Fake oder Original-Gitarre? Fragwürdige Angebote in Netz

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Ich kann leider nicht helfen, aber was ist das schwarze Ding auf den Saiten beim Bigsby?
 
Auch ist es mir ein Rätsel warum die Seriennummer durchgefräst ist.

Weil das ein chinesisches Fake ist. Gibson stempelt die Seriennummern vor dem Lackieren, hier wurden sie eindeutig danach angebracht, was typisch für Fakes ist. Das Trussrodcover sieht auf dem Gesamtbild komisch aus, kein Fret Edge Binding, ungewöhnliche Position der Potis, Proportionen des Logos, Billigkabel im F-Loch, und das gesamte Finish sieht einfach nicht wirklich nach Gibson aus.
 
Weißt du, wie alt die Gitarre ungefähr sein könnte. Die chinesischen Fakes sind ja eher neueren Datums.
Was mir völlig schleierhaft ist, ist die seltsame Position der Potis. Wenn man ein Fake macht, wäre es doch einfach, die halbwegs an der richtigen Stelle anzubringen.
 
Es sei denn, die Bünde wurden mal erneuert

Oder die Gitarre wäre von 2014/2015 (?), irgendwann in diesem Zeitraum hatte Gibson die Nibs weggelassen. Erklärt aber nicht die schon genannten Auffälligkeiten sowie die großen M8-Bolzen an der Bridge. Fake, sorry.

@C_Lenny: Eigentlich gehören die Beiträge ab #11833 in den "Fake oder Original?"-Thread.
 
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Auch wenn das Thema hin und her verschoben wird, kommen wir nicht richtig weiter. Da wird über kleine Details diskutiert, die Qualität der Bundenden kommentiert - alles gut und schön.
Dennoch bleibe ich dabei, dass selbst der blödeste Kopierer die wichtigsten optischen Merkmale hinbekommt. Das in zweifelhafter Qualität, auch klar.
Aber warum um Himmels Willen sollte man die Potis so falsch setzen. Dafür gibt es keine ökonomischen Gründe. Das wäre einfach nur dämlich.
Ich denke, die Erklärung mit "chinesischer Fake" ist noch nicht ausreichend.

Noch eine Anmerkung zur Verschiebung: Die Gitarre wird nicht angeboten - daher gehört sie i.m.h.o. nicht in diese Thema, sondern sehr wohl in den Identifikations-thread!
 
Sorry Leute, klinke mich erst jetzt wieder ein, war heute etwas im Freibad, den alabasta weißen Bauch etwas bräunen! :-D

Also zum Datum der Gitarre kann ich sagen, dass sie 1998 in unseren Besitz kam und die Potis beim Teufel waren, die muss mein Vater oder sonst wer mal getauscht haben, denn jetzt funktionieren sie.
Er hatte ein Büchlein wo er einiges zu seinen Gitarren notierte, mehr steht dazu allerdings nicht drinnen.
 
kommen wir nicht richtig weiter

Weiter womit? Die/Eine Frage war doch:
ob und was daran original ist oder nicht

Und zu identifizieren gibts nicht viel. Headstock und der Aufkleber im Korpus suggerieren eine Gibson ES 355, es gibt aber Merkmale die darauf hindeuten, dass es sich um ein Plagiat handelt.

Die Gitarre wird nicht angeboten

Ist mWn kein zwingendes Kriterium für den "Fake oder Original"-Thread, oder?

Dennoch bleibe ich dabei, dass selbst der blödeste Kopierer die wichtigsten optischen Merkmale hinbekommt

Sagen wir "hinbekommen könnte"? Wer weiß nach was für einer Vorlage gearbeitet wurde oder ob der Bauer/Kopierer schlicht keine Lust hatte?
 
Der Thread heißt doch "fragwürdige Angebote/Auktionen" oder?

Keine Lust richtig zu kopieren? Die Chinesen mögen in ihrer hemmungslosen Kopererei vielleicht unverschämt sein, aber so blöd sind die nicht.
 
Der Thread heißt doch "fragwürdige Angebote/Auktionen" oder?

Stimmt. Aber zu Identifizieren gibts auch nix.

Die Frage warum die Potiknöpfe so schluderig gesetzt wurden werden wir allerdings nicht klären können oder hast du eine Idee?

Einiges deutet auf einen Fake hin, vorsichtig formuliert, mehr gibts mMn nicht zu erörtern.
 
Einschub hierzu:
wird nicht angeboten - daher gehört sie i.m.h.o. nicht in diese Thema
Ist mWn kein zwingendes Kriterium für den "Fake oder Original"-Thread, oder?
Nun ja, gehört ein bisschen hierher und dorthin. Ausgangspunkt war damals tatsächlich die "Bewertung" angebotener Objekte. Man darf also diese Richtlinie aus dem Startpost
Erlaubt:
......
- Diskussionen über Fake ja/nein
im damaligem Sinn so interpretieren. Aber in beiden Threads hat sich mittlerweile eine "Grauzone" etabliert. Auch im Ident-Thread gibt es genug Beiträge, die eine Identifikation von "fragwürdigen" Objekten auf Angebots-/Verkaufs-/Auktionsplattformen thematisieren. Was das Verschieben aber auf gar keinen Fall ist -> eine Bewertung Deines Anliegens, @fly me to the moon ;).

