Scarlett

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Law
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Hier ein Text den ich selber geschrieben habe.
Ich mag Piraten und ich mag Liebe, mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.

Es war September 1854.
Die Gezeiten standen alles andere als günstig.
Also nahmen wir Kurs auf eine Hafenstadt.
Wir machten fest und gingen an Land.
Und dort am diesem Strand.
Sah ich sie, wie sie dort stand.
Sie war so Engelsgleich.
Ihr zu wiederstehen war nicht leicht.
Also ging ich auf sie zu, ich wollte wissen wie sie heißt.
Scarlett flüsterte sie in mein Ohr, ihre Stimme war so weich.
Wir verweilten Tage lang und Nächte lang zusammen.
An ihrer Seite fühlte ich mich wie ein reicher Mann.
Nach meinem Job hat sie gefragt.
Nur schweren Herzens sagte ich Pirat.
Aber Scarlett fürchtete sich nicht.
Und klammerte sich wieder fest an mich.
Eine Frau wie sie.
Die traf ich noch nie.
Sie war wunderschön und dazu noch klug.
Das feiern lag ihr auch, wie ein Mann stemmte sie den Krug.
Leider war dann irgendwann die Zeit gekommen.
Das Meer rief uns, ich hätte sie so gerne mitgenommen.
Doch sie wollte lieber bleiben und auf mich warten.
Es tat so weh, als wir uns lebe wohl sagten.
Aber eines Tages werden wir uns wieder sehen.
Und dann werden wir zusammen vor den Altar treten.
Wir haben uns zugewunken bis das Schiff den Horizont erreichte.
Und ich mir dann die letzte Träne von der Wange streichte.

Oh Scarlett meine Frau.
Ohne dich ist alles grau.
Ich wollte dich als Braut.
Doch das Schicksal hat es mir versaut.
Oh Scarlett meine Frau.
Ich wollte mit dir alt werden und grau.
Es war so falsch nicht bei dir zu bleiben.
Und dafür muss ich jetzt für immer leiden.
Oh Scarlett meine Frau.
Deine Augen waren so blau.
Du warst schöner als der größte Schatz.
Wir lieben uns war unser letzter Satz.

Wir werden aufeinander warten haben wir uns geschworen.
Ich werd mit meiner Beute für uns sorgen hab ich dir geschworen.
Diesen Schwur den hab ich stets gehalten.
Und mich für dich enthalten.
Nach einem Jahr kam ich dann zurück.
Ich war so aufgeregt und voller Glück.
Aber irgendwas schien anders.
Du warst weg, man sagte mir du seihst wo anders.
Ich wollte zu dir kommen an diesen Ort.
Doch wo anders sollte heißen du bist für immer fort.
Ich wollte es nicht glauben, sie sollten mir dein Grab zeigen.
Tage lang und Nächte lang sahs ich davor und weinte.
Scarlett warum hast du nicht gesagt dir geht’s nicht gut?
Wir haben doch nen Arzt in unserer Crew.
Später sagten sie, deine Krankheit war unheilbar.
Und du sagtest nichts, weil du so verliebt warst.
Du wolltest nicht, dass ich mit dir leide.
Aber Scarlett, ich war doch der deine.
Alles hätte ich für dich ertragen.
Alles hätte ich für dich getan ohne zu fragen.
Wär ich doch damals bloß geblieben.
Ich wäre bis zum Schluss an deinem Bett geblieben.

Oh Scarlett meine Frau.
Ohne dich ist alles grau.
Ich wollte dich als Braut.
Doch das Schicksal hat es mir versaut.
Oh Scarlett meine Frau.
Ich wollte mit dir alt werden und grau.
Es war so falsch nicht bei dir zu bleiben.
Und dafür muss ich jetzt für immer leiden.
Oh Scarlett meine Frau.
Deine Augen waren so blau.
Du warst schöner als der größte Schatz.
Wir lieben uns war unser letzter Satz.
 
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Ich glaube, du solltest bei deinen Texten konkrete Fragen stellen. So ohne fehlt der Ansatz, worum es dir geht oder welche Art von Rückmeldung du erwartest.

Mein Eindruck:
Du schreibst lange Texte relativ schnell und spontan runter, bist berauscht vom Moment, kümmerst dich wenig bis gar nicht um "Feinschliff" und sprachliche Korrekturen, hast nachher was fertig, bist begeistert und willst die Begeisterung teilen.

