Das Tiefe, Rauchige, "Flüstrige" und Heisere ist hier sein eigenes künstlerisches Mittel, seine Ausdrucksform (wenn auch nicht unbedingt frei wählbar), was wohl nicht durch Gesangtechnik oder Unterricht zu beheben ist, ohne dass es seinen Charakter verliert.
Stilmittel Tief ok, Rauchig, ok, Fluestern ok, Heiser ok. Geht uebrigens alles auch laut genug, um wenigstens bei einer akustischen Gitarre gehoert zu werden. Artikulation - kommt drauf an. Ist der Text wurscht, braucht man ned sauber sprechen. Ist viel Text vorhanden, sollte der auch verstanden werden, oder wozu ist der sonst da? Dann ist unsaubere Artikulation kein Stilmittel (ist es fuer mich eh ned), sondern stoerend. Man kann auch regionale Eigenheiten verstaendlich an den Mann/die Frau bringen.
Zumal es sich vermutlich um jemanden handelt, bei dem die persönliche, individuelle Attitüde wohl weit vor der gesangstechnischen Raffinesse steht.
Auch das ist ok. Wenn das Lied wenig Hoehen und Tiefen hat, fein. Ich weiss jemanden, dessen Lieder sind sehr einfach zu singen, der fuellt Saele mit 3000 Leuten. Mit regionalen Eigenheiten beim Singen
. Aber: den versteht man. Das ist Grundvoraussetzung, jedenfalls bei seinen Liedern.
Es nützt auch nichts, die Songs zu transponieren oder ähnliches, um mehr Druck zu bekommen:
Es kommt drauf an. Wenn der Jung am Ende seiner Range kratzt, hilft ein Ton oder zwei schon, ohne viel an Atmosphaere zu zerstoeren.
Ich bin aber nach wie vor der Ansicht, dass ein Kompressor die Nuancen in der Stimme doch besser featuren würde, wodurch er im Proberaum sicherer werden könnte. Denn ein guter Kompressor regelt ja nicht nur Dynamiken zwischen "Schreien" und "Flüstern", sondern kann auch stimmliche Eigenarten wie ein leichtes "Knistern" oder "Rasseln" in der Stimme aufdecken. Das ist bei manchen Stimmen gar nicht so verkehrt. Einige Stimmen klingen ohne diese minimalen Nuancen tatsächlich nur flach und halt grummelg - was hier durchaus der Fall sein könnte.
Das waer dann mit Sicherheit einen Versuch wert.
... und natürlich braucht man Mitmusiker, die sich diesen Einschränkungen "unterwerfen". Was wohl nicht immer ganz einfach ist.
Wenn die gewoehnt sind, einen handelsueblichen Rock-Schreier (ned abwertend gemeint
) vor sich zu haben und die Lieder mehr so Barden-haudegenmaessig rueberkommen, kann ich mir gut vorstellen, dass das nicht einfach ist. Es ist dann wohl ein anderer Stil, an den man sich erst gewoehnen muss und der auch einiges an Anforderungen an die Musiker stellt.