Runtergespielten Hals nachbehandeln - welches Öl für Mahagoni?

Ja ich weiß, aber da stand was von Sonnenblumen- und Sojaöl mit Wachszusatz.
 
Danke auf jeden Fall schon mal für den ganzen Input. Ja, grundsätzlich geht es mir darum den Hals zu schützen, der unlackiert ist, und dabei möglichst aber das Spielgefühl vollständig zu verlieren. Die Gitarre wird oft transportiert, auch in Umgebungen mit stark schwankender Luftfeuchtigkeit und wird auch regelmäßig Outdoor gespielt. Im Sommer, wenn’s mal wirklich warm ist, schwitz ich schon auch gern mal…

Ich denke aber, nach alldem was ich an Empfehlungen bekommen habe, werde ich kommende Woche Leinölfirnis mal an nem Stück Holz ausprobieren. Wie oft sollte man das dann eigentlich machen? Wie lange hält sich Firnis, bevor er neu gemacht werden muss? Merkt man dann schon, oder? :D

Nochmal ne Verständnisfrage: wenn Leinölfirnis im Grunde nichts anderes als (unter Vakum?) gekochtes Leinöl ist, ist das damit automatisch auch immer Lebensmittelecht? Dann könnte ich’s nämlich wirklich auch für die Küchenbretter mit nehmen :D kleinere als 250ml hab ich das nämlich noch nirgends gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin kein Experte wie @Bassturmator , aber Leinölfirnis ist eine Mischung aus Leinöl und (z.B. Balsam)Terpentin.
 
Wenn man Leinölfirnis auf Wikipedia liest, wird eine vielfältige Anwendung aufgezählt, auch die Verwendung für Küchenarbeitsplatten zB.
 
Daran ist genau überhaupt nichts falsch.
Schon mal überhaupt so ein Datenblatt (dieses hier ist auch nur die Amateur-Version) gelesen, @murle1 ?

Unabhängig davon: Ein Holz im Innenbereich muss überhaupt nicht...

Was Du sonst für so Deinen Gitarrenbau (u.U. auch genau richtig) nutzt war doch gar nicht nicht gefragt. -> Edit by murle1: Wo habe ich darüber geschrieben?
Da muss ich Dir dennoch widersprechen: Ich habe verschiedene Öle und andere Mittel ausprobiert, und bevor ich zu Osmo gewechselt habe (durch einen Tischler empfohlen) habe ich mir NATÜRLICH das Datenblatt durchgelesen, und auch mit dem von Auro verglichen! Auf einem Frühstücksbrett würde ich weder Auro, Osmo und Leinölfirnis verwenden! Das nur so neben bei. Dann spreche ich nicht vom Innenbereich (wo hast Du das bei mir gelesen??) Ich habe mich speziell auf die Behandlung von unlackierten Gitarrenhälsen bezogen (bitte nachlesen). Dann, ich hatte bisher fast ein Dutzend Gitarren auf dem Tisch zum Service, deren Besitzer sich aus einem Bausatz oder ähnlich etwas zusammengeschraubt hatten. Und die Hälse aus Unkenntnis? nicht behandelt hatten! Alle waren entweder versifft, oder rauh wie feines Schleifpapier. Auf Nachfrage habe ich diese dann (mit meiner Methode ) behandelt. Alle waren danach sehr zufrieden, wie auch die Besitzer der anderen Gitarren von mir. Bei einigen mit agressivem Handschweiß musste die Behandlung nach einiger Zeit wiederholt werden, dafür liefere ich immer eine kleine Flasche meiner Mixtur mit. Wer nun welches Öl oder andere Dinge auf den Hals aufträgt ist mir egal, und sei es Motoröl! Nur Deine Aussage einen Hals nicht schützen zu müssen, ist FALSCH. Ich will mit Dir keine Grundsatzdiskussion beginnen, ich habe nur meine Erfahrung geschrieben, wobei es ein Unterschied ist das Hartöl nur aufzutragen, oder mit etwas mehr Aufwand einzuschleifen. Ein kleiner aber wichtiger Unterschied. (Mit der Methode habe ich sogar mehrere Gitarren komplett bearbeitet).
 
