daß am Generator gruppenweise unterschiedliche Ausgangsleistungen rauskommen. Das ist bei mir genauso und macht nichts.

Um das Diagramm zu erstellen, bin ich über das zusätzliche Hallgerät raus in meinen Computer. Der Klang ist also noch nicht durch das Leslie beeinflußt.
 
Und wenn Du das Diagramm gemacht hast, vergleich es mal mit meinen 3 Diagrammen:

http://www.vintagekeys.de/forum/viewtopic.php?f=10&t=114&start=10

Laß Dich nicht davon stören, daß am Generator gruppenweise unterschiedliche Ausgangsleistungen rauskommen. Das ist bei mir genauso und macht nichts.

Um das Diagramm zu erstellen, bin ich über das zusätzliche Hallgerät raus in meinen Computer. Der Klang ist also noch nicht durch das Leslie beeinflußt.

Ippenstein, Wheelie,

wenn Ihr Kurven aufnehmt, bitte nehmt mVpp (Millivolt peak-peak) auf und nehmt das Signal direkt vom Generator ab. Voraussetzung ist, daß Ihr einen Oszillographen habt, wo man die Ausgangsspannung visuell ablesen kann. Messungen mit DVM sind nicht zu empfehlen, es sei denn man hat ausgesprochene PP-Meter. Aber bei den kleinen Pegeln
gibt es eine Menge Fehlerursachen. Und Oberwellenanteile verändern den Effektivwert

Alles andere ist schwer vergleichbar, weil andere Einflußgrößen eine Rolle spielen. Ich zähle nur ein paar auf:
  • Manual tapering, d.h. die Absenkung des Signals durch die Widerstandsdrähte der Verharfung.
  • Fremdgeräte (Hall) und unterschiedliche Einspeisungspunkte.
  • Stellung der Tonecontrol und des Schwellers
  • Stellung des Trimmkondensators im Schwellkondensatorgehäuse
  • Ohmsche Belastung des TG-Signals durch das Spielen eines Tones. Je nachdem, wie gut das Filter auf Resonanz getrimmt ist, wird das Signal mehr oder weniger abgeschwächt.
  • u.m.

Dann sollte etwa so etwas herauskommen. [Quelle Kon Zissis: hier]


--
Don
 

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Mir kam es doch darauf an, was am Ende rauskommt. Die Messungen am TWG würden einen meschugge machen.
 
Herzlichen Dank an alle von Euch, die mich seit dem letzten Mal mit neuen Informationen, Tipps, Anregungen und Adressen versorgt haben!

Zwischendurch läuft die Orgel immer wieder mal völlig o.k. Zunächst ist der Fehler nach dem Einschalten meistens da. Nach dem nächsten oder übernächsten Neustart (ausschalten und ein paar Sekunden warten vor dem Neustart) ist dann für die Dauer des Betriebs wieder alles in Butter. Das Ganze ist mir ein Rätsel.

Ich habe Eure Anregungen aufgegriffen und gem. Deines Vorschlages, Don, am TG gemessen. Wenn der Fehler auftritt, sieht das dann so aus wie in der Anlage 1. Die Töne 49-91 sind definitiv alle da und leise hörbar, gehen jedoch mit ca. 1 mVpp fast im Rauschen unter. Deshalb tippe ich auch nicht auf einen Kurzschluss, sondern auf ein Masseproblem, weil sich doch nicht die oberen Töne des halben Generators gleichzeitig einzeln dazu entschließen, erstmal bis auf weiteres nicht mehr mitzumachen. ;)

Wenn die Orgel dann läuft sieht das dann so aus wie in Anlage 2. Die Extrempeaks in der 6. Oktave sind keine Messfehler; habe ich extra nochmal nachgemessen. Akustisch machen sie sich im Spiel für mich bislang nicht negativ bemerkbar.

Wo sind die tiefsten Töne 1-12? Der tiefste erzeugte Ton (13) des TG liegt bei 70 Hz.

Die von mir in früherem Beitrag hier angesprochene "Sonderschaltung" scheint tatsächlich eine Pedal-Sustain-Schaltung (ab Werk/ab Fachhändler? mit Halbleitern) zu sein, denn die Töne 13-37 werden hier für das Pedal abgegriffen.

