Schnarrende E- Saite

also mein Stimmgerät zeigt keine Töne an. Aber wie gesagt, wenn ich nach Gehör stimme, und immer am 5. Bund der drüber liegenden Saite greife, ist die Gitarre iegentlich richtig gestimmt. Zumindest hört sie sich richtig gestimmt an.

Und dann wenn ich beispielsweise einen einfachen G Akkord greife hört er sich total verhunzt an, eben wegen dieser E Saite.

Wenn ich den Ton im 12. Bund spiele ist er bei eigentlich allen Saiten zu hoch. Bei manchen mehr, bei anderen weniger.

Saitenlage am 12. bund der E Saite liegt jetzt bei ca 4mm.
Und den Zwischenraum am 6. Bundstäbchen bei niederdrücken am 1. und 12. Bund kann ich nicht genau bestimmen. Ich habe einfach solange die Krümmung verändert bis ich einen minimalen Abstand feststellen konnte. Ich würde den Zwischenraum auf ca 0,5mm schätzen.
Dieser Abstand ist bei alle. 6 Saiten etwa vorhanden. Wobei ich glaube das er bei der dicken E Saite noch ein wenig geringer ist.
 
also mein Stimmgerät zeigt keine Töne an. Aber wie gesagt, wenn ich nach Gehör stimme, ..
Das kannst Du mit dem Stimmgerät auch testen:
Kapo am 5. Bund: --> leere E-Saite anschlagen --> Stimmgerät sollte ein A registrieren (genauso wie Du ohne Kapo die A-Saite stimmen würdest).
Dann leere A-Saite anschlagen --> Stimmgerät sollte ein D registrieren (genauso wie ohne Kapo die D-Saite gestimmt wird).
Dann leere D-Saite anschlagen --> Stimmgerät sollte ein g registrieren (genauso wie ohne Kapo die g-Saite gestimmt wird).
Dann g-Saite mit Kapo am 5. Bund am 2. Bund (7.Bund) greifen --> Stimmgerät sollte ein D registrieren.
Leere b-Saite anschlagen --> Stimmgerät sollte ein E registrieren.
Leere hohe e-Saite anschlagen --> Stimmgerät sollte ein A registrieren.

Wenn ich den Ton im 12. Bund spiele ist er bei eigentlich allen Saiten zu hoch. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Saitenlage am 12. bund der E Saite liegt jetzt bei ca 4mm.
Das heißt die Gitarre ist nicht oktavrein. Dies kann sich durch Verbesserung der Saitenlage auch verbessern.
Das heißt wenn die Stegeinlage um 1 oder 2 mm erniedrigt wird verbessert sich die Saitenlage auf 3,5 mm bzw. 3,0 mm.
Dazu musst Du die Stegeinlage herausnehmen und an der Unterseite plan abschleifen.
Manche Gitarren haben unter der Stegeinlage eine Beilage die entfernt werden kann (dann spart man sich das Abschleifen).
Hilfreich dabei ist einen Kapo montieren, die Saiten lockern bis man die Pins entfernen kann und dann auch die Stegeinlage --> trotzdem bleiben die Saiten augrund des Kapos an den Mechaniken gut aufgewickelt.

Ich habe einfach solange die Krümmung verändert bis ich einen minimalen Abstand feststellen konnte. Ich würde den Zwischenraum auf ca 0,5mm schätzen.
Dies wäre in Ordnung.
 
ohje....bei einer 2 Wochen alten Gitarre schon direkt was abschleifen....kann mich nicht ganz damit anfreunden.
Wenn ich die Saitenlage durch das Abschleifen verringere, beginnen dann nicht wieder die Saiten zu schnarren, und ich müsste die Halskrümmung nochmals nachstellen? Oder verstehe ich da was falsch?
Und woher weiß ich wieviel ich abschleifen muss?

Aber die größte Frage die ich mir stelle ist, ob sich der Vorgang überhaupt lohnt? Also was genau bedeutet es wenn die Gitarre oktavrein ist, und was ändert sich genau durch das abschleifen? Bekomme ich damit einen besseren Klang, oder wird eben dieses Kapo Problem damit behoben?

