Schwierigkeiten beim orientieren im "Backingtrack"

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Ich hoffe das es das passende Unterforum ist und der Titel zumindest Ansatzweise mein "Problem" darlegt. *-> Edit: Aus dem Einsteigerbereich hierher verschoben*
Im Rahmen des Unterrichts beschäftige ich mich viel mit Begleitung, Impro usw. Dabei und auch heute wieder beim gemeinsamen "musizieren" mit einem Freund ist mir mal wieder ein für mich großes Hindernis aufgefallen.
Bei recht monotonen Begleitungen mit mehreren Takten im selben Akkord habe ich arge Probleme damit mich zu orientieren.
Um es evtl. etwas verständlicher zu machen dazu mal 2 Beispiele.
Beispiel 1 (aus der heutigen Unterrichtsstunde) : Auf Zählseit 1 C Powerchord ab der "1und" nur noch Off-Beat in D bis 2 Takte voll sind, dann geht es von vorne los. Dazu sollte ich mir spontan etwas einfallen lassen.
Ich war aber mehr damit beschäftigt die 1 zu finden weil ich nie so recht wusste wo wir gerade sind. Wenn ich mitzähle ist das Hirn damit derartig beschäftigt das ich das ganze gelernte kaum Anwende.
Dabei ist es gerade Sinn der derzeitigen Übungen kurze Licks über 2 Takte zu spielen und dann eine Pause zu machen. Also bewusst bestimmte Punkte anspielen und nicht einfach nur wild durchkniedeln.

Beispiel 2 (heute beim musizieren):
Wir haben zur Abwechslung uns mal etwas mit einem Blues (4x A7 -> 2x D7 -> 2xA7 ->E7 ->D7 -> A7 ->E7)beschäftigt. Vom Anschlagmuster bzw. der Spielweise her etwas anders als ich es gewohnt war aber das war nicht so das Problem. Auch hier ist der Grundrhythmus recht monoton.
Und 4 Takte in A7...da musste ich immer tiereisch aufpassen das ich nicht schon nach 3 wechsel oder 3 1/2 oder 4 1/2 usw.

Ich weiß das sich jetzt bestimmt viele an den Kopf greifen werden. Aber für mich ist das Orientieren bei so monotonen Geschichten echt immer wieder schwierig, da es keine Orientierungspunkte gibt.
In der Band waren unsere Stücke damals alle sehr einfach. Aber da konnte ich mich am Schlagzeug, dem Text usw. orientieren. Gibt es hier aber alles nicht.

Und gerade wenn man mit anderen zusammen versucht Musik zu machen möchte, will ich dann in meiner Rolle als Rhythmusgitarre eine verlässliche Basis bieten auf die mein Mitmusiker aufbauen kann.
Bei meiner letzten Übung (G-G-G-G-C-C-G-G-D-D-G-G) sollte ich immer aller 2 Takte auf der neuen 1 einen Lauf beenden (Zielton G). Das wurde erst besser als ich mir einen so einfachen und langweiligen Backingtrack gemacht habe bei dem die 1 hervorsticht (stark betont).
Da lief es heute auch im Unterricht bei leicht erhöhtem Tempo besser, aber von gut bin ich da noch Lichtjahre entfernt.

Das man das nicht innerhalb von wenigen Wochen/Monaten so drauf hat wie jemand der schon Jahrzehnte spielt weiß ich. Aber vielleicht hat ja noch jemand an einem ähnlichen Problem gearbeitet. Und einen Tipp der evtl. auch mir helfen könnte.
Wenn ich zu meinem Looper übe nutze ich immer die LED-Anzeige (die 1 blinkt rot), das kann aber auf Dauer nicht Sinn der Sache sein. Es schränkt mich halt stark ein, da ich mich halt fast vollständig darauf konzentriere mitzuzählen oder sonst was nur um zu wissen ob jetzt schon 3 oder 4 Takte vorbei sind das linke und rechte Hand dann irgendwie machen was sie wollen.
Musik kommt dabei nicht heraus. Dabei scheine ich hier da recht gute Ideen zu haben, aber halt nur dann wenn ich keinen Gedanken an was anderes "verschwenden" muss. Ich kann dann auch nachher nicht sagen was ich gespielt habe. Das ist halt einfach passiert.
Aber die Momente sind halt leider noch recht selten. Kurz gesagt, alles noch sehr verkopft. Was die Sache ja nicht besser macht, denn mit der Erkenntnis oder auch nur der Befürchtung jetzt nicht zu wissen wann die nächste 1 kommt oder der nächste Wechsel wird es nur noch schlimmer.

