Oder vllcht sogar doch mit einem zweiten Musiker/Drummer zusammenarbeiten...
Wäre mein Tipp.
Meine Erfahrung ist, dass "Nicht-drummer" gut programmierte drums hinbekommen, die oft aber nicht so klingen als würde sie ein drummer spielen.
Das hat manchmal durchaus seinen Reiz (eine der Grundlagen für viele 80er-songs, als oft keyboarder die drums machten oder man denke an Techno, elektronische Musik bis hin zu Kraftwerk), aber manchmal wird es eben als "nicht stimmig" empfunden.
Da spielen dann viele Dinge eine Rolle, die ein langjähriger drummer "einfach so macht" ohne das als Regel (also wenn x kommt, dann musst Du y machen, außer es ist z) formulieren zu können. Wer drummer ist und programmieren kann oder eventuell das Zeugs als drummer einspielen kann, wäre deshalb aus meiner Sicht sowas wie Dein Wunschpartner.
Weil es nicht erwähnt wurde: Spielst Du den Bass selbst ein? Der macht, obwohl er oft nicht direkt hörbar ist, die Hälfte von dem groove aus und ist im Grunde mit dem drum direkt mitzudenken. Gitarristen geben nicht selten auch gute Basser ab, aber ein Bass ist durchaus noch mal was anderes und Eigenständiges und ist sozusagen der direkte Ansprechpartner vom drummer ...
Mal ein paar Aspekte:
- laid back, on the point, before time (ganz wichtig. Übrigens: Wenn Dir das drum zu früh, zu spät oder zu sehr auf dem Punkt ist, Du aber auf ein programmiertes drum zurückgreifst, dann mach es mal so: Nachdem Du den song eingespielt und das drum programmiert hast, spielst Du alle Instrumente neu ein - und zwar bezogen auf das drum. Wenn das drum vorher laid back war, aber on the point gehört - dann musst Du alle Instrumente so einspielen, dass das drum jetzt on the point ist ...)
- Mikrotempo (das ist meines Erachtens mit diesen leichten Verschiebungen gemeint, die nicht generell laid back, on the point, before time sind, sondern auf Grundlage des drums leichte Variationen darstellen und eine programmierte Annäherung an die natürliche Lebendigkeit sind)
- Dynamik (das sind die bewußten unterschiedlichen Lautstärken, welche dazu beitragen, dass es abwechslungsreich wird - dazu kommen noch die leichten, eher unbewußten Unterschiede ...)
- Verzierungen (das ist das, was ein drummer - meist als sehr leichte Variationen - einbaut, damit es sich nicht monoton anhört. Kennt jeder, der ein Instrument beherrscht und ist das, was man macht, wenn man die Basics beherrscht ...)
- Fill-Ins etc. (das ist das, worauf die meisten Leute kommen, wenn sie das Grundschlagzeug programmiert haben. Das ist auch wichtig, aber meistens bleibt es die einzige Variation - und das ist zu wenig, um es lebendig klingen zu lassen. Ebenso wichtig: Variationen, um Wechsel vorzubereiten Verse > Refrain; Strophe > Soloanfang - Soloende > Strophe etc. Das sind manchmal Breaks, manchmal Fill-Ins, manchmal ein reduziertes drum - sehr beliebt und gerne gesehen: mal nur Standtom/kick und/oder snare, oft Beckenschläge)
- Persönlichkeit (das ist das, was beispielsweise Keith Moon, drummer von den WHO hatte und sich darin ausdrückt, dass er Solo spielt, während der singer singt - was man NIE macht, außer man heißt Keith Moon und es funktioniert - neben dieser Form von Wahnsinn ist das Ding, um was es geht, im Grunde genommen, dass Du gute drummer aus jedem song raushörst - und das unterscheidet sich einfach mal von einem programmierten drum - außer Du heißt Marcus Miller, bist Basser und machst mit Miles Davis eine CD, dann geht auch das ...)
Gibt vielleicht noch das ein oder andere - aber das soll erst mal reichen.
Finde Deinen song übrigens klasse - die snare kommt für mich durchgehend genau an der Stelle, wo sie hin soll, die bassdrum finde ich einen Tick vor der time - da das aber nach Metronom geht, vermute ich mal, dass das genau ein Ding wäre, wo man die anderen Instrumente nach den drums noch mal neu einspielen sollte ... vielleicht gehört da aber auch eine andere bassdrum hin (ich würde mal drei mal bass drum, einmal snare ausprobieren, als Variante) - die drums sind generell viel zu langweilig im Sinne von monoton/eintönig und für mich ein klarer Fall von: muss nicht aufwändig daher kommen, aber es fehlt an dem diesem und jenem an den richtigen Stellen ... ich fürchte, dass Du alleine mit einem random-Programm (wir lassen da mal leichte Variationen drüber laufen) nicht hinkommst ... das wird seine Wirkung haben, aber nicht bewirken, dass das drum zu einem eigenständigen und tragenden Instrument in Deinem song wird, auch wenn seine Rolle in diesem song völlig okay damit beschrieben werden kann, dass es songdienlich spielt, gerade raus groovt und ordentlich Schmackes gibt ... beispielsweise 3:12 bis 3:20 ist eine typische Stelle, wo ein drummer was machen würde - versetzte Schläge auf den toms würden mir einfallen, um dann ab 3:20 um so schmackiger wieder in den Grundbeat zu kommen und die Passage bis 3:32 zu nutzen, um mal zusammen mit dem Basser den Leuten zu zeigen, wo der Hammer hängt - da passiert nämlich sonst gar nichts ...
Insgesamt, finde ich hat der song irgendwie so ein Van Halen-Feeling ... ist aber auch etwas lang geraten, dafür, dass die Variationen und Solipassagen recht überschaubar bleiben - aber: coole Nummer!
Herzliche Grüße
x-Riff