LG Lenny

Einschub Ende
 
Mir ist ja auch egal, wo das diskutiert wird!
Nur mit der schnellen Antwort - fake und damit erledigt - bin ich nicht ganz glücklich. Ich habe die letzten 20 Jahre mit Gleichgesinnten auch die Originalität klassischer Sportwagen diskutiert und bewertet. Nicht zuletzt weil es da um ganz andere Werte ging, wurde viel mehr in die Tiefe gegangen und dabei so manch erstaunliche Historie entdeckt.
Das war eine sehr spannende Thematik, die sich auch auf klassische Gitarren übertragen lässt. Manchmal möchte ich einfach mehr wissen, auch wenn ich mich damit nicht immer beliebt gemacht habe.
Besonders bei jenen, die vermeintliche Originale besessen haben und dann zur Kenntnis nehmen mussten, dass dem nicht so war.
 
ich denke einfach mal, man könnte sich hier angesichts des betreffenden Exemplars einer nachgemachten 335 vllt. darauf einigen, dass hier mit einigermassen hinreichender Genauigkeit und mit nicht wenig Aufwand versucht wurde eine 335 nachzubauen, nur dass eben jene Kopisten nicht wirklich genau hingeguckt haben und vmtl. vorbenannte Lässigkeiten einfach als ausreichend hingenommen haben, Ausreichend im Sinne von, reicht doch, wird schon jemand drauf reinfallen, oder sogar, ganz ohne drauf reinzufallen, die im Detail nachlässige Genauigkeit zu einem akzeptablem Preis gerne hingenommen haben. Viel mehr wird man dazu nicht rausbekommen, sie ist nun mal so wie sie ist. Ich finds auf jeden Fall interessant mit etwas detektivischem Spürsinn sowas aufzukären, aber irgendwann kommt man dann leider auch an die Grenzen dessen was noch aufklärbar ist und ich befürchte, an diesem Punkt sind wir nun angekommen. Schade, finde ich, aber nun auch nicht wirklich schlimm.
 
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Nur mit der schnellen Antwort - fake und damit erledigt - bin ich nicht ganz glücklich.
Kann ich durchaus nachvollziehen und ich wünschte, ich könnte Dir good-news vermelden :redface:. Aber trotz meiner sicherlich nicht sattelfesten Kenntnisse machen auch mich zwei Punkte zumindest SEHR skeptisch. Zum einen (neben den bereits angesprochenen "Ungereimtheiten") vor allem die auch bereits mehrfach erwähnte "merkwürdige" Anordnung der Potis, zum anderen das Label, das "Kalamazoo" als Produktionsstätte ausweist. Dieses Werk ist aber seit 1984 dicht, und die Serial-Number Deiner ES (02005568) weist auf "[Tag 200 -> 19.07.]2005 in Nashville gebaut" hin -> Produktionsnummer "568". Die P-Nummern 001-299 waren/sind für Bozeman (seit 1989) und 300-999 für Nashville (seit 1990). Kalamazoo hatte bis 1984 die Endnummern 001-499 / Nashville 500-999. Die "568" weist also nach meiner Kenntnis in keinem Fall auf "Kalamazoo" (vorh. Label) hin.

LG Lenny
 
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Nicht zuletzt weil es da um ganz andere Werte ging, wurde viel mehr in die Tiefe gegangen und dabei so manch erstaunliche Historie entdeckt.

Weiß nicht warum du dich so an den Potis aufhängst und nicht an den zig anderen Merkmalen, die ungenau kopiert wurden. Du findest auf entsprechenden Seiten auch heute noch sowas im Angebot. Falsche Potipositionen waren vor 10 Jahren gang und gäbe bei diesen Fakes. Mittlerweile weniger, dafür kriegen es die meisten immer noch nicht gebacken, korrekte Brückenstifte zu verwenden. Und wenn sich einer ans Fret Edge Binding traut, sieht es aus wie mit Hammer und Meißel ausgearbeitet.

Es gibt hier keine erstaunliche Historie zu entdecken, weil sich niemand für die unzähligen Chinafabriken interessiert. Viele davon wurden nur gegründet, um schnell ein paar $$ mit Fälschungen oder Billiginstrumenten zu verdienen, und nicht um etwas qualitatives zu schaffen. Dort arbeiten Leute, die nichts mit richtigem Gitarrenbau am Hut haben und in dem Fall nicht mal wussten, auf welche Details sie achten müssen. Genauso kannst du versuchen "in die Tiefe zu gehen" und zu ergründen, warum bei einem iPhone Fake die Knöpfe mehr wackeln, als beim anderen.
 
