cantulia
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Im Zuge der Überholung einer Scandalli polifonico 96T mit Saxklappen war mir aufgefallen daß die originale Bassabdeckung, welche aus 2mm Plaste besteht, über keinerlei Schallöffnungen verfügt. Eine Bassabdeckung ohne jegliche Schallöffnungen war mir bis dato noch nicht untergekommen. Wie schon in einem anderen Posting kurz angesprochen gibt es bei der Hohner Lucia zwei verschiedene Bassabdeckhauben, die Eine mit lediglich 4 Öffnungen, die Andere mit derer 70!
Genauso wie auf der Diskantseite kann man natürlich auch auf der Bassseite durch Größe , Position und Anzahl der Durchbrüche in der Abdeckung den Klang beeinflussen. So wird jeder Hersteller wohl bewußt die Bassabdeckung auf das jeweilige Instrument bzw. das Diskanteil abstimmen. Einerseits um eine Ausgewogenheit in der Lautstärke, aber auch in der Klangfarbe zwischen Bass- und Diskantteil zu erzielen.
Doch da ist ein kleines Problem. Die Lautstärke, aber auch der Klang ist auf der Diskantseite meist vielfältig mittels Register einstellbar. Ab- und an gibt es auch noch zusätzliche Klang/Lautstärke beeinflussende Vorrichtungen, so wie Jalousien bei Hohner und Weltmeister, stufenlos anstellbare Klappen bei Cantulia, oder die zu öffnenden oder schließenden Saxophon-Klappen bei Scandalli, Paolo Soprani und Delicia.
Doch für welche Einstellung im Diskant versucht der Hersteller dann durch die Gestaltung der Bassabdeckung einen ausgewogenen gut passenden Klang zu erreichen? Klar ist daß das immer nur ein Kompromiss sein kann. Mittels der (oft spärlichen) Bassregister kann man zwar auch den Klang beeinflussen, doch je weniger Chöre auf der Bassseite beteiligt sind um so deutlicher wird der Oktavsprung erkennbar und der Klang umso unausgeglichener. Am rundesten klingen die Bässe bei Tutti. Doch dies ist oft dann zu dominant im Verhältnis zum gewählten Register im Diskant. Also wählt man dann ein "schwächeres" Register im Bass welches aber vielleicht im Klang gar nicht so optimal passend ist....
Das Scandalli hat bei geschlossenen Sax-Klappen einen sehr weichen und hohlen Klang. Ich vermute daß Scandalli dazu passend die Bassabdeckung ohne Bohrungen anfertigte. Die Bässe klingen, trotz der 5 Chörigkeit, recht abgedämpft. Wie schon in anderen Threads behandelt, bewirkt eine mehr oder weniger große Schallöffnung nicht nur eine Variation der Lautstärke sondern auch der Klangfarbe, da die Obertöne mal mehr oder weniger zum Klangbild beitragen.
Konsequenterweise habe ich mir nun eine Bassabdeckung komplett neu angefertigt, mit der selben Möglichkeit der Klangbeeinflussung wie es auf der Diskantseite schon durch die Sax-Klappen gegeben war. Dazu dient ein Polycarbonat Lochschieber, unter der eigentlichen Bassabdeckung angeordnet, mit welchem ich stufenlos von "Löcher geschlossen" bis "Löcher offen" variieren kann.
Da die Bassabdeckung im Gegensatz zur Basshaube, z. B. einer Lucia, nur aus einer geraden Platte besteht, war es nicht zu kompliziert. Als Basis wählte ich eine 2mm Aluminiumplatte , so wie auch sonst oft von italienischen Herstellern verwandt.
Ich bringe jetzt nun nicht wie eigentlich geplant eine genaue Beschreibung der Vorgehensweise, das wird zu langatmig, derjenige welche die Fähigkeiten hat solche Arbeiten auszuführen versteht eh wie es gemacht wurde. Details kann ich aber gerne auf Wunsch dann übermitteln.
oben die originale Plast Abdeckung, darunter die neu angefertige mit Lochblende
Die Einzelteile, ohne die Gaze
montiert, noch ohne Gaze, am oberen Ende der Führunsschienen sind die zwei Blattfedern zu erkennen welche für die Hemmung der Lochplatte sorgen
Détail Schieberbetätigung und Hemmung, Betätigungsknopf ist natürlich ein g(gekürzter) Bassknopf
motierter Zustand, mit Gaze
montierter Zustand
Zu der Wirkung kann ich noch nichts sagen da das Instrument noch nicht fertig ist, die Stimmung des Diskantteils liegt in den letzten Zügen.
Doch m.E. ist klar daß der Effekt schon stark merkbar sein wird. Bei der Lucia habe ich probeweise auf ein Instrument die Haube mit den 4 und anschließend mit den 70
Bohrungen angebracht. Der Effekt war klar zu erkennen.
Ich vermute daß sich diese doch recht einfache Änderung an den meisten besseren modernen Instrumenten anbringen ließe, dort wo die Bassabdeckung lediglich aus einer geraden Platte besteht sollte es möglich sein.
