Sattel und Stimmstabilität

Lupus
Lupus
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hallo leute,

hab heut nochmal meine git begutachtet um rauszufinden, warum die nach leichtem trem-gebrauch oder starken und häufigen bendings sofort verstimmt (c.a. 1/4 bis 1/2 ton).
dachte bis lang es liegt am trem selber, bin jetzt aber drauf gekommen, daß die gitarre sofort wieder "gestimmt" ist, wenn ich jede saite ein paar mal an der kopfplatte, also vor dem sattel runterdrücke und so ein leichtes vibrato erzeuge. (ich denke ihr wisst was ich meine).
kann ich jetzt davon ausgehen, daß die saiten im sattel hängenbleiben? das dachte ich zumindest, und daß sie durch das drücken üner der kopfplatte wieder gelöst werden.

gruß,
lupus
 
Eigenschaft
 
könnte möglich sein, ich hatte mal ein ähnliches problem. da dachte ich das gleiche wie du.
was hast du denn für einen sattel (falls du das weißt)?

war das denn schon immer so? kann ja auch sein, dass der sattel für dünnere saiten gekerbt ist als du draufgezogen hast.
 
kerben passen mit sicherheit, da ich 008er saiten spiele.
war auch schon immer so.
ist halt der "original" sattel drauf, aber da einfache strat-kopie wohl nichts wirklich gutes.

gruß,
lupus
 
Kann schon gut sein, dass da die Saiten hängen bleiben.

Abhilfe schafft man dadurch, dass man in die Kerben mit nem Bleistift reinmalt, dass da etwas Graphit drin is.
Ne andere Möglichkeit wäre, gleich den Sattel auszutauschen:
Entweder n Graphitsattel oder n Rollensattel...der zweite dürfte etwas teurer sein als der erste.

Aber probiers erstmal mit der Bleistift-Methode, die hilft da schon recht gut :)
 
du könntest das auch mit öl versuchen, was du in die kerben spritzt. ich hab das mal bei einer gitarre gemacht. aber so wirklich sicher bin ich mir mit der methode auch nicht. aber ein versuch is es wert ;)
 
Na, lieber kein Öl, da das verharzt und rumschmiert. Wenn schon schmieren, dann mit gaaaanz wenig Mo(SO4)2. Am dauerhaftesten ist der Austausch des Kunstoffsattels gegen einen Knochensattel (Rockinger). Allerdings bedarf es dazu einiger technischer Fertigkeiten.

/V_Man
 
Vintage_Man schrieb:
Na, lieber kein Öl, da das verharzt und rumschmiert. Wenn schon schmieren, dann mit gaaaanz wenig Mo(SO4)2. Am dauerhaftesten ist der Austausch des Kunstoffsattels gegen einen Knochensattel (Rockinger).

Knochen ist aber auch nicht schmieriger als guter Kunststoff wie Tusq etc. Beides ist v.a. gut wegen der Härte -> gute Schwingungsübertragung.

Wems auf Gängigkeit ankommt, sollte sich aber eher ne Tremnut von Graphtech o.ä, reinmachen. Ich hab z.B. meine Strat mit sonem Ding ausgerüstet, und das schmiert, nachdem mans ordentlich angerauht hat, wie Schmierseife.
 
kann ich da jeden fender style sattel problemlos austauschen? ich hab je nur ne strat-kopie. pass das dann auch, oder muss ich da evtl. was feilen/fräsen?

der von graphtec z.b. das wegfeilen der "stütze" bei gewölbtem schlitz ist sicher kein problem, aber vom bild her kommt der mir jetzt z.b. etwas neidriger vor als der momentan montierte sattel auf meiner gitarre.

kann ich das irgendwie ausmessen, ob da ne standardgrösse passt?

gruß,
lupus
 
Der Sattelrohling kommt ohne Schlitze. Die müssen individuell für jede Gitarre gesägt/gefeilt werden. Ist nicht ganz einfach, va. ohne das richtige Werkzeug. Wenn du es noch nie gemacht hast, dann bestell lieber mehrere Rohlinge... ;) Die Höhe muss man natürlich auch anpassen.

Rollensättel finde ich übrigens nicht so toll. Früher oder später verdrecken/verkleben die und dann ist Schluß mit rollen...
 
Lupus schrieb:
kann ich da jeden fender style sattel problemlos austauschen? ich hab je nur ne strat-kopie. pass das dann auch, oder muss ich da evtl. was feilen/fräsen?


Komt drauf an. Die Tremnuts sind vorgeformt, also Länge und Breite passt auf fender Strats und auch die meisten Kopien. Die Saitenkerben sind nur vorgekerbt, die muss man noch anpassen. Bzw. man kann auch den ganzen Sattel von unten abschleifen und so erst mal tiefer legen. Aber eine Endpassung der Kerben muss trotzdem erfolgen.

Bei echten Rohlingen musste alles machen, das sind einfach längliche Rechtecke.

Komplett passende Sättel gibts nicht wirklich, zumindest etwas tieferlegen muss man fast alle, selbst wenn die Kerben schon passen sollten.

