Schmerzen im Arm, weiteres Vorgehen

  • Ersteller Zeugschläger
  • Erstellt am
Z
Zeugschläger
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.11.24
Registriert
26.01.15
Beiträge
116
Kekse
0
Moin,

seit ein paar Tagen habe ich nach dem Klavierspielen schmerzen im rechten Arm vorne auf der rechten Seite. Das kommt wohl vom kleinen Finger. Es gibt ja auch genug Themen, was das sein könnte. Sehnenscheidenentzündung, Muskelverhärtung oder sonstwas. Ich habe direkt am Anfang ein paar Stunden Unterricht genommen, um eben die groben Fehler nicht zu machen.

Die Frage ist aber, wie ich jetzt weiter vorgehen sollte. Die Optionen sind Arzt, Pause machen, zum Klavierlehrer gehen. Aber in welcher Reihenfolge? Direkt zum Klavierlehrer gehen und eine neue Technik lernen, auskurieren und dann nochmal den Lehrer drüberschauen lassen, direkt zum Arzt gehen und das abklären lassen?
Eine Schwierigkeit ist, dass ich vom Studium her viel am Computer sitze.

Die Schmerzen sind übrigens (noch) nicht dauerhaft. Beim Spielen bemerke ich sie manchmal und ein paar Minuten danach bleiben sie noch bestehen. Im Alltag merke ich höchstens, dass da was ist, wobei das auch durch Konzentration darauf kommen kann.
 
Eigenschaft
 
meine Reihenfolge wäre: sofort Pause machen mit üben, sofort zum Arzt. Wenn es auskuriert ist, zum Lehrer.
 
Was kann denn der Arzt tun, außer Ruhe verordnen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Was kann denn der Arzt tun, außer Ruhe verordnen?

Wenn er ein guter Arzt ist, kann er eine Diagnose machen. Wenn er ein schlechter Arzt ist, wird er ohne Diagnose einfach irgendwelche Schmerzmittel verschreiben.
 
schmerzen im rechten Arm vorne auf der rechten Seite.
Wo genau?

Eine Schwierigkeit ist, dass ich vom Studium her viel am Computer sitze.
Das könnte auch ein "Mausarm" sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Repetitive-Strain-Injury-Syndrom
Falls das in Betracht kommt, dann auf jeden Fall die Maus mal mit rechts und mal mit links bedienen. Für Klavierspieler ja kein Problem ... :D

Klavierspielen mit der richtigen Technik(!) kann mMn sogar eine Therapie sein. Allerdings muß man diese Technik auch beherrschen. Such mal hier im Forum und bei google/youtube nach Armgewichtsmethode, Taubman Approach, Feuchtwangerübung, "Modernes Klavierspiel" von Walter Gieseking.

Zum irgendeinem Klavierlehrer gehen reicht nicht, es muß ein Klavierlehrer sein, der das auch unterrichten kann.

Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn er ein guter Arzt ist, kann er eine Diagnose machen. Wenn er ein schlechter Arzt ist, wird er ohne Diagnose einfach irgendwelche Schmerzmittel verschreiben.
Ok… Ich muss mal sehen, ob ich heute noch Zeit finde.
Wenn man von diesem 'Knubbel' außen am Handgelenk (Handrücken oben) etwa fünf Zentimeter den Knochen Richtung Ellbogen nachfährt und dann ein bisschen nach innen fährt, landet man in einer Vertiefung zwischen Knochen und Muskel oder Sehne (man drückt dann von oben). Da drin sticht es.
Das glaube ich eigentlich weniger, weil ich seit über zehn Jahren viel am Computer bin und sich nicht viel geändert hat. Das würde mich doch wundern, wenn das plötzlich auftritt.
Zum irgendeinem Klavierlehrer gehen reicht nicht, es muß ein Klavierlehrer sein, der das auch unterrichten kann.
Die meisten Klavierlehrer werden aber doch die richtige Haltung kennen. Meiner hat Musik studiert (ist also nicht nur 'irgendeiner', der dem Schüler immer eine Stunde voraus ist).
 
Gerade war ich beim Arzt und er sagt, dass es eine Überreizung sei. Von Sehnenscheidenentzündung hat er nichts gesagt. Ich weiß aber nicht, ob es keine ist oder ob das das Gleiche ist. Die einzige Möglichkeit ist, alle schmerzhaften Tätigkeiten zu vermeiden. :(
Leider ist mir erst draußen die Frage eingefallen, ob es möglich ist, in einer anderen Haltung, die nicht schmerzt, zu spielen.
 
Wenn man von diesem 'Knubbel' außen am Handgelenk
OK, hört sich für mich nicht nach Mausarm an. Kleiner Finger hört sich plausibel an: Die Sehnen dieses Fingers laufen da entlang.

Die meisten Klavierlehrer werden aber doch die richtige Haltung kennen. Meiner hat Musik studiert (ist also nicht nur 'irgendeiner', der dem Schüler immer eine Stunde voraus ist).
Wenn das mal so einfach wäre: Die eine richtige Haltung gibt es nicht, es gibt verschiedene Schulen. Frag Deinen Lehrer mal nach Armgewichtsmethode, Taubman-Approach, Peter Feuchtwanger, dann merkst Du ja, was er darüber weiß. (Wenn er darüber nichts weiß, heißt das aber noch lange nicht, daß er ein schlechter Lehrer ist. Nicht jeder kann alles wissen/können.)