Bei der Scandalli werde ich das Blech so in Alu-nackt belassen. Lack würde nicht lange halten, von D-C-Fix halte ich nicht viel....
Bei der bald folgenden Überholung meiner Marinucci/Marzioli werde ich auch dieser solch eine Bassabdeckung spendieren, diese wird dann aber mit Celloloid überzogen.
Roland
Genauso wie auf der Diskantseite kann man natürlich auch auf der Bassseite durch Größe , Position und Anzahl der Durchbrüche in der Abdeckung den Klang beeinflussen. So wird jeder Hersteller wohl bewußt die Bassabdeckung auf das jeweilige Instrument bzw. das Diskanteil abstimmen. Einerseits um eine Ausgewogenheit in der Lautstärke, aber auch in der Klangfarbe zwischen Bass- und Diskantteil zu erzielen.
Doch da ist ein kleines Problem. Die Lautstärke, aber auch der Klang ist auf der Diskantseite meist vielfältig mittels Register einstellbar. Ab- und an gibt es auch noch zusätzliche Klang/Lautstärke beeinflussende Vorrichtungen, so wie Jalousien bei Hohner und Weltmeister, stufenlos anstellbare Klappen bei Cantulia, oder die zu öffnenden oder schließenden Saxophon-Klappen bei Scandalli, Paolo Soprani und Delicia.
Doch für welche Einstellung im Diskant versucht der Hersteller dann durch die Gestaltung der Bassabdeckung einen ausgewogenen gut passenden Klang zu erreichen? Klar ist daß das immer nur ein Kompromiss sein kann. Mittels der (oft spärlichen) Bassregister kann man zwar auch den Klang beeinflussen, doch je weniger Chöre auf der Bassseite beteiligt sind um so deutlicher wird der Oktavsprung erkennbar und der Klang umso unausgeglichener. Am rundesten klingen die Bässe bei Tutti. Doch dies ist oft dann zu dominant im Verhältnis zum gewählten Register im Diskant. Also wählt man dann ein "schwächeres" Register im Bass welches aber vielleicht im Klang gar nicht so optimal passend ist....
Das Scandalli hat bei geschlossenen Sax-Klappen einen sehr weichen und hohlen Klang. Ich vermute daß Scandalli dazu passend die Bassabdeckung ohne Bohrungen anfertigte. Die Bässe klingen, trotz der 5 Chörigkeit, recht abgedämpft. Wie schon in anderen Threads behandelt, bewirkt eine mehr oder weniger große Schallöffnung nicht nur eine Variation der Lautstärke sondern auch der Klangfarbe, da die Obertöne mal mehr oder weniger zum Klangbild beitragen.
Konsequenterweise habe ich mir nun eine Bassabdeckung komplett neu angefertigt, mit der selben Möglichkeit der Klangbeeinflussung wie es auf der Diskantseite schon durch die Sax-Klappen gegeben war. Dazu dient ein Polycarbonat Lochschieber, unter der eigentlichen Bassabdeckung angeordnet, mit welchem ich stufenlos von "Löcher geschlossen" bis "Löcher offen" variieren kann.
Da die Bassabdeckung im Gegensatz zur Basshaube, z. B. einer Lucia, nur aus einer geraden Platte besteht, war es nicht zu kompliziert. Als Basis wählte ich eine 2mm Aluminiumplatte , so wie auch sonst oft von italienischen Herstellern verwandt.
Ich bringe jetzt nun nicht wie eigentlich geplant eine genaue Beschreibung der Vorgehensweise, das wird zu langatmig, derjenige welche die Fähigkeiten hat solche Arbeiten auszuführen versteht eh wie es gemacht wurde. Details kann ich aber gerne auf Wunsch dann übermitteln.
oben die originale Plast Abdeckung, darunter die neu angefertige mit Lochblende
Die Einzelteile, ohne die Gaze
montiert, noch ohne Gaze, am oberen Ende der Führunsschienen sind die zwei Blattfedern zu erkennen welche für die Hemmung der Lochplatte sorgen
Détail Schieberbetätigung und Hemmung, Betätigungsknopf ist natürlich ein g(gekürzter) Bassknopf
motierter Zustand, mit Gaze
montierter Zustand
Zu der Wirkung kann ich noch nichts sagen da das Instrument noch nicht fertig ist, die Stimmung des Diskantteils liegt in den letzten Zügen.
Doch m.E. ist klar daß der Effekt schon stark merkbar sein wird. Bei der Lucia habe ich probeweise auf ein Instrument die Haube mit den 4 und anschließend mit den 70
Bohrungen angebracht. Der Effekt war klar zu erkennen.
Ich vermute daß sich diese doch recht einfache Änderung an den meisten besseren modernen Instrumenten anbringen ließe, dort wo die Bassabdeckung lediglich aus einer geraden Platte besteht sollte es möglich sein.
Bei der Scandalli werde ich das Blech so in Alu-nackt belassen. Lack würde nicht lange halten, von D-C-Fix halte ich nicht viel....
Bei der bald folgenden Überholung meiner Marinucci/Marzioli werde ich auch dieser solch eine Bassabdeckung spendieren, diese wird dann aber mit Celloloid überzogen.
Roland
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