Sagt mal, was genau macht für Euch eine brauchbare Tribute-Band aus?

  • Ersteller Mascarpone
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Ich habe nach Euren Erfahrungen gefragt, nicht nach einer Legitimation.
 

Ja. Scheinbar habt ihr die Band ja zusammen und seid gut - bis auf die fehlende stimmliche Nähe. Dann probiert doch einfach aus, ob es ankommt?!

Mich würde es nicht stören, solange ich die Stimme mag, und sie irgendwie zur Musik passt.

Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg.

- Ihr habt eigene Songs, und die sind sogar richtig gut? Ihr seid nicht berühmt? Ihr habt keine 10.000 Follower und keine 2.000 Fans in diesem Kuhdorf? Kein Interesse. Ruft an, wenn Ihr ein paarmal im Fernsehen wart.

Sowas ist mir persönlich aber 1000mal lieber, als eine perfekte Tribute Band. Es stimmt aber, dass man solche Bands zu selten zu sehen/hören bekommt. Aber ja, solche Bands brauchen echte Fans, die immer mal wieder nach den aktuellen Gigs schauen, und auch weitere Wege in kauf nehmen.

Ein Tribute Band kriegt man regelmäßig vor die Haustür "geliefert". Macht für mich den Reiz aber nicht größer...

Gruß,
glombi
 
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Tribute Band bedeutet für mich , in gewissem Rahmen nachspielen aber durchaus noch seine eigenen Gedanken in die Songs einbringen.
 
Ich will noch mal eine Frage nachlegen. Angenommen, wann gründet eine Tribute Band, die zum Beispiel Soundgarden (Chris Cornell), Pearl Jam (Eddie Vedder), U2 (Bono) oder Linkin Park (Chester Bennington) zum Thema hat. Angenommen, man hat einen richtig guten Sänger, der aber nicht so wie einer dieser Originalsänger klingt, die ja teilweise recht besondere Stimmen hatten...
Passt das mit einer eigenen Stimme und sehr gutem Gesang oder lässt man das dann lieber sein?

Machen, unbedingt. Ich habe aus den letzten 20 Jahren vier Beispiele dafür aus meinem eigenen erweiterten Umfeld, wo genau das hervorragend funktioniert hat. In allen Fällen war/ist die Band sehr gut. In allen Fällen war/ist der Sänger gut bis sehr gut, aber eben nicht ganz wie das Original. Das waren immer tolle Konzerte. Warum?

Was bei all diesen Bands funktioniert (hat), ist, dass das Gesamtpaket sehr überzeugend rüberkam. Und klammern wir mal die guten Bands aus und betrachten nur die Sänger, die Bono, Robbie Williams, Mick Jagger und Lennon/McCartney covern: Diese Leute haben ausser ihren Stimmen noch viel mehr markante Eigenheiten. Kommst Du als Robbie Williams im passenden Outfit auf die Bühne und spielst mit einem Gehstock, wie er das wohl eine zeitlang getan hat, dann hast Du das Publikum schon fast geknackt. Bei Bono war es dieses halb Prophetische und die großen Gesten, die eigentlich in ein Stadion gehören und nicht in kleine Münchner Clubs, bei Lennon/Macca ist es Outfit, Instrumente und (zumindest Fall des beatles'schen Paulemann) auch eine Stimme ganz nah am Original, und bei Mick J. wird jeder Gig quasi zu einer musikalischen Geschichtsstunde (sehr unterhaltsam, auch wenn man es wie ich im letzten Jahr jetzt schon fünfmal gehört hat).

Ein guter Sänger kann sich aus den folgenden Punkten ein paar heraussuchen und an diesen arbeiten, um dadurch besser in die Nähe des Originals kommen: Stimme, Wortwahl und Tonfall (die beiden kann man auch dann noch sehr gut imitieren, selbst wenn die Stimme etwas anders ist), Aussehen, Outfits, Bewegungen und Gestik (mMn ziemlich wichtig), einfach das Gesamtpaket des Auftretens als Persönlichkeit. Und damit kommt man für einen Großteil des Publikums schon verdammt weit.

Sind alles meine Erfahrungen mit Bands, die ich kenne bzw. überwiegend sogar betreue oder betreut habe.
 
Grund: Interpunktion korrigiert
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Angenommen, ihr würdet solche Konzerte besuchen wollen, was wäre euch wichtig?

