Ich versuche mal die Frage von Spanish Tony und Bassturmator zu beantworten.
Die Heritage hat noch die originalen 59er Duncan drin, welche recht kräftig sind.
Akustisch könnte man sie für eine Hollowbody halten. Das ist DIE Gitarre für (härtere) Rhythmussachen. Hatte da in der Vergangenheit in zwei Studios sehr positive Kommentare zu bekommen.
Sie schiebt gut in den Mitten und unten herum, mit leicht gerundetem Topend.
Die 58er Gibson würde ich als Präzisionswerkzeug bezeichnen. Akustisch tönt sie im Gegensatz zur Heritage nicht ganz so groß und laut (Bollert etwas weniger).
Verstärkt hat sie einen ausgeglichenen und transparenten Klang mit etwas mehr Topend. Der Ton ist einfach feiner.
Die Tonregler sind meist ein Drittel zurück gedreht. Durch das 50ies Wiring in Kombination mit den MHS Humbuckern lässt sie sich problemlos herunterregeln.
Tolle Cleansounds und auf ordentlich Overdrive bleibt sie offen. Malcom Young hätte da auch seine Freude dran gehabt. Gas geben macht da viel Spaß.
Jetzt wird es noch etwas nerdig:
Zur Konstruktion: Der Korpus der Heritage ist etwas größer und ein hauch dünner. Der Hals ist breit und nicht allzu dick, aber mit einer gesunden Portion Schulter, so dass er nicht so wie ein Slim Taper wirkt. (Sattel 43,4mm/ Dicke 1. 20,7mm/12. 23,0mm). Steg und Tailpiece hab ich vor Jahren auf Faber Hardware umgestellt.
Die Gibson wirkt etwas zierlicher und kompakter. Der Hals ist kein 58er Prügel, den man von den Les Pauls her kennt. Für meine Verhältnisse ist er eher moderat. Etwas untypisch für aktuelle Gibsons hat er nur 42mm am Sattel 22,1 und 25,0mm am 12.Bund. Lässt sich allerdings sehr leicht spielen. Beide Gitarren wiegen ca 3550g.
Die Gibson hatte ich vor ein paar Jahren gebraucht erworben. Das war ein Glücksgriff. Die Gitarre ist seitdem so gut wie nie in ihrem Koffer (Ausser auf dem Weg in den Proberaum
) und steht immer griffbereit.
@Spanish Tony Da muss ich wohl abschließend die 58er Gibson nennen, da sie klanglich sehr flexibel ist. Ein Multitool!
@Bobgrey Eine 335 übrig? No way! Eher eine zu wenig!
@Bassturmator Die Gitarren liegen meist auf dem Küchenboden und warten darauf, dass etwas für sie herunter fällt
Ich halte auch nachwievor die Heritage 535 für eine sehr gute Alternative zur Gibson und möchte meine nicht missen. Ich hab es aber auch noch nicht erlebt, dass zwei 335 gleich klangen. Die haben alle ihre individuellen Eigenheiten. Natürlich spielt der Preis auch eine Rolle. Gibson verliert da seit einiger Zeit etwas den Bezug zur Realität. Insbesondere bei den historischen Modellen.