Gruß Marcus
 
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Ständig mitzählen zu müssen ist natürlich nicht optimal und Blinklichter sind z.Zt. auch
(noch) nicht der wahre Jakob wenn du vom verkopften Spiel loskommen möchtest.

Ich würde dazu Musik anmachen und nur mitspielen und zuhören. Nix anderes

Versuche den Groove zu fühlen, den Ablauf der Akkorde zu fühlen und
dabei nach und nach zu verinnerlichen. Und nur Rhythmusparts dazu
spielen und diese dann nach und nach zum grooven zu bringen.
Wie funktioniert das ? durch ausdauerndes machen/üben !!!







sind z.B. 17 Minuten => jeden Track 2x pro Tag ganz durchspielen = ca 35 Minuten
Das 5-6 Tage lang. Dann 1-2 Tage Pause davon. Dann gehts von vorne los

Und versuche alle Rhythmusparts ins rollen zu bringen ohne extra Klick und Blinklichter etc
Augen zu und hör auf die Musik !!!!
 
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Das Orientieren im Blues fiel mir früher an der gleichen Stelle schwer. Das wurde nicht dadurch besser, dass ich viel gespielt habe, sondern durch viel Blues Hören. Inzwischen ist das total intuitiv.
 
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Das „Problem“ liegt in der Natur der Dinge....
Jedem Musiker wird es schwerfallen, beim Halten von Akkorden über mehrere Takte, da das richtige Ende/den Wechsel zu finden.
Jetzt ist das zum Glück eben auch nicht der typische musikalische Praxisfall, weil eben meist uns eine Melodie führt, eine Strophenstruktur beim Text, oder ein mitzählender Schlagzeuger ein Roll spielt und damit den Wechsel ankündigt.
Manchmal muss man aber anfangs einfach mitzählen oder in den Noten oder Leadsheets mitlesen, um zu wissen, dass jetzt 4 oder 8 Takte gespielt sind und ein Akkord-Wechsel kommt.
Die „Soloparts“ von Born to be wild, sind da so ein Beispiel. Da schruppen alleman im wesentlichen 4 Takte E-Dur, dann geht es nochmal für 4 Takte auf E7#9, bis die erlösende Born To be wild Melodie kommt.
Das musste ich auch anfangs genau mitzählen, mittlerweile „weiß“ ich wie lang die Akkorde gehalten werden müssen.
Die typischen Blues Schemata hat man irgendwann auch im Ohr. Das ist eine Form des Auswendiglernen. Einen einfachen „Trick“ gibt es da IMO nicht.

Aber selbst wenn man z.B. den typischen 12-bar Blues im „Gefühl“ hat, ist das Orientieren, bzw. die Navigation = Standortbestimmung immer noch so eine Sache! Da weiß man bei den letzten 4 der 12 Takten idR wegen den prägnanten V-IV-I-V Wechsel, meist während des Solierens noch einigermaßen, über welchen Akkord man gerade improvisiert. Weiter vorne hat man die Wechsel zwar im Ohr, aber benennen ob das jetzt gerade die I- oder V-Stufe ist, ist mir dennoch schwergefallen.
Das habe ich mir mit Akkord-Apregios und Grundtönen erarbeitet, die ich dann gezielt eingesetzt habe, um Akkorde und Solomelodie, besser miteinander zu verbinden.

also Antwort: das ist nicht einfach und muss erlernt werden (für jedes Musikstück, das anders ist...)
 