Grund: Vollzitat reduziert / Edit im Zitat zugeordnet
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin kein Experte wie @Bassturmator , aber Leinölfirnis ist eine Mischung aus Leinöl und (z.B. Balsam)Terpentin.
Das ist so nicht richtig.
Leinölfirnis ist zu 100% gekochtes Leinöl mit nichts anderem drin.
Es wird aber häufig - insbesondere bei den ersten Aufträgen - in einer Mischung mit Terpentin verwendet. Das kann man machen (da es so tiefer eindringt), muss es aber nicht.
VG, Christian
 
Ja, das Terpentin dient ausschließlich zum verdünnen und hilft das Leinöl sparsam aufzutragen.

Leinölfirnis ist zu 100% gekochtes Leinöl mit nichts anderem drin.

Das ist so auch nicht ganz richtig, denn viele Hersteller mischen beim kochen des Leinöls Sikkative hinzu.

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Sind Sikkative deklarationspflichtig?
 
...


Das ist so auch nicht ganz richtig, denn viele Hersteller mischen beim kochen des Leinöls Sikkative hinzu.

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oh, stimmt, da hast Du wohl recht (grad nachgeschaut), div. Hersteller mischen da offenbar auch Sikkative zu (Leinölfirnis ist wohl kein fest geschützter Begriff). Ich kannte bzw. verwende tatsächlich immer nur die Version ohne diese Zusätze.
Wieder was dazu gelernt. :)
(Die Produkte mit Sikkativen würde ich persönlich nämlich zB. nicht unbedingt für Oberflächen mit direktem Lebensmittelkontakt (Küchenschneidbretter etc.) verwenden wollen)
VG, Christian
 
Mal eine Frage zwischendrin:

Was sagt ihr eigentlich zu den Sicherheitshinweisen, dass in Leinöl getränkte Lappen/Tücher sich selbst entzünden können?
Diese Hinweise werden hier im Forum in aller Regel nicht gegeben, wenn Leinöl/Leinölfirnis empfohlen wird (zumindest ist es mir nicht aufgefallen).

Woran liegt das?
Und wie macht ihr das mit euren Tüchern? So wie empfohlen an der Luft trocknen lassen und dann im Einmachglas aufbewahren?
 
Kommt selten vor. Ich habs in 2 Jahrzehnten Verwendung gerade einmal geschafft dass etwas Wärme entstand.
Im Glas würde ich aufbewahren, wenn Wiederverwendung ansteht. Ansonsten einfach ablüften lassen, oder gleich in den Holzofen, sofern man einen hat.
Klar, ne Packung Streichhölzer obendrauf und Holzwolle dazu sollte dennoch als unklug gelten.
 
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...
Und wie macht ihr das mit euren Tüchern? So wie empfohlen an der Luft trocknen lassen und dann im Einmachglas aufbewahren?
Ich habe allermeistens nur kleinere Flächen für Einsatz Leinöl oder Leinölfirnis und nutze dabei dann idR. normales Küchenpapier.
Das halte nach Gebrauch kurz unter fließend Wasser und schmeiße es gut nass einfach in den normalen Müll.
VG, Christian
 
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Ok, ich wollte es nur mal anmerken, dass man da vielleicht aufpassen könnte.

Nicht, dass irgendwer den Hals oder das Griffbrett damit einschmiert, das Tuch dann auf den Teppich im Spielzimmer wirft, im Sommer die Sonne noch stark draufscheint... ihr wisst schon was ich meine. ;)
 
Diese Hinweise werden hier im Forum in aller Regel nicht gegeben, wenn Leinöl/Leinölfirnis empfohlen wird (zumindest ist es mir nicht aufgefallen).

