Schon wieder reingefallen

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SCHON WIEDER REINGEFALLEN

Bloß weil ich täglich übe, bin ich kein heilger Mann
ich denk höchstens ich wär es, und mach mich dann daran
täglich in meiner Übung den Gedanken zu zerstreuen
um demütig zu werden und mich daran zu erfreuen.
Ja denk ich mir, das wäre es, endlich demütig zu sein
ich muss nur täglich üben um vom Stolz mich zu befreien
denn die Übung macht mich heilig, erhaben von der Welt
und in meiner stillen Übung werde ich zum wahren Held

schon wieder reingefallen, schon wieder reingefallen
es geht mir so wie allen, schon wieder reingefallen

Schon wieder weiß ichs besser, und schon bin ich so gut
es quillt mir aus den Ohren mein falscher Edelmut
ich bin doch gar nicht besser, ich will nur einfach sein
als Menschlein unter Menschen und statt groß lieber klein
Dazu die ganze Übung, um einfach nur zu leben
fern vom Wahnsinn der Gesellschaft, von Reichtum Macht und Streben
ja wär die ganze Welt doch nur so friedlich so wie ich,
so wär die Welt voll Harmonie und Kriege gäb es nicht
ja wär die ganze Welt doch nur so friedlich so wie ich
dann wär die Welt voll Harmonie und Kriege gäb es nicht

Schon wieder reingefallen, schon wieder reingefallen
es geht mir so wie allen, schon wieder reingefallen.

Solangs nur einen Menschen gibt mit einem Ego groß wie meins
solange gibt es keinen Frieden, denn dafür ist die Welt zu klein
doch immerhin weiß ich nun schon mein Ego ist so groß
und diese Erkenntnis, die ist wirklich famos...

schon wieder reingefallen, schon wieder reingefallen
es geht mir so wie allen, schon wieder reingefallen.



Notwendige Erklärung des Zusammenhangs: Mit Übung ist hier die "Arbeit an sich selber" gemeint, also Meditation, QiGong, TaiChi.
Die Kehrseite der spirituellen Entwicklung, die man mit dieser Übung nehmen kann, ist die Hybris,
die daraus entsteht, zu meinen, man wäre dank seiner Übung schon etwas besseres als die unbedarften ungeübten Normalos.
Das spirituelle Ego, wie es heißt. Dies zeigt sich in immer neuen Variationen, und über die geht es in diesem Lied.
 
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In dem Zusammenhang kommen mir zwei Bücher in den Sinn, die ich mal angelesen habe:

Jack Kornfield: "Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen"

Chögyam Trungpa: "Spirituellen Materialismus durchschneiden"
 
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Aus meiner Sicht spricht mindestens manches gegen einen fertigen Musiktext:
die Länge der Verse und Strophen
Die uneinheitliche Metrik
Die scheinbar notwendige Erklärung ( statt der „ von QiGong bis TaiChi“ als Überschrift?)

Empfehlung: ein einheitlicher Rahmen. Einen Rahmen, der scheinbar zielstrebig, aber für den
Hörer eindeutig verpeilt wirkt! Etwa in so einer Art:

Ich bin so ungeduldig, kenn keine Ruhe Mann
Kaum hab ich einen Einfall, schon mach ich mich da ran
mit messerscharfer Worten den Alltag zu zerstreun
um Ängste zu ermorden, mich daran zu erfreun.
Ich bin so wankelmütig, um gütiger sein
muss ich alltäglich üben, mich stolz vom Stolz befreien
Nur Übung macht uns heilig, erhaben vor der Welt
so wird man nicht nur Meister, so werd ich wahrer Held

Das ist natürlich nur aus der Hüfte geschossen. Aber es wirft mE ein klares Licht auf DAS LI, wie ich aus deiner interessanten 1. Strophe heraus las. Diese war mir allerdings metrisch und inhaltlich etwas zu unruhig. Kannst du das teilen?
 
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Ich schwanke oder besser gesagt: etwas dunstig alles.

Damit meine ich nicht den Inhalt und auch nicht den klaren Refrain. Es fehlt der Mensch, so lang er lebt und nach dem Bess´ren strebt. Aber gerade dies ist ja allgemein-menschlich und nicht auf eine bestimmte Szene bezogen. Auf diese spezielle esoterisch-erleuchtungheischende Szene bezogen ist es ja einerseits das eifrige Bestreben, dem eigenen Ego zu entfliehen und sich dazu fernöstlicher Methoden zu bedienen und dabei andererseits die von den jeweiligen Meistern und Meisterinnen (falls man so sagt) aufgestellten Warntafeln, dass man genau dies nicht in einer Form der Selbstbeweihräucherung und Selbsterhebung machen soll. Sondern eben demütig sein. Und was macht ein Teil dieser speziellen Gemeinde daraus? Einen Wettkampf in Demütigkeit ...