Lediglich FR-Sättel passen, aber da muss man dafür Holz unter dem Sattel wegfräsen, um das Ding tiefer zu legen :)
 
hab mir jetzt mal bei rockinger so ne trem nut im fender-style bestellt - vorgekerbt.
mal sehen ob ichs gebacken bekomme.
weiß jemand obs da ne gute anleitung dazu gibt, wie man ggf. die kerben anpasst? auf was muss man achten? wie genau, mit welchen werkzeug gehts?
danke.

gruß,
lupus
 
Lupus schrieb:
auf was muss man achten? wie genau, mit welchen werkzeug gehts?danke.

Werkezug: Sattelfeilen. Teuer, wenn mans nur einmal braucht.

Ersatz: man spanne eine alte Saite in einen Laubsägebogen. Hat bei den umwicketen Saiten gute Sägewirkung, v.a. auf weichem Graphit. E, A, D und G-Saitenkerben sollten dann kein Problem darstellen. Für die hohe h und e-Saite kann man dann entweder ne sehr dünne umwickete g-saite aus nem Akustiksatz nehmen oder gleich mit nem sehr dünnen Sägeblatt rangehen. Oder nem Cutter.

Wichtig ist, dass die Kerben schön rund im Profil sind, nicht etwas dreieckig, also unten spitz zulaufend. Da liegt die Saite dann nur an den Seiten auf und unten in der Luft, nicht gut.

nutslots.gif


Ebenfalls wichtig: kleiner Auflagepunkt. Also nicht einfach die Kerben grade runterschleifen, sondern die Feile (oder was auch immer) schräg nach hinten ansetzen. So dass vorne, richtung "Nullbund", der höchste, sehr winzige Auflagepunkt für die Saite ist, während der Sattel nach hinten Richtung Kopfplatte schräg abfällt. Allerdings darf der Auflagepunkt auch nicht so kleint sein und der Winkel nach hinten zu steil.

Schöne Bilder dazu:

http://www.frets.com/FRETSPages/Musician/GenSetup/Nuts/nuts1.html

Der 12saiter hier hat z.B. zuviel bzw zu breite Auflage. Schlechter Intonation. Kann auch zu scheppern führen, wenn die Saite über die gesamte Sattelbreite aufliegt. Sie hat dann eben keinen exakten Auflagepunkt mehr. Im Kleinen ist das ein ähnlicher Effekt wie bei einer Sitar-Bridge :)

wide.JPG


Der Sattel dagegen ist sauber.

goodbearing.JPG



Noch ne Anleitung:

http://www.rockinger.com/PublishedFiles/workshop/workprt2.htm
 
danke ray! :great: schöne anleitungen, ich glaub so bekomm ichs hin.

gruß,
lupus
 
Lupus schrieb:
danke ray! :great: schöne anleitungen, ich glaub so bekomm ichs hin.

Nochn Tip aus der persönlichen Kiste: immer nur wenig feilen und dann kontrollieren. Und zwar bei vollem Saitenzug.

Ich hab mal nen Sattel geschliffen und die Saiten deutlich runtergestimmt, so dass man sie einfach seitlich aus der kerbe nehmen konnte. Dann hab ich gekerbt, und zum Testen die Saiten wieder in die Kerbe gesetzt. Ohne sie aber wieder hochzuspannen.

Und das verfälscht die Ergebnisse. Als die Kerbe scheinbar passte, hab ich die Saite dann nämlich richtig gespannt.....und dann war sie zu tief. :-/

Zudem verstopft oft bissel Schleifstaub die Kerbe, und dann scheint sie höher zu sein als sie ist. V..a bei optischer Proüfung bei den hohen Saiten mit den sehr schmalen Kerben. Da hat man in Wahrheit oft schon tiefer gesägt als man es sieht. Und wenn die Saite nur mit schwacher Spannung drinsitzt, sitzt sie quasi auf ner Lage Schleifstaub. Aber wenn man dann anzieht, drückt es sie nach unten auf den echten Boden der Kerbe....und schon ist sie zu tief.

Also immer schon bei voller Saitenspannung testen, bevor man zuviel wegschleift. Grade bei Graphit.

das alle macht man am besten VOR einem Saitenwechsel, wenn also noch die alten drauf sind.
 
Lupus schrieb:
danke ray! :great: schöne anleitungen, ich glaub so bekomm ichs hin.

Gib mal feedback, wenn du fertig bist. Ist immer interessant zu hören. Vielleicht fallen dir ja auch noch paar Sachen ein. (Erfahrungen anderer sind genauso wichtig und lehrreich wie die eigenen). V.a. was das Zweckentfremden von Sägegenständen angeht bin ich immer für neue Tips offen.

PS: Angeblich solls ganz toll gehen mit so länglichen Rundfeilen, die Zanärzte für Wurzelbehandlungen nehmen......