Also ich habe ja nun in den vergangenen Jahren sehr häufig über Leinöl geschrieben und ganz sicher auch einige male auf die Gefahr hingewiesen. Diese Gefahr besteht. Es sind schon Tischlereien abgebrannt wegen diesem Phänomen.

In meiner eigenen Werkstatt habe ich einige male versucht einen Brand so zu provozieren, also viele Tücher auf einen losen Haufen im Hochsommer mit Zugluft und kein einziges mal gab es auch nur die kleinste Verfärbung an einem Küchentuch die auf erhöhte Temperatur schließen ließ.

Diese Erfahrung soll aber nicht verharmlosen. Die Decke in meiner Werkstatt ist fünf Meter hoch und besteht aus Stahl und Leichtbeton - da kann man ruhig mal ein kleines Lagerfeuer machen...

Ich habe allermeistens nur kleinere Flächen für Einsatz Leinöl oder Leinölfirnis und nutze dabei dann idR. normales Küchenpapier.
Das halte nach Gebrauch kurz unter fließend Wasser und schmeiße es gut nass einfach in den normalen Müll.
VG, Christian

Im Haushalt und bei gitarrenüblichen Mengen ist das genau der richtige Tip!

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Also ich habe ja nun in den vergangenen Jahren sehr häufig über Leinöl geschrieben und ganz sicher auch einige male auf die Gefahr hingewiesen.

Das scheint mir dann wohl bisher entgangen zu sein - sonst hätte ich jetzt nicht nachgefragt.

Diese Gefahr besteht. Es sind schon Tischlereien abgebrannt wegen diesem Phänomen.

Ok, dann war es vermutlich auch ok, wenn ich hier jetzt nochmal drauf hingewiesen habe. :)

Danke für die Rückmeldung!
 
Ok, dann war es vermutlich auch ok, wenn ich hier jetzt nochmal drauf hingewiesen habe.

Na klar!

Gefahrenhinweise sind immer sinnvoll. Aufrufe zu Leichtsinn dagegen nie.

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Mal den Schreiner raus kramen. Wenn dir das so gut gefällt, warum lässt du es dann nicht einfach? Solange das Holz keiner Feuchtigkeit ausgesetzt wird, muss man da auch nichts Behandeln.
Der Neck meiner Gibson Melody Maker kommt ebenfalls ohne Lack daher. Den konnte ich sogar ganz einfach entfernen, weil dünn worn lackiert, war aber eigentlich gar nicht meine Intension:

2008er Gibson LP Melody Maker 019_K.jpg


Hab ihn noch nie mit irgendwas behandelt und er hat sich nie verändert. Das Einzige, was ich mache, nach dem Spielen trocken abreiben.
 
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Habe mehrere Gitarren mit unlackierter Halsrückseite; der Gitarrenbauer hat sie alle mit Leinölfirmiß behandelt. Sie lassen sich super bespielen und eine einmalige Behandlung reicht vollkommen. Danach stinkt die Gitarre ein Paar Tage, spätestens nach einer Woche ist aber alles okay.
 
So, ich hab bei meinem Vater in der Werkstatt Leinölfirnis gefunden und hab es mal ausprobiert. Bin mit dem Ergebnis echt zufrieden - gibt ne schöne Oberfläche :)

DFECBF84-1E6E-47FC-A6C4-84118BB65664.jpeg


Jetzt muss ich trotzdem nochmal fragen. Kann man davon ausgehen, dass keine Sikkative zugesetzt sind, wenn als Inhaltsstoffe lediglich „oxidiertes Leinöl“ angegeben ist? Würde das dann auch für die Brotzeitbretter nehmen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hab ihn noch nie mit irgendwas behandelt und er hat sich nie verändert. Das Einzige, was ich mache, nach dem Spielen trocken abreiben.
Der sieht aber schon sehr „speckig“ aus - kann man gar nicht glauben, dass der unbehandelt ist :p und du hast nur den Lack entfernt und sonst nix gemacht?
 
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