Mein offensichtliches Mißverständnis von "Tribute" war bislang, daß es eine eigene Leistung beinhalten sollte. Dagegen dachte ich, "Cover" sei (mehr oder weniger) "Nachspielen".

Was da heutzutage offensichtlich läuft, erinnert mich irgendwie an die Beatles Revival Band der 1970er.

Sollen die Musiker sich verkleiden und sogar schminken, um genauso auszusehen wie die Originale?

Man kann es echt übertreiben.

Wo ist die Grenze zwischen schlecht, brauchbar, Tippitoppi, übertrieben, bis zur Selbstaufgabe ohne eigene Würde und total lächerlicher Kopie?

Das sollten eigentlich die Ohren entscheiden können.
 
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Ich bin quasi Fan mehrerer Bands und spiele gerne deren Musik.
Ich auch. Deshalb spiele ich in einer All-Stars-Tribute-Band, nennt sich Coverband. Wir sind so geil, dass uns schon wieder andere tributen wollen.
Nennt sich dann All-Stars-Tribute-Cover-Band. Usw.
 
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Ich mache die Unterscheidung zwischen Cover- und Tribute-Band für mich (!!) wie folgt fest:

"Cover" ist für mich weiter gespannt. Das betrifft sowohl die Songauswahl als auch die "Freiheiten" der Wiedergabe. "Tribute" ist für mich gegenüber "Cover" "eingeschränkter" bei der Songauswahl und enthält evtl. zwei bis drei Künstler, aus deren Repertoire man sich bedient und deren Songs man dann auch recht nah am Original nachspielt. Wobei hier die Grenzen zum "Cover" fließend sind, es sind Tendenzen.

Am Samstag zwei Rock-Cover-Bands gehört. Die eine Band querbeet 60er bis 90er. Zum Teil recht frei interpretiert, was mir mal gefallen hat und mal nicht. Aus "Tush" ein Medley zu machen, in dem auf einmal "Don't Worry, Be Happy" sowie Teile aus "What's Up" von den 4 Non Blondes auftauchen, war schon ganz witzig. Und auch eine Polka-Version von "Ring Of Fire" von Johnny Cash. Zwei Metallica-Songs wiederum haben mir nicht gefallen, weil es "nicht Fisch noch Fleisch" war, heißt: weder wurde der Metallica-Sound getroffen, noch war es so eigenständig, dass man es als Interpretation o.ä. hätte erkennen können. Ist aber natürlich Geschmacksfrage ... Fazit: Cover, kein Tribute.

Zweite Band: spezialisiert auf Grunge-Cover. Und das richtig gut. Tribute-Band? Für mich fast ein Sonderfall, nämlich ein Genre-Tribute. Ohne große Kostümierung, aber die Songs ziemlich exakt nachgespielt und den Sound gut getroffen.

Ein Freund von mir spielt in einer "typischen" Cover-Band. Breites Repertoire, max. drei Songs vom gleichen Künstler (wenn ich's richtig in Erinnerung habe), Songs werden so gut es eben geht nachgespielt. Und das meine ich gar nicht negativ, ein Sänger kann eben nicht klingen wie Janis Joplin, Tarja Turunen, Freddie Mercury UND Till Lindemann in einer Person. Da passt man das Repertoire halt an das Machbare an, und das muss man imho einfach mal ausprobieren.

Also: was man darf und was nicht - hey, einfach mal ausprobieren und machen. Wenn's passt, werdet ihr es hoffentlich selbst merken. Wenn nicht, ebenfalls. Und wenn's launige Interpretationen sind, ist das vielleicht genau die Nische, worauf die Welt die ganze Zeit gewartet hat ...
 
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Ich auch. Deshalb spiele ich in einer All-Stars-Tribute-Band, nennt sich Coverband. Wir sind so geil, dass uns schon wieder andere tributen wollen.
Nennt sich dann All-Stars-Tribute-Cover-Band. Usw.
Die Grenze zum Plagiat ist fließend! :LOL:
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Zweite Band: spezialisiert auf Grunge-Cover. Und das richtig gut. Tribute-Band? Für mich fast ein Sonderfall, nämlich ein Genre-Tribute. Ohne große Kostümierung, aber die Songs ziemlich exakt nachgespielt und den Sound gut getroffen.
Nur so viel: die Welt ist klein!
 
