Schrille/Kreischende Töne durch Pickup?

ich würde die gitarre einfach mal zum nächsten gitarrenladen mitnehmen und über einen richtigen amp spielen und schauen, wie es dort klingt.
klingt es am amp gut, ist es nicht die gitarre.

in deinem soundfile hört man, das es extrem komprimiert klingt. das liegt aber eher nicht an der gitarre, sondern an der restlichen technik.

wenn es an der gitarre liegen sollte, dann sind vielleicht die humbucker out of phase angeschlossen?
 
Bagotrix hat die entscheidenen Punkte genannt. Bei out of phase wird der Sound dünner und höhenlastiger. Das ist aber hier überhaupt nicht das Thema. Also bitte nicht den TE verunsichern!
 
wenn es an der gitarre liegen sollte, dann sind vielleicht die humbucker out of phase angeschlossen?

Eher nicht, die Aufnahme klingt jetzt auch nicht wirklich nach oop. Lässt sich relativ leicht ausschliessen, weil ein HB der in sich oop ist keine Brummunterdrückung mehr hat, würde also bei hohen Lautstärken auch hörbar brummen. Ausserdem würde ein deutlicher Lautstärkeverlust durch die Frequenzauslöschungen entstehen.
Wenns an der Gitarre liegt dann am ehesten an den Potis. Wenn da nominell 500k verbaut sind können im worst case durch 20% Toleranz 600k verbaut sein, das kann für einen HB schon zu viel des Guten sein.
 
Oh man, das klingt ja hoch interessant. Danke für die ganze hintergrund Info.
Ich selbst hab keinen Amp da ich Jahre lang keine E-Gitarre gespielt habe und meine Ibanez damals verkaufen musste, aber im Bekanntenkreis findet sich bestimmt noch ne Gelegenheit zum testen.
Ich werd mir eure Ratschläge auf jedenfall zu Herzen nehmen.
 
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Also ich höre auch (wir oben schon erwähnt): Spieltechnik (vor allem nicht sauber intonierte Intervalle + mitschwingende Töne, die nicht dazu gehören).
Was auch schon erwähnt wurde: du gehst mit einem sehr obertonreichen Signal in den Verzerrer. Das würde auch mit einem normalen Verzerrer so klingen, nicht nur mit Software.

Beim Verzerren entstehen Modulationsprodukte, Summen- und Differenzfrequenzen. Bei reinen Quinten gibt das zusätzlich Töne, die ins Spektrum passen. Daher funktionieren Power Chords so gut. Und die funktionieren bei teifen Tönen gut.

Wie schon erwähnt, gibt es Intervalle, bei denen die neu entstehenden Modulationsprodukte gut dazu passen und andere (vor allem nahe beieinander liegende Töne), bei denen klingt das einfach bäääh.

Also: möglichst keine Töne in den Verzerrer lassen, die dort nicht hinsollen (Abdämpfen). Die richtigen Intervalle wählen. Und was auch noch hilft: Obertöne des Eingangssignals reduzieren. Als Maßnahme wurden genannt: Vol Poti zurück (reduziert die Höhe der Resonanz des Abnehmers und damit die Obertöne) und Tone Regeler nutzen.
Eventuell kannst du auch einfach einen EQ in deiner Software vorschalten (VOR dem Verzerrer!). Mid Boost (um 800 Hz) macht das fetter. Höhen oben rausnehmen und schon klingt das alles angenehmer.
 
Hallo, teste doch mal ein Hammer-On von einem zum nächsten Bund auf EINER Saite in allen Lagen, ich habe das gleiche Problem, noch keine Lösung, und das erst seit der letzten neuen Gitarre, eine PRS SE Custom 24. Auf einer 1984 Les Paul und auf einer Hagstrom kriege ich die fiesen Töne auch provoziert, aber deutlich weniger. Könnte auch an den Saiten oben am Kopf liegen, aslo von Steg zur Mechanik, da wickeln mache dämpfer drum Fret Wrap oder so heißen die auch bei Thomann, und die tremolo-Federn schwingen auch mit, die kann mit einem Spülschwamm abdämpfen, aber ich weiß nicht ob es hilft. Seit 35 Jahren haben mich die Töne gestört/ bemerkt, aber jetzt merke ich sie immer wieder, auf allen Gitarren, auch am Amp, deutet natürlcih aufs Spielen hin,....arbeite noch dran....
 
Hallo,
erstmal: volle Punktzahl für Bagotrix.
Mir fällt noch was dazu ein:
Es gibt Verzerrungen die solche disharmonische Obertöne regelrecht begünstigen...womit wir wieder in der Praxis wären:
Ein Mitmusiker von mir hat wenn er alleine spielt ne Menge dieser kratzigen disharmonischen Obertonintervalle im Sound - eine Kombi aus seiner Spielweise und diversen Zerrern die er benutzt, die von der höhenreichen Einstellung seines Orange plus der 2/12er Orange Box mit Vintage 30 Speakern noch begünstigt wird.
Wie gesagt klingt das alleine - vorallem wenn man im Höhenbeam seiner Box steht, grenzwertig und zischt kratzig.
In der Band (Stoner-Rock) mit fettem Basssound, Drums und meiner Gitarre als Gegenpart passt dieser Sound plötzlich - das Kratzen gerät von der Wahrnehmung her in den Hintergrund, der Sound wirkt erdig-garstig und gnadenlos, stimmig zum Musikstil.
Klar ist, dass wenn du einen solchen Klang losgelöst auf dem Kopfhörer hast (da wird der Eindruck auch noch verstärkt!), dass das schon gewöhnungsbedürftig klingt.

Übrigens werden solche Klänge oft gezielt eingesetzt - wenn sie zur Musik passen bemerken wir das nicht mal unbedingt - hör dir mal Gilmore`s Sounds auf "Pigs" und "Sheep" (von der LP Animals) an.
Bei "Sweet Child of Mine" passt so`n Klang natürlich nicht, auch weil man da Slash`s smoothen Les Paul Halspickup Sound mit der für ihn typischen fast schon sahnigen Zerre im Ohr hat.


Versuche für nen weicheren, harmonischeren Sound mal andere Preamp/Zerr-Modi zu verwenden und andere Boxensimulationen evtl. Mikrofonsimulationen (falls du hast).

Und versuch den Sound wie er ist mal bei anderen Stücken...fällt mir spontan zB. My Sharona und Keep on Running ein.

Gruß,
Bernie
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe mich mit G&R nicht sonderlich beschäftigt, aber das riff ist cool.
und richtig, das riff wird auf dem neckpickup gespielt, was den klang schon dunkler macht.
man muß sehr sauber spielen, damit die töne nicht ineinander klingen, sonst reibt es zu sehr.
 

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