Der Titel aber - da gehe ich mit @Jongleur mit - ist für das eigentliche Thema zu allgemein-menschlich. Müßte imho spezifischer sein. Dazu kommt für mich die erste Zeile:
Bloß weil ich täglich übe, bin ich kein heilger Mann
die eigentlich alles schon vorweg nimmt. Das, was folgt, ist in meinen Augen "lediglich" eine Ausformulierung des ersten Satzes. Schade. Nicht, dass ich das nicht von einigen meiner eigenen Texte kennen würde - insofern Demut meinerseits. Bei mir ist es die Folge des Schreibens im flow, bei dem ich den Kerngedanken sofort habe und ihn demzufolge an den Anfang stelle. Manchmal kriege ich die Kurve, meist in Form eines twists oder einer neuen Perspektive, so dass letztlich doch die Weiterführung im Text nicht nur eine bloße Auskleidung des Beginns ist. Manchmal aber auch nicht.

Von diesem Gedanken und Eindruck her, wäre es vielleicht dienlich, die Erzählstruktur noch einmal zu überdenken oder neu anzugehen. Leider, leider, leider zerreißt man dabei den Fluß des Vorliegenden. Und das ist immer schade - denn in jedem ersten Wurf liegt ein Zauber. Insofern: schwankend. Denn einen guten Flow hat der Text.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Dazu kommt für mich die erste Zeile:
die eigentlich alles schon vorweg nimmt. Das, was folgt, ist in meinen Augen "lediglich" eine Ausformulierung des ersten Satzes. Schade.
Da stimme ich @x-Riff gern zu. Angesichts der Menge an Worten strengt es mich (noch) zu sehr an, das eigentliche Ziel des Textes zu erkennen. Bitte hebe mal die Zeile (n) hervor, die das Ziel am besten verdeutlicht.
Nicht, dass ich das nicht von einigen meiner eigenen Texte kennen würde - insofern Demut meinerseits. Bei mir ist es die Folge des Schreibens im flow, bei dem ich den Kerngedanken sofort habe und ihn demzufolge an den Anfang stelle
Es lohnt sich wirklich, ab einem bestimmten Zeitpunkt des Schreibens, das Ziel des Textes festzulegen - möglichst unterhaltsam auf eine Zeile zu reduzieren. Diesen Kern wiederhole ich gern als erste (Anapher) oder letzte Zeile (Epipher) der jeweiligen Strophe. Deshalb habe fett markiert: Ich bin so ungeduldig, kenn keine Ruhe Mann. In diesem Fall sieht sich das LI persönlich als Ursache.

Aber der Kern könnte auch eine vergängliche Mode sein. Dann läge der Kern vielleicht eher in einer modernen Philosophie!
 
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Ich bin so ungeduldig, kenn keine Ruhe Mann
Kaum hab ich einen Einfall, schon mach mich da ran
mit messerscharfer Worten den Alltag zu zerstreun
um Ängste zu ermorden, mich daran zu erfreun.
Ich bin so wankelmütig, um gütiger sein
muss ich alltäglich üben, mich stolz vom Stolz befreien
Nur Übung macht uns heilig, erhaben vor der Welt
so wird man nicht nur Meister, so werd ich wahrer Held

Das ist natürlich nur aus der Hüfte geschossen. Aber es wirft mE ein klares Licht auf DAS LI, wie ich aus deiner interessanten 1. Strophe heraus las. Diese war mir allerdings metrisch und inhaltlich etwas zu unruhig. Kannst du das teilen?
Deine Alternativversion gefällt mir. Weniger apodiktisch, erzählender. Aber das bin dann nicht ich...
Das der eigene Text unruhig wäre, metrisch und inhaltlich, kann ich nicht so nachempfinden. Die Metrik ist fast genau, nur daß "täglich" auf der zweiten Silbe betont werden muss. Mit "Jeden Tag" wäre das heilbar, aber eigentlich stört mich die kleine Unwucht nicht. Der Inhalt trifft auch ziemlich genau das, was ich sagen will.
Übrigens über das gesamte Lied. Ich selber finde da weder etwas überflüssiges noch unflüssiges, sag ich mal. Nun, es ist kein Meisterwerk, aber doch ein lustiges Lied, das bei dem richtigen Publikum auch ankommt. Die Musik ist ja drei Akkorde Schema Begleitung. A E E A, A E E A, D D A A E E A A ... weißte Bescheid, was ...

Allein der Titel, da macht mich die Kritik nachdenklich. Wäre es möglich, einen Titel zu geben, der die Nachbemerkung überflüssig macht? Oder war sie etwa von vornherein überflüssig? Das werde ich nun nicht mehr erfahren können. Hätte ich mal darauf vertraut, das schon keiner den Song nicht richtig einordnen tut. Schon wieder reingefallen ...

Wie wäre es mit einem Titel wie: Von der Unmöglichkeit, erhaben zu sein? Oder: Nach der Erleuchtung ist vor der Blamage? Irgendwie so ...
 
Bloß weil ich täglich übe, bin ich kein heilger Mann… x/ Xx Xx Xx x/ Xx Xx X
Deine Alternativversion gefällt mir. Weniger apodiktisch, erzählender. Aber das bin dann nicht ich...
das sollst DU auch gar nicht sein!!! Das ist kein Vorschlag, sondern lediglich ein gleichmäßiger geordnetes metrische Abbild!
Die Metrik ist fast genau, nur daß "täglich" auf der zweiten Silbe betont werden muss.
Tja wenn du nur eine Zeile vergleichst, könnte man das so sehen. Aber wir sind erst in der 2. Zeile. Wie funktioniert die Metrik der 3. Zeile?
täglich in meiner Übung / den Gedanken zu zerstreuen… Xx x Xx Xx / x xXx X x Xx
um demütig zu werden / und mich daran zu erfreuen… x XxX x Xx / X x Xx Xx Xx
Hier wird a) Deine Metrik schon wieder anders / und vor allem b) das Reimschema. Es wechselt von männlichen Reim X auf weiblichen Xx.

Und hier sind wir erst bei 3 von 30 Zeilen! Zu dem geht es wirr weiter.,. bei teilweise 7 -hebigen Zeilen!!

Ist alles machbar!!! Aber unter regelmäßig verstehe ich etwas völlig anderes. Spätestens hier sehe ich keinen weiteren Sinn mehr, auf deine Metrik näher einzugehen! :hat:
 
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Titelvorschlag 1: demütig erhaben
Titelvorschlag 2: Demut kommt vor dem Fall
Titelvorschlag 3: Am Ende wie Alle
 
Mir gefällt das Gedicht, es steckt viel Wahrheit drin. Das Paradoxe: Diese ganzen Übungen mögen dich nicht automatisch zu einem besseren, moralisch überlegenen Menschen gemacht haben, aber sie haben immerhin zu dieser wertvollen Selbsterkenntnis geführt. Seine Grenzen zu erkennen und zu respektieren, hat viel mit Demut zu tun und verändert auch den Umgang mit anderen. Das steht im krassen Gegensatz zum üblichen woken Mob, der meint, an seinem selbstgefälligen Wesen müsste die ganze Welt genesen.
 
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Und steht auch in einem angenehmen Gegensatz zu dem "Selbstoptimierung-" und "Veränderungswahn".
 
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Solangs nur einen Menschen gibt mit einem Ego groß wie meins
solange gibt es keinen Frieden, denn dafür ist die Welt zu klein
doch immerhin weiß ich nun schon mein Ego ist so groß
und diese Erkenntnis, die ist wirklich famos...
Gute Kernbotschaft. Kann/ Konnte ich mich gut damit identifizieren, vor meiner Rückkehr zu Gott und zu Jesus Christus, ohne den ich MEIN aufgeblasenes Ego wohl nie abgelegt hätte. (und mein Ego war wirklich ganz schlimm und PLANETENGROß! Klar, dass mich nur Jesus davon heilen konnte. Ich selbst hätte das nie geschafft, gerade WEGEN meines großen Egos)

Als ich den schönen Text gelesen habe, ist mir wiedermal klar geworden, wie viel auch Sänger leisten, die sich für Konzerte eine ganze Setlist von Texten merken können. Meinen Respekt an dieser Stelle auch an all die Sänger und Sängerinnen.
 
Gefällt mir sehr gut der Text.
Das sind wichtige Erkenntnisse, dass auch scheinbare Selbstlosigkeit von Ego durchtrieft sein kann. Wie auch bei so manchen Gurus.
Ich finde auch, dass ein passender Titel ausreichen würde um es klar zu machen.

Vielleicht:

Reingefallen ins Ego
Erleuchtetes Ego
Oder einfach "Hybris"
 
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Das sind wichtige Erkenntnisse, dass auch scheinbare Selbstlosigkeit von Ego durchtrieft sein kann.
Ich wage zu behaupten, dass niemand etwas vollkommen selbstlos tut. Ich meine: Auch jemand wie Mutter Theresa hatte etwas von ihrem Handeln ... und wenn es "nur" das gute Gefühl ist, anderen zu helfen. Und das ist für mich vollkommen okay, für mich braucht niemand selbstlos sein, denn das wäre in meinen Augen vollkommen unmenschlich.
 
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Ich wage zu behaupten, dass niemand etwas vollkommen selbstlos tut. Ich meine: Auch jemand wie Mutter Theresa hatte etwas von ihrem Handeln ... und wenn es "nur" das gute Gefühl ist, anderen zu helfen. Und das ist für mich vollkommen okay, für mich braucht niemand selbstlos sein, denn das wäre in meinen Augen vollkommen unmenschlich.
Ja ich finde es auch total OK. Es hat auch immer einen Selbstzweck. Ganz ohne Ich geht es nicht..
Ich meinte auch eher wenn es Überhand nimmt. Wenn empathische Gründe kaum noch eine Rolle spielen..
Gurus mit Höhenflügen die anfangen andere auszubeuten/zu unterdrücken,
Oder Menschen die meinen andere heilen zu müssen, da sie sich selbst für weise und fortgeschritten halten.. aber in Wirklichkeit einen egozentrischen Film schieben..
oder beispielsweise Menschen die Obdachlosen helfen, aber alles mitfilmen um viele Klicks zu bekommen..

Das steuert dann wieder in die andere Richtung...
 
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Es muss nicht selbstlos sein - was soll das sein: eine Handlung und ein Denken ohne Selbst?

Es geht aus meiner Sicht eher um eine Kritik an einer Mischung aus Selbstbezogenheit und Autoritätsfixierung - denn was ist es anderes, wenn man aufgefordert wird, auf die eigene Atmung zu achten und es fließen zu lassen, und daraus etwas macht, das dem Programm folgt: Mach ich es auch richtig? Ha - ich mach es bestimmt am besten! Der Lehrer soll mit mir zufrieden sein und mich loben!

So weit ich mitbekommen habe, wehren sich östliche Denkweisen eher gegen ein nur auf sich selbst bezogenes EGO, das sich aus ganz anderen Quellen speist und deren Motive nur vorgeben, auf andere bezogen zu sein.

x-Riff
 
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Jetzt fangen wir an, weniger über den Text zu diskutieren, als vielmehr über das Thema des Textes. Für mich okay, will nur darauf hinweisen. Ich steige jetzt mal weiter darauf ein, wenn das jemanden stört, soll er es sagen, dann bin ich ruhig.
So weit ich mitbekommen habe, wehren sich östliche Denkweisen eher gegen ein nur auf sich selbst bezogenes EGO, das sich aus ganz anderen Quellen speist und deren Motive nur vorgeben, auf andere bezogen zu sein.
Die Frage für mich in diesem Zusammenhang:
Was ist das eigentlich, das "Ego", "Ich", "Selbst". Ist das ein und dasselbe und wenn nein, was ist der Unterschied?

Und: Gibt es das eigentlich, das vom anderen unabhängige Ego, Selbst oder wie auch immer wir das, was wir meinen, nennen wollen.

Ich behaupte: Ohne einen anderen Menschen, also ein Gegenüber, gibt es so etwas wie ein Ich / Selbst gar nicht. Oder, um mit Martin Buber (oder auch der Bindungstheorie) zu sprechen: "Der Mensch wird am Du zum Ich". Insofern neige ich dazu, "östlichen Philosophien" (welchen?) oder auch dem afrikanischen Ubuntu zu zustimmen.
 
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Es muss nicht selbstlos sein - was soll das sein: eine Handlung und ein Denken ohne Selbst?

Es geht aus meiner Sicht eher um eine Kritik an einer Mischung aus Selbstbezogenheit und Autoritätsfixierung - denn was ist es anderes, wenn man aufgefordert wird, auf die eigene Atmung zu achten und es fließen zu lassen, und daraus etwas macht, das dem Programm folgt: Mach ich es auch richtig? Ha - ich mach es bestimmt am besten! Der Lehrer soll mit mir zufrieden sein und mich loben!