So, wenn jetzt von Euch zum Hauptproblem keiner mehr einen Tipp hat und mich kein Geistesblitz mehr niederstreckt werde ich wohl einen Fachmann kommen lassen (müssen). Adressen habe ich ja nun einige (thanx). Irgendwie habe ich Manschetten davor, das Ding planlos auseinanderzureißen und dabei womöglich trotz aller Vorsicht den Schaden zu vergrößern.

Das ist wie alte Harley fahren: Willst Du schrauben oder fahren? Ich will spielen! (und gern auch wieder mal wohnen).
 

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Herzlichen Dank an alle von Euch, die mich seit dem letzten Mal mit neuen Informationen, Tipps, Anregungen und Adressen versorgt haben!

Zwischendurch läuft die Orgel immer wieder mal völlig o.k. Zunächst ist der Fehler nach dem Einschalten meistens da. Nach dem nächsten oder übernächsten Neustart (ausschalten und ein paar Sekunden warten vor dem Neustart) ist dann für die Dauer des Betriebs wieder alles in Butter. Das Ganze ist mir ein Rätsel.

Ich habe Eure Anregungen aufgegriffen und gem. Deines Vorschlages, Don, am TG gemessen. Wenn der Fehler auftritt, sieht das dann so aus wie in der Anlage 1. Die Töne 49-91 sind definitiv alle da und leise hörbar, gehen jedoch mit ca. 1 mVpp fast im Rauschen unter. Deshalb tippe ich auch nicht auf einen Kurzschluss, sondern auf ein Masseproblem, weil sich doch nicht die oberen Töne des halben Generators gleichzeitig einzeln dazu entschließen, erstmal bis auf weiteres nicht mehr mitzumachen. ;)

Wenn die Orgel dann läuft sieht das dann so aus wie in Anlage 2. Die Extrempeaks in der 6. Oktave sind keine Messfehler; habe ich extra nochmal nachgemessen. Akustisch machen sie sich im Spiel für mich bislang nicht negativ bemerkbar.

Es gibt schon mal einzelne Ausreißer. Da haben die Magnete mal einen Schubser bekommen oder ein Filter ist noch supergut. Allerdings bei der Höhe mußt Du wahrscheinlich doch den Magneten mal nachstellen.

Wo sind die tiefsten Töne 1-12? Der tiefste erzeugte Ton (13) des TG liegt bei 70 Hz.

Die sind auch an der TG-Leiste. Da ist nur das Lötauge oben offen und nur nach unten
geht ein Draht weg zu dem Pedal-Kabelbaum. Ich nehme an, Du hast das Wiring-Diagram
der A-100?

Die von mir in früherem Beitrag hier angesprochene "Sonderschaltung" scheint tatsächlich eine Pedal-Sustain-Schaltung (ab Werk/ab Fachhändler? mit Halbleitern) zu sein, denn die Töne 13-37 werden hier für das Pedal abgegriffen.

Es müßten aber auch die Töne 1-12 zum Pedal gehen. Aber wer weiß, was da verbastelt wurde.:confused:


Schön, das Diagram, das Du aufgenommen hast. Ergänze noch die Töne 1-12. Dann ist es eigentlich eine Kurve, die kein "Re-Capping" erfordert.


Wenn die Töne 49-91 sich entschließen, auf 1mV abzutauchen, wie klingen sie dann? Singt da
der ganze Tongenerator wie ein Bienenschwarm? Dann könnte es wirklich die Masseverbindung sein. Untersuche mal ganz genau, ab da ganz rechts am TG die Erdungsverdrahtung nicht eine kalte Lötstelle hat und ob vielleicht am Presetpanel die Erdklemme locker ist.


--
Don
 
Wheelie,

sag' mir noch eins: Wo klemmst Du das Masseclip des Oszillographen an, wenn Du die Spannung am TG mißt?

Du solltest Sie an einer der Magnetfeststellschrauben in der Nähe anklemmen.

--
Don
 
Hallo Don,
Danke für Deine guten Gedanken und Hinweise!