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Nur mit der schnellen Antwort - fake und damit erledigt - bin ich nicht ganz glücklich. Ich habe die letzten 20 Jahre mit Gleichgesinnten auch die Originalität klassischer Sportwagen diskutiert und bewertet. Nicht zuletzt weil es da um ganz andere Werte ging, wurde viel mehr in die Tiefe gegangen und dabei so manch erstaunliche Historie entdeckt.

Die ES-355 schreit doch Fake. Die fehlenden Fretnibs, die Brücke mit den fetten Bolzen, das nicht lizensierte Bigsby, Binding im F-Loch, die in mehrfacher Hinsicht nicht schlüssige Seriennummer (in Kombination mit dem zweifelhaften Label), der schlecht positionierte Split Diamond, die Anordnung der Potis. Ich frag mich, welche erstaunliche Historie wir da dann entdecken sollen?
Das falsche Bigsby, die fehlenden Fretnibs und die fetten Bolzen kann man sich ja noch schönreden und sagen, dass da einer halt die Originalteile ausgetauscht hat. Aber der Rest? Wer verpasst einer Gibson nachträglich ein Binding im F-Loch, mit der Folge, dass die Decke neu klar lackiert werden muss?

Ich kann verstehen, dass man niemandem gerne sagt, dass eine (vlt.) geliebte Gitarre und ein Erbstück ein Fake ist. Aber es bringt ja nix. :nix:

Spannend wäre da höchstens, eine Historie der Fälschungen aufzustellen. Aber da bräuchte man halbwegs sicher datierbare Exemplare. Und ich hab das Gefühl, dass diese Historie höchstens belegen würde, dass die Fälscher sich nie auch nur ansatzweise die Mühe gemacht haben, eine astreine Fälschung abzuliefern. Oder diese fehlerfreien Fälschungen sind so gut, dass sie nur noch nie aufgefallen sind. Hier im Board nennen manche das dann ja "Replica"... ;) :D

Tante Edith vermerkt noch: Die Schrauben der Pickuprahmen sehen auch nicht korrekt aus. Zu groß und nicht schwarz genug. ;)
 
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Guten morgen, gestern habe ich ein Bild in "zeigt mal eure Übungsecke" gepostet, die daraufhin zu sehende Gibson ES 355 hat dann für einige Diskussion gesorgt und ich verlagere das Thema jetzt hierher.
Zu der Gitarre: Leider weiß ich nicht viel und habe sie von meinem Vater geerbt, der eine recht große Gitarrensammlung hat. Mit der Gitarre habe ich ihn nie spielen gesehen. Auch ist es mir ein Rätsel warum die Seriennummer durchgefräst ist. Gestern meinte auch jemand er sei sich nicht sicher ob der split diamond echt sei.
Jetzt überlasse ich es mal euch was ihr zu der Gitarre sagt, ob und was daran original ist oder nicht, beziehungsweise was eure fachliche Expertise dazu sagt.
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Mal abgesehen davon ob Fake oder was auch immer...spielt sie sich gut, magst du sie? Klingt sie wie sie klingen soll? Wenn dem so ist, ist es doch sowas von egal . Ich wäre froh wenn mein Papa Gitarre gespielt hätte und ich würde egal was es war, einfach übernehmen .
 
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Kann ich durchaus nachvollziehen und ich wünschte, ich könnte Dir good-news vermelden :redface:. Aber trotz meiner sicherlich nicht sattelfesten Kenntnisse machen auch mich zwei Punkte zumindest SEHR skeptisch. Zum einen (neben den bereits angesprochenen "Ungereimtheiten") vor allem die auch bereits mehrfach erwähnte "merkwürdige" Anordnung der Potis, zum anderen das Label, das "Kalamazoo" als Produktionsstätte ausweist. Dieses Werk ist aber seit 1984 dicht, und die Serial-Number Deiner ES (02005568) weist auf "[Tag 200 -> 19.07.]2005 in Nashville gebaut" hin -> Produktionsnummer "568". Die P-Nummern 001-299 waren/sind für Bozeman (seit 1989) und 300-999 für Nashville (seit 1990). Kalamazoo hatte bis 1984 die Endnummern 001-499 / Nashville 500-999. Die "568" weist also nach meiner Kenntnis in keinem Fall auf "Kalamazoo" (vorh. Label) hin.LG Lenny

Ich bin ja nicht der Eigentümer dieses schrägen Stückes, sondern war der erste, der ob der schrägen Optik nachgefragt hat. Und ich gebe euch ja völlig recht in der Meinung, dass die nicht echt sein kann. Kein Zweifel.
Deine Aufarbeitung gefällt mir z.B. schon mal sehr gut, weil sehr fundiert und schlüssig begründet.
Der Eigentümer wird es verschmerzen können, weil er ja noch einige Dutzend andere Gitarren hat und an diesem Stück ohnehin keine besonderen Erinnerungen hängen dürften.
 

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