Seltene Linkshänderorgel entdeckt

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Heute entdeckt:

Chicago, 1. April 2012 dpa

Im Fundus des amerikanischen Hammmond Museums wurde die äußerst seltene, für Linkshänder entwickelte Konsolenorgel entdeckt.
Es wurden nur ganz wenige Exemplare gebaut und man ging in offiziellen Kreisen davon aus, dass alle Instrumente verschollen sind.

Umso größer die Freude, dass nun eine Orgel überlebt hat.

Nach Durchsicht durch den im Ruhestand lebenden Hammondspezialisten Charles A. Watts konnte das Instrument ohne Störungen in Betrieb genommen werden.
Zuerst spielte darauf Lu Overtone, der als Linkshänder überaus begeistert von dem Instrument war.

Man dachte damals mit für Linkshänder geeigneten Instrumenten einen größeren Benutzerkreis zu erschliessen. Eines der bekanntesten Beispiele ist der Linkshänder Bass der für Paul McCartney von den Beatles von Höfner entwickelt wurde.

Hier der Link zu dem Beitrag auf Youtube.
http://www.youtube.com/watch?v=goL1LySozmk
 
Eigenschaft
 
Tolles Instrument - wenn ich recht erinnere wurde die Orgel am ersten April 1998 zum ersten Mal wiedergefunden und geriet danach leider wieder in Vergessenheit.

Gruß,
Harald
 
Hallo Leute,

interessant - ich hab mal ein wenig recherchiert und in Erfahrung bringen können, dass es für diese Orgel sogar ein spezielles Leslie gab - das 221 und 741 (eins davon zu sehen im Hintergrund). Hier wurden (um den anderen Sound Rechnung zu tragen) die Röhren geölt und die Motoren für slow und fast mittels einer kräftigen Heizung auf Temperatur gebracht.

Toll was die sich haben einfallen lassen! Schade, dass es davon nicht soviele gibt...

Viele Grüße,
Martin (Rechtshänder)
 
xk-1orgler":30qklwwk schrieb:
Hallo Leute,

interessant - ich hab mal ein wenig recherchiert und in Erfahrung bringen können, dass es für diese Orgel sogar ein spezielles Leslie gab - das 221 und 741 (eins davon zu sehen im Hintergrund). Hier wurden (um den anderen Sound Rechnung zu tragen) die Röhren geölt und die Motoren für slow und fast mittels einer kräftigen Heizung auf Temperatur gebracht.

Toll was die sich haben einfallen lassen! Schade, dass es davon nicht soviele gibt...

Viele Grüße,
Martin (Rechtshänder)

Beim 741 war´s meines Wissens sogar so, dass die Rotoren fixiert waren und das Gehäuse um sie herum rotierte, was zu einer bemerkenswerten Soundcharakteristik führte. Für Linkshänder konnte die Rotationsrichtung des Kabinetts auch umgekehrt werden, glaub ich ...
Schöne Grüsse
Bertram
 
Die Leslies waren aber ein Flopp.

Sie verwendeten Transitoren zur Motorsteuerung von der Firma LIRPA.
Zur besseren Kühlung des Substrats hatten die einen Metalldeckel mit einem Bimetall, der sich bei Erwärmen selber öffnete und somit besser belüftet wurde.
Leider sind die kurz darauf fast pleite gegangen.
 
...es war das 221, auch als "WaveSound" bekannt.
Die Rotoren wurden über eine Kurvenscheibe neben der Rotation auch noch nach oben und unten bewegt.
Das ergab den doppelten Dopplereffekt in der Fachwelt auch als Quattlereffekt bekanntgeworden.
Audi nutzte später diese Erkenntnis für den "Quattro". Hier kann man beim Befahren welliger Straßen den Effekt an den Rädern sogar sehen.

Das 741 war mit der inverten Rotationstechnik - wie Bertram richtig beschreibt - ausgestattet.
Lediglich die Schleifringe für die Strom und Signalzuführung mussten mit Spezial-Leitfett alle 4 Stunden geschmiert werden. Hierfür waren 6 Schmiernippel angebracht.
Die spätere Version 741cl ("cl" wie Central Lubricating) wurde später auf den Markt gebracht (s.a.z.B. http://www.sinntec.de/zentralschmieranl ... anlage.htm). Sie war aber nicht von Erfolg gekrönt, weil ähnlich wie beim umlaufenden Sternmotor bei Flugzeugen, ein Teil des Schmiermittels durch die Rotation nach außen geschleudert wurde und die Reinigungskosten für Kleidung und Instrumente in kurzer Zeit den Wert des Leslies überstiegen.

