So, habe meinen Vater etwas hierzu ausgequetscht.
Die Platte ist doch von Hungaroton, "Krém" war eine Untermarke.
Eigentlich klar, da es ja neben Hungaroton nichts gab. Das war die einzige Plattenfirma im Land, und gehörte natürlich dem Staat.
Sie hatten einige Label für bestimmte Musikrichtungen (für "E-Musik") wie Jazz oder Rock, und "Krém" war eines davon.
Klassik wurde ausschließlich unter Hungaroton verkauft.
Bezgl. Leistungsschutzrechte:
Damals war es so, dass die Musiker pro Minute bezahlt wurden, die sie auf der Platte zu hören waren
Außer diesem Honorar gab es keinerlei weitere Einkünfte für die Musiker, Hungaroton hat alles kassiert.
D.h., es hat für eine Band vom Einkommen her keinen Unterschied gemacht, ob sie 1.000 oder 10.000 Platten verkauft haben.
Ausgenommen für die Komponisten, Tantiemen wurden natürlich schon ausbezahlt.
Dies war auch übrigens für die bekanntesten Band des Landes so, wie z.B. für "Illés", bis heute eine der berühmtesten Pop/Rockbands Ungarns.
Hungaroton hat sich zu einem nicht unerheblichen Teil über die immens erfolgreichen Alben dieser Band finanziert. Die Band hat mal versucht, gegen diese Regelung einen Prozess zu führen, hat diesen aber erwartungsgemäß verloren
Da ich ja keinen Plattenspieler habe, konnte ich die zweite LP mit der CD leider nicht vergleichen. Ich kann die Platte ja ev. mitnehmen, wenn ich das nächste mal digitalisieren gehe
Ich habe aber schon überlegt, mich an einem "Re-master" selbst zu versuchen, da die CD irgendwie etwas saft- und kraftlos klingt, obwohl (oder weil?
) sie schon digital (in Holland, 1985) aufgenommen wurde, wie dem Booklet zu entnehmen ist. Darin gibt es einen Kommentar des Toningenieurs, habe ich so auch noch nicht gesehen.
Mit den "digitally remixed" CDs meinst Du aber nicht die bis heute gängigen "digital remastered" CDs, oder?
Bei denen wird ja meistens nur der Pegel auf heute übliche Verhältnisse gebracht, ob das immer von Vorteil ist, lasse ich mal dahingestellt
Es gibt aber durchaus auch positive Beispiele für diese Praxis, vor 1-2 Jahren wurden ja alle Alben der Beatles neu rausgebracht, und die klingen richtig klasse... zum Glück hat man es dort mit der Kompression nicht übertrieben.
Für ein wirklich neu gemischtes Album kenne ich eigentlich nur ein Beispiel, "Double Fantasy" von John Lennon, das glaube ich 2001 neu rausgebracht wurde, mit dem Ziel, den typischen 80-er Jahre Sound des Originals loszuwerden.
Ah, ein weiteres Beispiel fällt mir doch ein, "All Things Must Pass" von George Harrison wurde für die Neuauflage (ich glaub auch 2001
) neu gemischt, um den "Wall Of Sound" von Phil Spector etwas abzuschwächen.
Ich halte von solchen Dingen eigentlich nicht allzuviel (v.a. wenn der Künstler gar nicht involviert war), denn zu einem Album gehört nunmal auch der Sound und die Produktionsweise, und wenn die in einem Fall eben typisch 80-er war, dann ist das eben so.
Falls die Musik wirklich gut ist, ist sie sowieso zeitlos und kann auch unabhängig von einem bestimmten Sound/Instrumentierung bestehen.
Jetzt habe ich wirklich etwas weit ausgeholt, selber Schuld, Du hast mich dazu angestiftet