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Ich lern den Grundrythmus bis er automatisiert ist, gebe den Takt mit einem meiner Beine vor damit ich das "und" treffe oder ähnliches oder Pausen korrekt einhalte und zähle die Takte mit. Verstehe jetzt nicht ganz warum mitzählen nicht legitim ist. Irgendwann ist es dann bei manchen Songs so automatisiert das nichts mehr brauchst, trotzdem hast dann hoft das tippen so drin dass man es nicht mehr lässt.
 
.... weniger Gedanken machen und spielen, spielen , spielen ......

Dann geht das von ganz alleine in Fleisch und Blut über, eigentlich wie in allen Sachen ......
 
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So Banal es klingt - den Groove mit dem Fuß "mit-stampfen".
Kein Sche... - selbst Bonamassa empfiehlt das.
Und oh Wunder - es läuft. Jedenfalls bei mir und vielen, vielen anderen. :D

Gruß
 
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So Banal es klingt - den Groove mit dem Fuß "mit-stampfen".
Kein Sche... - selbst Bonamassa empfiehlt das.
Und oh Wunder - es läuft. Jedenfalls bei mir und vielen, vielen anderen. :D
Gruß

Kann ich unterstreichen, ich selbst mache dies zwar nicht, aber in meiner ehemaligen Blues-Band war ein Gitarrist mit 30 Jahren Bühnenerfahung und sehr genauem Taktgefühl, der hat den Fuß wirklich bald im 90 Grad Winkeln nach hinten hoch und dann auf die 1 runtergestampft ;) War lustig anzusehen, aber mit Cowboy Hut und seinem Spiel hat es gepasst ;)
 
So Banal es klingt - den Groove mit dem Fuß "mit-stampfen".
Nur damit es keine Missverständnisse gibt, du meinst den Rythmus an sich nicht den die Zählzeiten, oder eher bei jeder EINS mal fest auftreten
Also mir sozusagen selber einen Orientierungspunkt schaffen. Also so wie es Saitentsauber auch anspricht.
Kannst Du Dir evtl. Orientierungspunkte dazu"denken"?
Ja, möglich das es bei den beiden Vorfällen gestern besonders auffällig war da es sich um was ungewohntes handelte.

Ich denke das mit dem Fuß die Eins mitstampfen werd ich mal versuchen. Backingtracks begleiten muss ich erstmal eine technische Lösung finden.
Ist aber sicher auch keine schlechte Idee. Wobei natürlich für die Situation "mit anderen auch mal was anderes spielen" die Fußmethode besser ist.
Bisher klopfe ich zwar meist die Zählzeiten mit, aber halt auch nicht immer und ich hab auch ein wenig die dummer Angewohnheit mich etwas zu bewegen.
Jedem Musiker wird es schwerfallen, beim Halten von Akkorden über mehrere Takte, da das richtige Ende/den Wechsel zu finden.
Hmm...naja so wie man das hier liest ist das zwar kein unbekanntes "Problem" aber scheinbar für die meisten kein richtiges Problem. Man sieht/hört bei anderen ja immer nur das Ergebnis. Wie lang der Weg dahin war weiß man ja nicht.
.... weniger Gedanken machen und spielen, spielen , spielen ......

Dann geht das von ganz alleine in Fleisch und Blut über, eigentlich wie in allen Sachen ......
An sich natürlich richtig. Allerdings ist üben ja nicht gleich üben. Jeder lernt ein wenig anders und daher kann es natürlich sein das ich z.Z. die für mich falsche Methode anwende. Daher wollte ich ja wissen wie das bei anderen so aussieht.
Mir ging es auch nicht speziell um Blues, sondern halt allgemein um eine ständige Wiederholung von einem recht einfachen Begleitung. Oder halt wie von @InTune beschriebenem Beispiel von Born to be wild .
Und erschwerend kommt halt hinzu das ich keine 16 mehr bin und nach der Schule den "ganzen" Nachmittag Zeit habe, die Chance hab ich verpasst. Jetzt ist freie Zeit zum Üben und eben auch spielen recht rar. Um so ärgerlicher ist es wenn man
falsch übt.