Und...
Ist der Vorgang genauso "ungefährlich" wie das einstellen der Halskrümmung? Oder kann ich hierbei mehr an der Gitarre kaputt machen?

Vielen Dank schonmal für die vielen vielen Antworten :)
 
Durch das Abschleifen der Stegeinlage änderst du die Saitenlage.
Die ändert sich zwar auch bei einer Verstellung der Halskrümmung, allerdings sollte man die Halskrümmung nicht dazu benutzen, um die Saitenlage zu ändern. Die sollte man nur verstellen, wenn sie - wie bei dir - nicht korrekt ist.

Von einer korrekt eingestellten Halskrümmung ausgehend kann man dann die für sich optimale Saitenlage durch Anpassung der Stegeinlage und ggf. des Sattels finden. Ob man das überhaupt machen muss/sollte hängt natürlich davon ab, wie zufrieden man mit der momentanen Saitenlage ist.

Wie viel du abschleifen musst, ergibt sich durch das verdoppeln der gewünschten Änderung im 12. Bund. Wenn du die Saitenlage im 12. Bund also z.B. um einen Millimeter verringern möchtest, musst du die Stegeinlage um zwei Millimeter abschleifen (siehe auch Richelles Post).
Etwas achtgeben sollte man dabei noch auf die sonstige Konstruktion des Steges und auf den Winkel, in dem die Saiten darüberlaufen. Bei meiner Konzertgitarre würde ich z.B. gerne noch einen Millimeter runter, aber ich kann die Stegeinlage nicht mehr zwei Millimeter abschleifen, weil sie dann im Diskant schon in der Nut verschwinden würde. :)

Im Zweifelsfall kann einem der nächste Gitarrenbauer behilflich sein, der macht das für relativ wenig Geld. :)
 
also ich kann erhlich gesagt nicht wirklich sagen wie zufrieden ich mit meiner Saitenlage bin. Sie stört mich nicht wirklich.
Von daher denke ich, dass ich das mit dem Abschleifen ich fürs erste mal lasse.

Zum Stimmen mit Kapo:
Wenn ich das Kapo in den 5. Bund klemme und mit dem Stimmgerät stimme gibt es immer kleine bis große Abweichungen vom richtigen Ton. Heißt das ich muss jedesmal nachstimmen um im 5. Bund mit Kapo zu spielen, oder gibt es eine Möglichkeit das zu beheben? Bzw. worauf ist diese Verstimmung zurückzuführen? Auf die Gitarre, das kapodaster, die Saiten oder bin ich an allem Schuld :redface:
 
Ein bisschen was von allem vermutlich :D

Du wirst in jedem Bund ganz leichte Abweichungen vom Sollton feststellen, wenn du eine Saite dort greifst. Das ganze hängt u.a. von den Saiten selbst und von der Kraft ab, mit der man die Saite greift. Da die Saite beim greifen immer auch etwas gedehnt wird, hat das z.B. Einfluss auf die Tonhöhe.

Ein Kapo sollte immer nur so fest sitzen wie nötig, also dass man gerade schnarrfrei spielen kann. Außerdem sollte er nahe am Bundstäbchen angebracht werden (wo man beim spielen optimalerwiese auch greifen sollte). Ein leichtes Verstimmen mit Kapo ist aber normal, und man kann es nie zu 100% verhindern.
Durch die oben genannten Maßnahmen kann man es aber in der regel so reduzieren, dass sich die Gitarre nicht verstimmt anhört. :)
 
Aber die größte Frage die ich mir stelle ist, ob sich der Vorgang überhaupt lohnt? Also was genau bedeutet es wenn die Gitarre oktavrein ist, und was ändert sich genau durch das abschleifen? Bekomme ich damit einen besseren Klang, oder wird eben dieses Kapo Problem damit behoben?

rancid hat ja fast alles schon perfekt erklärt :).

