Schlagzeuger mit Taktproblemen?!

  • Ersteller 1969ForOurHeads
  • Erstellt am
Eben das unterscheidet uns von den Profis!
 
Improviesieren ist halt immer leichter, als von den Noten spielen, vorallem wenn mann's selber erfunden hat (die Frauen spielen ja kaum schlagzeug),
mein Schlagzeuglehrer hat mir gestern gesagt, dass wenn du in ne Band von Erwachsenen gehst( über 40), und n Lied spielen musst, des du garned kennsch, dann kommen die z.b. bei "Highway to Hell" voll raus, oder bekommen ihren Einsatz ned, da se sich immer am Schlagzeug orientiren und dann ärgern se sich. Mit Noten passiert das einem ned.
 
Sag mal ruficus, Du nimmst echt alles für bare Münze, was Dein LEhrer sagt oder?

So einen Käse hab ich lange nicht gehört.

Aus meiner Sicht:
Die Rolle des Schlagzeugers in der Band.
1. Timekeeper
2. Betrunkene Mitmusikernachhausefahrer
3. "Partwechselanzeiger"
Das ist wohl das, was Dein Lehrer meint ... durch einen bestimmten Fill oder Pause oder Akzent wird dem Rest der Band vom Schlagzeug aus signalisiert, das jetzt der nächste Liedteil kommt.
Viele Musiker (auch unter 40) zählen die Lieder nicht aus, sondern merken sich entweder, nach 8 mal Gitarrenphrase (nicht unbedingt 8 Takte) kommt die Bridge und nach 3 mal Bridgepart gehts in den Ref ..... usw. Als Drummer kannst du das unterstützen, indem du eben durch Akzente die Parts voneinander trennst. Und speziell wen Du coverst, sind diese "Wegpunkte" oft enorm wichtig, da a) dadurch die Band zusammengehalten wird und b) das Publikum merkt "Aha, jetzt gehts in den Refrain ... mitsing .... Haiweeeee to hell"

Wir haben im Programm hier und da Solos drin, die Improvisiert werden und damit nicht die ganze Band den Solisten anstarren muss wanns weitergeht, halte ich Blickkontakt und auf Zeichen kommt das "Solozuendefill" und die ganze Band weiß wanns weitergeht.

Noten helfen Dir dann in soweit weiter, das Du das Lied ohne große Vorbereitung vom Blatt spielen kannst und weißt, wo sind die Kicks ....
Nicht helfen können dir die Noten dabei, ein Feeling für das Lied zu finden um es "authentisch" zu spielen.


Das macht für mich den Profi aus .... nicht nur zu wissen, was man spielt, es evtl. nach Noten vom Blatt zu spielen, sondern dem Song auch den Sound und das Feeling anzubieten, das er braucht und somit das Lied zum Leben zu bringen.
Das hat dann nichts mehr mit wieviele Schläge pro Minute bekommme ich hin ohne das mir der Arm abfault zu tun, sondern mit Musikverständnis und Gefühl.

Zum Thema Noten:
Ich kann nur jedem empfehlen, sich mit der Materie auseinanderzusetzen.
Noten sind ein prima Mittel, um sich Ideen auszunotieren, sich Rudiments, Pattern usw. anzueignen. Vom Blatt spielen können ist dabei erst mal nicht das Ziel, sondern die technischen Fertigkeiten und die Unabhängigkeit zu trainieren. Ausserdem helfen Noten allgemein Musik zu verstehen.

Ich hab leider viel zu spät mit dem Notenspiel angefangen, ich hätte mir viele Fehler und Zeit ersparen können, grade was die technische Seite des Spiels angeht. Nicht oder nur wenig geholfen haben mir die Noten dabei, meine "Audsdruck", mein Feel zu entwickeln.

Die "vom Blatt spielen Geschichte" macht imo nur Sinn, wenn man ganz konkret einen Studio - oder Konzertschlagzeuger-Job anstrebt. Oder wenn man zb. in ner Bigband mit 300 Liedern Programm trommelt.


Grüße

Bob
 
bob schrieb:
Aus meiner Sicht:
Die Rolle des Schlagzeugers in der Band.
1. Timekeeper
2. Betrunkene Mitmusikernachhausefahrer
3. "Partwechselanzeiger"

Dem 2. Punkt kann ich nur 100% zustimmen. Voll ins Schwarze getroffen!!! :D
 
@ bob: Ich halte so viel auf meinen Lehrer, weil er 50 Jahre Spielerfahrung hat
 
Das mag ja sein ruficus, ich will Deinem Lehrer keinerlei Kompetenzen abstreiten.aber das so zu verallgemeinern ist Käse.
Dabei bleibe ich.

Klar sind Noten prima, wenn man das Lied nicht kennt. Da hat Dein Lehrer vollkommen recht. Das hat aber keinen Sinn, wenn Du nicht wirklich vom Blatt spielen kannst. Und dann musst Du noch das Verständnis für den Musikstil mitbringen um es klingen zu lassen.

Ich kenne leider zu viele Trommler (und andere Musiker), die toll Noten lesen können aber von Gefühl überhaupt keine Ahnung haben.
Das ist so was von langweilig, denne zuzuhören ..... das einzige was sich da bei mir regt ist Brechreiz. Und nicht das "Tanzbein".

Genauso kenne ich genug Musiker, die keine oder kaum Noten lesen können aber bei ihrem Spiel echte Emotionen rüberbringen können.


Grüße

Bob
 
Am besten ist es wenn man beides kombinieren kann!!!
 
Wo wir dann wieder bei den Profis wären .... @ tamafetischist.

Nur mal so interessehalber @ ruficus....
Du warst das doch mit den neun Jahren Unterricht oder?
Spielts Du in ner Band?

Grüße

Bob
 
@ bob: Ich hab Gefühl und kann Noten lesen, ich will jetzt ned angeben, aber ich bin auf keinen Fall der einzige, der des kann.

Band ned richtig, ich mach halt mit meinem Vater Musik unnd spiel in der Musikschule in einem Jugendorchester und mach noch sehr viel anderen zeutraubenden biieeeeeeb.
 
Bob, kann dir echt nur zustimmen. Auch ich bin der Meinung, dass feeling beim Spiel, grade als Schlagzeuger, eigentlich wichtiger ist als "vom-Blatt-spielen"...Ich kenne auch viele die nur aus dem Bauch spielen und sich voll reinhängen, und es hört sich gut an, ohne Noten lesen zu können!!

Musik ist halt "Gefühlssache" in weiten Teilen.
 

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