Hallo,
auch auf die Gefahr hin, dass ich mich hier mit einer ganzen Gilde anlege...nein
Ich mache mir schon seit Jahren Gedanken darüber, warum es so schwer ist, jemanden an den Drums zu finden, der genügend Gefühl für sein Instrument und die zu begleitenden Songs mitbringt.
Ich habe in all den Jahren schon mit vielen verschiedenen Schlagzeugern zusammen gespielt. Immer wieder stellte es sich als Problem heraus, dass die überaus meisten davon einfach kein Gehör/Gefühl für Songs hatten, die nicht mit einem durchgehenden Standardpattern gespielt werden sollten.
Ich/wir schreiben und spielen Songs, die nicht besonders schnell sind und mehr auf Dynamik, Sound und "Stop and go" setzen. Hier kommt es darauf an, konzentriert zu sein und sein Schlagzeugset nicht als Ganzes zu begreifen, sondern jedes einzelne Bestandteil als separates und vollwertiges Instrument zu verstehen und einzusetzen.
Es kann also sein, dass man einen ganzen Song lang nur mit der Hihat begleitet und nur ein einziges mal das Crashbecken als Höhepunkt einsetzt (Beispiel).
Akzente setzen ohne mit einem Beat alles tot zu knüppeln. Der Beat kommt natürlich auch, aber eben z.B. nur in einem Refrain oder am Schluss des Songs.
Ist das für Schlagzeuger zu schwer? Macht ihnen/euch das keinen Spass?
Der zweite Teil der Frage bezieht sich auf die Grundlautstärke des Schlagzeugspiels. Wir spielen viel akustisch und "so leise wie nötig", einfach aus Gründen des bestmöglichsten Sounds.
Es passiert regelmäßig, dass der Mensch am Schlagzeug nicht bereit ist, sich auf eine moderate Grundlautstärke einzulassen. "Schlagzeg kann man nunmal nicht leise spielen"...wie oft habe ich den Satz schon gehört...
Ich bin zwar weder ein guter noch besonders geübter Drummer (da ich eigentlich ein Saitenbediener bin
, doch wenn ich mich hinter ein Schlagzeug setze und demonstriere, wie extrem gefühlvoll man Snare, Hihat oder Becken spielen kann und wie viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten man allein durch den "Headroom" an Lautstärke nach oben hat, ernet ich meist nur verständnislose Blicke oder "...das macht doch so keinen Spass...".
Geht euch das auch so? Ist Schlagzeug spielen für die meisten eher eine sportliche Betätigung (übertrieben ausgedrückt) oder etwas, um mal richtig die Sau raus zu lassen?
Klingt vielleicht gefrustet, war aber nicht so gemeint (nur ein bisschen vielleicht
Mich interessiert einfach die Meinung der erfahrenen Drummer zu diesen Fragen. Ich bin bisher noch nicht wirklich dahinter gekommen, wo man ansetzen kann, um die Sache dorthin zu bekommen, wo man sie hin haben will.
Danke fürs Lesen
Falcone