Nur noch als Ergänzung oder Erklärung:

Wenn die Gitarre nicht oktavrein ist bedeutet dies --> das der gegriffene Ton am 12. Bund nicht genau eine Oktave über dem Ton der Leersaite liegt.
Die Ursache kann schon eine etwas zu hohe Saitenlage sein --> weil die Saite beim Greifen aufgrund der etwas höheren Lage etwas mehr gedehnt wird und dadurch der Ton auch etwas höher wird.
Eine weitere Maßnahme wäre den Auflagepunkt an der Stegeinlage zu verändern - Stegkompensation.
Die E-Gitarristen haben es da etwas einfacher, da sie dies über Schrauben besser einstellen können.

Ob das Problem mit dem Kapo vollständig behoben wird ist schwierig zu sagen --> da ja noch etwas unklar ist ob es sich wirklich um einen falschen Ton handelt oder ob der Ton zwar richtig ist aber nur dumpfer oder schwächer oder mit weniger Sustain klingt (ein Unterschied im Klang von Leersaiten und gegriffenen Saiten ist mehr oder weniger bei allen Gitarren vorhanden und je kürzer die schwingende Saite wird --> also bei den höheren Bünden vor allem bei der tiefen E-Saite desto geringer wird in der Regel das Klangspektrum des Tones). Oft nur sehr hochpreisige Gitarren (2000 - 3000 €) sind diesbezüglich den restlichen Gitarren eindrucksvoll überlegen.
Manchmal gibt es auch bei bestimmten Tönen sogenannte "deadspots" --> d.h. die Eigenfrequenz von Bauteilen der Gitarre (Hals, ect.) stimmt mit der Tonfrequenz so überein, dass die Schwingung gedämpft wird und somit der Ton entsprechend schwach ausfällt.

Wenn die Tonhöhe bei Deinem Problem nicht stimmen sollte --> dann wäre die Saitenlagenverbesserung und die Klemmdruckeinstellung des Kapos schon eine wirksame Maßnahme und für die Oktavreinheit ebenfalls.

Wenn Du Deine Stegeinlage durch planes Abschleifen an der Unterseite jetzt optimierst --> kannst Du immer noch später bei Bedarf um eventuell die Saitenlage wieder etwas zu erhöhen einen dünnen Holzstreifen beilegen.

Nachfolgend eine Seite auf Englisch mit einigen Bildern: Saitenlage über Stegeinlagenbearbeitung optimieren

Die Gitarre wirst Du dabei nicht kaputtmachen --> im schlimmsten Fall die Stegeinlage und die gibt es für wenig Geld zum Nachkaufen.
Aber die Empfehlung dies von einem Gitarrenbauer oder Servicetechniker machen zu lassen ist nicht ganz verkehrt --> erspart etwas Arbeit und kostet auch nicht sehr viel.

€: Zwischenzeitlich sind wieder zwei neue Beiträge geschrieben worden :D. Ich bitte diesen Beitrag entsprechend dieses Gesichtspunktes zu betrachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, nehmen wir mal an ich würde die Saitenlage durch abschleifen veringern, die Gitarre wär oktavrein.
Und wenn ich dann neue Saiten aufziehe? Dann verändert sich doch wieder alles, und die Mühe war umsonst.
Ich habe gelesen man sollte bei täglich einer Stunde Gitarrenspiel jede Woche die Saiten wechseln (was mir ziemlich häufig vorkommt).
Bedeutet das bei jedem Saitenwechsel nochmals Saitenlage korrigieren? Oder ist das nur bei einem Wechsel der Saitenstärke?
 
Und wenn ich dann neue Saiten aufziehe? Dann verändert sich doch wieder alles, und die Mühe war umsonst.
Solange du die Saitenstärke (und damit den Saitenzug) nicht in großen Sprüngen änderst, passiert da nicht viel. Höchstens muss man evtl. die Halskrümmung etwas anpassen. Die Saitenlage ist durch Sattel und Steg vorgegeben und dann wieder wie vorher.