Also danke für eure Ideen und Erfahrungen. Mal sehen wie sich das so in den nächsten Wochen entwickelt. Wenn ich daran denke kann ich ja berichten was mir geholfen hat oder eben auch nicht.

Gruß Marcus
 
aber scheinbar für die meisten kein richtiges Problem.
Mir geht es genauso. Wenn ich zu irgendwelchen Backingtrack-Konserven das Improvisieren übe, verliere ich gerne mal den Faden.
In manchen Youtube-Backingtracks läuft eine Anzeige der momentan gespielten Akkorde - aber das kommt mir fast als "Schummeln" vor :redface:
Andererseits ist es mit echten Begleitmusikern auch einfacher, weil man da viel mehr Anhaltspunkte findet, z.B. weil der Drummer immer nach x Takten auf ein Becken haut oder so.
 
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Ich weiß das sich jetzt bestimmt viele an den Kopf greifen werden. Aber für mich ist das Orientieren bei so monotonen Geschichten echt immer wieder schwierig, da es keine Orientierungspunkte gibt.

Gar nicht, was Du da thematisierst ist absolut essentiell und ich kann Dir versichern Du bist nicht der einzige, der damit zu kämpfen hat.
Je reduzierter die Begleitung bzw das backing ist desto mehr muss man sich auf seine eigene "innere Uhr" verlassen. Man kann sich eben nicht darauf verlassen dass der Drummer nach Takt X ein break einbaut an dem man sich dann orientieren könnte. Es ist ein Irrglaube das reduzierte backingtracks einfach zum mitspielen seien, das Gegenteil ist der Fall, eben weil die gewohnten Orientierungshilfen fehlen. Mein Tipp wäre statt backing mal mit Metronom zu arbeiten. Hier kann man z.B. statt der gewohnten Viertel das Metronom auch mal auf Halbe laufen lassen und auch zu verschiedenen Zählzeiten, z.B. 2 und 4 oder 1+ und 3+ ect.
 
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Nur damit es keine Missverständnisse gibt, du meinst den Rythmus an sich nicht den die Zählzeiten, oder eher bei jeder EINS mal fest auftreten
Also mir sozusagen selber einen Orientierungspunkt schaffen.
...
Wie lang der Weg dahin war weiß man ja nicht.

An sich natürlich richtig. Allerdings ist üben ja nicht gleich üben. Jeder lernt ein wenig anders und daher kann es natürlich sein das ich z.Z. die für mich falsche Methode anwende. ...
Und erschwerend kommt halt hinzu das ich keine 16 mehr bin und nach der Schule den "ganzen" Nachmittag Zeit habe, die Chance hab ich verpasst. Jetzt ist freie Zeit zum Üben und eben auch spielen recht rar. Um so ärgerlicher ist es wenn man
falsch übt.

Auf die 1-2-3-4 ist richtig, also mit dem Takt und dir selber eine Orientierung schaffen. Fest auftreten musst nicht. Bei mir gehen im Stehen nur die Zehen auf und ab und im Sitzen die Ferse. Wenn das eine Zeit lang machst stellst mit der Akkustik einfach eine Stompbox unter die Verse. Netter Nebeneffekt.
Wie lange der Weg ist, ist doch total egal. Bin mittlerweile Ü40 und hab sogar Taubheitsprobleme im kleinen und Ringfinger. Hauptsache ist doch du hast Freude am Hobby und bekommst deinen Kopf damit frei.

Ich glaub auch nicht das man das mit falsch machen überbewerten sollte. Man sieht bei jedem 2ten Top Gitarristen Dinge wo es immer wieder heist "das darfst du nicht" und trotzdem spielen die sauber und schnell. Und den besten Ton haben meist eh die ältere Generation denen niemand gesagt hat was sie machen sollen weils keine Bücher und Videos und nichts gab.
 