So weit ich mitbekommen habe, wehren sich östliche Denkweisen eher gegen ein nur auf sich selbst bezogenes EGO, das sich aus ganz anderen Quellen speist und deren Motive nur vorgeben, auf andere bezogen zu sein.

x-Riff
Ja "Selbstlos" war nicht wirklich der korrekte Ausdruck. Eher "nicht Ichbezogenheit".
In der Spiritualität gibt es auch das Selbst das vom Ego abzugrenzen ist.
Ein Selbst welches nur wahrnimmt und nicht mehr so an den Dingen haftet. Und sich verbunden fühlt mit allem. Da löst sich dann die Identifikation mit dem Ego auf.
Das Ego identifiziert sich stark mit Gedanken, Gefühlen dem Körper, den Eigenschaften die man hat. Mit ich als Person. Es grenzt von anderen ab.
Es unterscheidet das Ich von Du.
Wobei ich denke, dass ein gewissen Maß an Ego auch ok und wichtig ist, um uns durch Abgrenzung zu schützen.
 
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Wobei ich denke, dass ein gewissen Maß an Ego auch ok und wichtig ist, um uns durch Abgrenzung zu schützen.
Naja, auch um Haltung zu zeigen und klar zu sagen: Ja, das will ich und nein, das will ich nicht. Farbe zu bekennen, für meine Werte einzutreten.
Ein Selbst welches nur wahrnimmt und nicht mehr so an den Dingen haftet. Und sich verbunden fühlt mit allem. Da löst sich dann die Identifikation mit dem Ego auf.
Ich glaube, ich weiß, was Du meinst, ich habe selbst lange Jahre viel meditiert. Allerdings komme ich, je älter ich werde (und seid dem ich beruflich viel mit Kindern zu tun habe), immer mehr zu einer etwas anderen Haltung: Nein, will mich nicht mit allem verbunden fühlen, sondern klar sagen: Dafür stehe ich und dafür nicht. Einzutreten dafür, wie ich mir eine Gesellschaft und ein Miteinander vorstelle. Und eben nicht alles akzeptierend hinnehmen.

Das Ego identifiziert sich stark mit Gedanken, Gefühlen dem Körper, den Eigenschaften die man hat.
Die Gefühle als das nehmen, was sie (vermutlich evoluzionär) sind: Als soziales Regulations"instrument". Wenn ich mich z.B. ärgere, wenn mir oder einem anderen Menschen leid zugefügt wird oder deshalb traurig bin, dann ist das okay und veranlasst mich zu einem aktiven Handeln. Ich will Gefühle nicht immer nur "einfach wahrnehmen", sondern mich durch sie zu einer authentischen Handlung leiten lassen.
 
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Naja, auch um Haltung zu zeigen und klar zu sagen: Ja, das will ich und nein, das will ich nicht. Farbe zu bekennen, für meine Werte einzutreten.

Ich glaube, ich weiß, was Du meinst, ich habe selbst lange Jahre viel meditiert. Allerdings komme ich, je älter ich werde (und seid dem ich beruflich viel mit Kindern zu tun habe), immer mehr zu einer etwas anderen Haltung: Nein, will mich nicht mit allem verbunden fühlen, sondern klar sagen: Dafür stehe ich und dafür nicht. Einzutreten dafür, wie ich mir eine Gesellschaft und ein Miteinander vorstelle. Und eben nicht alles akzeptierend hinnehmen.


Die Gefühle als das nehmen, was sie (vermutlich evoluzionär) sind: Als soziales Regulations"instrument". Wenn ich mich z.B. ärgere, wenn mir oder einem anderen Menschen leid zugefügt wird oder deshalb traurig bin, dann ist das okay und veranlasst mich zu einem aktiven Handeln. Ich will Gefühle nicht immer nur "einfach wahrnehmen", sondern mich durch sie zu einer authentischen Handlung leiten lassen.

Absolut, dass sehe ich auch so.
Ich denke, dass diese Erfahrung der Nichtidentifikation auch einfach als Zwischenstation genutzt werden kann, für eine Erweiterung im Bewusstsein. Um allzu starre Egogefühle etwas aufzubrechen.
Aber am Ende bleiben wir Menschen und können nicht wirklich aus unserem eigenen System austreten. Es sei denn wir sind dann im leeren Raum und können mit der menschlichen Welt nicht mehr soviel anfangen.
Die Gefühle als Wegweiser zu nutzen finde ich auch total wichtig. Sie sind nicht umsonst da.
Ich habe mich auch schon vor Jahren wieder etwas entfernt vom vielen Meditieren. Mir wurde es dann etwas zu viel "Abstand".
Ich will mehr im Leben sein. Im Identifizieren und "Leiden". 😅

Aber manchmal sich zurück zu ziehen in Achtsamkeit und den leeren Raum kann sehr hilfreich sein um sich zu erden.

Ich denke auch, dass es nicht unbedingt darum geht zu allem ja zu sagen wenn man sich verbunden fühlt. Man kann trotzdem das vertreten was man für richtig hält. Wenn man zum Beispiel das Leben schützen will kann man nicht zu allem ja sagen.
 
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