Schöner Wohnen

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Hallo zusammen,

dieser Text freut sich über euer Feedback.
Er ist noch nicht in Stein gemeißelt, die grundsätzliche Geschichte steht aber. Auch die Metrik will ich nicht mehr groß ändern.
Titel bin ich noch nicht ganz sicher.
Besonders gespannt wäre ich auf musikalische Umsetzungsideen
und Anregungen zu einem Arrangement.Welche, auch ungewöhnliche Instrumente, wären vielleicht passend?
Ich selbst habe schon eine sehr grobe musikalische Idee dazu,
die möchte ich euch aber erstmal vorenthalten, um euch nicht zu beeinflussen.

Vielen Dank schon mal!

muuht die Mama

Schöner Wohnen

Jetzt werden unsre Haare grau
und unsre Bäuche werden schlaff.
Seit zwanzig Jahren Mann und Frau
in diesem gottverlassnen Kaff.

Wir wollten mal nach Hollywood,
jetzt sind wir hier im falschen Film.
Ein Traum in Goldgelb und Perlmutt,
hier könn’ wir uns zu Tode chill‘n.

Doch wir wollten das so,
und es machte uns froh,
uns so froh zu seh‘n.

Doch wer konnte ahnen,
das wir eines Tages
vor so schönen
Trümmern steh‘n.


Schöner Wohnen
ist wie das Klonen
eines Traums
Wir haben alles erreicht,
aber alles ist gleich.

Alles ist gleich.
Alles ist gleich.
Alles ist gleich.


Die Wohnung wie ein Möbelhaus,
im Garten steht der Profigrill.
Der Pool, er schimmert himmelblau,
hier steht das Leben tödlich still.

Wie wir die Dachterasse hassen
und über ihr den Linienflug.
Beim Lärmschutz hat man Platz gelassen,
zwei Meter Himmel sind genug.

Doch wir wollten das so,
und es machte uns froh,
uns so froh zu seh‘n.

Doch wer konnte ahnen,
das wir eines Tages
vor so schönen
Trümmern steh‘n.


Schöner Wohnen
ist wie das Klonen
eines Traums.
Wir haben alles erreicht,
aber alles ist gleich.

Alles ist gleich.
Alles ist gleich.
Alles ist gleich.


Bald ist der Kredit abgezahlt
und dann haben wir die Wahl.
Vielleicht noch mal ein Neubeginn,
doch hier will keiner mehr hin.

Schöner Wohnen
ist wie das Klonen
eines Traums.
Wir haben alles erreicht,
aber alles ist gleich.

Alles ist gleich.
Alles ist gleich.
Alles ist gleich.
 
Eigenschaft
 
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Ein sicher nicht unbekanntes Thema. Gerade erst beim Spiegel, oder war es die FAZ, weiß nicht mehr, einen Artikel über gescheiterte Wohn(t)räume gelesen, bei denen sich nach Fertigstellung einfach kein "zu Hause" Gefühl einstellen wollte und das ganze mit Auszug und / oder Ende der Ehe ausging.

Und ja, jeder kennt sie die Neubaughettos, in denen Menschen versuchen als Quadratur des Kreises in Abwägung ihrer und ihrer Kinder Bedürfnisse und ihren finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten ihr Glück zu finden und in denen, obwohl dort toskanischer Stil neben Friesenhaus gesetzt wird nur dieselbe Neubautristesse zu finden ist, in der manche Gärten aus dem gesamten Baumarktangebot zu bestehen scheinen und wo die Häuser innen so aussehen, wie das was man an Mobelhäusern schon immer gehasst hat.

Ich kenne durchaus Leute, die sich in einem solchen Umfeld wohlfühlen, aber auch viele, die zu spät gemerkt haben, die für sie falsche Abzweigung genommen zu haben.

Beim Text passt für mich das mit der Flugschneise nicht ganz, die ja offenbar verlegt wurde, so daß die Immobilien massiv an Wert verloren haben. Das ist ein besonderes Spezifika, dass auch Menschen ereilen kann, die sich dem Ghetto verweigert haben. Ausserdem ist es fremdbestimmt und verdeckt die viel spannendere Frage, wie und warum sich Menschen freiwillig und auch noch glücklich ihr Schicksal aussuchen, mit dem sie dann später hadern. An welcher Stelle haben sie was nicht bemerkt oder ignoriert und abgetan?