...und ich hab grad nen Telesattel verhunzt :-/
 
bevor ich feedback geben kann hab ich erst mal noch ein problem.
die post hat den sattel heut gebracht und der alte ist auch schon draußen, aber...wie ich befürchtet habe ist der graph tech wesentlich niedriger als der alte.
hier mal ein bild:
sattel4ot.jpg


jetzt müsste ich den sattel irgendwie 5mm höher bekommen als er ist, sonst liegen die kerben unterm griffbrett :mad:
hat jemand tipps wie ich das machen kann? viell ein kleines 5mm starkes holzstück reinkleben?

zudem ist der graph tech auch schmäler. also von der nut zwischen griffbrett und truss rod abdeckung her gesehen. kann ich da auch einfach was reinklemmen, oder reicen die klebestellen zur fixierung?

ist echt komplizierter als ich gedacht hab :(

gruß,
lupus
 
Lupus schrieb:
die post hat den sattel heut gebracht und der alte ist auch schon draußen, aber...wie ich befürchtet habe ist der graph tech wesentlich niedriger als der alte.

shit, das sieht echt dumm aus.

Allerdings ist der weisse Sattel auch alles andere als ein klassischer Fenderstyle-Sattel. Sieht fast aus wie einer, der hinten DRAN sitzt (wie bei ner Les Paul) und nicht wie einer, der, wie bei der Strat, innen DRIN in soner Nut sitzt.

jetzt müsste ich den sattel irgendwie 5mm höher bekommen als er ist, sonst liegen die kerben unterm griffbrett :mad:
hat jemand tipps wie ich das machen kann? viell ein kleines 5mm starkes holzstück reinkleben?

Man kann sowas machen. (bei FR-Sätteln gibts da extra feine Metallplättchen zum Drunterlegen, damit man verschiedene Höhen einstellen kann). Ein sehr hartes Holz taugt dafür.

Bei nem leicht gekrümmten Sattel wie für einen Fenderhals muss man dann aber sauber feilen. Das Holzstück muss oben exakt die Krümmung haben, die der Sattel unten hat, und unten am Holz muss natürlich die gleiche Krümmung gefeilt werden, damit das Ding sauber auf dem Hals aufliegt. Wenn das nicht stimmt, liegt der Sattel evtl. nur an zwei Punkten aussen auf und in der Mitte ist Luft oder umgekehrt, er liegt in der Mitte auf einem Punkt auf und aussen ist Luft.

Beides ist net toll für die Schwingungsübertragung.

zudem ist der graph tech auch schmäler. also von der nut zwischen griffbrett und truss rod abdeckung her gesehen. kann ich da auch einfach was reinklemmen, oder reicen die klebestellen zur fixierung?

Ist das nur ein Schlitz zwischen Griffbrettanfang und Trussrodabdeckung, oder ist da ein echter Schlitz im Holz?

Be Fender isses ja normalerweise so, dass der Sattel in einem echten Schlitz sitzt, also auch nur zu Seite rausgedrückt werden kann. Bei Paula-style Sätteln dagegen sitzt er einfach hinten dran und hat nur nach vorne zum Griffbrett KOntakt, kann also nach hinten weggeschlagen werden beim Ausbau.

Strat:

strato_s9_head_2.jpg



Hier sollte der Sattel vorne und hinten exakt sitzen


Paula:
head.jpg



Hier ist es nicht so schlimm, wenn der Sattel etwas dünner ist als im Original, weil er hinten sowieso nicht anliegt. Breitere gehen natürlich nicht, weil dann die Trussrodabdeckung kommt.
 
ist bei mir dann doch eher paula-typisch konstruiert.
also hinterm griffbrett und nicht in einer nut.
allerdings auch nicht gebogen, sondern derade. kann ich das jetzt einfach mit nem stück hartholz erhöhen, oder soll ich gleich nen paula-sattel kaufen? der stimmt dann aber wahrscheinlich von der breite her wieder nicht :(
damn... ist das bescheuert mit diesen billig-kopien. wird wohl langsam zeit für ne anständige gitarre :)

gruß,
lupus

ps: kann auch später noch mal n bild vom sattelschlitz posten wenn das weiterhilft.
 
Lupus schrieb:
ist bei mir dann doch eher paula-typisch konstruiert.
also hinterm griffbrett und nicht in einer nut.
allerdings auch nicht gebogen, sondern derade.

Dann würde ich ein hartes Stück Holz nehmen, das unten grade ist und schön passt, und das man dann oben leicht rund feilt, damit der Graphitsattel halt sauber draufsitzt. Sieht man ja, wenn man die beiden teile dann aufeinandersetzt und gegens Licht hält.

Dünn mit Sekundenkleber verbinden.

Den gesamt-Sattel dann auch mit Sekundenkleber reinsetzten, allerdings nur an zwei kleinen Punkten aussen an der Unterseite und evtl. auch an zwei Punkten vorne, wo der Sattel am Griffbrett anliegt. Zur Fixierung reicht das meist, und man kann das Ding später wieder leichter abnehmen, wenn man muss. Wenn man Sättel richtig dick einleimt, kann das schwer werden, die wieder zu entfernen. Evtl. reisst man ne Menge Holz mit.

ps: kann auch später noch mal n bild vom sattelschlitz posten wenn das weiterhilft.

wär zumindest mal interessant.
 
könnt ihr solch riesen-bilder nicht als link einfügen, wenn die alles sprengen?
 

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