Sag mal ruficus, Du nimmst echt alles für bare Münze, was Dein LEhrer sagt oder?
So einen Käse hab ich lange nicht gehört.
Aus meiner Sicht:
Die Rolle des Schlagzeugers in der Band.
1. Timekeeper
2. Betrunkene Mitmusikernachhausefahrer
3. "Partwechselanzeiger"
Das ist wohl das, was Dein Lehrer meint ... durch einen bestimmten Fill oder Pause oder Akzent wird dem Rest der Band vom Schlagzeug aus signalisiert, das jetzt der nächste Liedteil kommt.
Viele Musiker (auch unter 40) zählen die Lieder nicht aus, sondern merken sich entweder, nach 8 mal Gitarrenphrase (nicht unbedingt 8 Takte) kommt die Bridge und nach 3 mal Bridgepart gehts in den Ref ..... usw. Als Drummer kannst du das unterstützen, indem du eben durch Akzente die Parts voneinander trennst. Und speziell wen Du coverst, sind diese "Wegpunkte" oft enorm wichtig, da a) dadurch die Band zusammengehalten wird und b) das Publikum merkt "Aha, jetzt gehts in den Refrain ... mitsing .... Haiweeeee to hell"
Wir haben im Programm hier und da Solos drin, die Improvisiert werden und damit nicht die ganze Band den Solisten anstarren muss wanns weitergeht, halte ich Blickkontakt und auf Zeichen kommt das "Solozuendefill" und die ganze Band weiß wanns weitergeht.
Noten helfen Dir dann in soweit weiter, das Du das Lied ohne große Vorbereitung vom Blatt spielen kannst und weißt, wo sind die Kicks ....
Nicht helfen können dir die Noten dabei, ein Feeling für das Lied zu finden um es "authentisch" zu spielen.
Das macht für mich den Profi aus .... nicht nur zu wissen, was man spielt, es evtl. nach Noten vom Blatt zu spielen, sondern dem Song auch den Sound und das Feeling anzubieten, das er braucht und somit das Lied zum Leben zu bringen.
Das hat dann nichts mehr mit wieviele Schläge pro Minute bekommme ich hin ohne das mir der Arm abfault zu tun, sondern mit Musikverständnis und Gefühl.
Zum Thema Noten:
Ich kann nur jedem empfehlen, sich mit der Materie auseinanderzusetzen.
Noten sind ein prima Mittel, um sich Ideen auszunotieren, sich Rudiments, Pattern usw. anzueignen. Vom Blatt spielen können ist dabei erst mal nicht das Ziel, sondern die technischen Fertigkeiten und die Unabhängigkeit zu trainieren. Ausserdem helfen Noten allgemein Musik zu verstehen.
Ich hab leider viel zu spät mit dem Notenspiel angefangen, ich hätte mir viele Fehler und Zeit ersparen können, grade was die technische Seite des Spiels angeht. Nicht oder nur wenig geholfen haben mir die Noten dabei, meine "Audsdruck", mein Feel zu entwickeln.
Die "vom Blatt spielen Geschichte" macht imo nur Sinn, wenn man ganz konkret einen Studio - oder Konzertschlagzeuger-Job anstrebt. Oder wenn man zb. in ner Bigband mit 300 Liedern Programm trommelt.
Grüße
Bob