Ich glaube, das wäre ein Fall für die "Mythbuster".
Von der Theorie kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Hals sich durch eine kurze Entlastung verzieht. Holz arbeitet, das ist bekannt. Äußere Einflüsse (Luftfeuchtigkeit, Temperatur) haben Auswirkungen; quellen das Holz auf, trocken es aus usw.
Wenn ich an den Bau meiner Holzterrasse zurückdenke, da ließ ich ein Brett aus Douglasie eine Woche lang im Regen liegen. Als ich es auf den Träger schraubte, merkte ich, wie stark es sich verzogen hatte. Mit Druck versuchte ich es in Position zu bringen, was mir aber nicht gelang. Es brach auch nicht auseinander, sondern hielt einfach die Form.
Beim Saitenwechsel entfernt man für wenige Minuten alle Saiten. Vielleicht (was ich aber nur bei sehr starken Saiten glaube) gibt der Hals ein weing nach, da er sich entspannt. Welcher Schaden sollte hier entstehen? Kann sich ein gut geleimtes Pallisandergriffgrett lösen (wäre die einzige Folge, die ich mir vorstellen kann)?
Bei unsachgemäßer Vorgehensweise kann ich mir hingegen schon vorstellen, dass der Hals Schaden nimmt. Beispiel: Gitarrenhero läßt seine Gitarre in der Sonne stehen und ölt das Griffbrett nie, da er auf die "Vitage-Optik" steht. Er entfernt spontan alle Saiten durch einen sauberen Schnitt mit der Zange und der Hals entspannt sich sichtlich. Jetzt nimmt der Gitarrenheld die "ultrastrong-Saiten" aus der Tasche und zieht diese in Rekordzeit auf. Weiterhin, da die guten Saiten überdehnt werde müssen, um die Spannung zu halten, dreht er an den Stimmmechaniken noch einmal kräftig nach und zieht dann jede Saite fünf Zentimeter nach oben. Peng! Der Hals bricht weg. Aber wer macht das schon? :screwy:
Eine echte "Legende der Großstadt"!