Ich hatte beim Messen die Pedaltöne aufgrund ihres Pegels und insbesondere ihrer Form (nicht annähernd sinusförmig, sondern eher Impuls-/Glockenkurven-/Peakförmig) als "andere Signale" abgetan. Es scheinen aber tatsächlich die mir bisher fehlenden Pedaltöne an den besagten von Dir bezeichneten Lötpunkten der TG-Leiste zu sein. Eingezeichnet in meine Diagramme (s. Anlagen) ergibt sich dann ein vollständiges Bild. Danke!

Ob ich "das Wiring-Diagram der A100" habe weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Ich habe u.a. ein "Wiring Diagram Hamond B3 or C3" aus dem web gezogen. Das müsste es eigentlich sein/tun. Vielleicht nennst Du mir ansonsten eine Quelle oder schickst es mir, damit ich sicher sein kann!?

Ich bin mir nicht sicher, ob wir die von mir als "Sonderschaltung" bezeichnete Pedal-Sustain-Einheit richtig sehen. Das scheint mir keine Bastelgeschichte, sondern ein von Hammond selbst oder einem autorisierten Fachmann nachträglich eingebaute Sache zu sein. Nachträglich deshalb, weil es meines Wissens um das vermutliche Baujahr der Orgel herum zwar schon Halbleiter (Transistoren, wahrscheinlich auch schon die verbauten BC 107) gab, aber die ebenfalls verbauten Operationsverstärker (uA741) tauchten glaube ich frühestens in den 1970ern auf. Dann müsste die Schaltung, die übrigens auch sowas wie eine Typbezeichnung aufgeklebt hat, halt nachträglich eingebaut worden sein. Ausführung und Art der Befestigung lassen das jedenfalls vermuten. Vielleicht geben die anliegenden 2 Fotos mehr Aufschluss?

Nein, der Generator singt nicht wie ein Bienenschwarm wenn der Fehler auftritt. Alle "fehlenden" Töne klingen sauber, nur halt viel zu leise! Ob "ganz rechts am TG" die Erdungsverdrahtung (sofern Du nicht die TG-Leiste mit den erzeugten Tönen meinst - dort ist rechts außen die Masseverbindung o.k.) kalt ist oder "ob am Presetpanel die Erdklemme locker ist" kann ich leider mangels Wissen (Was muss ich tun, um dahin zu kommen, wie sieht das aus und wie wäre es richtig/falsch?) leider momentan nicht beantworten. Ich habe auf der Basis meiner bisherigen Kenntnisse halt eine gewisse Scheu, den Laurens komplett auseinanderzureißen und womöglich den Schaden dabei zu vergrößern.

Das war's erstmal wieder! Herzlichen Dank für die Anteilnahme!

Gruß wheelie
 

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Der µA741 wurde von Farichild 1968 auf den Markt gebracht.
 
Böhmorgler;4166035 schrieb:
Der µA741 wurde von Farichild 1968 auf den Markt gebracht.

Meist haben die Bauelemente ja einen "date-code" aufgestempelt . Danach ließe sich erkennen, wann die Schaltung frühestens entstanden sein kann.

--
Don
 
Hallo Don,
Danke für Deine guten Gedanken und Hinweise!

Ich hatte beim Messen die Pedaltöne aufgrund ihres Pegels und insbesondere ihrer Form (nicht annähernd sinusförmig, sondern eher Impuls-/Glockenkurven-/Peakförmig) als "andere Signale" abgetan. Es scheinen aber tatsächlich die mir bisher fehlenden Pedaltöne an den besagten von Dir bezeichneten Lötpunkten der TG-Leiste zu sein. Eingezeichnet in meine Diagramme (s. Anlagen) ergibt sich dann ein vollständiges Bild. Danke!

Das sind die 12 Töne im Tongenerator, die sog. komplexe Tonräder haben. Obertonreiche
(farting - pupsende ;) ) Töne.

Lassen sich peak-to-peak eben nur visuell messen oder mit echten Vpp-metern.
Ob ich "das Wiring-Diagram der A100" habe weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Ich habe u.a. ein "Wiring Diagram Hamond B3 or C3" aus dem web gezogen. Das müsste es eigentlich sein/tun. Vielleicht nennst Du mir ansonsten eine Quelle oder schickst es mir, damit ich sicher sein kann!?