Musikalisch passt da konsequent eigentlich nur Möbelhausmusik, also Musik von der Stange, also im Sinne von Menschen, Leben, Tanzen, Welt dazu, um die Tristesse auf die musikalische Ebene zu übertragen. Echte Radiomusik halt.
 
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Schöne Idee. :great:

und unsre Bäuche werden schlaff.

Das "werden" könnte man meiner Meinung nach weglassen.

An welcher Stelle haben sie was nicht bemerkt oder ignoriert und abgetan?

Vielleicht Stoff für eine einleitende Strophe?

Musikalisch passt da konsequent eigentlich nur Möbelhausmusik, also Musik von der Stange, also im Sinne von Menschen, Leben, Tanzen, Welt dazu, um die Tristesse auf die musikalische Ebene zu übertragen. Echte Radiomusik halt.

Cool, oder Fahrstuhl-Mucke...

Titel bin ich noch nicht ganz sicher.

"Flugverkehr im Wohnquartier", "Nichts wie weg", "Ich will raus"?

Gruß,

glombi
 
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Hi,

gefällt mir. Feiner Text. Musikalisch. Fahrstuhl Musik, easy listening, seicht, charmvoller Gesang der zusehendes Leerer wird, bis die Stimme dann letztendlich nur noch roboterhaft gesungen wird - also an den Enden des Refrains. Das könnte man mal ausprobieren. Weiss halt auch nicht wie du das Gefühl des LI transportieren willst. Instrumente: Harfe, Glockenschlag auf den Wechsel, nerviges Handygepiepe im Beat, Xylophone-Gebimmel ... nene, eigentlich keine Ahnung ... Aber so typisch ernsthaft würde ich es nicht machen bzw. beginnen.
 
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Ich kenne durchaus Leute, die sich in einem solchen Umfeld wohlfühlen, aber auch viele, die zu spät gemerkt haben, die für sie falsche Abzweigung genommen zu haben.

Ich fühle mich ein bisschen angesprochen, weil ich in einem solchen Neubaughetto wohne, noch dazu in einem Reihenhaus, von denen es noch zwölf weitere gibt - typisch süddeutscher Ballungsraum halt. Ich würde aber nicht unbedingt sagen, dass die Tristesse vom Ambiente ausgeht - auch wenn jeder einen Weber-Grill im Garten, einen Ikea-Ampelschirm auf der Terrasse und eine Hülsta-Schrankwand im Wohnzimmer hat und somit . Die Tristesse liegt eher dahinter: Man versucht mit den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen (Zeit, Energie, Geld), sich etwas aufzubauen, das einem von außen als "Glück" verkauft wird. Die wenigsten führen aber ein Leben wie die freiberuflichen Stylisten mit eigenem Design-Label aus der "Schöner Wohnen" oder wie die sympathischen schwedischen Pärchen in der IKEA-Werbung. Hinter der lackierten Fassade, mit der man sich unter Nachbarn ja auch gern gegenseitig übertrumpft, bröckeln die Beziehungen (Paare, die - so wie wir - richtig viel arbeiten, um die Hütte abzubezahlen oder sich endlose Diskussionen um Aufgabenteilung, Verantwortlichkeiten, Geld und gegenseitige Aufmerksamkeit liefern), es "gelingen" die Kinder nicht, die trotz teurem Trampolin und Stelzenhaus im Garten und musikalischer Früherziehung irgendwann kiffend und marodierend durch die Lande ziehen und ihre Eltern für ihre Spießigkeit verachten, man selbst stellt ab Ende 40 fest, dass es im Leben doch mehr geben muss als tagein tagaus im selben Job zu ackern und hat zu diesem Zeitpunkt auch wegen der größer und unabhängiger werdenden Kinder wieder die Luft, mehr auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und zu spüren, was da im Argen liegt.

