Meine hört nennt sich nur mehr Ferrington, die dürften dann 1991 unter diesem diesem Namen (Ferrington fertigte diese Gitarren für Kramer) nach dem Niedergang von Kramer 1990 vertrieben worden sein. Technisch quasi gleich, nur anderes Branding.
Ich habe heuer im Sommer wieder mal neue Saiten aufgezogen, nachdem die alten schon fast ein Gesundheitsrisiko darstellten. War mir auch nicht sicher wieviel Zug die Decke aushält. Hatte eigentlich an 011er gedacht, da ich aber noch einen 010er Akustiksatz hier hatte (war noch in Schilling bepreist.. dh der war dann noch aus den 90ern) und sich die Decke hinter dem Steg etwas wölbt, habe ich den 010er aufgezogen. Hatte auch rumgegoogled was andere so aufziehen. Diese Gitarren haben anscheinend oft ein Problem mit dem Steg bzw Decke wenn man zu starke Saiten aufspannt, somit habe ich mich für die leichteren entschieden. Da ich lautere Gitarren zuhause habe muss ich dieses, für mich geschichtsträchtige, Instrument nicht mutwillig durch zu starken Saitenzug beschädigen. Stärker als 011 hätte ich nie aufgezogen.
Hier noch ein Relikt aus 1991:
LAG Custom - kaufte ich mir während der letzten Ferialpraxis 1991, welche ich im Rahmen der IT.. pardon, damals noch EDV-Ausbildung machen musste. Lustigerweise bin ich immer noch in dieser Firma tätig, auch wenn wir 2 Fusionen und zahlreiche Umbenennungen hinter uns haben und ab 2022 in den Mutterkonzern integriert werden.
Ich suchte damals aufgrund eines Bandprojektes eine Gitarre für cleane Zwischenpositionssounds - Idee wäre Strat gewesen, die American Standard kosteten 1991 so zwischen 10.000 und 11.000,- ATS (720-800 Eur), aber die sahen mir zu langweilig aus und aus irgendeinem Grund dache ich, dass es ohne Floyd und 24 Bünde nicht geht. Nun ja - in Erwartung meines Ferialgehalts saß die Börse etwas locker und so gab ich gleich 80% mehr aus als ich für eine Strat budgetiert hatte.
Original ist sie mit 2x SSL1 und einen SH-4 bestückt, nach ein paar Jahren taugte mir dann SH-4 nicht mehr so, er war mir zu mittenbetont und ich wollte knackigere Stegsounds haben, da ich grad eine Blues- und Stonesphase hatte. Somit tauschte ich den mit dem Steg-PU aus meiner Jackson Fusion, dort klang mir der Jackson PU zu dünn. Der SH-4 passte auch perfekt zur Jackson.
Nochmals ein paar Jahre später fand ich die SC Sounds nicht mehr spannend und wollte Humbuckersounds haben, da habe ich dann relativ günstig 2 Shadow Klingen PU in SC Form erworben. Allerdings finde ich die nun nicht mehr so passend und werde dies wieder rückgängig machen.
Eine Zeit lang dachte ich über ein SA SA 81 Set von EMG nach, denn diese Gitarre gab es damals auch mit aktiven PU. Da meine auch ein Batteriefach hat, da sie einen aktiven EQ drin hat, lag es nahe, mal ein EMG Set zu probieren. Allerdings mag ich keine 240,- für einen Versuch ausgeben, so ist sie noch wie sie ist. Wahrscheinlich werden ich sie auf Original rückbauen, inkl dem SH-4. Da ich mittlerweile über Strats und Teles verfüge, darf sie wieder ihre ursprünglichen Gene ausleben.
Sie ist allerdings eine Gitarre, die ich an manchen Tagen liebe, an manchen Tagen aber taugt sie mir gar nicht. Zu einem Verkauf konnte ich mich noch nicht durchringen, da sie ein Exot ist und auch nicht allzu viel einbringen würde. Vor 2 Jahren sah ich ihre Schwester auf Willhaben (die hing 1991 neben ihr). Unterschied: Vogelaugenahorn Griffbrett, Vogelaugenahorndecke, transparentes Pickguard, Aktive PU und gold Hardware. Die war damals noch ein wenig teurer, ich schätze es waren umgerechnet 1.400-1.500 Eur. Die war angeblich frisch vom Gitarrenbauer hergerichtet und war mit ca 750,- bepreist.
Hätte ich 1991 eine Ami-Std um ca 750,- Eur gekauft, so könnte ich die heute um einen höheren Preis loswerden als meine ca. 1.300,- Eur Neuwert Gitarre.
Weiters gibt es noch eine emotionale Verbundenheit, somit bleibt sie und erinnert mich jedes Mal an die Zeit meines letzten Schuljahres, die Bandproben der Band für die ich sie angeschafft hatte, meine damaligen Mitmusiker und auch an das nachherige gemütliche (und äußerst flüssige) Zusammensitzen im alten Wirtshaus, in dessen extra Saal wir proben durften.
Im Angesichte des aktuellen allgemeinen Lage werde ich gleich sentimental, wie scheinbar unbeschwert wir damals lebten. Werd mir dann wohl ein (?) nettes Gläschen einschenken und auf ihr spielen..