Ich wechsle immer mal zwischen .011ern und .012ern, und auch wenn sich dadurch sicher minimale Veränderungen der Halskrümmung ergeben, hab ich sie deswegen noch nie nachgestellt, da es sich einfach nicht merklich auswirkt.

Ich habe gelesen man sollte bei täglich einer Stunde Gitarrenspiel jede Woche die Saiten wechseln (was mir ziemlich häufig vorkommt).
Das ist sehr individuell, und hängt auch stark von den Saiten selbst und vom Handschweiß ab. Meiner ist z.B. sehr aggressiv, und ich muss unbeschichtete Saiten ohne Pflegemittel schon jede Woche oder spätestens jede zweite wechseln (siehe gerade im OT-Thread in der Guitar-Lounge). Andere können die gleichen Saiten vier oder mehr Wochen ohne Probleme verwenden.
Beschichtete Saiten können das nochmal um ein mehrfaches verlängern.
 
alles klar. vielen dank nochmals.
ich denke ich werde demnächst erstmal einen neuen Satz Saiten aufziehen, und dann nochmal nachschauen wies mit dem Kapo ausschaut. Evtl änder ich dann noch was an der Saitenlage.

Kurze Frage noch: Gibt es einen Saitensatz den ihr mir empfehlen könnt? Bin mir zwar nicht sicher welche Saitenstärke ich im Moment drauf habe, denke aber das es ein 012 Satz ist.
 
Elixir 80/20 Nanoweb 012-53 sind sicherlich empfehlenswerte Saiten mit extrem langer Lebensdauer.

Martin M2100 Marquis Phosphor Bronze 012-054 sind Saiten ohne Beschichtung (deswegen ist die Lebensdauer den Elixir Saiten auch unterlegen), die meistens einen dunkleren wärmeren Klang erzeugen.
Martin MEC12 Signatur Serie Eric Clapton 012-054 waren im Vergleich zu vielen anderen Martinsaiten auch nicht schlecht.

Meine Lieblingssaiten bei meiner M32CP sind die Newtone Masterclass phosphorbronze 012-052 (dies sind roundcore-Saiten --> überstehende Enden dürfen erst nach dem Spannen der umwickelten Saiten abgezwickt oder abgebrochen werden!)

Nur aufgrund dessen, dass die Newtones meine Lieblingssaiten auf meiner Lakewood sind --> heißt dies noch lange nicht, dass diese Saiten bei Deiner Gitarre ähnliche Klänge entwickeln würden bzw. dass jenes Klangspektrum welches mir am besten gefällt auch für Dich am schönsten klingt.

Deswegen sind Saitenempfehlungen immer mit Vorsicht zu genießen, da jede Gitarre mit bestimmten Saiten anders klingt und auch jeder Spieler andere Klangvorstellungen hat.

Die Lebensdauer und Klangkonstanz über einen langen Zeitraum betreffend sind die Elixir vermutlich unschlagbar.
 
ich werd mir mal ein paar davon anschauen.

ich bedanke mich recht herzlich für die nette Unterstützung. War wirklich eine große Hilfe :)
 
Ich habe letztens meine Gitarrensaiten gewechselt. Wenn ich nun die E-Saite härter anspiele scheppert da was mit. Ich hab versucht den Ursprung zu finden, an den Bundstäben liegt es nicht. Das Geräusch kommt eher von der Brücke, von dem Pin.
Kann mir jemand helfen? Wäre echt net....

Mfg
bassmännl
 
Eine von mehreren Ursachen könnte ein schlecht sitzendes Ballend sein (siehe Bild).
Dazu Saite nochmal lockern, Pin und Saite herausnehmen, Saite vor dem Ballend leicht biegen und dann Saite und Pin wieder anbringen (Saite beim Montieren des Pins ziehen).

shoptalk208_img2.jpg
 
Vielen Dank. Werd ich bei Gelegenheit mal ausprobiern.
 
Ich habs so gemacht, wie du gesagt hast. Geholfen hat es aber nichts. Danach hab ich neue Saiten aufgezogen und jetzt ist es wieder weg. :D
 

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