Mir hat damals geholfen "mit ganzem Körper" zu spielen. Was hier empfohlen wird durch Mitwippen, nur noch weiter. Konkret sah das so aus, dass ich (zusätzlich zum Fußtippen) bei langen Wiederholungen an bestimmten Punkten einfach das Gleichgewicht zB aufs andere Bein verlagert hab oder bei bestimmten Stellen einfach nen Schritt nach hinten mache oder ähnliches. Oder bei schwierigen Wechseln mit einem "Kopfnicken" etc. lauter so Zeugs.
So hat sich das ohne explizites Mitzählen gut eingeprägt und läuft irgendwann vollautomatisch bzw. bei den Stücken die irgendwann ins Blut übergehen auch ganz ohne.
Ist zwar eine etwas seltsame Methode, aber vielleicht hilft dir das. Das Rhythmusspiel des Körpers ist nicht zu unterschätzen, wenn man es schafft das unterbewusst ablaufen zu lassen hilft es auch in Situationen wo evtl Aufregung mitspielt (Bühne/Aufnahmen etc.) und man eher dazu neigt den Einsatz zu verpassen.
 
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.... würde Dir empfehlen mal Lieder zu lernen, die nicht nur 3-4 Minuten gehen.

Am besten lernst Du wenn Du Dich mit langen Nummern (10 min+) auseinandersetzt und lernst.

Danach kommen Dir kurze Stücke sehr leicht vor.

Hilft dabei unheimlich gut die Songs in den Kopf zu bekommen.
 
1. Das Problem, was Du hast, haben oder hatten ALLE Musiker - um so mehr, je eintöniger ihr Part ist - oder wenn wenig spielen, aber an einer bestimmten Stelle korrekt einsetzen müssen.
Als drummer weiss ich das, weil wir in der Regel die Zeichen für die ganze Band geben. Bassern geht's nicht viel besser und direkt danach kommen die Rhythmusgitarristen.
Die Hölle ist ein sturer 4/4tel beat, der urlange stupide durchgedroschen wird und irgendwann ein break an irgendeiner unvermuteten Stelle im song ...
2. Erfahrung und Übung sind die Zauberworte.
3. Die Lösung, die passt, ist in der Regel von Mensch zu Mensch verschieden.
4. Der Tipp, der hier noch nicht kam: Mitzählen auf eine bestimmte Art und Weise. Also nicht 1 2 3 4 1 2 3 4 und so weiter, weil man da auch irgendwann nichg mehr weiß, wie oft 1-4 schon durchgespielt wurden, sondern so: 1 2 3 4 2 2 3 4 3 2 3 4 4 2 3 4 5 2 3 4 und so weiter, weil man dann weiß, wie oft man 1-4 schon durchgespielt hat. Zählt man 1 und 2 etc. gilt das gleiche.

Im Prinzip ist das Schielen auf ein Metronom oder sonstige Zeichen, die es überflüssig machen, selbst zu zählen und es selbst zu wissen, nicht hilfreich, weil man beispielsweise live solche Hilsmittel nicht hat. Man bekommt natürlich trotzdem ein Gespür für die gängigsten Wechsel und Strukturen.

x-Riff
 
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Mir hat vor vielen Jahren mal ein Klavierlehrer eine ganz einfache Methode beigebracht.
Anstatt 1, 2, 3, 4 zu zählen, stell Dir ein Viereck vor und geh im Kopf von Ecke zu Ecke. Also 1 = oben links, 2 = oben rechts, 3 = unten links, ...
So weißt Du immer auf welcher Zählzeit Du bist, auch ohne Schlagzeug und mit ein bischen Übung kannst Du Dich auch daran erinnern ob Du zwei- oder dreimal an der 1 "vorbeigekommen" bist.
Sich Muster vorzustellen ist für das Gehirn wesentlicher einfacher (und es benutzt auch ein anderes Areal) als sich Zahlen vorzustellen.

