Noch ein Tipp am Rande, der Dir NACH einem ARZTBESUCH und dem Abklingen der Schmerzen helfen wird.
Versuche mal grundsätzlich die Gitarre höher zu hängen. Die optimale Höhe hast Du, wenn die UMGEHÄNGTE Gitarre im SITZEN nicht mehr auf den Oberschenkel aufliegt, sondern völlig gerade hängt.
Das sieht zwar uncool aus, ist aber auf Dauer gesünder und erspart Dir neben der Sehnenscheidenentzündung und einem Carpal-Tunnel-Syndrom auch noch gewisse Probleme mit den Handgelenken. Was man in Movies und den einschlägigen TV-Sendungen so sehen kann, ist nicht unbedingt nachahmenswert, weil es entweder auf Gründen der Show oder schlichtweg Unwissenheit gründet.
Es kann auch hilfreich sein, die Gurtbefestigung vom oberen Zargen (Fender/Paula) auf die Halsrückseite zu verlegen, ungefähr an die Stelle, an der bei den Fenderartigen Gitarren die Halshalteplatte ist. Wenn die Gitarre einen eingeschraubten Hals hat, kann man einfach durch die Platte bohren, und dort einen Gurthalteknopf anbringen.
Bei wertvollen Instrumenten wird dadurch zwar der Sammlerwert gemindert, aber wenn die Sehnenscheidenentzündung chronisch wird, wirst Du Deine Gitarre sowieso früher oder später verkaufen können, weil Du nicht mehr spielen kannst.
Achte bei der Wiederaufnahme Deiner Spiel- oder Übungssessions auch darauf, daß Du beide Arme und Hände in eine GERADE LINIE Linie bringst, um eine übermässige Beanspruchung der Sehnen und Gelenke zu vermeiden.
Achte darauf, die rechte Hand beim Spielen mit dem Pick nach Art einer Karatefaust zu schließen, um Fliehkraft zu minimieren und damit das Handgelenk zu entlasten-
Achte bei der linken Hand auf eine korrekte Daumenhaltung (grundsätzlich Richtung Zimmerdecke und gegenüber dem Mittelfinger) und auch darauf, daß das Griffbrett senkrecht steht, weil Du sonst das Handgelenk abknicken mußt, was wiederum nichts für die Sehnen ist.
Und für alle Fälle:
ich spiele mittlerweile seit fast 27 Jahren, hab am Anfang auch gewisse Probleme gehabt, die ich nach Umstellung auf die hier ungefähr beschriebene Haltung beseitigen konnte, und ich habe eigentlich jeden Tag mindestens acht Stunden eine Gitarre in der Hand. Deswegen glaube ich zu wissen, wovon ich rede.
Aber, die Schmerzen können auch von den Nerven kommen. Wegen der genauen Diagnose ist der Arztbesuch eigentlich unvermeidlich.Deswegen, such Dir vielleicht nicht irgendeinen Orthopäden aus, sondern lieber einen Arzt, der sich auf Musikererkrankungen spezialisiert hat, und da vielleicht noch einen Spezialisten für Gitarristen. Die gibt es, allerdings nicht unbedingt nahe bei der eigenen Haustür. Aber notfalls sollte Dir Dein Hobby auch eine Fahrt von vielleicht mehreren hundert Kilometer wert sein.
Und der letzte Tipp: Wer beim Üben die Zähne zusammenbeißt, spannt die Halsmuskulatur an, dann die Schultermuskulatur, damit wird dann auch die Durchblutung der Arme behindert und schon können die Probleme kommen.
Deswegen: locker bleiben und richtig üben.
Gute Besserung