Wenn es das ist, alles okay.
Wenn es um was Konkretes geht, dann frag konkret.
 
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Ja ich mache es spontan und gehe nach meinen Gefühlen und meinem Herzen, ich will mich nicht selbst belügen oder irgendwas erzählen was nicht stimmt. Es geht auch nicht um korrekte Aussprache oder Satzstellung sondern es geht darum es einfach zum Ausdruck zubringen und genau das werde ich auch weiterhin machen. Feinschliff muss nicht sein, denn das was als erstes kommt ist meist das richtige, alles was danach kommt wenn man drüber nachdenkt oder anfängt zu schleifen, dass ist alles künstlich und falsch, mit dem Hintergrund es jedem recht machen zu wollen. Wenn man selber mit dem Ergebnis zufrieden ist und damit leben kann, dann hat man alles richtig gemacht.
 
Mir gefällt die Grundidee von deinem Text, ich finde die Umsetzung okay, würde aber tatsächlich noch Feinschliff betreiben.
 
Was Bearbeitung in Richtung Lüge oder Zensur betrifft:
Kenne ich von mir und anderen Autor*innen auch, kann aber auch so sein, dass eher die erste Fassung "kleinmütiger" gerät als nötig. Wenn ich meinen Text oder einen Textentwurf bearbeite, kann das viele Gründe haben.
Nicht selten passiert ist, dass mir beim zweiten, dritten, vierten Lesen, weitere Ideen kommen, die mir spontan bei der ersten Fassung nicht kamen. Die ersten Ideen sind nicht "authentischer" als die zweiten oder dritten, weil alle von mir sind - sie sind einfach anders und manchmal führen sie dazu, dass mir selbst der Text besser gefällt. Es kommt auch vor, dass ich in meinem ersten Textentwurf Dinge entdeckte, die mich überraschen und mich zu dem führen, was eigentlich bei mir das Thema ist. Kommt öfter vor, dass der erste Entwurf quasi nur der Einstieg für etwas ist, was viel tiefer liegt - und an das Tiefere komme ich nicht sofort ran - das geht nicht ohne "Buddeln", nicht ohne Schaufel in der Hand.

Ich stelle auch bewußt meine Texte hier rein, weil mich ein Feedback interessiert. Und zwar ein Feedback, dass ich mir nicht selbst geben kann - weil ich eben in dieser Sache mittendrin bin. Wenn ich in meinem Text also etwas schildere oder darstelle, dann weiß ich, was ich damit meine. Aber was bekommt ein Leser oder eine Leserin davon mit, die nicht weiß, worum es geht?
Klar kann ich sagen: Interessiert mich nicht, Hauptsache ich verstehe den Text. Ist auch okay. Bei manchen Texte von mir ist das so. Bei manchen Texten von mir ist es aber anders: Da möchte ich verstanden werden - da sollen meine Texte etwas bewirken - bzw. da will ich wissen, was sie bewirken. Und da ist Ziel der Arbeit am Text, dass ich die Wirkung von meinem Text steigere. Das hat erst mal gar nichts damit zu tun, dass ich mit meinem Text allen gefallen will. Das ist gar nicht meine Intention. Meine Intention ist, dass mein Text eine bestimmte Wirkung hat - beispielsweise Aufmerksamkeit und Interesse auslöst, manchmal auch Irritation oder Wut oder Trauer oder oder oder.

Dann gibt es Texte - viele englische Texte beispielsweise - die ich überarbeite, weil ich die ersten Worte im englischen nehme, die mir einfallen. Oder ich lasse Lücken, um im flow zu bleiben. Da sind Fehler drin, grammatikalisch funktioniert das nicht, das ist "denglisch" etc. Da geht es darum, rein sprachlich mehr auf den Punkt zu kommen, näher da ran zu kommen, was ich meine. Und auch einen guten flow im Text hinzubekommen. Irgendwann merke ich dann: Der ist es. Auch hier ist mir das musiker board bzw. sind etliche user mir eine große Hilfe.