Gerade war ich beim Arzt und er sagt, dass es eine Überreizung sei. [...] Die einzige Möglichkeit ist, alle schmerzhaften Tätigkeiten zu vermeiden.
Typisch Arzt: Zu musikbezogenen Problemen fällt den meisten nichts ein außer: Aufhören. Das kann es ja nicht sein! Sie haben dazu halt im Studium nichts gelernt. Weil einige Ärzte dieses Problem erkannt haben, sind musikmedizinische Institute ins Leben gerufen worden. Z.B. http://fim.mh-freiburg.de/ und https://www.uniklinik-freiburg.de/musikermedizin.html

Die Frage ist: Spielst Du aus den Fingern oder benutzt Du auch Techniken wie Unterarmrotation, Oberarmdrehung, das Körpergewicht zum Spielen etc?

Man kann z.B. den kleinen Finger so spielen, daß man seine Muskeln nicht aktiv mittels Hebung und Senkung des Fingers zur Tonerzeugung mit der Fingerkuppe einsetzt, sondern, daß er mittels Supination passiv - ähnlich wie bei einem Karateschlag - mit der äußeren Seitenfläche gespielt wird. Die Fingermuskulatur leistet dabei allenfalls Widerstand, damit der Finger nicht schlapp und weich wegbricht.

Wenn man so eine Spielhaltung konsequent mit allen Fingern umsetzt, entstehen in den Handgelenken und Unterarmen allerlei Kreis- und Wellenbewegungen, alles bleibt locker, weich und entspannt. Immer der Finger, der gerade spielt, leistet Widerstand, aber er spielt nicht aktiv. Das Gegenteil hat man, wenn man die Arme starr ausstreckt und mit den Fingern auf der Tastatur wie auf einer Schreibmaschine spielt.

Das ganze ist natürlich kaum in einem Internetforum zu diagnostizieren und zu beschreiben und soll nur mal als Denkanstoß gelten, in welcher Richtung Du schauen kannst. Versuche Dich sebst zu beobachten: Bei welchen Bewegungen taucht der Schmerz auf? Kann ich hier etwas ändern? Wenn das alte Gewohnheiten sind, ist das seeeehr schwer zu ändern und braucht viel Geduld. Vom Taubman-Approach gibt es viele Videos im Netz. Schau Dir da mal etwas an, einfach um zu sehen, was alles möglich ist.

Disclaimer: Ich bin kein Arzt. Alles geschieht auf Deine eigene Verantwortung. :rolleyes:

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
OK, hört sich für mich nicht nach Mausarm an.
Es hat mit dem kleinen Finger zu tun.
Die Frage ist: Spielst Du aus den Fingern oder benutzt Du auch Techniken wie Unterarmrotation, Oberarmdrehung, das Körpergewicht zum Spielen etc?
Was? ^^ Ich habe gelernt, dass der Handrücken gerade und in einer Linie mit dem Unterarm bleiben soll.
Man kann z.B. den kleinen Finger so spielen, daß man seine Muskeln nicht aktiv mittels Hebung und Senkung des Fingers zur Tonerzeugung mit der Fingerkuppe einsetzt, sondern, daß er mittels Supination passiv - ähnlich we bei einem Karateschlag - mit der äußeren Seitenfläche gespielt wird. Die Fingermuskulatur leistet dabei allenfalls Widerstand, damit der Finger nicht schlapp und weich wegbricht.
Wenn ich meine Hand nach außen kippe (Handrücken nach rechts kippe), geht der Schmerz weg. Meinst du sowas? Das hat mir mein Lehrer aber explizit abgewöhnt. Ansonsten drücke ich halt die Finger gerade nach unten.

Danke für deine ausführlichen Antworten. Ich werde mal vorsichtig rumprobieren. In Freiburg war ich zwar mal eine Zeit lang, aber das ist doch zu weit weg.
 
Wenn ich meine Hand nach außen kippe (Handrücken nach rechts kippe), geht der Schmerz weg. Meinst du sowas?
Yepp!

Schau Dir mal diese Video an, das zeigt es deutlich, was ich meine:


Ich habe gelernt, dass der Handrücken gerade und in einer Linie mit dem Unterarm bleiben soll.
Meinst du sowas? Das hat mir mein Lehrer aber explizit abgewöhnt. Ansonsten drücke ich halt die Finger gerade nach unten.
Dazu kann ich nichts sagen, ich kenne Deinen Lehrer nicht und habe nicht gesehen, wie Du spielst. Zur Frage, ob alle Lehrer das unterrichten können, höre Dir an, was der Herr am Ende des Videos oben zu Franz Liszt sagt.

Zum kleinen Finger hat der auch etwas:


Viele Grüße,
McCoy
 
Danke. Das werde ich mir bei Gelegenheit mal ansehen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben