Russische Klavierschule, die spinnen die Russen.

  • Ersteller flautino musikus
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Ist das vllt die ultimative Klavierschule die ich suche?
 
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@flautino musikus Was ist eigentlich aus dem Klavierspielen und dem Unterricht geworden?

Gruß Claus
Entschuldigung, sehe deine Frage erst jetzt.
Mein damaliger Klavierlehrer ist leider kurze Zeit nach dem wir mit dem Unterricht richtig begonnen hatten, sehr plötzlich verstorben. Ich habe dann noch kurze Zeit alleine versucht mit der russischen Klavierschule weiter zu machen, aber kam nicht so richtig voran. Deshalb habe ich wieder Unterricht genommen. Diesmal von einer ehemaligen Klavierlehrerin hier im Ort, die aber nicht die russische Schule verwendet hat. Sie hat einfach nur irgendwelche klassischen Stücke genommen und mich die lernen lassen. Da konnte ich dann zwar ein paar Stücke spielen, aber richtiges Klavierspielen lernte ich so nicht. Habe den Unterricht dann abgebrochen. Seid dem schlage ich mich alleine durch.
Da ich ja noch mehr Instrumente lerne und spiele, fehlt auch die Zeit um richtig Klavierspielen zu lernen. Ich habe mir ein Repertoire an Stücken aufgebaut (welches ich stetig erweitere) die ich spielen kann. Ich hoffe, in der Rente mehr Zeit fürs Klavierspielen zu haben.
Gruß Norbert
 
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Es gibt ja auch sonst noch einige schöne Hefte mit Übungen und/oder auch nur Spielstücken in ansteigendem Schwierigkeitsgrad, um sich die Unterstufe zu erarbeiten.
Wenn es dich interessiert, kann ich gerne etwas dazu schreiben.

Gruß Claus
 
Ich weiß nicht, wo die Probleme bei mir liegen, aber ich lerne ein Stück zu spielen und beim nächsten Stück und übernächsten (usw.), habe ich das Gefühl, das es nicht einfacher wird. Ich kann auch ein oder zwei Schritte im Schwierigkeitsgrad zurück gehen, ich muss jedes Stück zeitaufwendig neu lernen. Das geht schon ein paar Jahre so, ist also nicht nur ein kleines Leistungsplateu. Ich habe es schon mit verschiedenen Schulen und Heften versucht. Z.B. mit der Orgelschule von Friedhelm Deis (damit hat mein Bruder sich das Orgelspielen in seiner Kindheit selbst beigebracht), der Suzuki Piano School, Notenbuch für Nannerl, usw.
Wie schon geschrieben, ich kann die Stücke lernen, aber es wird beim nächsten Stück nicht einfacher.
Was gut funktioniert, ist das Spielen einer Stimme mit der rechten oder linken Hand. Sobald ich mit beiden Händen zusammen spielen will, wird es problematisch. Da gibt's dann ein Problem zwischen den Ohren.
Gruß Norbert
 
Was gut funktioniert, ist das Spielen einer Stimme mit der rechten oder linken Hand. Sobald ich mit beiden Händen zusammen spielen will, wird es problematisch.
"Paralleles" Notenlesen in beiden System passt?
Was ich mir gut vorstellen kann sind Rückschläge nach zu schnellem Vorgehen. Auch bin ich der Ansicht, dass man sich mit dem beackern zu schwerer Stücke keinen Gefallen tut, schon gar nicht als Autodidakt.
Gerade für einen Erwachsenen sinnvoll sein kann z.B. etwas mehr im Fünftonraum zu spielen. Das wird bestimmt nicht langweilig, wenn dabei an der polyphonen und rhythmischen Unabhängigket gearbeitet wird und erste Improvisationsanleitungen gegeben werden.
Ich denke aber, das wird zu wenig gemacht, zumindest nicht von den Lehrer/innen, die ich kenne.

Falls dich Tips dazu interessieren wären ein paar Sätze zu deiner am liebsten gespielten Musik ganz gut, dann könnten wir hier bestimmt Vorschläge machen, um Lücken zu füllen.

Rhythmische Unabhängigkeit kann man durch gut arrangierte Popmusik mit Freude am Üben bearbeiteten. Das umfasst bis in mittlere Schwierigkeitsgrade Hefte von Martha Mier (Unterstufe) über Jürgen Moser bis Christopher Norton oder Brent Edstrom.
Was die Unabhängigkeit der Hände/Finger betrifft sind polyphone Stücke von J.S. Bach & Friends gleichermaßen schön wie pädagogisch wertvoll. Das geht vom Notenbüchlein A.M.B. über Kleine Präludien und Fughetten und Inventionen und Sinfonien, auch einige Sätze der Suiten passen da bereits gut spielbar. Mit Ausnahme der Inventionen und Sinfonien findest Du eine schöne Zusammenstennlung in "First Lessons in Bach", das ist seit hundert Jahren ein Standardwerk der anglo-amerikansicen Klavierausbildung. Man muss nur auf Vollständigkeit der Ausgabe achten, weil es ursprünglich zwei Bände gab. Ich habe die folgende mit guter Begleit-CD, auf der bisweilen in den Wiederholungsätzen ganz kleine Improvisationen zu hören sind:
https://www.alle-noten.de/Klavier-Orgel-Akkordeon/Klavier/Bach-First-Lessons-In-Bach.html
Ich hätte noch einige weitere Vorschläge, die aber besser nach deinen Vorgaben.

Klavierspielen wird tatsächlich immer schwerer, je anspruchsvoller die Stücke arrangiert sind. Als eine gute Leitschnur empfinde ich zur Abhsäcztung die angloamerikanischen Lehrpläne und Repertoirelisten nach Anforderungen. Sie sind ausdifferenzierter als der Lehrplan des Verbands der deutschen Musikschulen (öffentlicher Träger) und werden von Zeit zu Zeit überarbeitet.

Gruß Claus
 
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Danke Claus für deine Hilfe.
Das mit dem parallelen Lesen von zwei Notensystemen ist auch schon ein Problem. Aber vor allem das Umsetzen in den entsprechenden Tastendruck ist dann das Problem.
Ich spiele gerne auch Kirchenlieder (habe ja bis Corona in einem Kirchenensemble gespielt) und da gibt es viele längere Passagen, die im Fünftonraum gespielt werden. Das geht dann auch am Besten, da jeder Finger seine Taste hat. Aber das ist halt nicht das, was ich auf Dauer spielen.
Zu meiner Lieblingsmusik. Klassik und Kirchenmusik. Pop eher nicht. Wenn ich ein Stück gerne spielen möchte, dann lerne ich auch vierstimmigen Kirchenlieder. Das kann dann auch mal ein halbes Jahr dauern. Danach kann ich es dann meistens auch gleich auswendig. Das ist, was ich im Moment hauptsächlich mache: Ich lerne Stücke die ich schön finde, auch wenn sie schwierig sind (z.B. Schuberts Impromtus Nr?). Ich lerne die Fingersätze dann halt auswendig.

Ich muss mal schauen, aber viele Stücke aus "First Lessons in Bach" kommen mir bekannt vor. Sind, glaube ich, auch in der Suzuki Piano School enthalten.

Gruß Norbert
 
Das mit dem parallelen Lesen von zwei Notensystemen ist auch schon ein Problem. Aber vor allem das Umsetzen in den entsprechenden Tastendruck ist dann das Problem.
Das meine ich.

Ich würde deine Baustellen zum guten Teil im Anfangsstoff der ersten 2 Jahre einordnen. Solltest Du das Lesen/Spielen mit Übungen und Stücken dieser der drei Stufen (Initial, Grade 1, Grade 2) sicher können, wärst Du für deine Musik schon ein gutes Stück weiter.

Eine naheliegende Überlegung ist weiterquälen oder Lücken füllen. Ich glaube nicht, dass von allein "Türen aufgehen", wenn man sich nur lange genug mit Stücken bechäftigt, die subjektiv zu schwer sind.
Es fehlt dann am Hintergrund wissen und eingeübten Routinen, die Übungsaufwand sparen, den man für das Neue nutzen möchte.
Mein Tip für den benötigten Stoff in organiserter Form wäre Jens Rupp. Bewusst ab Band 1, weil bei dir bereits da etwas im Pfeffer liegt. Bei Rupp müstest Du zwar das Blues-Schema überlättern, aber die rein klassischen Klavierschulen und besonders die Russische KS setzt Hintergrundwissen voraus, das ansonsten durch den Unterricht vermittelt wird.

Das Weitere dann nach Interesse und Bedarf. Selbst das Notenbüchlein oder die "First Lessons" finde ich ohne Lehrer/in derzeit anspruchsvoll, wenn noch Lücken in der Ausbildung geschlossen werden sollen.
Hier mal ein Beispiel zu theoretischen und praktischen Lerninhalten, die Autodidakten beim Üben des Menuett Anhang 114 fast zwangsläufig übersehen:
How to Play Bach Minuet in G Major Part 1 – Sight-reading and Hand Independence
How to Play Bach Minuet in G Major Part 2 - Piano Technique & Choreography

Bei Interesse am Spielen klassischer Musik tragen die im Board schon oft erwähnten Etüden von Friedrich Burgmüller op. 100 viel für gute Grundlagen bei. Es gibt es dazu eine auführliche Besprechnung auf Youtube, der zweite Link führt zu einem Tutorial des ersten Stücks:
Burgmuller Op.100 | Full Review, Difficulty Grading & Technique Tips
F .Burgmuller op.100, Nr.1 - La Candeur

Gruß Claus
 
Hallo Claus,
Danke. Ich bin mir auch sicher, dass die Gründe meiner Probleme in den Anfängen liegen. Ich hatte deshalb auch noch mal den Neustart mit der Orgelschule von Deis gestartet.
Von Jens Rupp gibt es mehrere Klavierschulen, meinst du die "Meine erste Klavierschule" oder "Klavier lernen für Anfänger"?
Deine Links werde ich mal in Ruhe anschauen.
Gruß Norbert
 
Hallo Norbert,

Jens Rupp, Klavier lernen für Anfänger ist eine Neuerscheinung vom August 2022, zu der ich nichts sagen kann.
Es würde für mich auch keinen Sinn ergeben, die zum jetzigen Zeitpunkt noch anzuschaffen.

Gut kenne ich Jens Rupp, die erste (zweite, dritte, vierte) Klavierschule, weil ich die besitze und die ersten 3 Bände für den systematischem Wiedereinstieg gespielt habe. Band 4 habe ich bei Erscheinen der Vollständigkeit halber angeschafft, bin aber bis jetzt nicht weit gekommen. Ich hatte bei Erscheinen bereits andere Übungsstücke mit gleichen und teilweise weiteren Anforderungen in der Mache.

In der Mitte von Rupp, Meine dritte Klavierschule kommt in der Mitte des Hefts das C-Dur Präludium BWV 846, das bei Heumann den Abschluss von "Klavierspielen, mein schönstes Hobby, Band I" bildet. Man hat mit Rupp in den ersten 2-3 Bänden also viel Gelegenheit zum Üben der elementaren Spieltechnik und das anhand vieler Eigenkompositionen, was vielleicht noch mehr zur Beschäftigung mit dem Inhalt auffordert. Ich meine eine Herangehensweise, wie sie Jonci Bronson in ihren beiden YT-Clips zum Menuett G-Dur ausführlich erläutert.
Das Ergebnis ist, dass man mit den Spielstücken etwas für die Zukunft lernt, was mit einfachem "Tastendrücken an den richtigen Stellen" nicht erreicht werden kann.
Den spieltechnischen Nutzen hat man mit der Russischen Klavierschule I und II (RKS I, RKS II) natürlich auch und dazu noch eine Auswahl mit sehr bekannten Stücken aus dem Unterricht des klassischen Klavierspiels, nur die Aufmachung erscheint zunächst etwas "sperrig".
Dabei sind viele Stücke und Etüden in der RKS musikalisch schön und lassen sich gut vorspielen. Sie finden sich (aus anderen Quellen) auch als Bestandteil der anglo-amerikanischen Lehrpläne und des Verbands deutscher Musikschulen.
Youtube-Clips von Klavierschülern und Hobbypianist/innen zeigen deuten auch auf hohe Popularität in Asien hin, obwohl die deutsche (d.h. überarbeitete) Ausgabe RKS in Amerika und Asien leider unbekannt ist.
Ich würde mich jedenfalls gerne an einem Thread zur Diskussion der deutschen Ausgabe der Russischen Klavierschule beteiligen, wenn sich die jemand vornimmt und konkret Ansätze zur Erarbeitung einzelner Stücke daraus besprechen will.
In diesem Zusammenhang sind Tutorials zur Spieltechnik nützlich, falls Du die Hanon-Übungen am Heftende der RKS I angehen willst:
How to Play Piano with Ease...Hanon 2
Hanon Exercise 1 - Efficiency
Ich selbst bin nicht so der technikbetonte Lerntyp und achte lieber auf Beachtung bei Etüden und Spielstücken, sprich die begleitende Bearbeitung von Burgmüller op. 100 usw.

Kurz gesagt, Du könntest dein Vorhaben auch gut mit der RKS I angehen und Hintergrund-Info dazu bei Interesse einholen.
Weiter mit Rupp, mit dem könntest Du bei Abneigung gegen die Russische Klavierschule einen Neustart machen und schön langsam sowie mit Blick auf die gegenseitige Bedingung von Technik und musikalischer Aussage zumindest die ersten beiden Bände erarbeiten. Damit hättest Du im Schwierigkeitsgrad den Anschluss ungefähr auf Höhe von RKS I, Stück 82 - Kabaleweski, op. 39, 12.

Was man weiterhin daraus spielt wäre ein Thema für sich, ich würde sagen Etüden und Stücke nach Bedarf und m.E. zumindest folgende Spielstücke, die zu den bekannten des Klavierunterrichts gehören: 82, 83, 87, 109, 114, 124, (136), 141, 151, 152, 153, 156, 160 161.
Gegen Ende sind drei der leichtesten Stücke aus dem Notenbüchlein A.M:B. dabei und mit Verzierungshinweis ausnotiert.
Mit (nachhaltigem) Erarbeiten dieser Stücke ist der Schwierigkeitsgrad "Henle 1" und erste der drei Grade etabliert, die man "leicht" oder "Unterstufe" nennt.

Gruß Claus
 
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Hallo Claus,
ich habe mir mal Band 1 und 2 von Jens Rupp bestellt. Bin mal gespannt, welchen Stand ich bis jetzt habe. Ich berichte dann über meine Erfolge.
Dank erstmal an Dich, für deine Hilfe bis hier her. Es kommen später bestimmt noch Fragen zu der Klavierschule.
Gruß Norbert
 
Falls Du Übung 4 auf Seite 12 in Rupp I allein aus den Fingern spielen solltest, hättest Du bereits ein Übungsfeld für bessere Spieltechnik gefunden. :D
Allein durch Text lässt sich das schlechter vermitteln als durch mündliche Erläuterung, Anleitung, Demonstration und Kontrolle der Ausführung, wie das im qualifizierten Klavierunterricht üblich ist.

Die oben schon erwähnten Videolinks bzw. dazugehörigen YT-Kanäle sind für unsere autodiaktische Diskussion vielleicht trotzdem behelfsweise nützlich, um auf den Weg der Freude am Üben und der Fortschritte zu kommen.
Hier fand ich Informationen und Hilfestellungen für den Anfang am Piano verständlich aufbereitet:
PianoTips
Piano Teaching Pros (Dr. Jonci Bronson)
Denis Zhdanov

Gruß Claus
 
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Die Seite "Piano Tips" hatte ich früher auch schon mal genutzt.
Am besten wäre natürlich wieder richtiger Unterricht mit einem guten Klavierlehrer*In, aber da fehlt mir im Moment die Zeit. Vielleicht auch die Motivation, denn Zeit ist ja eigentlich nur eine Sache der Prioritäten. Ein bisschen schreckt mich auch die Erwartung eines Lehrers, jede Woche Erfolge zu bringen.
Aber jetzt bin ich erstmal auf die neue Musikschule gespannt.
Gruß Norbert
 
Die Klavierschule ist angekommen. Habe gleich mal reingeschaut. Bis Seite 9 ist kein Problem ;-).
Der erste Eindruck ist schon mal positiv. Bin noch nicht dazu gekommen, da richtig drin zu arbeiten, da will ich auch nicht so zwischen Tür und Angel mal schnell alles durcheilen. Morgen werde ich mal in Ruhe rein schauen.
Gruß Norbert
 
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Hallo Norbert,
ist ja jetzt schon etwas her mit dem Kauf deiner Klavierschule.
Konntest du schon intensiver damit arbeiten.
Wie findest du die Klavierschule?
Habe vor die vier Bände zu kaufen und wäre dankbar für jede Info.
Gruß
Thommy.
 
Hallo Thommy,
ich habe das hier weitergeführt: https://www.musiker-board.de/thread...uanfang-mit-meine-erste-klavierschule.735436/
Ich hatte mir erstmal nur Band 1 und 2 geholt. Mit Band 1 bin ich fast durch (bin schon einmal ganz durch und wiederhole jetzt alles noch mal komplett, um zu testen, was hängen geblieben ist).
Werde dann im anderen Thema mal meine Erfahrungen dazu schreiben. Vorweg: Sind überwiegend positiv.
Gruß Norbert
 
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