Bei schwierigen Rhythmen kannst Du ja vorher mit Zeige- und Ringfinger der einen Hand das Viereck in der Handfläche der anderen Hand "abtippen".
Ich wende diese Methode bis heute an, funktioniert jedesmal.
 
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Ich denke, ich kann hier jetzt nicht die tollen Tips geben, aber meine Erfahrung teilen, eventuell hilft es ja (nicht aufzugeben und dran zu bleiben).

Die Frage ist doch, wie oft kommt es in der Praxis vor, dass man keinerlei Orientierung hat? Ich denke, das ist doch recht selten. Nehmen wir als Beispiel Proud Mary von CCR, Backing Track ohne Rhythmusgitarre. Nach dem zweiten Vers kommt der Instrumentalteil mit acht Takten D, dann der Refrain beginnend mit zwei mal A usw. Da hatte ich auch immer das Problem, dass ich die Orientierung verloren hatte und mich dann der Wechsel zu A vollkommen überrascht hat. Da hat auch nur konzentriertes Takte mitzählen geholfen. Aber auch das war problematisch. "War das jetzt Takt 6 oder schon 7?" Ich habe es mir dann in zwei mal vier Takte zerlegt und unbewusst, nach den ersten vier Takten mit dem Kopf genickt, wie schon einer meiner Vorredner geschrieben hatte. Dann hatte ich festgestellt, dass der Schlagzeuger im achten Takt ein Fill spielt. Mittlerweile zähle ich nur noch grob mit und warte auf das Fill, da weiß ich, das ist der achte Takt, jetzt kommt der Wechsel zu A.

Es ist einfach das ständige Üben und Wiederholen. Irgendwann sitzt es, ohne dass man es erklären kann, es 'geht' einfach.
 
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Die Frage ist doch, wie oft kommt es in der Praxis vor, dass man keinerlei Orientierung hat?
Nunja, ich denke da muss man zum einen Unterscheiden zwischen denjenigen die in einer Band spielen,die die bewusste komplette Songs nachspielen und scheinbar so sonderbaren Leuten wie mir die am nachspielen von kompletten Songs eigentlich kein großes Interesse haben (z.Z. zumindest).Die Gründe dafür spielen für das Thema hier aber keine Rolle.
Wer also was zum Backingtrack (CD,Youtube) dazu spielt hat natürlich die Orientierungspunkte vom Schlagzeug oder Gesang. In der Band das gleiche. Habe ich früher ja auch nicht anders gemacht.
Aber ich bin eben kein erfahrener Gitarrist, ich muss das Handwerk halt erst noch lernen und will natürlich eigene Ideen entwickeln und Stücke gestalten.
Auch beim gemeinsamen spielen mit anderen kann man nicht erwarten das dieser gerade zufällig die gleichen Songs auswendig gelernt hat wie man selber. Aber so ein Blues Turnaround wo man sich dann abwechselnd dazu etwas austoben kann geht doch immer oder?
Oder irgendwas anderes was einem gerade einfällt, einfache Akkordfolge als Backing und dazu halt spielen. Einsatz der Skalen, Melodieführung stilistische Mittel das macht mir Spass. Geht aber nur wenn ich den Kopf dafür frei habe.
Auch wenn es sich wohl für den ein oder anderen merkwürdig anhört, aber ich freue mich wenn ich einen Lick auf der 1 anfange und der genau auf der 1 vom übernächsten Takt auf dem richtigen Ton endet. So das es einfach passt. Was erfahrene Gitarristen unbewusst machen ist für mich als Anfänger erstmal Arbeit.

.... würde Dir empfehlen mal Lieder zu lernen, die nicht nur 3-4 Minuten gehen.

Am besten lernst Du wenn Du Dich mit langen Nummern (10 min+) auseinandersetzt und lernst.