B3/C3 ist hinsichtlich der TG-Verdrahtung identisch.
Ich bin mir nicht sicher, ob wir die von mir als "Sonderschaltung" bezeichnete Pedal-Sustain-Einheit richtig sehen. Das scheint mir keine Bastelgeschichte, sondern ein von Hammond selbst oder einem autorisierten Fachmann nachträglich eingebaute Sache zu sein. Nachträglich deshalb, weil es meines Wissens um das vermutliche Baujahr der Orgel herum zwar schon Halbleiter (Transistoren, wahrscheinlich auch schon die verbauten BC 107) gab, aber die ebenfalls verbauten Operationsverstärker (uA741) tauchten glaube ich frühestens in den 1970ern auf. Dann müsste die Schaltung, die übrigens auch sowas wie eine Typbezeichnung aufgeklebt hat, halt nachträglich eingebaut worden sein. Ausführung und Art der Befestigung lassen das jedenfalls vermuten. Vielleicht geben die anliegenden 2 Fotos mehr Aufschluss?

Nein, der Generator singt nicht wie ein Bienenschwarm wenn der Fehler auftritt. Alle "fehlenden" Töne klingen sauber, nur halt viel zu leise! Ob "ganz rechts am TG" die "Fehlen" wirklich alle Töne von 49-91?

Kannst Du den Fehler provozieren oder das Weggehen des Fehlers im Betrieb durch
Wackeln oder Klopfen hervorrufen?

Erdungsverdrahtung (sofern Du nicht die TG-Leiste mit den erzeugten Tönen meinst - dort ist rechts außen die Masseverbindung o.k.) kalt ist oder "ob am Presetpanel die Erdklemme locker ist" kann ich leider mangels Wissen (Was muss ich tun, um dahin zu kommen, wie sieht das aus und wie wäre es richtig/falsch?) leider momentan nicht beantworten. Ich habe auf der Basis meiner bisherigen Kenntnisse halt eine gewisse Scheu, den Laurens komplett auseinanderzureißen und womöglich den Schaden dabei zu vergrößern.

Das war's erstmal wieder! Herzlichen Dank für die Anteilnahme!

Gruß wheelie

Grüße

Don
 
Hallo Don,
danke für Deine tatkräftige Begleitung!

Es sind tatsächlich ausnahmslos alle Töne 49-91. Sie fehlen auch nicht wirklich, sondern sind im Fehlerfall nur viel zu leise. Durch (vorsichtige) mechanische Einwirkung (Wackeln an Drähten, Klopfen, usw.) habe ich bisher weder im Fehlerfall die Orgel zum Laufen gebracht, noch im Fall des Funktionierens den Fehler herbeirufen können. Meistens ist nach dem ersten Einschalten der Fehler da. Wenn ich die Orgel dann wieder abschalte, einen Moment warte und sie dann wieder einschalte ist er verschwunden. Aber nicht immer schon beim zweiten Einschalten, manchmal auch erst nach dem Dritten, manchmal auch gar nicht, dann erst nach Stunden oder am folgenden Tag. Wenn der Fehler auftritt dann bleibt er auch solange die Orgel läuft. Wenn die Orgel läuft, dann läuft sie auch bis zum Abschalten problemlos. Abgesehen vom Wunsch nach Spielfähigkeit ist der Fehler für mich inzwischen auch rein technisch hoch spannend, weil ich mir sowas bisher noch nicht vorstellen konnte, außer vielleicht als thermischer Effekt, aber dann würde eben der Fehler immer mit steigender Betriebstemperatur auftreten oder verschwinden. Aber so ist es eben nicht.

Ich habe über "friendly-user"-Tipps inzwischen Hinweise auf das Analogorgelforum und dort assoziierte Techniker erhalten. Mit einem von diesen stehe ich inzwischen in Mailkontakt. Wahrscheinlich wird er in den nächsten Tagen mal bei mir reinschauen.

Ich bin verdammt neugierig, was das Ergebnis sein wird! Auf jeden Fall werde ich hier darüber noch berichten, um die Sache "rund" zu machen und evtl. anderen usern mit ähnlichen Problemen damit vielleicht weiterhelfen zu können.

Und dann bin ich auch noch gespannt was das mit dem Leslie 251 ist, das ich ja zunächst nach hinten priorisiert habe.

Herzlichen Dank!

Gruß wheelie
 

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