Sehr unterschiedliche Musikgeschmäcker innerhalb der Band

  • Ersteller Nico A.
  • Erstellt am
Bei uns auch das generelle "Problem":
Alle mögen Metal, jedoch jeder auf seine Weise:

Drummer - melodischer Metal
Bassist - Hard Rock, vereinzelt Metal
Sänger - melodisch, doom, black
Gitarrist - extremen, death Metal
Keyboarder - Hard Rock bis Death

Da gibts oftmals Probleme aber auch sehr oft interessante Übereinkünfte! :D
 
Bei manchen verstehe ich das "Problem" auch nicht. Ist euer musikalischer Horizont wohl so eng, dass man sich schon über die Unterarten EINER Musikrichtung streiten muss?

Zugegeben wenn einer eher Schlager, der andere Heavy Metal und wieder ein anderer Jazz bevorzugt, wird es wohl etwas schwierig einen gemeinsamen Nenner zu finden;), aber sich schon in EINER Sparte manchmal unversöhnliche Grabenkämpfe zu liefern, finde ich, mit Verlaub, lächerlich.
Ein bischen Kompromissbereitschaft kann da bestimmt nicht schaden.

Die besten Bands haben oft deshalb geniale Song gemacht, weil sie einfach neue Wege gegangen sind und Einflüsse aus verschiedenen Genres verarbeitet haben.
 
Ein bischen Kompromissbereitschaft kann da bestimmt nicht schaden.

Vielleicht aber doch?
Es kann doch sein, dass nicht jeder etwas Neuartiges erschaffen möchte, sobald man in einer Band spielt. Die richtigen Kompromisse zu finden ist manchmal echt stressig, doch was tut man, wenn man hauptsächlich in einer Band spielt, um Spaß zu haben und wenn man sich auf Bewährtes verlassen möchte?
Es hat nicht immer etwas mit Engstirnigkeit zu tun, wenn man sich beim Songwriting nicht auf andere Musikstile einlässt. Schließlich geht man davon aus, was einem selbst am Besten gefällt: Wie kann man dann zulassen, dass die als einzig richtig empfundene Musikrichtung gewissermaßen von den anderen verworfen wird - wie kann man dann noch behaupten, die Musik und die übermittelten Gefühle sind ehrlich? Wie löst ihr diesen (vielleicht nur scheinbaren) Widerspruch? Das soll nämlich auch unter anderem das Thema dieses Threads sein, also die Frage, welches Prinzip des Songwritings ihr bevorzugt, ständig Kompromisse zu schaffen oder Ideen exakt wie ihr sie habt zu verarbeiten (natürlich ist auch eine der möglichen Zwischenstufen möglich).

Ich sage nicht, dass das meine eigenen Ansichten sind. Ich wollte nur mal die andere Seite präsentieren und Denkanstöße geben, pauschal kann man diese Gedanken nämlich nicht abtun und mit Wörtern wie "lächerlich" wäre ich lieber ein bisschen vorsichtig.
 
Ich bin immer noch der Meinung das Bands, bei denen die Mitglieder eigentlich alle was anderes hören die besten sind. Es mag sein das mancher glücklich ist wenn er in seiner Trash Metal Band verkehren darf aber ich habe auch die Erfahrung gemacht das gerade Leute die sich auf eine Musikrichtung begrenzen meistens auch intolerant sind und dann auch Leute die etwas frischen Wind in das ganze Projekt bringen wollen, als "Gefährdung" ansehen. Ich hab mal bei ner Death Metal Band vorgespielt und die haben mir keine konstruktive Kritik an den Kopf geworfen sondern schlichtweg auf meinem Ego rumgetrampelt und Bullshit gelabert...und im Endeffekt ging es nur darum, weil ich eben nicht nur Death Metal hören sondern eben auch mal so was wie Britney Spears...da frag ich mich echt: War denen das Image wichtiger als alles andere? auf gezwungen böse hatte ich keinen Bock.

Wie dem auch sei...meine jetztige Band möchte ich für nichts in der Welt eintauschen. Da hört eigentlich jeder was anderes aber keiner begrenzt sich wirklich und es gibt viele Bands auf die wir uns einigen können bzw die wir uns sozusagen selbst empfohlen haben. Bei dieser Band kannst du einfach n CD mitschleppen, deinem Gitarristen geben und sagen "Hörs dir mal an die sind richtig geil." ohne das kommt "Das ist mir nicht true genug."...ich glaube genau diese Einstellung hilft uns richtig gute Songs zu schreiben und einen gewissen Wiedererkennungswert zu bewahren, weil einfach wahnsinnig viel an verschiedenen Einflüssen zusammen kommt die sich in der Musik wiederspiegeln. Songs weggeworfen haben wir echt nur wenn die einfach gar nicht mehr passten. Oder wenn meine Sängerin von Anfang am gesagt hat das sie das kaum besingen kann ;) im Große und ganzen können wir uns immer einigen und das ist einfach toll und auch unheimlich kreativ zugleich.