Danach kommen Dir kurze Stücke sehr leicht vor.
Versteh mich bitte nicht falsch, aber ist das nicht in etwa so als würde man demjenigen der nach 5 Minuten Jogging schon keucht empfehlen ab sofort lieber mal einen Marathon zu laufen?
Es geht ja nicht um die Länge oder den Aufbau eines Songs sondern wirklich um die Situation wenn über mehrere Takte sehr monoton das selbe gespielt wird. Wie @x-Riff es schön beschrieben hat.

So mal ein kleiner Zwischen stand:
Heute konnte ich nochmal mit einem Freund etwas spielen und hab dabei und vorher auch schon allein das ein oder andere versucht. Relativ gut gekommen bin ich mit mitzählen da gesamten Takte. Fuß mitwippen inklusive.
Die Sache mit dem Viereck muss ich noch testen das hatte ich erst später gelesen.
4. Der Tipp, der hier noch nicht kam: Mitzählen auf eine bestimmte Art und Weise. Also nicht 1 2 3 4 1 2 3 4 und so weiter, weil man da auch irgendwann nichg mehr weiß, wie oft 1-4 schon durchgespielt wurden, sondern so: 1 2 3 4 2 2 3 4 3 2 3 4 4 2 3 4 5 2 3 4 und so weiter, weil man dann weiß, wie oft man 1-4 schon durchgespielt hat. Zählt man 1 und 2 etc. gilt das gleiche.
Das hab ich auch mal mit versucht, auf Anhieb war es jetzt noch nicht so zielführend.
Mir hat damals geholfen "mit ganzem Körper" zu spielen. Was hier empfohlen wird durch Mitwippen, nur noch weiter. Konkret sah das so aus, dass ich (zusätzlich zum Fußtippen) bei langen Wiederholungen an bestimmten Punkten einfach das Gleichgewicht zB aufs andere Bein verlagert hab oder bei bestimmten Stellen einfach nen Schritt nach hinten mache oder ähnliches. Oder bei schwierigen Wechseln mit einem "Kopfnicken" etc. lauter so Zeugs.
Das scheint auch recht hilfreich zu sein, ich habe es mit mit dem mitzählen Kombiniert...also mein Mitwippen gezählt.
Mein Tipp wäre statt backing mal mit Metronom zu arbeiten. Hier kann man z.B. statt der gewohnten Viertel das Metronom auch mal auf Halbe laufen lassen und auch zu verschiedenen Zählzeiten, z.B. 2 und 4 oder 1+ und 3+ ect.
Das werde ich auch mal mit einbinden.

Ich denke z.Z. werde ich mal alles versuchen was ich ohne große Hilfsmittel probieren kann. Also notfalls auch nur mit Gitarre ohne Amp. Das kann ich eher mal mit üben als immer mit Backingtracks,PC und sonst was arbeiten zu müssen (kleines Kind im hellhörigen Haushalt).

Eigenartig finde ich das ich beim improvisieren dazu GEFÜHLT nicht solche Probleme hatte mich zu zurechtzufinden. Kann aber auch täuschen.

Gruß Marcus
 
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Wenn du einen erfahrenen Partner hast, dann bitte ihm doch dir Zeichen zu geben an den relevanten Stellen. Die Zeichen können immer subtiler ausfallen. Erst ein Nicken, dann ein Blick in die Augen und dann gar nichts mehr. es ist einfach üben, üben, üben, wiederholen, wiederholen, wiederholen.

Das ganze erinnert mich gerade an Max Weinberg, den Drummer von der E Street Band. Er sieht ja Springsteen nur von hinten. Er hat mal in einem Interview gesagt, dass er unbewusst auf den Arsch von Bruce achtet. Er könne nicht sagen, was und wie es funktioniert, aber intuitiv wüsste er, was Bruce will, wenn er Bruce' Arsch beobachtet. :tongue:

By the way, ich bin auch kein Erfahrener Gitarrist. ;)
 

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