Hey
@Divesu - ich hab genau mit einem solchen Lehrer angefangen...und der hätte mir die Lust am Trommeln auch um ein Haar genommen mit dieser Methode.
Grade wenn man mit einem Instrument neu beginnt und erstmal keine großen Ambitionen hat will man doch vor allem Spaß an der Sache haben.
Technik lernen kann man gleichzeitig ja immer noch, sollte (die grundlegenden Dinge wie Sitz-/Stickhaltung etc. mal außen vor) aber nicht zwangweise im Fokus stehen. Je nach Wunsch des Schülers.
Ein Lehrer sollte in jedem Fall auf diese Wünsche können, schließlich ist er irgendwo ja auch Dienstleister. So klingt das für mich nach jemandem, der nicht wirklich Bock hat Wissen zu vermitteln sondern vielmehr nach jemandem, der eben Geld damit verdient, immer wieder die selbe Leier runterzurattern:
Mal eben zwei drei Seiten aus ein paar Büchern kopiert, sind das für einen Anfänger schonmal ein paar Monate Bechäftigung.
Du glaubst gar nicht, was man aus ein paar Handsätzen alles rausholen kann. Allerdings finde ich, sind so Geschichten einfach schon zu weit vorgegriffen.
Wie schon gesagt wurde - was nützt es, wenn die Hände fit sind aber man nicht weiß, wie man das Ganze musikalisch am Set orchestrieren und umsetzen kann?
Ich gebe mittlerweile selbst Unterricht, derzeit bei knapp 20 Schülern.
Größtenteils Kinder im Alter von 8 bis 16 und ich kann einfach aus der Erfahrung heraus sagen:
Ja, Technik ist wichtig und sollte auch von Anfang an durchgenommen werden. Das erspart einem später viel Zeit und Nerven wenn man von vornerein einfach lernt genau zu wissen, was man da eigentlich grade tut.
ABER - das eine schließt das andere ja nicht aus und das Spielen am Set sollte definitiv im Vordergrund stehen, begleitet von ein, zwei Handübungen am Pad oder auf der Snare (mache ich grundsätzlich immer als Warm-Up).
Viele Koordinationsübungen lassen sich genauso gut aufs Schlagzeug übertragen (und vor allem für Kinder akustisch auch besser wiedergeben).
Ich lasse die Kids grundsätzlich, bevor ich auch nur irgendwas beibringe erstmal übers ganze Schlagzeug hauen damit sie sich ein grobes Bild davon machen können, wie das alles klingt und drösel' dann nach und nach die einzelnen Fuktionen auf. In den ersten Stunden lernen sie dann normalerweise den Grundbeat, später kommen dann Fill-Ins über die Toms und mit Beckeneinsatz dazu und erst dann gehe ich eigentlich auf Rhythmik, Notenwerte und Blattlesen ein.
Aber so hat man jedenfalls direkt erste Erfolgserlebnisse, weil die Maschine einfach "rollt" und man was spielen kann, das eben auch nach was klingt.
Wenn ich jetzt Gitarre lernen wollte wäre es für mich glaube ich auch cooler, nach ein paar Minuten das Intro von Nothing Else Matters spielen als Dir nach ein paar Monaten sagen zu können dass da auf dem Notenblatt ein Dominantseptakkord steht, ohne aber eine Vorstellung davon zu haben wie der klingt und was man damit anstellen kann.
Ich habe natürlich auch einige Schüler, die zu mir kommen und bewusst Technik machen - die sind aber in der Regel auch einfach schon etwas älter, spielen schon länger, haben vielleicht auch schon Bands etc.
In dem Kontext wäre es natürlich interessant zu wissen, wie alt dein Sohn ist. Man kann sich gewisse Dinge auch selber beibringen wenn man ein bisschen Arbeit reinsteckt und ein grundlegendes Verständis für das Thema hat (fällt einem Erwachsenen denke ich im Endeffekt leichter), grade heutzutage ist das Internet ja voll von Tutorials und Onlinekursen - ein echter Lehrer ist aber immer besser!
Dass Dir die Mitarbeiter bei Session alle miteinander sowas gesagt haben kann ich mir fast gar nicht vorstellen - zumindest dem Team in Frankfurt traue ich da deutlich mehr Sachverstand zu
Soviel von mir zu dem Thema, hoffe ich konnte helfen.
Falls das mit dem Lehrer überhaupt nicht klappt und Ihr aus FFM bzw. Umgebung kommt würde ich Euch anbieten, mal unverbindlich auf eine kostenlose Probestunde vorbeizukommen
Liebe Grüße,
Fabian