Lustig finde ich auch immer die Leute die versuchen uns unsere Einflüsse abzusprechen, weil wir nicht in ihr engstirniges Bild passen. Metal Einflüsse sind trotzdem in der Musik...na und? im Endeffekt sind wir doch was ganz eigenes und es muss uns gefallen. Ich kann mich damit anfreunden. Also muss ich keiner Szene hinterher jagen.

Geschmäcker sind nun mal verschieden und das ist auch gut so ;) bei uns kommt dann so was wie Metal-Emocore-Punk bei raus xD
 
Bei manchen verstehe ich das "Problem" auch nicht. Ist euer musikalischer Horizont wohl so eng, dass man sich schon über die Unterarten EINER Musikrichtung streiten muss?
Meines Erachtens nichts Unnormales in einem Forum, in dem man einer winzigen Minderheit angehört, wenn man kein Metalgitarrist ist. Bei der Größe des Forums kann man davon ausgehen, daß es einen nicht unerheblichen Teil der Musikszene Deutschlands darstellt.

Das, und es gibt eine ganze Generation, für die die einzige Alternative zu Metal HipHop ist.

Ich bin immer noch der Meinung das Bands, bei denen die Mitglieder eigentlich alle was anderes hören die besten sind. Es mag sein das mancher glücklich ist wenn er in seiner Trash Metal Band verkehren darf aber ich habe auch die Erfahrung gemacht das gerade Leute die sich auf eine Musikrichtung begrenzen meistens auch intolerant sind und dann auch Leute die etwas frischen Wind in das ganze Projekt bringen wollen, als "Gefährdung" ansehen. Ich hab mal bei ner Death Metal Band vorgespielt und die haben mir keine konstruktive Kritik an den Kopf geworfen sondern schlichtweg auf meinem Ego rumgetrampelt und Bullshit gelabert...und im Endeffekt ging es nur darum, weil ich eben nicht nur Death Metal hören sondern eben auch mal so was wie Britney Spears...da frag ich mich echt: War denen das Image wichtiger als alles andere? auf gezwungen böse hatte ich keinen Bock.
Klar. Britney ÿst ja avch vntrve. Clean sÿngen ÿst vntrve. Alles vntrve avßer Death Metal. Blablvbb... :screwy: ;)

Das ist ungefähr so, wie wenn wir jetzt anfangen würden, alles außer P-Funk zu verteufeln. "Was? Commodores? Hast du gelitten? Was das denn für'n Sch...? Hier!" *George-Clinton-CD in die Hand drück* "Das spielen wir, alles andere ist was für Weicheier! Und Lionel Richie is'n Schnulzensänger! Also wirklich..."

Obwohl es in manchen Chören (100% J.S. Bach) und den meisten Marching Bands an US-High Schools (100% Souza) nicht viel anders aussieht.


Martman
 
Wenn die Unterschiede innerhalb der Band so krass sind, dann ist ja vor allem interessant, wie da die Songs entstehen. Also landen die unterschiedlichen Stile auch wirklich in der Musik.

Wenn ich meine Bandkollegen jetzt auf einige Musikstile reduziere, heißt das nicht, dass die nix anderes hören, sondern zeigt ihren Fokus bzw. das bevorzugteste Genre.

Basser: Hardcore, Punk
Drummer: Metal, Classic Rock
Gitarrist: Funk, Pop
Ich als Sänger: Pop, Classic Rock

Bei uns läuft das so, dass der Gitarrist mit geilen Riffs um die Ecke kommt, für die ich mir dann Text oder zumindest ne Textidee ausdenke. Dann wird der Song Stück für Stück zusammengesetzt. Wir haben früher versucht, mit alle Mann zu schreiben, das war katastrophal. Wenn der Song dann fertig ist, denken sich Drummer und Basser ihre Parts aus.

Und hier ist es so, dass ich mit dem Gitarristen SEHR viel gemeinsame Schnittmenge hab beim Musikgeschmack, und wir beide auch einen sehr breiten Musikgeschmack haben. Wir versuchen, dass jeder Song den wir schreiben ein Genre trifft, dass wir besonders mögen und sich mit den Möglichkeiten einer klassischen Rockband umsetzen lässt. Das machen wir solange, bis wir alle Genres durchhaben (Punk, Ska, Rock'n'Roll, Pop, Funk, Alternative...) und dann fangen wir wieder von vorne an.

Echter Metal wird bei uns nie rauskommen, weil der Drummer das zwar hört und gerne hätte, aber der Gitarrist und ich einfach nicht in Metal denken können. Das heißt die Grenzen unserer Musik sind am ehesten durch die Grenzen unserer beiden Musikgeschmäcker gesteckt. Der Drummer kompensiert das dann halt mit DoubleBass in einem Punksong (natürlich nur songdienlich, wir haben zum Glück einen disziplinierten Drummer erwischt). Ich könnte auch einfach keinen Metaltypischen Gesang machen und die Gitarreneffekte geben sowas auch nicht her.

Naja und der Basser kann auch gut damit leben was wir machen. Vielleicht kommt auch nochmal ein Song mit Hardcorebasis ins Programm wie er's gern hätte, aber da sind wir bisher dran gescheitert.

Wir haben schon oft überlegt, ob wir uns nicht doch beschränken sollten auf eine Richtung. Man kann so etwas auch als Konzeptlosigkeit und das Fehlen eines eigenen Stils auslegen. Aber im Endeffekt fahren wir damit super, weil diese Mischung sehr viele Menschen anspricht und wir deswegen live immer gute Resonanzen bekommen haben. Es macht auch einfach Spaß, weil wir uns wirklich durch die Genres toben können und uns so auch nicht langweilig wird.
 
Bei uns:

Sänger: Klassik, Swing, Jazz
Bassist: HipHop
Drummer: Metal, Funk
Ich (Gitarrist): alles...^^

Bevor jemand ein falsches Bild von mir zeichnet...

Swing höre ich eher weniger, dafür aber umso mehr Bebop und Free Jazz.
Zusätzlich zur Klassik höre ich vor allem Neue Musik(Ligeti, Rihm, Turnage, etc.), darauf habe ich mein Hauptaugenmerk gerichtet(ich komponiere in die Richtung.

Zusätzlich noch ein wenig Metal und vor allem noch Latin(ganz besonders Tango, Piazzolla etc.).
Sänger ist der Hauptkomponist, die Songs die er schreibt ziemlich Poppig, und alle finden diese gut (Gitarre+Drums schreiben ihre sachen meist selbst). Wir können uns zwar im Auto nie auf ne CD einigen, aber das Musik machen funktioniert bestens^^

Gitarre schreib ich eigentlich auch, aber es gibt Leute die halten sich nicht gern ans geschriebene ;)
Und die Songs gehen eher in Richtung Pop/rock(wobei ich den Begriff Pop ablehne, denn ein gewisses Niveau werde ich auch in der Branche nicht unterschreiten), vermischt mit Klassik und ab und zu mal Elementen aus der Avantgarde(z. B. Minimalmusic).
"Make war!" zum Beispiel(dass ich doch gern mal mit der Band draufkriegen würde) steht im einem 5/8 Takt(3+2) und enthält in der Mitte ein Fugato.
Harmonisch ist es vielleicht eher klassisch/barock gehalten.
Hier mal ein halbwegs gescheites Hörbeispiel.
http://www.file-upload.net/download-1503486/Make-War-.mp3.html
 
Bevor jemand ein falsches Bild von mir zeichnet...

Swing höre ich eher weniger, dafür aber umso mehr Bebop und Free Jazz.
Zusätzlich zur Klassik höre ich vor allem Neue Musik(Ligeti, Rihm, Turnage, etc.), darauf habe ich mein Hauptaugenmerk gerichtet(ich komponiere in die Richtung.

Zusätzlich noch ein wenig Metal und vor allem noch Latin(ganz besonders Tango, Piazzolla etc.).


Gitarre schreib ich eigentlich auch, aber es gibt Leute die halten sich nicht gern ans geschriebene ;)
Und die Songs gehen eher in Richtung Pop/rock(wobei ich den Begriff Pop ablehne, denn ein gewisses Niveau werde ich auch in der Branche nicht unterschreiten), vermischt mit Klassik und ab und zu mal Elementen aus der Avantgarde(z. B. Minimalmusic).
"Make war!" zum Beispiel(dass ich doch gern mal mit der Band draufkriegen würde) steht im einem 5/8 Takt(3+2) und enthält in der Mitte ein Fugato.
Harmonisch ist es vielleicht eher klassisch/barock gehalten.
Hier mal ein halbwegs gescheites Hörbeispiel.
http://www.file-upload.net/download-1503486/Make-War-.mp3.html

ach das muss doch auch nich komplett ausgeführt werden hier, wollte nur die tendenz zeigen :p
 
Na aber gegen den Begriff Pop wehr ich mich!

Ich bezeichne Dream Theater ja auch nicht als volkstümlichen Schlager:screwy:
So, jetzt genug OT.
 
Na aber gegen den Begriff Pop wehr ich mich!

Ich bezeichne Dream Theater ja auch nicht als volkstümlichen Schlager:screwy:
So, jetzt genug OT.

:eek: Dream Theater SIND volkstümlicher Schlager! oder hab ich was falsch verstanden?

Back2Topic auch von mir^^
 

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