Zuletzt bearbeitet:
Von einer Tributeband erwarte ich den Fokus auf eine Band/einen Künstler. Ob man sich dann akribisch an Sound und Arrangement hält, hängt natürlich auch von den Fähigkeiten der jeweiligen Musiker ab. Für mich kann ich z. B. ganz eindeutig sagen: Weder höre ich mich wie Bono an, noch hört sich mein Gitarrenspiel nach The Edge an (wobei man bei mir wohl schon hört, dass ich U2 ziemlich häufig gehört habe).

Echoes habe ich letztes Jahr mit ihrer Unplugged Show gesehen, dass fand ich ziemlich cool (die Flächensounds von Shine On mit Gläser erzeugt und viele andere tolle Ideen).

Wenn jemand dem ganzen komplett einen eigenen Anstrich gibt, z. B. die Songs in ein anderes Genre transportiert: Sehr gerne! Wobei ich da auch unterscheiden kann zwischen "beeindruckt mich als Musiker" und "gefällt mir" (das eine schließt das andere nicht aus, bedingt sich aber auch nicht gegenseitig).

Am Ende muss das Gesamtkonzept irgendwie zusammenpassen und das hat bei den Tributebands die ich bisher gesehen habe gepasst (die Sterngitarre bei der ABBA Band, der Kostümwechsel bei der Beatlesband). Wenn jemand wie das Original aussieht: cool. Wenn jemand wie das Original klingt (Stimmlich): da bin ich offen neidisch. Wenn jemand beides in einer Person ist ... gut.

Ich für mich habe mich entschieden sowohl in meinem "normalen" Cover-Programm als auch im U2 (Acoustic) Tribute das ganze mit Storytelling zu kombinieren (die Älteren unter uns werden sich vielleicht an das VH1 Storytellers Format erinnern).

Ein anderes cooles Konzept in dem Zusammenhang ist übrigens "1 Abend 1 Album" speziell weil es sich nicht nur um Best-Of Titel handelt. http://1abend1album.de/

Volker Rebell macht das mit seiner Band mit dem mittlerweile zweiten Beatles Album.
 
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Danke, ein super Kommentar! Hat mir sehr geholfen.

Wir sind in unserer Band mittlerweile mit den Überlegungen recht weit gekommen und spielen die ersten Songs ein, schrauben am Sound herum, hören uns einzelne Tracks mit einzelnen Spuren genau an und stell den teilweise fest, dass in den Studios auch nicht alles Gold ist, was glänzt... da wird ja manchmal ganz schön gemogelt. Das an sich ist ja legitim, aber ich meine hörbar gemogelt...

Ich melde mich mal, wenn wir soweit sind, dass etwas vorzeigbar herauskommt.
 
Man hat bei vielen Künstlern ja mittlerweile die Auswahl zwischen einer Studioversion, der Liveversion und nicht selten gibt es noch eine unplugged Variante.

Zieht man dann noch Coverversionen in betracht, ist die Auswahl teilweise riesig (im Off Topic haben wir ja den "Cover besser als das Original" Thread).

Und mogeln: Gerade wenn im Studio mit vielen Overdubs und zusätzlichen Musikern gearbeitet wird, stellt sich ohnehin die Frage, wie man so etwas live umsetzt. Besonders da ist aber der Blick auf die Konzerte der Künstler interessant: Wie haben die das umgesetzt? Samples? Gastmusiker? Undspätestens bei Gastmusikern kommt dann die Frage nach Kosten auf. Nicht nur für die Tribute-Musiker, auch die "Großen" sehen sich da vor Herausforderungen gestellt.

Ziemlich cool macht das eine Sion & Garfunkel Tributeband, die man als Duo, als Duo mit Band, als Duo mit kleinem Orchester buchen kann.

Acoustique Baby mit einem Streichquartett ... ich habe ein neues Ziel :)
 
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Vielleicht hat man hat auch als das Original nicht unbedingt den Anspruch, live exakt genauso wie im Studio zu klingen?
Finde ich nicht nur normal, sondern sogar zu erwarten.

Und die Beatles haben in der zweiten Hälfte ihrer Karriere gar nicht mehr live gespielt, sondern (für damalige Zeiten) extrem komplizierte Aufnahmen produziert, die genau einmal - nämlich beim hundertsten take - so klangen, wie sie es wollten.
live spielen kam nicht in Frage, war auch nicht mehr das Ziel.

Da würde mich auch mal interessieren, was sie damals zu dem thread hier gesagt hätten... ;)


P.S.
"I've been imitated so well I've heard people copy my mistakes." - Jimi Hendrix
 
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