Hallo zusammen,
ich bin selbst Drummer und stand natürlich vor dem gleichen Problem. Mittlerweile ist aus meinem "Schlagzeugraum" ein Tonstudio geworden, in dem ich Aufnahmen mit verschiedenen Instrumenten und auch Gesang sowie das Mastern realisieren kann. Da ich bei der DAW ein wenig Starthilfe brauchte, habe ich mir vor Ort ein professionelles Coaching eingekauft und bei der Gelegenheit habe ich mir natürlich ein Feedback einheholt, und das war sehr positiv. Das zum Thema Referenz und warum ich auch noch meinen Senf dazugebe.
Zunächst mal sehe ich auf den Bildern ein Zimmer im Dachgeschoss. Das ist hinsichtlich Schalldämmung nicht die beste Ausgangsposition. Die Idee, daß man dort Schlagzeug spielen kann, während die Kinder schlafen o.ä. kann man getrost verwerfen. Aus meiner Sicht ist hier nur eine Raum-im-Raum-Lösung möglich. Damit läßt sich sicherlich ein erträgliches Maß an Schallbelästigung der Mitbewohner herstellen. Kostet aber auch entsprechend und ist dann explizit für diesen Raum.
Wenn das keine Alternative ist, dann muss man Abstriche hinnehmen. Aber das Unterfangen wird nicht gleich unmöglich. Die Bausteine zu einem besseren Ergebnis, als einfach nur das Drumset auf einem Teppich reinstellen, sind aus meiner Sicht folgende:
- Drumset, Stimmung, Spieltechnik
- Nachschwingzeiten im Raum optimieren
- Schwachstellen beseitigen
Ad 1) Grundsätzlich gibt es leise und laute Drumsets. Die Wahl der Felle und Sticks sowie die Stimmung beeinflussen nicht nur den Sound und das Spielgefühl, sondern auch die Lautstärke. Ein wenig spielt natürlich auch die Musik eine Rolle. Spielst Du Jazz, stehen die Chancen für den Hausfrieden gut, spielst Du Metal mit durchgetretenen 16tel auf der DoubleBassDrum, dann sehe ich schwarz.
Ich habe mehrere Instrumente. Mein Remo Encore aus Jugendzeiten mit der 20er Bassdrum und den schweren, schwingungsarmen Kesseln dringt aus meinem Studio so gut wie gar nicht heraus. Da ist dann fast nur die Snare ein Thema. Mein Sonor S-Class hingegen hat einen Maple-Birken-Kessel und ich spiele es mit einer offenen, ungedämpften Stimmung. Das ist ein riesiger Unterschied in der Lautstärke und auch den Frequenzbereichen. Wenn das Instrument fix ist, dann könnte man bei den Fellen in Richtung PinStripe überlegen. Bei den Sticks vielleicht nicht die Hickory Power5B, sondern Maple 5A usw.
Ad 2) Für mich das wichtigste Thema. Wenn alles scheppert und wummert, leidet der Spaß. Bei mir haben BassTraps von Hofa ein Wunder vollbracht. Aber auch die bereits geteilten Links sind gute Alternativen. Es lohnt sich, hier zu investieren. Zumal man das immer wieder mit umziehen kann.
Ad 3) Soweit ich das auf den Fotos beurteilen kann, ist die Tür eine Schwachstelle. Das Podest von Thomann wurde ja schon genannt, Trittschall wäre ein weiteres Problem. Das Fenster würde ich mit einer vorgesetzen OSB-Platte und einer Schaumstoffdämmung angehen und die Wände würde ich nach dem Federprinzip optimieren. Massive Wände kriegen einen Kegelschaumstoff und Leichtbauwände brauchen Masse.
Viel Erfolg
LMcG