Letztendlich steckt in dem Song die traurige Erkenntnis, dass stylishes Schauwohnen noch kein Leben ist, zumal dann nicht, wenn man es einfach nur aus dem Katalog oder dem Wohnmagazin kopiert. Und dass Geldverdienen und Konsum kein Ersatz für die Lebensaufgabe sind, uns um uns selbst und unsere Beziehungen zu kümmern, weil man sonst in all dem Überfluss irgendwann mit leeren Händen dasteht.

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Musikalisch. Fahrstuhl Musik, easy listening, seicht, charmvoller Gesang der zusehendes Leerer wird, bis die Stimme dann letztendlich nur noch roboterhaft gesungen wird - also an den Enden des Refrains. Das könnte man mal ausprobieren. Weiss halt auch nicht wie du das Gefühl des LI transportieren willst. Instrumente: Harfe, Glockenschlag auf den Wechsel, nerviges Handygepiepe im Beat, Xylophone-Gebimmel ... nene, eigentlich keine Ahnung ... Aber so typisch ernsthaft würde ich es nicht machen bzw. beginnen.

Das klingt nach einer tollen Musik-Umsetzungsidee. Ich hatte bei dem Interlude spontan diese schreckliche Einheitsbrei-Melodie von "That's how it is" von Beautypalace-Bibi im Hinterkopf, das fände ich sehr passend. Also so was Glockenspiel-Klimper-Mäßiges.

LG

Nicole
 
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wie und warum sich Menschen freiwillig und auch noch glücklich ihr Schicksal aussuchen, mit dem sie dann später hadern. An welcher Stelle haben sie was nicht bemerkt oder ignoriert und abgetan?

In vielen Partner-Biografien ist das schicke Eigenheim einfach ein logischer Schritt, dessen Ausgang man eben vorher nicht kennt. Das betrifft ja viele Bereiche des Lebens: Trotz hoher Scheidungswahrscheinlichkeit wird wieder mehr statt weniger geheiratet, trotz schwieriger Betreuungsverhältnisse werden wieder mehr Kinder gezeugt. Und kaum jemand würde eine berufliche Beförderung ablehnen, auch wenn er weiß, dass das mehr Stress und weniger Freizeit bedeutet.

Du merkst diesen Punkt meistens erst, wenn es zu spät ist. Und wer Herausforderungen vorher aus dem Weg geht, gilt gesellschaftlich schnell als Drückeberger, der sich seiner sozialen Verantwortung entzieht.
 
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das schicke Eigenheim einfach ein logischer Schritt, dessen Ausgang man eben vorher nicht kennt.

Ich spreche wieder von mir, aber: in unserem Fall war die Reihenhaussiedlung schlichtweg die einzige finanzier- und leistbare Möglichkeit, uns räumlich zu vergrößern. Der Wohnungs- und Immobilienmarkt ist hier seit mindestens 15 Jahren praktisch leergefegt, wir hatten ein paar Jahre lang eine Murkskombi aus Arbeits-, Wohn- und Gästezimmer in unserer Mietwohnung, die nicht gut funktionierte. Was man meistens im Voraus nicht bedenkt: Dass sich Bedürfnisse schnell ändern - bei uns zieht ein Kind jetzt bald aus, wir brauchen also gar nicht mehr so viel Platz - und dass sich Nachbarschaften auch verändern. Wer in ein Familienghetto zieht, das mit Kleinkindern wegen der Freunde in der Nachbarschaft und der guten, fußläufig erreichbaren Infrastruktur praktisch war, der fühlt sich im selben Ghetto mit 55+ vielleicht nicht mehr so richtig wohl, wenn die Nachbarteens auf der Dachterrasse Parties feiern oder in pickeligen Horden in irgendeiner Ecke herumlungern. Lebensmodelle ändern sich schneller, als man es sich vorher vorstellen kann. Zumal so ein Kleinfamilienleben heutzutage auch eine recht stressige Angelegenheit ist - viel Verantwortung, viel Organisation, generell viel um die Ohren, wenig Zeit, wenig Möglichkeiten, sich auf sich selbst oder auf Erfahrungen zu besinnen.

Auf Flexibilität sind aber große Anschaffungen wie Immobilien nicht ausgelegt und natürlich auch viel zu teuer. Ich höre von immer mehr Leuten, dass sie ihre Hütte nicht abbezahlen, sondern früher wieder verkaufen und sich verkleinern. Viel Fläche wird ja im Alter auch eine Last.

LG

Nicole
 
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Ich spreche wieder von mir, aber:

Ja eben - daher auch kein "aber".

Es gibt ja Alternativen: Kinderlos bleiben, nicht zusammenziehen ... arm, aber glücklich etc.


Zur Umsetzung: Da geht eigentlich viel. Man kann ihn als Statement gegen diese Konfirmität natürlich rotzig / punkig vertonen, aber mir würde eine etwas gelangweilt gesungene Country-Ballade besser gefalen.
 
Geiler Text. Musikalisch öffnet sich - um in Bands zu sprechen - für mich am ehesten was in Richtung Knorkator, schon allein, um der Kettcar-Gefahr zu entgehen. Ska ginge aber auch noch klar für mich.
 
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Sehr schöner Text. Totdesignte und festzementierte Träume - Aua.
Ich hab letztens die Titelseite von "Wohnen extra" zum jammen gesungen. Von daher spricht mich natürlich dein Titel "schöner Wohnen" sehr an ;-)
 
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Sehr schöner Text,
Schön dargestellt: Das private schöne Einmauern als Kapitulation und Unterordnung unter die gesellschaftlichen vermittelten Ideale und Normen....

und es machte uns froh,
uns so froh zu seh‘n....

Die letzte Zeile ist für mich nicht stimmig: Der Text vermittelt ja eben kein frohes Bild sondern eher eine kritische Bestandsaufnahme.
Eigentlich müsste es (zumindest wie ich finde) eher heißen: "uns als froh anzuseh‘n"
d.h. man ist froh, dass man es mit schönen dem Eigenheim ja nun (eigentlich) geschafft hat und gesellschaftlich als "froh" angesehen wird und man ist letztendlich froh über die gesellschaftliche Anerkennung als Eigenheimbesitzer.....
Da steckt eine sehr spannende Thematik zwischen den Zeilen.... ;)

Keine Ahnung, ob du das auch so gemeint hast, aber ich fände das "als" statt des "so" schon passender, und wenn das Metrum nicht verändert werden soll, halt das "an" von "anzusehen" weglassen, auch wenn das "an" inhaltlich korrekter wäre.

Musikalische Umsetzung ? Na ja, der Text hat ja mehrere Ebenen, einmal wird die schöne ideale Heimat beschrieben und auf der anderen Seite der Stillstand. Ich würde wohl irgendwie versuchen, diese Spannung auch musikalisch auszudrücken, d.h. den Song als leichten ("easy-Listening") Popsong / Bossa etc., und dann im Hintergrund aber einen Kontrapunkt, ob das nun schräge Sounds, Effekte, Gitarrenlicks oder was auch immer sind, die kurzzeitig mal vor kommen und eingeblendet werden...
 
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Musikalisch könnte ich mir nach nochmaligem Durchlesen auch gut was Klavierkabarettmäßiges à la Sebastian Krämer vorstellen, vielleicht an manchen Stellen von Kontrabass oder Cello begleitet für ein paar Dissonanzen oder dramatische Steigerungen.
 
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Die letzte Zeile ist für mich nicht stimmig: Der Text vermittelt ja eben kein frohes Bild sondern eher eine kritische Bestandsaufnahme.
Eigentlich müsste es (zumindest wie ich finde) eher heißen: "uns als froh anzuseh‘n"

Das klingt für mich verschwurbelt. Ich finde, die ursprüngliche Zeile trifft die Ironie punktgenau.
 
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Die letzte Zeile ist für mich nicht stimmig: Der Text vermittelt ja eben kein frohes Bild sondern eher eine kritische Bestandsaufnahme.
Eigentlich müsste es (zumindest wie ich finde) eher heißen: "uns als froh anzuseh‘n"
Ich finde die Zeile gerade stark, dieses doppelte sich-selbst-belügen
 
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Wow. Sehr schöner Text - an der Schwelle zwischen "Aufgeben" und "Kämpfen".
 
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Musikvorschlag: Neue Deutsche Welle, Richtung Ideal
 
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Klasse Text, bin mal so frei ...

Schöner Wohnen

Jetzt werden unsre Haare grau
und unsre Bäuche werden schlaff.
und unsre Bäuche schlaff ?

Wir wollten mal nach Hollywood,
jetzt sind wir hier im falschen Film.
spiel´n statt sind ?

Die Wohnung wie ein Möbelhaus,
im Garten steht der Profigrill.
Der Pool, er schimmert himmelblau,
Der Pool ist blau, die Kacheln grau ?
hier steht das Leben tödlich still.

Bald ist der Kredit abgezahlt
und dann haben wir die Wahl.
Vielleicht noch mal ein Neubeginn,
doch hier will keiner mehr hin.
doch hier will keiner hin ? // doch wer will hier schon hin ?
In der letzten Strophe ändert sich das Reimschema, denke, das macht nix, weil sowas entgeht Dir ja nicht ...


Schöner Wohnen
ist wie das Klonen
eines Traums.
Wir haben alles erreicht,
aber alles ist gleich.

Alles ist gleich.
Alles ist gleich.
Alles ist gleich.

Hier kann ich mir zum Schluß ein paar Variationen vorstellen:
Alles ist gleich.
Alles bleibt gleich

im Betonreich ...
 
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Hallo zusammen,

Mensch, ist ja Klasse, was da schon an Feedback zusammen gekommen ist!
Bevor ich am Wochenende irgendwann mal ausführlicher darauf eingehe, wollte ich schon mal meine große Freude darüber kundtun. Da ist schon vieles dabei, was mich anregt. Und etwas davon habe ich schon verarbeitet. :m_git_a:

Schnelle Grüße von der Mama
 
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Gähn!

Du besingst bloß eine vorübergehende Lebensphase. Irgendwann ist die Bude abbezahlt, die Kinder aus dem Haus und der Hund tot. Da fängt das Leben an! Ohne Hypothek reicht die Rente für Fernreisen und Kreuzfahrten. Die schönen Schränke zu Hause brauchst du nur, um daraus die Reisekoffer zu füllen. In Reisebussen und Kreuzfahrtschiffen bist du voll im Durchschnittsalter.

Ihr werdet sehen!:opa:

Cheers,
Jed (72, Rentner, verheiratet)

PS. Trotzdem ein netter Text!
 
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Gähn!

Du besingst bloß eine vorübergehende Lebensphase.
Ich verstehe nicht, warum es „gähn“ ist, wenn jemand eine Lebensphase besingt, in der man selbst gerade nicht (mehr) ist - ich finde z.B. auch, dass es tolle Lieder über die Pubertät gibt, obwohl ich längst nicht mehr drin bin, und ich fand auch die letzte Leonard Cohen-Platte textlich beeindruckend, obwohl ich (hoffentlich) noch nicht so kurz vor dem Ende stehe.

Abgesehen davon beschreibt der Text aber für mich auch ein gesellschaftliches Grundproblem unserer Zeit, nämlich den Effekt, dass durch die stattfindende Pluralisierung von Lebensentwürfen nur noch schwer ein Punkt der Zufriedenheit erreicht werden kann. Es gibt halt nicht mehr das klassisch lineare „Im-Soll-Sein“, was früher die Lebenswege gekennzeichnet hat. Stattdessen gibt es immer ein „könnte aber alles auch anders, also vielleicht - noch? - besser sein“... Da die Linearität aber noch sozialisationsbedingt im Denken derer steckt, die gerade genau in dieser Phase sind, hören die Planungen halt nach Frau, Kind, Haus und Hund auf. Und dann ist das Leben eben kein alternativloser „Selbstläufer“ mehr bis zur Rente (mit 80 oder so), und dann fallen die existentiellen (In-)Fragestellungen halt nochmal viel mehr ins Gewicht.

Ich lese also eher ein soziologisches Gesamt-Statement dahinter, das durchaus auch auf andere Lebensphasen übertragbar ist.
 
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