Klar gibt es Texte - genauso wie Musik - die mir spontan kommt und die genau so richtig im Sinne von "stimmig" ist, wie sie die Welt erblickten. Da geht nix mehr besser zu machen.
Aber es gibt sehr viele Texte - und musikalische Umsetzungen - die mit der Überarbeitung, der Feinarbeit oder wie immer man das nennen will, gewinnen. Nicht im Sinne einer Anbiederung an eine anonyme Publikumsgunst oder um meine inneren oder äußeren Zensoren zu befrieden, sonder im Sinne eines Herausarbeitens und zum Strahlen bringens von etwas, das da ist, aber noch unscheinbar oder unsichtbar.

Was mir bei diesem Text von Dir auffällt, ist, dass ich einige gereimte Stellen als "zwangsgereimt" empfinde. Das ist oft so bei Texten, die man spontan so runterschreibt und die einem recht engen Reimschema folgen, bei der sich die beiden folgenden Zeilen aufeinander reimen (müssen/sollen). Hast Du schon mal freiere Texte geschrieben? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Assoziationen dann in eine bestimmte Richtung gehen, wenn ein Wort dabei herauskommen soll, dass sich auf ein voriges reimt. Mache ich das nicht, gehen meine Assoziationen - und damit unter Umständen auch die Geschichte oder zumindest die Art, wie sie entsteht und erzählt wird - andere Wege.

Den Text, den flow und die Idee finde ich gut, die Metapher mit dem Schatz auch. Wär es mein Text, würde ich noch dran arbeiten. Aber lass doch mal hören - wenn das geht.
Machst Du die musikalische Umsetzung Deiner Texte selbst - singst Du selbst, spielst Du Instrumente?

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Hallo, @Law,
interessanter Text! Da du die Frage von @x-Riff nach der musikalischen Umsetzung noch nicht beantwortet hast, wäre mein Vorschlag: lass die musikalishce Umsetzng sein, und betrachte den Text als Gedicht!
Die Struktur des Textes ist zwar liedhaft: Strophe1/Refrain/Strophe2/Refrain, wobei der gleichlautende Refrain genauso gut hinter beiden Strophen passt, jedoch jeweils ein anderes Gefühl erzeugt. Allerdings ist alles zu langatmig und unstrukturiert, um gesungen zu werden. Ich kann mir allerdings sehr gut vorstellen, dass du den Text bei einem Poetry Slam deklamierst. Hast du die Amtseinführung von President Biden im TV angeschaut? Da hat die Dichterin Amanda Gorman ihr Gedicht zur Lage der Nation vorgetragen (google den Namen, und du findest irgendwo ein Video davon). Der Text war deinem ähnlich - hier und da gereimt oder alliterativ (Stabreim), aber ohne die metrische Enge einer Songlyrik, wo jede Silbe auf die Melodie passen muss, und etwa 5 Minuten lang. Hör es dir an - wenn die Gorman rezitiert, ist die Musik überflüssig! Ihre Lyrik "singt" auch so (eine Qualität, die der modernen Lyrik allzuoft fehlt!)

Auch ich vertrete die Meinung, dass Nacharbeit und Korrektur in keinster Weise die Spontanität oder Authentizität eines Textes beinträchtigen. Authentizität bemisst man ja nicht nach der Anzahl grammatikalischer Fehler oder falsch gewählter Worte. Im Gegenteil: je fließender der Text zu lesen ist, desto zugänglicher wird er - und schlechte Grammatik und Wortwahl hemmen den Lesefluss.

Du has einen schönen, griffigen "Stoff" geliefert: Pirat trifft Traumfrau, geht wieder auf Beutefahrt - auch mit der Absicht, sie in wohlhabenden Verhältnissen zu ehelichen - und leidet unter Trennungsschmerz; bei seiner Rückkehr ist sie tot, und der Trennungsschmerz potenziert sich.
Aus diesem Stoff konnte man einerseits eine schöne Folk-Ballade machen; die Geschichte verlangt geradezu danach. Da müsstest du allerdings den Text kürzen, d.h. auf das Wesentliche reduzieren (z.B. Beschreibungen in Handlungen auflösen) und feste Metrik und Reimschema einhalten.

Andererseits könntest du eine Prosaerzählung daraus machen.

Allerdings bedeuten sowohl Ballade als auch Erzählung viel Arbeit und sprachliches Fingerspitzengefühl. Gleiches gilt für dein vorliegendes Gedicht!

Cheers,
Jed
 
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