Grüße

Wolfgang
 
Hmm, ich habe zwei linke Hände - gibt es da auch eine Orgel?;-))
 
...es gab mal einen Umbausatz für Bontempi Orgeln (aus der Neckermann Zeit).
Mit etwas Geschick lässt sich der auch - zumindest - für Spinet-Orgeln verwenden. Helmut hat da sicher eine Idee.
Mal bei Ebay suchen...

Grüße

Wolfgang
 
Die Modelle für Doppellinkshänder wurden vor dem Bauch aufrecht gehalten und durch Ziehen und Drücken bewegt. Dies wird heute noch als Hauptursache für die Luftverschmutzung angesehen.
Gute, saubere Luft strömt ein und was kommt raus?
 
Jo65":3dotdmg7 schrieb:
Die Modelle für Doppellinkshänder wurden vor dem Bauch aufrecht gehalten und durch Ziehen und Drücken bewegt. Dies wird heute noch als Hauptursache für die Luftverschmutzung angesehen.
Gute, saubere Luft strömt ein und was kommt raus?

Musste man bei den Orgeln nicht den Generator mit einer Handkurbel drehen?
 
...die ganz frühen portablen Orgeln hatten einen Zweitaktmotor zum Antrieb des Generators. Nur so waren sie auch doppelinkshändig zu spielen.
Die schlechte Luft wurde von den Verbrennungsgasen des Motors erzeugt.
Manche LH Organisten (Linkshändig nicht Lufthansa) wurden von den Abgasen berauscht andere sogar betäubt. Man kann dies in frühen Aufnahmen psychedelischer Musik bemerken. In der Platten-Beschreibung wird das leider nie erwähnt.
 
Alibaba100":534ukz0e schrieb:
Die schlechte Luft wurde von den Verbrennungsgasen des Motors erzeugt.
Manche LH Organisten (Linkshändig nicht Lufthansa) wurden von den Abgasen berauscht andere sogar betäubt. Man kann dies in frühen Aufnahmen psychedelischer Musik bemerken. In der Platten-Beschreibung wird das leider nie erwähnt.
Schade eigentlich... :mrgreen:
 
So eine habe ich auch in meiner Sammlung. Lässt sich übrigens mit linken Händen sehr gut spielen :lol:
 

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    Hammond klein 3.JPG
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Jo65":33ezz91y schrieb:
Die Modelle für Doppellinkshänder wurden vor dem Bauch aufrecht gehalten und durch Ziehen und Drücken bewegt. Dies wird heute noch als Hauptursache für die Luftverschmutzung angesehen.
Gute, saubere Luft strömt ein und was kommt raus?
Aber das ist doch ein Blasinstrument. Das zum vor den Bauch schnallen.
 
@Günter: Das ist ja der Hammer. Jetzt ist eines von den seltenen Instrumenten sogar hier in Deutschland. Inkl. passendem Rhythmusgerät.
Das musst du dem Hammond Museum in Chicago schreiben.
Ist die Orgel spielbereit?

Neidische Grüße

Wolfgang
 
xk-1orgler":2syz8oc7 schrieb:
Hier wurden (um den anderen Sound Rechnung zu tragen) die Röhren geölt

Hallo Martin,

mich würde interessieren, wie das genau gemacht wurde. Diesen Sound finde ich super, das wäre auch mein Wunsch-Sound.

Gruß
Günter
 
Hallo Günter,

unten im Amp befindet sich ein Ölsumpf, durch den über ein Schaufelrad das Öl (5W-40 sollte da gehen) zu den Röhren transportiert und von oben drübergeschüttet wird. Das 221 geht sogar weiter und pumpt das Öl zusätzlich nochmal direkt durch die Röhren, da sind dann zwei Pins extra nur für den Zu- und Ablauf. Solche Röhren hießen dann glaube ich Lubrinoden und werden heute nur noch in Kiribati hergestellt - zu sündhaft teuren Preisen.
Durch die Ölung werden die Elektronen in der Röhre gewaschen und fühlen sich danach so gut, dass sie einen so genialen Klang erzeugen.

Da du ja schon eine doppellinkshändige Orgel hast, könnte man ja vielleicht über so ein Leslie nachdenken - dann kommst du diesem Sound ganz nahe.


:lol: :cool: :D


Viele Grüße,
Martin
 
Hallo Martin,

vielen Dank. Das habe ich bisher noch nicht gewusst. Ich bewundere deine Kenntnisse. Dieser Sound ist für mich der wahre Hammond-Sound und ich bin jetzt glücklich dass ich endlich mal erfahren habe, wie dieser Sound zustande kommt. :D

Viele Grüße
Günter
 
Meine neueste Recherche ergab:

Wenn die Orgel mal nicht mehr kann, dann besteht eine Umschalteinrichtung für die letzte Ölung....

Wird häufig nach katholischem Gebrauch benutzt.

Grüße

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

und anschließend als Organspende zur Verfügung stellen. :)

Gruß
Günter
 

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